-->Hi,
beim MM-Theorem geht's darum, dass es ohne Steuern wurscht ist (für den Wert), ob eine Firma auf der Passivseite equity oder debts hat. [Dass da trotzdem ein Unterschied ist, weil debts Termin zur Zahlung haben, also andere cash-flow-Erfordernisse bedeuten als equity, die man bedienen kann oder nicht, bzw. deren Bedienung vor allem durch zusätzliche Passivierung unendlich lange vor sich hergeschoben werden kann, spielt jetzt keine Rolle].
Spannend wird's, wenn Steuern dazu kommen. Da die ausgezahlten bzw. auch schon die gebuchten Zinsen auf debts über die G+V abgezogen werden können, ergibt sich bei debts eine niedrigere Steuerbelastung im Gegensatz zur Passivseite bestehend aus equity, da die ausgeschütteten (oder auch nur gebuchten, also passiv vorgetragenen, somit einbehaltenen) Gewinne in jedem Fall besteuert werden, da die selbst die Besteuerungsgrundlage sind.
Auf irgendwas muss der Staat schließlich zugreifen können, falls er Unternehmen besteuert [was auch Quatsch ist, da Steuern letztlich immer nur von natürlichen Personen gezahlt werden können, egal, wo sie erhoben werden, siehe dazu das Problem der"steuerlichen Anrechnung" von bereits versteuerten Dividenden usw.].
Also ist es aufgrund der Besteuerung von equity-Erträgen (im Gegensatz zu debts-Zinskosten) je nach Lage der Dinge besser, nur mit debts zu arbeiten. Das Problem spielte übrigens bei der deutschen Gewerbesteuer eine Nebenrolle, bei deren Bemessung auch debts (z.B. Eigentümer-Darlehen) herangezogen wurden, die dem Kapital gleichgestellt waren. Da hat's dann eben nicht funktioniert.
Ansonsten: Ich habe Modigliani einmal interviewt und er war wirklich sehr nett. Italiäääänisch eben.
Gruß!
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