-->USA: Clark fehlt es an"Integrität und Charakter"
(EIR, New York Times, Welt am Sonntag)
Die Ankündigung des ehem. NATO-Kommandeurs General Wesley Clark, daß er bei den Demokraten zur Präsidentschaftswahl 2004 antreten wird, wurde in einigen Teilen Europas und der USA als willkommene Alternative zu den"neun Zwergen" - den übrigen neun Kandidaten in der Demokratischen Partei neben Lyndon LaRouche - positiv aufgenommen. Ein genauerer Blick auf Clark zeigt jedoch, daß es ein schwerer Fehler wäre, sich der Illusion hinzugeben, daß Clark ein geeigneter Kandidat sei. Die von den anglo-amerikanischen Medien verbreitete"Popularität" Clarks soll das Resultat seiner grundsätzlichen Haltung gegen den Irakkrieg und seiner angeblichen Unterstützung durch den ehem. Präsidenten Clinton sein. Tatsächlich hat Clark jedoch zum Irakkrieg eine schwankende Haltung eingenommen. Die New York Times zitierte ihn am 18. September noch mit der Behauptung:"Damals hätte ich wohl dafür [für den Krieg] gestimmt" - aber nur einen Tag später erklärte er in der Universität von Iowa:"Ich hätte niemals für diesen Krieg gestimmt. Niemals!"
Um diese Frage zu klären, sollte man sich Clarks Interview in der Welt am Sonntag vom 9. Februar d.J. ansehen, das also eine geraume Zeit vor dem Irakkrieg veröffentlicht wurde. Darin bezeichnete er die Rede von US-Außenminister Powell vor der UNO vom 5. Februar, in der dieser angebliche Beweise für die Verletzung der UNO-Resolution 1441 durch den Irak präsentierte, als"exzellent". Die gezeigten Fotos und Videoaufnahmen, sagte Clark der WamS,"reichen für einen Militärschlag aus." Er empfahl, Deutschland solle eine"konstruktive Rolle" übernehmen, indem es eine neue Resolution unterstütze und Truppen zur Verfügung stelle. Seine Meinung sei, daß der Krieg"jederzeit beginnen kann", und daß die Kämpfe"einige Tage dauern und Saddam Husseins Truppen zusammenbrechen werden." Wann der Krieg beginne, sei nur eine Frage der Diplomatie. Die Regierung Bush habe sich seiner Meinung nach schon"vor langer Zeit" für den Krieg entschieden,"wahrscheinlich Ende 2001". Auf die Frage der WamS, warum er sich einige Monate zuvor gegen den Krieg ausgesprochen und dann seine Meinung geändert habe, antwortete Clark, der Krieg sei"das kleinere von zwei Übeln". Die USA, fügte er hinzu, könnten"lange Zeit im Irak bleiben", würden eine Militärregierung im Irak einsetzen und sich dann anderen Zielen zuwenden."Ich glaube", sagte er,"daß Syrien das nächste Ziel sein" und"innerhalb von 12 Monaten" angegriffen werde, um die Sache abzuschließen,"bevor der Wahlkampf beginnt." Sonst würde man ihn verschieben müssen. Nach Syrien werde dann der Iran an der Reihe sein.
Clark hat derzeit zwar - künstlich erhöhte - Umfragewerte, aber ernsthafte politische Beobachter weisen auf seine Unfähigkeit und Oberflächlichkeit hin. Zu der angeblichen Unterstützung durch Präsident Clinton ist zu sagen, daß Clinton die Kandidatur wahrscheinlich als Mittel gegen die"neun Zwerge" der Demokraten nutzt, um sich eine Machtposition in der Partei zu sichern. Schließlich fehlt Clark auch die Unterstützung, die ein ehemaliger General aus den Reihen des Militärs erwarten könnte. Vor neun Jahren - 1994 - ließ sich Clark mit dem Kommandeur der bosnischen Serben und angeklagten Kriegsverbrecher Gen. Mladic fotografieren; die beiden tauschten ihre Mützen aus, tranken zusammen Wein, und Clark nahm eine Flasche Cognac und eine Pistole als Geschenk an. Strategisch wichtiger ist allerdings Clarks Rambo-Pose, mit der er 1999 versuchte, der Besetzung des Flughafens von Pristina durch russische Truppen zuvorzukommen; daran wurde er vom britischen Gen. Sir Michael Jackson gehindert, der den Befehl mit der Bemerkung verweigerte, er wolle nicht Clark zuliebe den 3. Weltkrieg auslösen. Am 24. September wurde Amerikas ehem. Generalstabschef Gen. Shelton gefragt, ob er Clarks Kandidatur unterstütze. Unter Hinweis auf dessen Probleme in punkto"Integrität und Charakter", die zu Clarks Absetzung als NATO-Kommandeur geführt hatten, erklärte er:"Meine Stimme kriegt Wes nicht."
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