dottore
19.09.2003, 15:31 |
Munich Re atmet auf (A) Thread gesperrt |
-->DEUTSCHLAND/FIRMEN/MÜNCHENER RÜCK
FOKUS 1-"Isabel" kostet Münchener Rück unter 100 Mio Dollar=
München, 19. Sep (Reuters) - Der Wirbelsturm"Isabel" an der Ostküste der USA belastet den weltgrößten Rückversicherer Münchener Rück nach dessen Schätzung mit weniger als 100 Millionen Dollar.
"Es sind nach ersten Expertenschätzungen unter 100 Millionen Dollar, die die Münchener Rück treffen", sagte eine Sprecherin des Versicherungskonzerns am Freitag.
Damit würde der Sturm, der seit Donnerstag an der Ostküste der USA wütet, weit hinter den größten Schäden durch Naturkatastrophen zurückbleiben, die der Konzern in den vergangenen Jahren zu tragen hatte. Allein die Flut in Mitteleuropa im August des vergangenen Jahres hatte den Konzern 500 Millionen Euro gekostet.
(...)
Den größten Sturmschaden der vergangenen Jahrzehnte hatte 1992 der Hurrikan"Andrew" im Südosten der USA verursacht. Von 17 Milliarden Dollar versichertem Schaden hatte die Münchener Rück rund 500 Millionen Mark (rund 255 Millionen Euro) tragen müssen. Der Schaden für die Volkswirtschaft war damals auf 30 Milliarden Dollar geschätzt worden.
brn/ked
REUTERS
191518 Sep 03
|
Euklid
19.09.2003, 16:14
@ dottore
|
Re: Munich Re atmet auf (A) |
-->Normalerweise dürfte man diese Pappkartonhäuser überhaupt nicht mehr versichern.
Man schaue sich nur mal in spiegel-online das Haus an daß vom Boden gefegt wurde.
Äußerlich noch intakt,sodaß der Sturm gar nicht so stark gewesen sein konnte.
War bautechnisch ein reines Versagen der Verankerungskonstruktion dieser Pappmascheekonstruktionen.
Und jetzt da Europa immer öfter von Stürmen heimgesucht wird macht amn diesen Murks auch noch nach.
Es müßte eine drastische Anhebung der Versicherungssummen erfolgen die das Investitionsverhältniss zwischen Massivhaus und Holzhaus zurecht rückt.
Die Versicherer gehen jedoch momentan noch vom Schätzpreis aus.
Wer solch ein lumpiges Haus baut sollte in Zukunft entweder selbst zahlen oder per Versicherungssumme alle 20 Jahre ein neues mit Prämie bezahlen.
Dann hört dieser Unfug endlich auf.
Gruß EUKLID
|
Sascha
19.09.2003, 16:49
@ Euklid
|
Warum Unfug? [mkT] |
--> Hallo Euklid!
> War bautechnisch ein reines Versagen der Verankerungskonstruktion dieser > Pappmascheekonstruktionen.
Dann sage mir wie Du ein solideres Haus baust wenn Du nicht mehr Geld hast.
Bedenke: Die Leute bauen doch nicht aus purer Absicht solche Häuser. Es liegt ganz einfach daran, daß sich nicht jeder ein solideres Steinhaus mit allem drum und dran leisten kann. Die Leute sind froh wenn sie in solch einer - wie du es nennst - Pappmascheekonstruktionen leben können und nicht in einem vergammelten Straßenblock in Harlem in New York City.
> Und jetzt da Europa immer öfter von Stürmen heimgesucht wird macht amn > diesen Murks auch noch nach.
Warum macht man diesen Murks nach? Doch nicht weil man es will. Es ist eine Abwägung von Vor- und Nachteilen was da geschieht.
In Amerika müssen die Leute zeltich als auch geographisch flexibler sein was ihre Arbeit angeht als in Deutschland.
Die logische Schlußfolgerung kann nur sein, daß es umständlicher und problematischer wird sich an einem Ort FEST niederzulassen (siehe auch die nicht gerade wenigen Amerikaner die in sog. Motorhomes leben). Sicherlich kann man dagegen halten, daß man auch jedes feste Steinhaus doch wieder verkaufen könnte. Das ist zwar richtig aber dennoch verhindert auch die höherere erwartete Flexibilität das solidere Bauen. In Amerika gibt es viele Arbeiter die alle zwei bis drei Jahre umziehen. Da lohnt es einfach nicht großartig große, solide Häuser zu bauen und dann auch enorme Abwicklungskosten (Verkauf, Notar, usw.) zu haben. Da beschränkt man sich auf kleinere und billigere Häuser und Wohnungen.
> Wer solch ein lumpiges Haus baut sollte in Zukunft entweder selbst zahlen > oder per Versicherungssumme alle 20 Jahre ein neues mit Prämie bezahlen.
Die Versicherungen kalkulieren Stürme an der Ostküste und im Süden Amerikas in Zukunft immer mehr mit ein wenn sich das häuft. Glaube mir! So dumm sind die Versicherungen nun auch nicht. Es mag da einzelen Ausnahmen geben und auch die Menschen in Versicherungen können sich mal verkalkulieren und pleite machen aber die Überlebenden lernen aus ihren Fehlern in der Regel.
Insofern erhöhen sich durch Sturmgefahr und schlechtere Bausubstanz durchaus die Versicherungsbeiträge (Risikoaufschlag wegen Holz). Weiterhin ist anzumerken, daß die Versicherungssumme ja auch niedriger ist. D.h. geringere Beiträge sind sehr wohl - falls es sie gibt (ich weiß es nämlich nicht) - durchaus auch gerechtfertigt. Warum soll ich für etwas was 50.000 Euro wert ist die gleichen Versicherungsbeiträge zahlen als für etwas was 350.000 Euro wert ist?... Also ein Siebtel.
Ich denke, daß die Holzhausbesitzer durchschnittlich zwar nicht ein Siebtel der Versicherungsbeiträge bezahlen werden als die Hausbesitzer solider gebauter Häuser aber so etwa ein Fünftel. Anteilsmäßig wird der Risikozuschlag für die Holzhütten also wohl schon irgendwo drin stecken.
> Dann hört dieser Unfug endlich auf.
Welcher Unfug? Es kann für Leute durchaus sinnvoll sein in einem billigen Holzhaus zu leben wenn ein solides Steinhaus eben definitiv nicht finanzierbar ist um vielleicht Miete zu sparen.
Warum soll dies denn Unfug sein? Für den ein oder anderen kann diese Rechnung durchaus aufgehen. Denke daran, daß Du als Holzhausbesitzer weniger Eigenkapital brauchst und weniger Geld für andere Dinge hast. Auch die Holzhäuser heben in der Regel zumindest so lange wie man selbst lebt und das ist eigentlich ja ausreichend. Auch kann man ein billiges Haus in Amerika wahrscheinlich bei einem fälligen Umzug einfacher wieder verkaufen als ein teureres Haus. Auch ist die Realisierung eines billigen Holzhauses zeitsparender. Wieso sollten die Leute ihr solides Traumhaus errichten wenn sie vielleicht schon bald GEZWUNGEN sind in einer andere Region abzuwandern um Arbeit zu finden. In Amerika ist das durchaus der Fall da man ohne Arbeit dort ziemlich viel älter aussieht als bei uns hier. Da ist oft nichts mit Sozialhilfe und Wohngeld die einem das Haus erhalten.
Was bringt einem Amerikaner ein supersolides Haus wenn er dann arbeitslos wird und seinen Kredit bezahlen muß und vom Staat keinen müden Dollar sieht. Dann hockt er auf seiner Hütte und er bekommt als Mechaniker keine Arbeit und ist arbeitslos oder er erhält wegen regionaler Unterschiede 20 % weniger Lohn als in einer aufstrebenden Region des Landes. Weil er sich dann so SESSHAFT GEMACHT hat muß er den niedrigeren Lohn in Kauf nehmen oder verkauft sein Haus und hat damit alle Transaktionskosten erst mal zu tragen und u.U. vielleicht sogar Verluste aus Preisrückgängen weil die Region insgesamt unattraktiver geworden ist. Was dann? Dann muß er eigentlich zu seinen Hauskosten für sein solides Haus auch die regionale Lohndifferenz gewissermaßen dazuzählen die er aus diesem Nachteil (Sesshaftigkeit) nicht mehr erhalten kann.
Bedenke dies. Amerika ist sehr viel größer als Deutschland. Die Menschen dort sind geographisch sehr viel flexibler. Selbst in Deutschland haben wir Regionen die wirtschaftlich stark sind und wo hohe Preise für Grund und Boden verlangt werden weil es einen Zuzug gibt. Auf der anderen Seite haben wir in Ostdeutschland gewaltige wirtschaftliche und strukturelle Probleme, eine teilweise enorme Arbeitslosigkeit, Wegzug und einen Preisverfall bei Immobilien. In Amerika gibt es diese Unterschiede auch. Da hat die Ostküste durchaus auch mal eine andere wirtschaftliche Entwicklung als die Westküste oder die Gegend der großen Kornfelder in Kansas.
Fazit: Den Leuten ist schon bewußt, daß ein Holzhaus eine schlechtere Qualität hat. Die meisten Leute wissen auch, daß ein Holzhaus eine geringere Substanz hat und daher auch schneller zerfällt. Die Leute wissen auch, daß die Wärmedämmung nicht so gut ist und vielleicht dadurch die Heizkosten etwas höher sind. Soviel zu einigen Nachteilen. Aber sie haben mitunter den durchaus großen Vorteil flexibel auf regionale Veränderungen zu reagieren und bei einer Verschlechterung der Arbeitsmarktlage in der eigenen Region auch durchaus ihren Wohnort leichter zu wechseln. Bedenke: Wo der Arbeitsmarkt schlechter wird da ist oft auch die wirtschaftliche Entwicklung nicht besonders berauschend und meistens auch die Preise für Grund und Boden nicht.
Das Argument, daß man doch ein solides Haus auch verkaufen könne wenn man dort wo man sich befindet keine Arbeit findet, sticht also nicht immer. Denn oft darf man sein solides Haus dann auch mit soliden proportional(?) höheren Verlusten verkaufen wenn man sich aus der wirtschaftlich schwachen Region verabschieden will.
[b]Viele Grüße
Sascha
|
Euklid
19.09.2003, 16:53
@ Sascha
|
Lustig ist das Zigeunerleben................. (owT) |
-->
|
chiron
19.09.2003, 17:42
@ Euklid
|
Re: Munich Re atmet auf (A) |
-->Hallo Euklid
Ich habe heute gerade erfahren, dass Manager in den USA sich gegen Fehlentscheidungen versichern können. Da sie bei Fehlentscheidungen ihren Sessel räumen müssen, legt ihnen der Versicherungskonzern den goldenen Falschirm bereit. Ob die Versicherungsprämien vom Unternehmen oder vom Manager bezahlt werden müssen, ist mir leider nicht bekannt. Tatsächlich ist es aber so, dass ein frisch gekürter Manager mit einer Fehlentscheidung zu Reichtum kommt. Die Leistungsgesellschaft pervertiert sich so immer mehr. Du siehst also, es gibt noch Dümmeres, als Papphäuser zu versichern.
Gruss chiron
|
terminus
19.09.2003, 20:20
@ Sascha
|
Re: bidde nich so pauschal [mkT] |
-->Moins
> Hallo Euklid!
> > War bautechnisch ein reines Versagen der Verankerungskonstruktion dieser
>> Pappmascheekonstruktionen.
> Dann sage mir wie Du ein solideres Haus baust wenn Du nicht mehr Geld hast.
>Bedenke: Die Leute bauen doch nicht aus purer Absicht solche Häuser. Es liegt ganz einfach daran, daß sich nicht jeder ein solideres Steinhaus mit allem drum und dran leisten kann. Die Leute sind froh wenn sie in solch einer - wie du es nennst - Pappmascheekonstruktionen leben können und nicht in einem vergammelten Straßenblock in Harlem in New York City.
<font color=#008000>GRINSSSSS ;-)
NeNeNe die Hütten sind schon besser als ihr Ruf.
Allerdings in unserem Klime nicht unbedingt, da hier durch die Feuchtre alles weggammelt und damit hier wiederum die (teureren) Steinbauten besser passen.
einen schöenn Abendgruß aus dem friedlichem Frankfurt/Main
terminus (@gibts.net)
P.S. bevor Fragen aufkommen...
Ich habe nach meinem Wehrdienst im Prinzip alles verkloppt und bin (Welten-) Bummmeln gegangen. In Kanada habe ich dann meine ehemalige Verlobte kennengelernt. Bevor ich dort all"Illegaler" erwischt würde (immerhin knapp ein Jahr über der Zeit) aber eine Heirat für uns beide nicht in Betracht kam, hatte Sie mich mit nach DE begleitet/gedrängelt...
Nun sind wir zwar verheiratet aber immer!noch! hier... [img][/img]
|
Euklid
19.09.2003, 20:37
@ chiron
|
Re: Munich Re atmet auf (A) |
-->Hatte eben gerade in Mannheim bei Alstom Power ein Gutachten zu erledigen.
Während der Nacht werden dort die Büroräume saniert.
Die Schilder Widerstand resistance sind dort zu sehen.Dort rührt sich jetzt scheinbar etwas.Die berühmten badischen Freiheitskämpfer;-))
Es könnte vielleicht schon am Montag der letzte Arbeitstag bei Alstom Power kommen;-))
Ein Bankrotteur kauft den nächsten auf.
Der Werdegang BBC - ABB -Alstom Power ist symptomatisch für die Wirtschaft.
Nur noch hohle Vögel überall.
Gruß EUKLID
|
fridolin
19.09.2003, 20:39
@ terminus
|
Re: bidde nich so pauschal [mkT] |
-->Hallo,
na ja, ich frage mich schon die ganze Zeit, woher Sascha seine detaillierten Kenntnisse über die Verhältnisse in den USA bezieht, aus einem eigenen Aufenthalt dort für längere Zeit oder aus dem Lesen von Reiseberichten bzw. Fernsehberichterstattung... Meine Vermutung tendiert eher in die zweite Richtung... aber sei's drum.
Tatsache ist, daß auch in den USA das Bauen mit Holz eine landesübliche Tradition ist. Das ist nicht nur eine Notlösung, weil man kein Geld für ein"richtiges" Stein-auf-Stein gemauertes Haus hat. In gewisser Weise hat es aber auch mit dem Niedergang handwerklicher Traditionen dort zu tun. Es muß halt schnell gehen. Ist in gewisser Weise eine Mentalitätsfrage. Dort drüben ist alles im Wandel, hierzulande wird alles doppelt und dreifach geprüft und muß mindestens für tausend Jahre halten... jedenfalls in der Theorie.
Es stimmt aber auch, daß man es mit der Elektroinstallation"nicht so eng sieht". Ich konnte in einem Abstellraum, wo es keine Wandverkleidung gab, mal die Strom- und Wasserleitungen bewundern. Was man dort sah, entsprach nicht unbedingt deutschen Qualitätsnormen. Aber die Amis sind das Improvisieren ja gewohnt - amerikanischer Pioniergeist. ;-)
Gruß
|
Euklid
19.09.2003, 20:55
@ terminus
|
Re: bidde nich so pauschal [mkT] |
-->Ja Häuser aus Balken oder Stämmen sind ja keine Pappmascheehäuser.
Pappmascheehäuser sind diejenigen mit Ständern und Beplankung.
Unten und oben ein Rähmholz und das wars dann.
Häuser aus horizontal gestapelten am Eck überblatteten Hölzern haben erheblich höhere Festigkeitswerte und Substanz als ein Pappmascheehaus.
Die fallen dann unter den Blockhaustypus.
Das meinte ich mit Pappmaschee nicht.
Gruß EUKLID
|
Euklid
19.09.2003, 21:04
@ fridolin
|
Re: bidde nich so pauschal [mkT] |
-->Ja fridolin das ist eben alles Mentalitätssache wie man ein Haus baut.
Ich würde ein Haus immer so bauen daß es bei einem zu berechnenden Sturm standhält.
Technisch ist das kein Problem.
In solch einem Haus kann man dann eben wohnen bleiben während der Sturm kommt.
Vorher Klappläden zu,ohne lange Platten mit Nägeln vor den Fensterrahmen zu nageln.
Das ist eben der Komfort.
Ein Haus ist eben wie ein Nest und das hat zu halten und nicht wegzufliegen.
Da verzichte ich doch glatt auf den Pioniergeist.
Eigentlich hat das nichts mir Pioniergeist zu tun sondern mit reiner Schlamperei bei den Verankerungen.
Da wird halt nicht kontrolliert.Wir sind gerade dabei diesen Irrsinn nachzuäffen.
Entweder baut man solide mit Mini-Versicherung oder schlampig mit hohen Versicherungsbeiträgen.
Der eine steckt das Geld in sein Haus und der andere in die Versicherung.
Gruß EUKLID
|