dottore
14.09.2003, 12:33 |
FĂŒr die Newcomer hier: Das"Zinssystem"... Thread gesperrt |
-->... macht immer wieder von sich her. Es gilt als nachtschwarze Erscheinung, nach deren"Beseitigung" endlich alles"gut" wĂŒrde.
Da ich als Champion dieser Einrichtung gelte, darf ich nochmals kurz meine Ansicht / Einsicht dazu zum Besten geben:
1. Es gibt kein"Zinssystem", das irgendwann irgendwer erfunden hÀtte.
2. Der Zins entsteht immer als Abgabe (census).
3. Die Abgabe hat einen Termin, zu dem zwangsweise vollstreckt werden kann (zum Termin in das, was abgegeben werden muss bzw. Ersatz bzw. Sanktion).
4. Abgabenzwang (Umfang der Abgabe plus Termin) lÀsst sich nur mittels bewaffnetem Zwang realisieren.
5. Der Sinn von Herrschaft besteht darin, die Mittel, den Abgabenzwang durchzusetzen, zu monopolisieren (Waffen).
6. Zinsen, die auf etwas anderes lauten als das jeweilige Abgabenmittel, sind nicht nachweisbar.
7. Das jeweilige Abgabenmittel ist"Geld". Das staatliche Trippel-Monopol Waffen - Abgaben - Geld ist just das, was seit Max Weber als PhÀnomen"Herrschaft" bezeichnet wird.
8. Die bekannten"natĂŒrlichen Ausnahmen" beziehen sich auf SelbstverstĂ€ndlichkeiten (z.B. Ăbertragung von ErnteertrĂ€gen oder neugeborenem Vieh, sofern Felder oder Herden gepachtet waren). Mit"Zinsen" haben sie nichts zu tun.
9. EntfÀllt der bewaffnete Abgabenzwang entfallen Zins und damit Geld automatisch. Denn womit und worin sollte die Abgabe erhoben werden?
10. Die vermeintlichen Ausnahmen dazu sind die bekannten Surplus-Erzeugungen, die hier umfÀnglichst dargestellt wurden, Stichwort Bernbeck.
11. Dieser Surplus wird allerdings ebenfalls erzwungen und geht ĂŒber das bisher vom Betroffenen Erzeugte (inkl. VorrĂ€te) hinaus.
12. Der Abgabenberechtigte ("Macht") kann mit seinen Abgaben auskommen oder nicht.
13. Kommt er zunÀchst damit aus, ergibt sich dennoch auf Dauer ein Redistributionsproblem, das sich generell in Umsturz entlÀdt.
14. Der Umsturz kann die Redistribution vorĂŒbergehend verbessern, fĂŒhrt jedoch ĂŒber kurz oder lang immer wieder zum selben Ergebnis. Daher der altbekannte Staats(macht)-Durchlauf: Neue Schweine an die selben Tröge.
15. Kommt die Macht nicht mit den Abgaben aus, kann sie diese erhöhen, was ebenfalls ĂŒber kurz oder lang zum Umsturz fĂŒhrt.
16. Die Macht kann auch Vorgriff auf Abgaben nehmen. Dazu muss sie einen Titel ĂŒber spĂ€ter eingehende Abgaben ausstellen und diesen zu verkaufen versuchen.
17. Dadurch entsteht eine Schicht, die den Staat vorfinanziert (sog."Juden","Kapitalisten", usw.).
18. Diese Schicht handelt die Titel zunĂ€chst nahe pari (es wird"alsbald" mit RĂŒckzahlung aus Abgaben gerechnet), danach verfallen die Kurse der Papiere immer stĂ€rker. Die Finanzgeschichte ist die Geschichte der Nonvaleurs.
19. Die entsprechend disagierten Papiere besagen nichts anderes als: Einen Teil der erwarteten Abgaben wird vom Abgabenherrn an seine Finanziers abgetreten.
20. Ein Zins entsteht dadurch nicht. Die spÀtere Abgabe wird nur anders verteilt: der Teil, den die Finanziers erhalten wird als"Zins" bezeichnet, ist aber tatsÀchlich nur ein Teil der spÀter eintreffenden Abgabe (census).
21. Diese Titel sind zedierbar und werden gehandelt. Ihr Kurs ist immer ein Abschlag von der Summe, die schlieĂlich insgesamt als Abgabe fĂ€llig ist oder erwartet wird.
22. Erwirbt jemand einen solchen Titel, sieht es so aus, als wĂŒrde sich der Titel"verzinsen". Davon kann aber keine Rede sein. Denn mehr als das, was spĂ€ter als Abgabe eintrifft, kann der Titel niemals hergeben. Er gibt es nur spĂ€ter her.
23. Dies ist bei der Beleihung (VerpfĂ€ndung) von privatem Eigentum nicht anders. Der EigentĂŒmer kann immer nur einen Teil der spĂ€ter einkommenden (oder erwarteten) ErtrĂ€ge abtreten.
24. Der private Kreditgeber hĂ€lt sich entweder ĂŒber den Titel schadlos und erhĂ€lt den versprochenen Teil der spĂ€ter eintreffenden ErtrĂ€ge des EigentĂŒmers oder er hĂ€lt sich ĂŒber einen zweiten Titel (VerpfĂ€ndung) am Eigentum selbst schadlos.
25. Eigentum und Vollstreckung von Titeln (sowohl in das Geschuldete als auch in das Pfand) setzen exekutive Macht voraus.
26. Daher immer Macht vor Einkommen und /oder Ertrag oder auch Steuern vor Einkommen.
27. Das Problem der Vorfinanzierung der Macht selbst kann vorĂŒbergehend gelöst werden (Fiskus als Eigentum der Macht, das ErtrĂ€ge abwirft, Regiebetriebe, Monopole, Vergabe von Lizenzen und Monopolen usw.), aber niemals auf Dauer.
28. Ursache dafĂŒr sind konkurrierende Machtsysteme und die sich aus jedem Machtsystem automatisch ergebenden Hierarchien (Machterhaltsysteme).
Kurzum: Das Problem ist nicht zu lösen. Das einzig Interessante: In welcher Phase des Gesamtdurchlaufs befindet man sich? Daraus sind dann die entsprechenden Konsequenzen fĂŒr jeden Einzelnen zu ziehen. Von jedem Einzelnen, je nachdem, wie er die Situation einschĂ€tzt.
Der Ablauf selbst ist unumkehrbar, allerdings wiederholt er sich. Dies solange es das PhÀnomen des bewaffneten Zwangs gibt.
Schönen Sonntag noch + GruĂ!
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Euklid
14.09.2003, 12:49
@ dottore
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Re: FĂŒr die Newcomer hier: Das"Zinssystem"... |
-->Hallo dottore
ist doch sonnenklar wo wir angekommen sind.
Bei Punkt 17 natĂŒrlich oder man kann es auch als unnatĂŒrlich bezeichnen.
Inzwischen wollen uns die grĂŒnen Salonkommunisten ja sogar das Fliegen verbieten und mit einer Sondersteuer belegen.
Schadet doch alles der Umwelt [img][/img]
Niemand will hier eine Mauer errichten,jedoch dĂŒrfte die Fluchtkarte des Flugzeugs bald einen Monatslohn per Person entsprechen.
Da haben wir sie bald die virtuelle Mauer.
Enteignung ist nur das Dessert ganz am SchluĂ.
GruĂ EUKLID
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Praxedis
14.09.2003, 12:54
@ Euklid
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Bundespolitiker fordern Ende von Billigpreis-FlĂŒgen |
-->Hamburg (rpo). Zu Lasten des Klimas treiben die so genannten Billigfluglinien ihre Passagierzahlen mit Dumpingpreisen in die Höhe, so der Vorwurf von Politiker der SPD und den GrĂŒnen.
SPD-Vorstandsmitglied Herrmann Scheer nannte es"klimapolitisch pervers, dass ein Flug nach New York billiger ist als eine Bahnfahrt von Hamburg nach MĂŒnchen." Auch GrĂŒnen-Umweltexperte Winfried Hermann forderte in"Bild am Sonntag" eine Ausrichtung der Flugpreise an die Kosten fĂŒr Bahntickets.
"Ziel sollte sein, dass alle innerdeutschen FlĂŒge mindestens so teuer sind wie die entsprechende Bahnfahrt", erklĂ€rte Scheer. Die Dumping-Preise der Billigfluglinien seien nur mit Tricks auf Kosten der Allgemeinheit möglich. Die Billigflieger mĂŒssten auf RegionalflughĂ€fen oft kaum GebĂŒhren bezahlen. Scheer forderte:"Wir mĂŒssen dafĂŒr sorgen, dass an allen Airports gleiche MindestgebĂŒhren erhoben werden."
Hermann verlangte:"Kommunen und Landesregierungen mĂŒssen damit aufhören, dass sie mit Steuergeldern RegionalflughĂ€fen fördern, die den Billigfliegern keine oder nur geringe GebĂŒhren berechnen. Damit fördern sie deren Dumping-Preis-Strategie." Fliegen dĂŒrfe nicht billiger als Bahnfahren sein.
Hermann schlug ein BĂŒndel von MaĂnahmen vor."Es muss endlich die europĂ€ische Kerosinbesteuerung kommen. Der innereuropĂ€ische Flugverkehr darf nicht lĂ€nger von der Mehrwertsteuer befreit bleiben. Wir brauchen Start- und LandegebĂŒhren, die die ökonomischen und ökologischen Kosten widerspiegeln, und eine LĂ€rmschutzgebĂŒhr von bis zu fĂŒnf Euro pro Ticket."
Die GrĂŒnen-Europaabgeordnete Heide RĂŒhle kritisierte, die Billig-Airlines trieben mit ihren Dumpingangeboten die Passagierzahlen auf Kosten der Umwelt in die Höhe."Aus umweltpolitischer Sicht können wir uns diese Schleuderpreise nicht leisten." Die GrĂŒnen wollten die EU-Kommission auffordern,"den ruinösen Wettbewerb bei den BilligflĂŒgen zu beenden".
Klimaexperte Hans-Jochen Luhmann vom Wuppertal-Institut erklÀrte in"Bild am Sonntag", Flugzeuge flögen meist in etwa zehn Kilometer Höhe, genau an der Schnittstelle von TroposphÀre und StratosphÀre."Oberhalb dieser Höhe ist die Luft wÀrmer als darunter. Deshalb bleiben Abgase um ein Vielfaches lÀnger dort. Vor allem Stickoxide und Wasserdampf entfalten dann ihre gefÀhrliche Wirkung als Treibhausgase umso stÀrker."
<ul> ~ Quelle: RP-Online</ul>
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mat
14.09.2003, 14:00
@ Praxedis
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Re: Bundespolitiker fordern Ende von Billigpreis-FlĂŒgen |
-->Hallo!
Nur zur Info.
Flugtreibstoff ist durch ein internationales Abkommen fĂŒr internationale FlĂŒge Steuerfrei.
Pervers?
mat
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Bob
14.09.2003, 14:25
@ dottore
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Re: Die Abgabe kann nur den ursprĂŒnglichen Zins erklĂ€ren |
-->Aber sobald die Abgabentermine einmal feststehen in Termin und Höhe, hat der Faktor Macht keinen Einfluà mehr auf die Zinshöhe.
Der Ă-konom erklĂ€rt die Preisbildung. Der EinfluĂ des Staates auf die Preisbildung am Geld- bzw. Kapitalmarkt ist heute denkbar gering.
Ausnahme: plötzlich und"unvorhersehbar" auftretender Geldbedarf (Kriegsfinanzierung).
Abseits davon ist der heutige Staat Kreislaufbetrieb. Die Zinsrate wird privatwirtschaftlich bestimmt.
Warum? einerseits erhöht die Geldnachfrage am Markt den Zins, andereseits ermöglicht die Existenz des Staates den Privaten erst ein geregeltes Wirtschaften.
Wenn es keine stabile Eigentumsordnung gÀbe, so könnte nur zu wesentlich höheren Raten geliehen werden. Der Staat"leitet also Wert durch". Er schöpft nicht, er vernichtet nicht.
In LÀndern, wo das nicht gegeben ist, ist der Zins daher auch immer viel höher als in der Schweiz oder in Japan.
Der ErklĂ€rungsgehalt von dottore Machttheorie des Zinses fĂŒr die Zinshöhe ist daher gering.
Der Staatsbankrott kommt, wenn eine neue Herrschaft sich etabliert, die die Schulden der alten Ordnung nicht mehr begleichen will.
allerschönsten Sonntag noch
bob
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dottore
14.09.2003, 14:56
@ Bob
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Re: Die Abgabe kann nur den ursprĂŒnglichen Zins erklĂ€ren |
-->>Aber sobald die Abgabentermine einmal feststehen in Termin und Höhe, hat der Faktor Macht keinen Einfluà mehr auf die Zinshöhe.
Richtig. Die ist einmal ex ante festgelegt - es sei denn es kommt zu zusÀtzlichem Raub. Zinshöhe = hier Abgabenhöhe.
Der sog. heutige"Zinssatz" (als x v.H.) erscheint damit aber noch gar nicht. Der kommt erst ins Spiel, nachdem in Umfang (Höhe) und Termin feststehende Leistungen zum Teil abgetreten werden.
Also. Staat kassiert am Jahres-Ultimo 1000 Einheiten. Will aber schon Einheiten heute haben und nicht erst dann. Also tritt er von den 1000 sagen wir 100 ab. Er kriegt 900 schon frĂŒher als er sie bekommen wĂŒrde. DafĂŒr muss er von den 1000, die er Ultimo bekommt dann 100 an den abgeben, der ihm die 900 frĂŒher beschafft hat. Mehr als 1000 sind nicht im Spiel. Wartet der Staat, kassiert er sie voll. Kann (oder will) er nicht warten, gibt es 100 ab. Die 100 auf die 900 sind dann der"Zinssatz", der ĂŒberhaupt nichts vermehrt, sondern nur anders verteilt.
>Der Ă-konom erklĂ€rt die Preisbildung. Der EinfluĂ des Staates auf die Preisbildung am Geld- bzw. Kapitalmarkt ist heute denkbar gering.
Der Zins ist kein Preis fĂŒr Geld, wie immer gefaselt wird. Wer zahlt denn 110 fĂŒr 100 Euro? Der Zins verteilt eine spĂ€ter einkommende (erwartete) Leistung (Zahlung) nur anders. Dadurch"vermehren" sich weder Leistung noch Zahlung.
>Ausnahme: plötzlich und"unvorhersehbar" auftretender Geldbedarf (Kriegsfinanzierung).
Richtig. Da sieht man es besonders schnell und deutlich. Deshalb will man den Krieg nicht bloĂ"gewinnen", sondern anschlieĂend in irgendeiner Form kassieren (Beute, Reparationen,"Friedensdividende"), um daraus seine GlĂ€ubiger zu befriedigen.
>Abseits davon ist der heutige Staat Kreislaufbetrieb. Die Zinsrate wird privatwirtschaftlich bestimmt.
Richtig. Aber es gibt unterschiedliche BonitÀten. Ohne Staatstitel als"benchmark" lÀsst sich in keinem WÀhrungsraum ein privater Kapitalmarkt definieren.
>Warum? einerseits erhöht die Geldnachfrage am Markt den Zins,
Geldnachfrage heiĂt Geld frĂŒher haben wollen. WĂŒrde man nicht Geld spĂ€ter kriegen, wĂŒrde man niemals Geld frĂŒher erhalten. Also ist der Zins immer ein Abgeld auf den spĂ€ter fĂ€lligen Titel.
>andereseits ermöglicht die Existenz des Staates den Privaten erst ein geregeltes Wirtschaften.
Richtig.
>Wenn es keine stabile Eigentumsordnung gÀbe, so könnte nur zu wesentlich höheren Raten geliehen werden.
Nein, ĂŒberhaupt nicht. Jeder mĂŒsste sein Eigentum selbst verteidigen, siehe Schlusszeit Roms u.v.a.m.
>Der Staat"leitet also Wert durch". Er schöpft nicht, er vernichtet nicht.
Richtig. Aber er kostet selbst. Und da diese Kosten als erstes entstehen, sonst eben keine Eigentums-oder Vertragsordnung und ergo auch keine Steuern = Problem unlösbar.
>In LÀndern, wo das nicht gegeben ist, ist der Zins daher auch immer viel höher als in der Schweiz oder in Japan.
Das hĂ€ngt vom Zustand der Staatsmacht ab. Der Staatstitel ist die benchmark. Das können Demokratien sein, aber durchaus auch Diktaturen. Nach jedem klassischen ideologiefreien Putsch (Offiziersstaatsstreich) sinkt der Zinssatz, noch und noch zu beobachten (Salazar, Griechenland, SĂŒdamerika rauf und runter usw.).
>Der ErklĂ€rungsgehalt von dottore Machttheorie des Zinses fĂŒr die Zinshöhe ist daher gering.
Nein, sehr hoch: Ja eindeutiger die MachtverhÀltnisse (Ideal: Zentralmacht mit ganz kleinem Apparat), desto niedriger die Zinshöhe, weil desto sicherer die Staatspapiere, desto niedriger deren Marktdiskont (= Zinssatz).
>Der Staatsbankrott kommt, wenn eine neue Herrschaft sich etabliert, die die Schulden der alten Ordnung nicht mehr begleichen will.
Das ist der offen erklÀrte (siehe Lenin). Aber den demokratischen Schleicher gibt's auch, nur sachte warten!
Schönsten SonntagsgruĂ zurĂŒck!
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-- Elli --
14.09.2003, 15:50
@ dottore
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Re: FĂŒr die Newcomer hier: Das"Zinssystem"... / kommt in die dottore-Sammlung (owT) |
-->
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Zardoz
14.09.2003, 16:56
@ mat
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Wenn die Abwesenheit von Steuern pervers ist: Ja. (owT) |
-->
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ottoasta
14.09.2003, 17:28
@ dottore
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Re: FĂŒr die Newcomer hier: Das"Zinssystem"...jetzt weiss ich auch warum.. |
-->unser Staat so dahinter ist, dass die Bevölkerung entwaffnet wird!
Immer wieder VerschĂ€rfung des Waffengesetzes, z.T. mit fadenscheinigen BgrĂŒndungen! Soweit mir bekant ist, begann alles (in Europa, D, AT, Metternich!) Anfang des 19. Jhd., da wurde den BĂŒrgern der Degen weggenommen, sie behalfen sich dann mit Spazierstöcken!
Nun, ein hoher britischer Polizeioffizier sagte mal:
Wenn man den BĂŒrger entwaffnet, bewaffnet sich die Unterwelt!
Schon sind wir soweit, ich wohne nahe der Grenze zu Tschechien, da kommt allerhand rĂŒber!
Also, falls es mal einen Umsturz gibt, hier in der Oberpfalz sind genĂŒgend Waffen eingemottet![img][/img]
Gruss
otto
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Frank
14.09.2003, 21:44
@ dottore
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Wie ĂŒblich: Manipulieren durch Komplizieren, dabei isses so einfach! |
-->>... macht immer wieder von sich her. Es gilt als nachtschwarze Erscheinung, nach deren"Beseitigung" endlich alles"gut" wĂŒrde.
>Da ich als Champion dieser Einrichtung gelte, darf ich nochmals kurz meine Ansicht / Einsicht dazu zum Besten geben:
>1. Es gibt kein"Zinssystem", das irgendwann irgendwer erfunden hÀtte.
>2. Der Zins entsteht immer als Abgabe (census).
>3. Die Abgabe hat einen Termin, zu dem zwangsweise vollstreckt werden kann (zum Termin in das, was abgegeben werden muss bzw. Ersatz bzw. Sanktion).
>4. Abgabenzwang (Umfang der Abgabe plus Termin) lÀsst sich nur mittels bewaffnetem Zwang realisieren.
>5. Der Sinn von Herrschaft besteht darin, die Mittel, den Abgabenzwang durchzusetzen, zu monopolisieren (Waffen).
>6. Zinsen, die auf etwas anderes lauten als das jeweilige Abgabenmittel, sind nicht nachweisbar.
>7. Das jeweilige Abgabenmittel ist"Geld". Das staatliche Trippel-Monopol Waffen - Abgaben - Geld ist just das, was seit Max Weber als PhÀnomen"Herrschaft" bezeichnet wird.
>8. Die bekannten"natĂŒrlichen Ausnahmen" beziehen sich auf SelbstverstĂ€ndlichkeiten (z.B. Ăbertragung von ErnteertrĂ€gen oder neugeborenem Vieh, sofern Felder oder Herden gepachtet waren). Mit"Zinsen" haben sie nichts zu tun.
>9. EntfÀllt der bewaffnete Abgabenzwang entfallen Zins und damit Geld automatisch. Denn womit und worin sollte die Abgabe erhoben werden?
>10. Die vermeintlichen Ausnahmen dazu sind die bekannten Surplus-Erzeugungen, die hier umfÀnglichst dargestellt wurden, Stichwort Bernbeck.
>11. Dieser Surplus wird allerdings ebenfalls erzwungen und geht ĂŒber das bisher vom Betroffenen Erzeugte (inkl. VorrĂ€te) hinaus.
>12. Der Abgabenberechtigte ("Macht") kann mit seinen Abgaben auskommen oder nicht.
>13. Kommt er zunÀchst damit aus, ergibt sich dennoch auf Dauer ein Redistributionsproblem, das sich generell in Umsturz entlÀdt.
>14. Der Umsturz kann die Redistribution vorĂŒbergehend verbessern, fĂŒhrt jedoch ĂŒber kurz oder lang immer wieder zum selben Ergebnis. Daher der altbekannte Staats(macht)-Durchlauf: Neue Schweine an die selben Tröge.
>15. Kommt die Macht nicht mit den Abgaben aus, kann sie diese erhöhen, was ebenfalls ĂŒber kurz oder lang zum Umsturz fĂŒhrt.
>16. Die Macht kann auch Vorgriff auf Abgaben nehmen. Dazu muss sie einen Titel ĂŒber spĂ€ter eingehende Abgaben ausstellen und diesen zu verkaufen versuchen.
>17. Dadurch entsteht eine Schicht, die den Staat vorfinanziert (sog."Juden","Kapitalisten", usw.).
>18. Diese Schicht handelt die Titel zunĂ€chst nahe pari (es wird"alsbald" mit RĂŒckzahlung aus Abgaben gerechnet), danach verfallen die Kurse der Papiere immer stĂ€rker. Die Finanzgeschichte ist die Geschichte der Nonvaleurs.
>19. Die entsprechend disagierten Papiere besagen nichts anderes als: Einen Teil der erwarteten Abgaben wird vom Abgabenherrn an seine Finanziers abgetreten.
>20. Ein Zins entsteht dadurch nicht. Die spÀtere Abgabe wird nur anders verteilt: der Teil, den die Finanziers erhalten wird als"Zins" bezeichnet, ist aber tatsÀchlich nur ein Teil der spÀter eintreffenden Abgabe (census).
>21. Diese Titel sind zedierbar und werden gehandelt. Ihr Kurs ist immer ein Abschlag von der Summe, die schlieĂlich insgesamt als Abgabe fĂ€llig ist oder erwartet wird.
>22. Erwirbt jemand einen solchen Titel, sieht es so aus, als wĂŒrde sich der Titel"verzinsen". Davon kann aber keine Rede sein. Denn mehr als das, was spĂ€ter als Abgabe eintrifft, kann der Titel niemals hergeben. Er gibt es nur spĂ€ter her.
>23. Dies ist bei der Beleihung (VerpfĂ€ndung) von privatem Eigentum nicht anders. Der EigentĂŒmer kann immer nur einen Teil der spĂ€ter einkommenden (oder erwarteten) ErtrĂ€ge abtreten.
>24. Der private Kreditgeber hĂ€lt sich entweder ĂŒber den Titel schadlos und erhĂ€lt den versprochenen Teil der spĂ€ter eintreffenden ErtrĂ€ge des EigentĂŒmers oder er hĂ€lt sich ĂŒber einen zweiten Titel (VerpfĂ€ndung) am Eigentum selbst schadlos.
>25. Eigentum und Vollstreckung von Titeln (sowohl in das Geschuldete als auch in das Pfand) setzen exekutive Macht voraus.
>26. Daher immer Macht vor Einkommen und /oder Ertrag oder auch Steuern vor Einkommen.
>27. Das Problem der Vorfinanzierung der Macht selbst kann vorĂŒbergehend gelöst werden (Fiskus als Eigentum der Macht, das ErtrĂ€ge abwirft, Regiebetriebe, Monopole, Vergabe von Lizenzen und Monopolen usw.), aber niemals auf Dauer.
>28. Ursache dafĂŒr sind konkurrierende Machtsysteme und die sich aus jedem Machtsystem automatisch ergebenden Hierarchien (Machterhaltsysteme).
>Kurzum: Das Problem ist nicht zu lösen. Das einzig Interessante: In welcher Phase des Gesamtdurchlaufs befindet man sich? Daraus sind dann die entsprechenden Konsequenzen fĂŒr jeden Einzelnen zu ziehen. Von jedem Einzelnen, je nachdem, wie er die Situation einschĂ€tzt.
>Der Ablauf selbst ist unumkehrbar, allerdings wiederholt er sich. Dies solange es das PhÀnomen des bewaffneten Zwangs gibt.
>Schönen Sonntag noch + GruĂ!
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Caliban
15.09.2003, 11:03
@ -- Elli --
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Wo find ich die dottore-Sammlung? (owT) |
-->
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-- Elli --
15.09.2003, 11:07
@ Caliban
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Re: Wo find ich die dottore-Sammlung? / ForummenĂŒ - Sammlungen - dottoreÂŽs (owT) |
-->
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Caliban
15.09.2003, 11:34
@ -- Elli --
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Besten Dank! (owT) |
-->
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dottore
15.09.2003, 13:32
@ Frank
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Re: Was hast Du nicht verstanden, Frank? (owT) |
-->
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