Bob
08.10.2003, 13:58 |
Der Unterschied Thread gesperrt |
-->Hallo,
folgendes Beispiel soll den Unterschied zwischen D und USA zum Ausdruck bringen:
1. Joseph Ackermann:
>>"Meine Position ist klar", bekräftigte Ackermann bei einer Pressekonferenz in Dubai frühere Aussagen, er werde den Prozess auf jeden Fall im Amt durchstehen. Er werde sein Amt nicht ruhen lassen. Auch stünden alle Gremien der Deutschen Bank hinter ihm. Ackermann hat sich nach einer Erklärung seines Instituts"jederzeit korrekt und sachgerecht verhalten". Die Deutsche Bank halte die Anklage für unbegründet und hoffe, dass sich in dieser Angelegenheit mit möglicherweise weitreichenden Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft"Recht und Vernunft durchsetzen werden", fügte ein Sprecher hinzu. <<
2. Alan G. Lafley, Vorstandschef von Procter and Gamble
>> Lafley: In unserem Hause ist der Vorstandschef kein Star. Wenn ich morgen mit dem Flugzeug abstürze, sind sofort Leute da, die wissen, wie es weitergehen muß. <<
Im P&G-Fall ist der Manager ein Diener des Unternehmens. Nichts hängt entscheidend von seiner Person ab. Diese Haltung ist altruistisch-asketisch im besten Sinn des Wortes. Die Firma ist von vornherein so organisiert, daß der Ausfall einzelner Leute keinen Schaden anrichten kann.
Ganz anders der Ackermann-Fall. Hier dient das Amt dem Manager. Die Gremien der Firma unterstützen diese Haltung. Die Glaubwürdigkeit der Firma spielt keine Rolle, solange nur die eigene Position gehalten werden kann. Die Situation wird als Gelegenheit interpretiert, den Selbstbehauptungswillen unter Beweis zu stellen ("durchstehen"). Diese Einstellung läßt sich als egomanisch-hedonistisch qualifizieren.
gruß!
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igelei
08.10.2003, 14:12
@ Bob
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Zum wiederholten Male: Die Treibjagd gegen Esser & Co. ist idiotisch... mkT |
-->... und typisch deutsch (Neiddebatte und kleinkariert provinziell). Es wurde ein (immerhin von einer ollen Röhrenbude hochgezüchteter) Technologiekonzern nahe des Höhepunktes der Blase an einen Konkurrenten teuer verkauft, profitiert davon haben die Aktionäre. Nur mussten sie dazu auch verkaufen und es gibt Menschen, die das getan haben. Daher hat Herr Esser aus meiner Sicht jeden einzelnen Cent seiner Abfindung redlich verdient."Geschädigt" sind nur diejenigen, die nicht rechtzeitig verkauft haben, nur hat deren Schaden weder ein Ackermann, noch ein Esser zu verantworten, sondern nur die Anleger selber. Und da kommt die typisch deutsche Mentalität ins Spiel, man muss halt andere Schuldige für die eigene Dummheit finden. Was für ein Blödsinn!
MfG
igelei
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rodex
08.10.2003, 14:28
@ igelei
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Re: Zum wiederholten Male: Die Treibjagd gegen Esser & Co. ist idiotisch... mkT |
-->>Und da kommt die typisch deutsche Mentalität ins Spiel, man muss halt andere Schuldige für die eigene Dummheit finden. Was für ein Blödsinn!
Man kann den Fall aber auch unabhängig vom Aktienkurs betrachten. Da wollte ein ausländischer Konzern Mannesmann feindlich übernehmen. Herr Esser hätte als Vorstandsvorsitzender von Mannesmann ernsthaft versuchen müssen, die feindliche Übernahme abzuwehren. Anfangs tat er das ja auch recht erfolgreich, er schien sogar Erfolg zu haben, bis plötzlich ihm und seinen Kollegen von Mannesmann die Taschen vollgestopft wurden. Danach brach die Verteidigung zusammen. In meinen Augen hat Esser versagt, weil er a) die feindliche Übernahme nicht abwehren konnte und weil b) der Verdacht der Korruption im Raum steht und a) möglicherweise nur eine Folge von b) ist. Verloren hat vorallem Deutschland, nämlich Mannesmann, Know-How, künftige Erträge, Arbeitsplätze, Ansehen u.v.m.
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yatri
08.10.2003, 14:35
@ igelei
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NEIN!!: Treibjagd gegen Esser & Co. ist berechtigt... mkT |
-->>... und typisch deutsch (Neiddebatte und kleinkariert provinziell). Es wurde ein (immerhin von einer ollen Röhrenbude hochgezüchteter) Technologiekonzern nahe des Höhepunktes der Blase an einen Konkurrenten teuer verkauft, profitiert davon haben die Aktionäre. Nur mussten sie dazu auch verkaufen und es gibt Menschen, die das getan haben. Daher hat Herr Esser aus meiner Sicht jeden einzelnen Cent seiner Abfindung redlich verdient."Geschädigt" sind nur diejenigen, die nicht rechtzeitig verkauft haben, nur hat deren Schaden weder ein Ackermann, noch ein Esser zu verantworten, sondern nur die Anleger selber. Und da kommt die typisch deutsche Mentalität ins Spiel, man muss halt andere Schuldige für die eigene Dummheit finden. Was für ein Blödsinn!
>MfG
>igelei
<font color=#0000FF>
Natürlich ist die"Treibjagd" berechtigt - am besten sogar, wenn man seine ungerechtfertigt erworbenen Millionen wieder dem Unternehmen zurückgeben könnte - idealerweise noch mit ein paar dann nicht weiter wegzurationalisierenden Arbeitsplätzen.. DENN:
ESSER hatte Mannesmann nicht"von einer ollen Röhrenbude" zu einem Technologiekonzern gewandelt, wie deinText suggeriert, sondern diente der Firma nur 13 Monate - (im Unterschied zu vielen anderen Entlassenen).
Sein erklärtes Ziel war stets der Erhalt der Unabhängigkeit des Unternehmens, nicht der Verlust - allein die Werbeschlacht dafür (Zeitungsannoncen etc.) kostete Mannesmann 330 Millionen REAL-CASH (nicht den Wechsel in die dann sinkenden Vodafone-Anteile).
Wieso soll jemand für das Nichterreichen seines Zieles - sprich für den Mißerfolg seines einen Jahres über 60 Millionen bekommen.
ich denke eher, er sollte NICHTS bekommen (wird schon nicht so arm werden wie die entlassene Belegschaft...)
</font>
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igelei
08.10.2003, 15:18
@ yatri
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Re: NEIN!!: Treibjagd gegen Esser & Co. ist berechtigt... mkT |
-->>>... und typisch deutsch (Neiddebatte und kleinkariert provinziell). Es wurde ein (immerhin von einer ollen Röhrenbude hochgezüchteter) Technologiekonzern nahe des Höhepunktes der Blase an einen Konkurrenten teuer verkauft, profitiert davon haben die Aktionäre. Nur mussten sie dazu auch verkaufen und es gibt Menschen, die das getan haben. Daher hat Herr Esser aus meiner Sicht jeden einzelnen Cent seiner Abfindung redlich verdient."Geschädigt" sind nur diejenigen, die nicht rechtzeitig verkauft haben, nur hat deren Schaden weder ein Ackermann, noch ein Esser zu verantworten, sondern nur die Anleger selber. Und da kommt die typisch deutsche Mentalität ins Spiel, man muss halt andere Schuldige für die eigene Dummheit finden. Was für ein Blödsinn!
>>MfG
>>igelei
><font color=#0000FF>
>Natürlich ist die"Treibjagd" berechtigt - am besten sogar, wenn man seine ungerechtfertigt erworbenen Millionen wieder dem Unternehmen zurückgeben könnte - idealerweise noch mit ein paar dann nicht weiter wegzurationalisierenden Arbeitsplätzen.. DENN:
>ESSER hatte Mannesmann nicht"von einer ollen Röhrenbude" zu einem Technologiekonzern gewandelt, wie deinText suggeriert, sondern diente der Firma nur 13 Monate - (im Unterschied zu vielen anderen Entlassenen).
>Sein erklärtes Ziel war stets der Erhalt der Unabhängigkeit des Unternehmens, nicht der Verlust - allein die Werbeschlacht dafür (Zeitungsannoncen etc.) kostete Mannesmann 330 Millionen REAL-CASH (nicht den Wechsel in die dann sinkenden Vodafone-Anteile).
>Wieso soll jemand für das Nichterreichen seines Zieles - sprich für den Mißerfolg seines einen Jahres über 60 Millionen bekommen.
>ich denke eher, er sollte NICHTS bekommen (wird schon nicht so arm werden wie die entlassene Belegschaft...)
></font>
also vergleiche doch einfach mal den Mannesmannkurs vor, während und nach der Übernahmeschlacht, ist doch ganz einfach.
MfG
igelei
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igelei
08.10.2003, 15:31
@ igelei
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und was die entlassene Belegschaft betrifft... mkT |
-->... ich habe auch einen Freund, der war bei D2 und anschließend bei MobilCom und ist momentan auf Jobsuche. Und der ist war (auch damals) eindeutig der Meinung, dass die für die UMTS-Lizenzen abgedrückten Milliarden das Problem sind, nicht die Technologie und nicht die Kundenaktzeptanz. Und man kann kaum behaupten, dass daran ein Esser schuld ist. Zu viel bezahlte Lizenzgebühren->viel zu hohe Kosten->keine Marktchancen->Entlassungen ist die Kausalkette und nicht: Esser zu viel Abfindung->kein Geld mehr für die Mitarbeiter.
Sorry, aber ich kanns nicht mehr hören.
MfG
igelei
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LenzHannover
09.10.2003, 16:18
@ igelei
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Dann die Ex-Chefs der Bankges. Berlin, West LB usw. enteignen |
-->es kann nicht angehen, das es immer Geld gibt, eventuell halt mehr Geld.
Die zocken mit fremden Geld. Esser hätte ja seine Kohle in Mannesmannaktien anlegen können.
Erfolgsbeteiligung dann auch im schlechten, wie beim Einzelunternehmer!
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LenzHannover
09.10.2003, 16:40
@ Bob
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Womit wir wieder bei Prof. Malik und beim Fachblatt Spiegel wären:-) |
-->S. 102 Konsumgüter: SPIEGEL-Gespräch mit dem Procter & Gamble-Chef Alan G. Lafley über den Mythos von Marken und sein Interesse an Beiersdorf
Ein Laden, dessen Produkte mir in der Regel zu teuer sind(ich bevorzuge das Klopapier von Penny), dessen Chef mir jedoch gefällt. Hier kommt auch das Zitat her.
S. 94 Geldanlage: Ein neuer Goldrausch treibt den Preis des Edelmetalls auf Rekordhöhen
Nett war der Hinweis über eine mögliche Krügerrandschwemme um das Jahr 2000, die durch Erben entstand, die Krüger in den Schrottindex (*) investierten.
S. 100 Banken: Die HypoVereinsbank kämpft mit milliardenschweren Risiken
Alte Geschichte, scheint aber nicht einmal von Anal-ysten gelesen zu werden, wohl zu einfach.
* Schrottindex = Index auf den Neuen Markt, Copyright liegt bei Cosa [img][/img]
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