VictorX
06.10.2003, 14:30 |
HVB vor der Pleite? Thread gesperrt |
-->Die HypoVereinsbank rechnet einem Bericht zufolge mit einem Wertberichtigungsbedarf von rund drei Milliarden Euro in diesem Jahr. Allein in der gewerblichen Immobilienfinanzierung droht ein Minus von 470 Millionen Euro.
München - Die HypoVereinsbank (HVB) hat ihre Krise offenbar noch lange nicht überwunden. Wie das Nachrichtenmangazin DER SPIEGEL meldet, droht dem zweitgrößten Geldinstitut des Landes im Kreditgeschäft ein enorm hoher Abschreibungsbedarf.
Trotz des Börsengangs der Immobilientochter Hypo Real Estate bleibt die Bank demnach auf gewerblichen Immobilienfinanzierungen in der Größenordnung von über 30 Milliarden Euro sitzen. Der anhaltenden Pleitewelle bei Bauträgern und Investoren beschwert der Bank immer neue Wertberichtigungen. Allein in diesem Jahr werde die HVB in der gewerblichen Immobilienfinanzierung ein Minus von rund 470 Millionen Euro geben, errechnet Vorstandsmitglied Michael Kemmer.
30 Prozent dieser risikobehafteten Kredite mit einem Volumen von rund zehn Milliarden Euro entfällt auf Ostdeutschland. Hinzu kommen weitere Verluste von über 160 Millionen Euro im so genannten Workout-Bereich, in dem seit dem Jahr 2000 hoch defizitäre Großprojekte abgearbeitet werden.
Auch der Abbau der Risikoaktiva von 100 Milliarden Euro kommt nicht so schnell voran wie angekündigt. Kemmer geht davon aus, dass Ende des Jahres nur rund 90 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresanfang abgebaut sein werden. Insgesamt rechnet der für die Risikokontrolle zuständige Vorstand damit, dass der Wertberichtigungsbedarf bei der HVB in diesem Jahr bei rund drei Milliarden Euro liegen wird. Im Vorjahr waren es noch 3,8 Milliarden Euro.
HVB-Chef Dieter Rampl hatte sich ungeachtet dessen erst kürzlich optimistisch gezeigt, dass die Bank nach dem Milliardenverlust 2002 in diesem Jahr zumindest operativ wieder in die Gewinn-Zone kommen soll. 2002 hatte der Konzernverlust vor Steuern 821 Millionen Euro betragen. im Jahr davor war noch ein Gewinn von 1,549 Milliarden Euro erwirtschaftet worden.
|
VictorX
06.10.2003, 14:34
@ VictorX
|
@ ALLE |
-->Kennt jemand den amerikanischen Analysten Martin D. Weiss bzw. gibt es Einschätzungen aus dem Forum hinsichtlich der Qualität seiner Analysen/Warnungen?
Es bedankt sich vorab
VictorX
|
Loki
06.10.2003, 14:35
@ VictorX
|
Re: HVB vor der Pleite? |
-->>Die HypoVereinsbank rechnet einem Bericht zufolge mit einem Wertberichtigungsbedarf von rund drei Milliarden Euro in diesem Jahr. Allein in der gewerblichen Immobilienfinanzierung droht ein Minus von 470 Millionen Euro.
>München - Die HypoVereinsbank (HVB) hat ihre Krise offenbar noch lange nicht überwunden. Wie das Nachrichtenmangazin DER SPIEGEL meldet, droht dem zweitgrößten Geldinstitut des Landes im Kreditgeschäft ein enorm hoher Abschreibungsbedarf.
>Trotz des Börsengangs der Immobilientochter Hypo Real Estate bleibt die Bank demnach auf gewerblichen Immobilienfinanzierungen in der Größenordnung von über 30 Milliarden Euro sitzen. Der anhaltenden Pleitewelle bei Bauträgern und Investoren beschwert der Bank immer neue Wertberichtigungen. Allein in diesem Jahr werde die HVB in der gewerblichen Immobilienfinanzierung ein Minus von rund 470 Millionen Euro geben, errechnet Vorstandsmitglied Michael Kemmer.
>30 Prozent dieser risikobehafteten Kredite mit einem Volumen von rund zehn Milliarden Euro entfällt auf Ostdeutschland. Hinzu kommen weitere Verluste von über 160 Millionen Euro im so genannten Workout-Bereich, in dem seit dem Jahr 2000 hoch defizitäre Großprojekte abgearbeitet werden.
>Auch der Abbau der Risikoaktiva von 100 Milliarden Euro kommt nicht so schnell voran wie angekündigt. Kemmer geht davon aus, dass Ende des Jahres nur rund 90 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresanfang abgebaut sein werden. Insgesamt rechnet der für die Risikokontrolle zuständige Vorstand damit, dass der Wertberichtigungsbedarf bei der HVB in diesem Jahr bei rund drei Milliarden Euro liegen wird. Im Vorjahr waren es noch 3,8 Milliarden Euro.
>HVB-Chef Dieter Rampl hatte sich ungeachtet dessen erst kürzlich optimistisch gezeigt, dass die Bank nach dem Milliardenverlust 2002 in diesem Jahr zumindest operativ wieder in die Gewinn-Zone kommen soll. 2002 hatte der Konzernverlust vor Steuern 821 Millionen Euro betragen. im Jahr davor war noch ein Gewinn von 1,549 Milliarden Euro erwirtschaftet worden.
Hmmm das sieht nicht gut aus für meinen Ex-Arbeitgeber. Sollte ich jetzt schon mein Konto bei denen zu einer anderen Bank verschieben und wenn ja welche ist in Deutschland am gesündesten?
|
JLL
06.10.2003, 14:40
@ Loki
|
Re: Das Konto würde ich von dort alleine wegen der unverschämten... |
-->... Gebührenerhöhungspolitik der letzten Jahre abziehen. Wenn man wenigstens so ehrlich wäre, auf jede neue und/oder erhöhte Gebühr"Sanierungsabgabe HVB" zu schreiben...
Schönen Tag
JLL
|
wavianer
07.10.2003, 08:32
@ VictorX
|
www.sicheresgeld-online.de |
-->Martin Weiss publiziert in Deutschland seine Zeitschrift"Sicheres Geld". Er sieht die Zukunft der Wirtschaft und Börsen nicht ganz so rosig. Vom Timing seiner Empfehlungen her zu urteilen, waren diese nicht immer ganz so glücklich. Aber letztendlich stimme ich mit seinen Einschätzungen überein.
Hier sein letzter Newsletter vom 29.9.2003:
Liebe Sicheres Geld Leser,
die letzte volle September-Woche brachte an den Welt-Aktienmärkten herbe
Kursverluste. Besonders die deutschen Standardwerte gaben stark nach.
Jedoch konnte zum Wochenschluß der wichtige Widerstand bei 3280-3300
Punkten verteidigt werden. Nichtsdestotrotz, vorerst scheint die seit
März diesen Jahres andauernde Bärenmarkt-Rallye langsam aber sicher in
die Endphase zu gelangen.
Gewiß werden sich die"Bullen" nicht so leicht geschlagen geben. Aber,
eines ist sicher: die Bäume werden und können nicht in den Himmel
wachsen, da der fundamentale"Boden" für die Aufwärtsbewegung alles
anderes als gesund ist und war!
Nicht zuletzt kommt momentan auch heftiger Gegenwind von der
Devisenfront. Nicht nur die Entwicklung der europäischen
Gemeinschaftswährung zum US-Dollar gilt es zu beobachten. Sondern
vor allem auch die extrem spannenden Geschehnisse im
$-Yen-Verhältnis. Denn in der letzten Woche durchbrach der US-Dollar
starke Widerstandszonen nach unten.
Nächster"Halt" des $ dürfte - charttechnisch betrachtet - erst wieder
in der Region um 106 Yen sein.
Ja, auf dem IWF- bzw. G7-Treffen in Dubai wurde mehrfach auf die
"Überbewertung" des US-Dollar hingewiesen. Gewiß vermag ein kontrolliert
fallender $ den US-Unternehmen durchaus nicht zum Nachteil gereichen.
Aber, um es klar zu sagen: was, wenn der"kontrollierte" in einen
"freien" Fall übergeht?
Richtig, es handelt sich dabei um ein"Spiel mit dem Feuer." Und, die
Gefahr, daß dieses"Feuer" in einem Inferno enden könnte, ist sicherlich
nicht von der Hand zu weisen.
Beobachten Sie also auch in den kommenden Wochen die Devisenmärkte
genau. Daß der US-Dollar weiterhin seine Talfahrt fortsetzt, dürfte
kein großes Geheimnis mehr sein. Entscheidend aber wird die
Fall-Geschwindigkeit sein.
Wie auch immer, auch die Faktenlage der letzten Woche war keineswegs
dazu angetan, den US-Dollar fundamental zu stützen.
So fielen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im
August diesen Jahres überraschend schwach aus. Wahrlich kein Indiz, daß
es bei den so wichtigen Unternehmensinvestitionen zu einer wirklich
nachhaltigen Erholung kommt. Und ohne anziehende Unternehmensausgaben
wird es auch keinen gesunden und sich selbst tragenden Aufschwung geben.
Denn, die US-Verbraucher werden sich diesmal wahrlich hart tun, ihre
Konsumausgaben weiter zu erhöhen. Eher das Gegenteil dürfte der Fall
sein, denn die Lage am Arbeitsmarkt ist und bleibt sehr schwierig. Der
Trend zur Verlagerung auch hochqualifizierter jobs in Schwellenländer
ist noch lange nicht am Ende. Insofern war es auch keinesfalls
überraschend, daß das Verbrauchervertrauen erneut zurückging. Auch die
Tatsache, daß im vergangenen Jahr die Zahl der armen US-Bürger nicht
zurückging, sondern auf über 12 Prozent der Bevölkerung anwuchs, ist
alles andere als beruhigend. Seit zwei Jahren in Folge geht das
Einkommensniveau zurück, kein Wunder, daß knapp 35 Millionen Amerikaner
nunmehr in der offiziellen Statistik als"arm" angesehen werden.
Zudem dürfte die von der OPEC überraschend angekündigte Reduzierung der
Rohölförderung um eine Million Barrel pro Tag weiter große Löcher in
die Haushaltskassen der Verbraucher fressen.
Es zeichnet sich mehr denn je ab, daß sich bei den Einnahmen der
meisten Menschen wegen des zunehmenden Globalisierungsdrucks
deflationäre Tendenzen abzeichnen, bei den (lebens-) notwendigen
Ausgaben eher inflationäre Gefahren.
Vor dem Hintergrund dieser bedrückenden Faktenlage war es schon
beachtlich, daß die Aktienmärkte bisher ein so robustes Eigenleben
entwickeln konnten.
Aber, die Stunde der Wahrheit kommt immer näher....
Herzliche Grüße
Ihr
Martin Weiss
Chefredakteur Sicheres Geld
|