Cichetteria
05.10.2003, 11:03 |
Ein Wort zum Sonntag (Niquet) Thread gesperrt |
-->schoenen Sonntag
chichette
Große Konfusion ums Geld
Sonntagsbörse (WAMS)
von Bernd Niquet
Weltweit steigen die Geldmengen in Rekordgeschwindigkeit - und trotzdem kommt die Wirtschaft nicht in Schwung. Und von Inflation ist weit und breit nichts zu sehen. Wenn wir einmal von den staatlichen Monopolpreisen absehen. Wie ist das zu erklären? Die einen reden von einer zeitlichen Verzögerung, da die Geldmenge erst einmal bestimmte"Kanäle" durchlaufen müsse, bis sie ihre Wirkungen entfalten kann. Beachtet man, dass die Geldmengen bereits seit Jahren nach oben schießen, müssen das wirklich lange Kanäle sein, die mindestens bis ans Ende der Welt und zurück laufen. Die anderen hingegen sagen, die in den Statistiken erscheinenden Geldmengen seien völlig unwichtig. Wichtig seien nur die umlaufenden Geldmengen. Das ist natürlich ein ebenso bequemes Argument, denn da die"umlaufende Geldmenge" sich der Messung entzieht, kann man mit ihnen letztlich alles erklären. Doch etwas, das alles erklärt, erklärt letztlich überhaupt nichts.
Der wirkliche Grund für die Nicht-Übereinstimmung von Geldmengen- und Preis- sowie Wirtschaftsentwicklung liegt deshalb auch viel tiefer. Man muss dazu verstehen, dass der behauptete Zusammenhang, nach dem Geldmengensteigerungen entweder zu einem Anspringen der Wirtschaft oder aber zu einer Steigerung der Inflation führen, der Lehrsatz einer mittlerweile als falsifiziert zu betrachtenden Theorie ist. Es ist dies die Lehre des Monetarismus, die heute theoretisch und empirisch als Irrlehre entlarvt ist.
Als die Menschen wussten, dass die Erde keine Scheibe, sondern eine Kugel ist, wurde ein Erkenntnisgewinn erzielt. Beim Geld ist es viel schwieriger. Hier wissen wir zwar mittlerweile, dass es - im übertragenen Sinne - keine Scheibe ist. Doch kaum jemand hat eine Vorstellung, was es anstelle dessen sein könnte. Aus diesem Grunde bleibt die Mehrheit von uns rat- und bewegungslos im Netz der alten und falschen Theorie gefangen.
Artikel erschienen am 5. Okt 2003
|
-- Elli --
05.10.2003, 11:23
@ Cichetteria
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick... |
-->>Man muss dazu verstehen, dass der behauptete Zusammenhang, nach dem Geldmengensteigerungen entweder zu einem Anspringen der Wirtschaft oder aber zu einer Steigerung der Inflation führen, der Lehrsatz einer mittlerweile als falsifiziert zu betrachtenden Theorie ist. Es ist dies die Lehre des Monetarismus, die heute theoretisch und empirisch als Irrlehre entlarvt ist.
Hoffentlich liest da auch mal unser Umlaufgeschwindigkeits-Oldy ;-)
>Beim Geld ist es viel schwieriger. Hier wissen wir zwar mittlerweile, dass es - im übertragenen Sinne - keine Scheibe ist. Doch kaum jemand hat eine Vorstellung, was es anstelle dessen sein könnte. Aus diesem Grunde bleibt die Mehrheit von uns rat- und bewegungslos im Netz der alten und falschen Theorie gefangen.
Ja, Bernd, jetzt fehlt nur noch die richtige Theorie. Warum hört der Artikel auf, wo es interessant werden könnte?
|
Euklid
05.10.2003, 11:36
@ -- Elli --
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick... |
-->Der Niquet hat ja scheinbar noch nicht einmal die Oder-Funktion verstanden;-))
Ein Anspringen der Wirtschaft oder ein Anspringen der Inflation behauptet er irrigerweise.
Ein Anspringen der Wirtschaft braucht kein" oder".
Ein Anspringen der Wirtschaft bedeutet in der Regel auch steigende Preise.
Das ist eine UND-Funktion.
Und daß nur Staatspreise steigen ist ebenso völlig falsch.
Dazu muß man nur die Preislisten der PKW-Hersteller seit 1990 mal studieren.
Noch nie wurde ein Rückgang der Listenpreise auf die der Finanzminister so gerne abhebt festgestellt;-))
Die sog. Preisnachlässe werden bald nur noch Firmen eingeräumt.
Man wird sich hinter dem gefallenen Rabattgesetz die wohlige Stube einrichten.
Es scheint als habe die PKW-Industrie begriffen daß der halbe Inlandsumsatz (stückzahlen) mit dem doppelten Gewinn pro Stück weniger Stress bedeutet,aber gleichen Gewinn (real) und fast doppelten Gewinn in Prozent,weil die Aufwendungen sich dann annähernd halbieren.Die Umsatzrendite steigt dann kräftig.Und nur das wollen Aktionäre sehen.
So wie ich die Lage beurteile gehen wir auf strenge Zuteilung von PKWs wie in DDR-Zeiten zu;-))
Gruß EUKLID
|
MC Muffin
05.10.2003, 11:39
@ Euklid
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick... |
-->
>So wie ich die Lage beurteile gehen wir auf strenge Zuteilung von PKWs wie in DDR-Zeiten zu;-))
Dann müssen die PKW Preise aber fallen!!
|
Ecki1
05.10.2003, 12:08
@ -- Elli --
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick... |
-->Ja, Bernd, jetzt fehlt nur noch die richtige Theorie. Warum hört der Artikel auf, wo es interessant werden könnte?
Erkenntnisgewinne sind manchmal ein langwieriger und mühsamer Prozess, vor deren Ergebnis und vor deren Tragweite (bisherige Irrtümer, Auswirkungen auf zukünftige Ereignisse) man unter Umständen erschrickt. Daher diese Vorsicht,
glaubt Ecki1
|
Euklid
05.10.2003, 13:45
@ MC Muffin
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick... |
-->Ja wie billig waren denn da die Gebrauchten?
1 Jahresgehalt,2 Jahresgehälter oder gar 5?;-))
Und die Neuen?
Gruß EUKLID
|
Frank
05.10.2003, 15:34
@ -- Elli --
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick.../Die richtige Theorie... |
-->>>Man muss dazu verstehen, dass der behauptete Zusammenhang, nach dem Geldmengensteigerungen entweder zu einem Anspringen der Wirtschaft oder aber zu einer Steigerung der Inflation führen, der Lehrsatz einer mittlerweile als falsifiziert zu betrachtenden Theorie ist. Es ist dies die Lehre des Monetarismus, die heute theoretisch und empirisch als Irrlehre entlarvt ist.
>Hoffentlich liest da auch mal unser Umlaufgeschwindigkeits-Oldy ;-)
>>Beim Geld ist es viel schwieriger. Hier wissen wir zwar mittlerweile, dass es - im übertragenen Sinne - keine Scheibe ist. Doch kaum jemand hat eine Vorstellung, was es anstelle dessen sein könnte. Aus diesem Grunde bleibt die Mehrheit von uns rat- und bewegungslos im Netz der alten und falschen Theorie gefangen.
>Ja, Bernd, jetzt fehlt nur noch die richtige Theorie. Warum hört der Artikel auf, wo es interessant werden könnte?
Die richtige Theorie gibts schon seit Silvio Gesell.
|
dottore
05.10.2003, 15:49
@ Frank
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick.../Die richtige Theorie... |
-->>Die richtige Theorie gibts schon seit Silvio Gesell.
Na dann bezahl mal mit Gesell-Geld Deine Steuern. Jedes FA wird unter dem Gelächter der Beamten zusammenkrachen.
Geld, mon cher, ist immer genau das, was der Staat als"Geld" erklärt. Deshalb heißt es auch GZ. Denn der kann als einziger Termin setzen und vollstrecken (lassen). Alles andere ist Larifari, was der schlaue Gesell selbst kapiert hatte:"Alle Nachfrage wird zur Staatsnachfrage."
Klar, weil der Staat halt in dem nachfragt, was er zum"Geld" erklärt hat und damit er es auch wieder zurück bekommt, muss er in diesem"Geld" auch seine Steuern abfordern.
Und wenn der Staat Schwundgeld einführt (Bernanke usw.), was dann? Denk mal ganz scharf drüber nach.
Gruß!
|
MC Muffin
05.10.2003, 16:35
@ Euklid
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick... |
-->>Ja wie billig waren denn da die Gebrauchten?
>1 Jahresgehalt,2 Jahresgehälter oder gar 5?;-))
>Und die Neuen?
>Gruß EUKLID
Der Grund für die Zuteilung liegt darin das der Preis egal wo er zu dem Zeitpunkt steht zu niedrig ist. Es ist also nicht möglich zu diesem Preis genügend herzustellen.
Letzt endlich führt dies zur Zuteilung.
Ein zu hoher Preis führt zur Überproduktion weil sich das Geschäft lohnt werden Kaparzitäten ausgeweitet, entweder durch einem selber oder durch die Konkurenz.
Dies bezieht sich auf realisierparen Preise. Zu hohe Preise ( nicht realisierbare ) führen zum Konkurs.
Sicher macht es Sinn auch mal Dinge etwas teurer zu verkaufen und weniger Umsatz zu machen. Wie sich das langfristig auswirkt weis ich nicht, da natürlich die Rentablität an hohe Stückzahlen gebunden ist.
MFG
|
Euklid
05.10.2003, 16:43
@ MC Muffin
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick... |
-->Du bist aber leider um die Frage wieviele Jahresgehalter die Trabbi-Kisten gekostet haben elegant herumgeschlüpft;-))
Schätze mal daß das 2-3 Jahresgehälter eines Arbeiters waren.
War das dann billig?
Gruß EUKLID
|
MC Muffin
05.10.2003, 16:54
@ Euklid
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick... |
-->>Du bist aber leider um die Frage wieviele Jahresgehalter die Trabbi-Kisten gekostet haben elegant herumgeschlüpft;-))
>Schätze mal daß das 2-3 Jahresgehälter eines Arbeiters waren.
>War das dann billig?
>Gruß EUKLID
Ausgewichen nicht, in meinen Augen war es nicht interessant. Interessant war nur warum zu wenig hergestellt wurde. Das lag eben daran das mit jedem Fahrzeug Verluste erzeugt wurden. Also wer weniger Verlust machen wollte, hat einfach weniger produziert und auf keinen Fall hat er die Produktion ausgeweitet.
Was mag son Ding gekostet haben? Hängt natürlich vom Lohn ab.
Ich sage mal so 1 bis max 1,5 Jahresgehälter ( Nettogehälter )
Billig tja das ist Ansichtssache, für den Käufer kann es nie billig genug sein.
Es war auf jeden Fall so billig das gebrauchte teurer waren als neue.
Somit kann man wohl sagen ja sie waren billig.
denke ich zu mindest MFG
|
Frank
05.10.2003, 22:47
@ dottore
|
Wo verdammt... |
-->... soll da das Problem sein? Der Staat gibt's sowieso gleich wieder her. Trotzdem - ich behalts im Hinterkopf (heut schon etwas spät).
F
|
drDoom
09.10.2003, 13:26
@ MC Muffin
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick... |
-->>Verluste erzeugt wurden. Also wer weniger Verlust machen wollte, hat einfach >weniger produziert und auf keinen Fall hat er die Produktion ausgeweitet.
Wenn ein Produkt nur Verluste einbringt dann drossele ich nicht die Produktion, sondern stelle sie ein...
|
LOMITAS
09.10.2003, 13:43
@ drDoom
|
Re: das sag mal herrn schuhmacher von infinion |
-->>>Verluste erzeugt wurden. Also wer weniger Verlust machen wollte, hat einfach >weniger produziert und auf keinen Fall hat er die Produktion ausgeweitet.
>Wenn ein Produkt nur Verluste einbringt dann drossele ich nicht die Produktion, sondern stelle sie ein...
|
Euklid
09.10.2003, 13:49
@ drDoom
|
Re: Ein Wort zum Sonntag (Niquet) / Ein Lichtblick... |
-->>>Verluste erzeugt wurden. Also wer weniger Verlust machen wollte, hat einfach >weniger produziert und auf keinen Fall hat er die Produktion ausgeweitet.
>Wenn ein Produkt nur Verluste einbringt dann drossele ich nicht die Produktion, sondern stelle sie ein...
Die Produktionsdrossel kann aber auch nach hinten losgehen wenn die unweigerlich zu zahlenden Festkosten dominieren.
Deswegen hast Du völlig Recht.
Es kommt nämlich drauf an was an Zahlungen schneller aufläuft.
Die Einsparungen durch Löhne müssen in jedem Fall die unweigerlich sich erhöhenden Stückkostenpreise mindestens kompensieren,sonst wirds nur noch schlimmer.
Das war dann wieder einer der"Niquetschen Radiergummis";-))
Gruß EUKLID
|