MC Muffin
12.09.2003, 21:59 |
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-->Schon zwei Tage alt.
Rohstoffe
Goldpreis springt auf den höchsten Stand in fast sieben Jahren
10. September 2003 Spekulationen auf den bevorstehenden Abschluß eines neuen internationalen Goldabkommens, Sorgen über das hohe amerikanische Budgetdefizit sowie über die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten haben den Goldpreis zum Wochenauftakt auf das höchste Niveau in fast sieben Jahren getrieben. Am Dienstag gab der Preis für die Feinunze Gold beim wichtigen Nachmittagsfixing in London allerdings wieder auf 380 Dollar nach. Am Montag war Gold beim Fixing in London mit 382,25 Dollar bewertet worden, so hoch wie seit November 1996 nicht mehr. Am Dienstag schwankte der Spotpreis um 380 Dollar. Am Spotmarkt war Gold am 5. Februar 2003 in der Spitze sogar mit 389,05 Dollar gehandelt worden.
Wolfgang Wrzesniock-Rossbach, Edelmetallexperte bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, erklärt das wachsende Interesse an Gold mit den zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten, die manche Anleger veranlaßten, einen Teil ihrer Portefeuilles in den" sicheren Hafen" Gold zu diversifizieren. Eine Rolle spiele auch das ausufernde Staatsdefizit in Amerika. Daran machen sich Sorgen über ein Wiederaufleben der Inflation fest. Weiter habe Gold von der neuerlichen Schwäche des Dollar gegenüber dem Euro profitiert, sagt der Fachmann; häufig steige der Goldpreis, wenn der Dollar abwerte. Laut Wrzesniock-Rossbachs bestimmen am Goldmarkt derzeit vor allem Spekulanten das Geschehen; langfristige Investoren hielten sich eher zurück. Deshalb sei der Goldpreis anfällig für einen Rückschlag.
Spekulation über Goldabkommen
Als Grund für den jüngsten Anstieg des Goldpreises nennen Händler zudem Spekulationen, daß die Notenbanken ihr Abkommen über die Begrenzung von Goldverkäufen bei der Tagung des Internationalen Währungsfonds Ende September in Dubai erneuern dürften. Der Interessenverband" London Bullion Market Association" äußerte am Mittwoch die Einschätzung, daß die Gespräche darüber weit fortgeschritten seien. Eine Verlängerung des Abkommens entspreche den Wünschen der Marktteilnehmer, da es dazu beigetragen habe, den Goldpreis zu stabilisieren. In dem" Washingtoner Goldabkommen" hatten sich 1999 fünfzehn europäische Zentralbanken darauf geeinigt, ihre Verkäufe von Goldreserven in den nächsten fünf Jahren auf jährlich rund 400 Tonnen zu begrenzen. Das hatte dem Markt die Angst vor einer Überflutung mit Gold genommen. Hintergrund ist, daß die Notenbanken der Welt zusammen rund 32000 Tonnen Gold als Reserven halten - etwa das Zwölffache der Jahresproduktion aller Goldminen der Welt.
Mark Duckenfield, ein Goldexperte am University College in London, sieht derzeit allerdings keine Anzeichen dafür, daß die Notenbanken ihr Abkommen schon in Dubai erneuern. Nicht zuletzt die Bundesbank müsse ihre Position noch klären, vermutet Duckenfield. Mit Reserven von 3443 Tonnen verfügt die Bundesbank hinter Amerika über den zweitgrößten Goldschatz aller Notenbank. Zwar habe die Bundesbank Interesse angemeldet, einen Teil ihrer Reserven zu verkaufen, erinnert Duckenfield, aber nur unter der Bedingung, den Erlös nicht an den Bund ausschütten zu müssen, sondern in Wertpapieren wiederanlegen zu können. Für die dazu notwendige Gesetzesänderung gebe es derzeit in Berlin aber wenig Interesse, meint der Fachmann festgestellt zu haben. Bundesfinanzminister Hans Eichel hatte in der vergangenen Woche gesagt, die Bundesbank werde Gold nur in kleinen Mengen verkaufen. Das war am Markt mit Erleichterung aufgenommen worden.
Laut Duckenfield könnte sich die Bundesbank bei einem neuen Abkommen eine Verkaufsmenge einräumen lassen - und dann abwarten, ob es zu den von ihr gewünschten Gesetzesänderungen kommt. Der Fachmann wies weiter darauf hin, daß viele Notenbanken kaum Interesse an größeren Goldverkäufen haben dürften. Denn sie würden damit Dollar erlösen - die bereits einen Großteil ihrer Reserven ausmachten. Bei einem neuen Abkommen dürften die beteiligten europäischen Notenbanken deshalb kaum Verkaufsmengen vereinbaren, die die derzeit festgelegten Höchstmengen wesentlich übersteigen, spekuliert der Experte.
Text: bf., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.09.2003, Nr. 211 / Seite 23
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Vlad Tepes
12.09.2003, 22:14
@ MC Muffin
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Höchster Stand seit 7 Jahren? |
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>
>Rohstoffe
>Goldpreis springt auf den höchsten Stand in fast sieben Jahren
Seit sieben Jahren????
Meines Wissens wurde das Hoch mit 388,6 am 5. Februar diesen Jahres noch nicht überschritten!
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- Elli -
12.09.2003, 22:26
@ Vlad Tepes
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Re: Höchster Stand seit 7 Jahren? / wie man es nimmt.... |
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>>Rohstoffe
>>Goldpreis springt auf den höchsten Stand in fast sieben Jahren
>Seit sieben Jahren????
>Meines Wissens wurde das Hoch mit 388,6 am 5. Februar diesen Jahres noch nicht überschritten!
Korrekt, aber auf closing-Basis war es am 8.9. ein knappes neues Hoch.
Auf Wochenschlussbasis sogar schon vor 2 Wochen.
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MC Muffin
12.09.2003, 22:29
@ Vlad Tepes
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Re: Höchster Stand seit 7 Jahren? |
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>>Rohstoffe
>>Goldpreis springt auf den höchsten Stand in fast sieben Jahren
>Seit sieben Jahren????
>Meines Wissens wurde das Hoch mit 388,6 am 5. Februar diesen Jahres noch nicht überschritten!
Meldungen basieren immer auf Tagesschlussbasis so weit ich weis, an sonsten wird darauf hingewiesen, das es im Tagesverlauf die eine oder andere Schwankung gab.
Ja und auf Schlussbasis ist das Hoch gebrochen.
378,85 das Alte.
381,80 war das Neue
meint MC
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EM-financial
12.09.2003, 23:40
@ MC Muffin
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wie Thailand |
-->hat zwar mit Rohstoffen nichts zu tun, aber die sind wenigstens auf einem echten sechsjahreshoch, bei fast 570 Punkten im SET. Finanzwerte, Konsumwerte, Medienwerte, Autowerte. In Thailand läuft bei einer starken Wirtschaft einfach alles.
Ist vielleicht zu spät jetzt noch rein zu gehen, deshalb lieber auf eine Korrektur warten, aber das Beispiel zeigt, es müssen nicht immer Rohstoffe sein, wenngleich diese natürlich am sichersten sind.
Da hat der James J. Cramer doch Ausnahmsweise mal recht gehabt:
"AND REMEMBER THERE IS ALLWAYS A BULL MARKET SOMEWHERE AND WE WILL FIND IT"
Da der gute Mann immer so laut schreit, musste ich in großen Lettern schreiben.
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