-->ftd.de, Sa, 27.9.2003, 14:29
Die Zahl armer US-Bürger wächst
Die Einkommensschere in den USA öffnet sich weiter: Im vergangenen Jahr lebten fast 35 Millionen Amerikaner unterhalb der Armutsgrenze.
Unter diesen Armen waren mehr als zwölf Millionen Kinder, wie das US-Statistikamt am Freitag mitteilte. Die Armutsrate stieg damit 2002 im Vergleich zum Vorjahr auf 12,1 Prozent. Zugleich sank das Durchschnittseinkommen im zweiten Jahr in Folge weiter: Es ging dem Bericht zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent auf 42.409 $ (knapp 37.000 Euro) zurück.
Während im Jahr 2000 die geringste Armutsquote seit 25 Jahren festgestellt wurde, nahm die Zahl der unter der Armutsgrenze lebenden Amerikaner den Statistikern zufolge seitdem kontinuierlich zu. 400.000 Kinder mehr als im Jahr zuvor, das entspricht 16,7 Prozent und damit mehr als der Rate bei den Erwachsenen, lebten dem Bericht zufolge 2002 in Armut.
Schwarze von Armut am stärksten betroffen
Am stärksten betroffen waren der Behörde zufolge Schwarze; Weiße und Asiaten hatten dagegen das vergleichsweise höchste Jahreseinkommen. Grundlage der Statistik sind die Angaben von 78.000 US-Haushalten vom März diesen Jahres.
Vor Veröffentlichung der Statistik kritisierten demokratische Abgeordnete den Herausgabetermin am Freitag: Die Regierung wolle unangenehme Wirtschaftsdaten unter den Tisch fallen lassen, da sich kurz vor dem Wochenende mehr Menschen für ihre freien Tage als für Nachrichten interessierten, sagte die Abgeordnete Carolyn Maloney. Bisher wurden die Daten der Statistikbehörde an einem Dienstag oder Donnerstag veröffentlicht.
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