Eric
12.10.2003, 20:45 |
(Naive) Frage zu Japan Thread gesperrt |
-->Hallo!
Ich habe mir die Tage einige Gedanken über die Situation in Japan und mögliche Ableitungen für die Entwicklung in den USA / Europa gemacht.
Vielleicht stellt sich meine Frage auch einigen anderen Lesern und die (hoffentlich folgenden!) Antworten bringen für die Allgemeinheit Licht in das japanische Dunkel.
Japan steckt bekanntlich seit rund 12 Jahren in der Baisse, der Leitzins ist näherungsweise Null, es gab in dieser Zeit Stagnation in allen volkswirtschaftlichen Sektoren, einen massiven Einbruch der Immo-Preise, Großbanken und Versicherungen sind niedergegangen, es gab fünf oder mehr rezessive Perioden und die BoJ operiert bzw. manipuliert seit Jahren regelmäßig in diversen Märkten (Stocks, Devisen,...).
Nun aber zu meiner Frage - was sind die konkreten Gründe dafür, dass man für den Yen sich immer noch Essen und Trinken kaufen kann, dass nicht übermäßig viele Japaner unter der Brücke schlafen, auf ihren Reisen Handys und Kameras der neuesten Generation nutzen, die wir bestenfalls in zwei Jahren importieren werden, japanische Autos als die pannensichersten PKW's überhaupt gelten und überhaupt - Japan bisher nicht wirklich abgesoffen ist.
Das Leben in Japan geht tagaus, tagein seinen Gang... wieso ist diese Volkswirtschaft noch nicht bankrott bzw. wie lange kann alles noch so bleiben, wie es ist? 12 Jahre Flaute sind doch eine relativ lange Zeit. Könnte es nicht sein, dass der - unvermeidbare - Niedergang und Staatsbankrott sich für Deutschland bzw. die USA nicht länger hinziehen wird, als gemeinhin im Forum angenommen wird?
Vielen Dank für Aufklärung!
Eric
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Silberfuchs
12.10.2003, 21:04
@ Eric
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Hummeln fliegen nur, weil sie nicht wissen, dass sie physikalisch... |
-->.
nicht fliegen können. Der €uro hat seine Kaufkraft (neben der Eigenschaft dass man damit Steuern zahlen kann s. dotore u.a.) von dem Glauben an seiner zukünftigen Kaufkraft/Wert. Ansonsten liegt in z.B. Silber oder Gold der Wert bereits geleisteter Arbeit (vlg. Deutsch, R. u.a.). Dieser Wert ist Waren schlecht zu abzusprechen, grade wenn sie so unverderblich wie Edelmetall sind.
Zu Japan fällt mir nur ein, dass es z. Z. nur noch läuft weil (fast) alle Beteiligten davon profitieren und der Zusammenbruch allgemein für unmöglich gehalten wird.
Es ist das nicht war haben können!
Gruß
Silberfuchs
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fridolin
12.10.2003, 21:08
@ Eric
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Re: (Naive) Frage zu Japan |
-->Ohne daß ich jetzt ein Experte für Japan wäre (Einzelheiten würden mich selbst interessieren), sehe ich zwei Gründe.
Erstens die traditionell sehr hohe Sparquote der Japaner. Geld ist bei den Privathaushalten also durchaus da (gerade auch für Notfälle), aber es kommt nicht in den Konsum.
Zweitens galt zumindest früher bei den Großfirmen das Prinzip der lebenslangen Beschäftigung der Stammangestellten. Es wurde also niemand so leicht vor die Tür gesetzt, sondern lieber durchgefüttert. Weiß aber nicht, inwieweit sich da die Sitten geändert haben.
Und was die nicht sichtbare Armut einiger in Japan betrifft, frage ich mich, ob diese tatsächlich nicht existiert, sondern nur aus Scham verschwiegen und versteckt wird (Mentalitätsfrage).
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apoll
12.10.2003, 21:13
@ Eric
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Re: (Naive) Frage zu Japan |
-->>Hallo!
>Ich habe mir die Tage einige Gedanken über die Situation in Japan und mögliche Ableitungen für die Entwicklung in den USA / Europa gemacht.
>Vielleicht stellt sich meine Frage auch einigen anderen Lesern und die (hoffentlich folgenden!) Antworten bringen für die Allgemeinheit Licht in das japanische Dunkel.
>Japan steckt bekanntlich seit rund 12 Jahren in der Baisse, der Leitzins ist näherungsweise Null, es gab in dieser Zeit Stagnation in allen volkswirtschaftlichen Sektoren, einen massiven Einbruch der Immo-Preise, Großbanken und Versicherungen sind niedergegangen, es gab fünf oder mehr rezessive Perioden und die BoJ operiert bzw. manipuliert seit Jahren regelmäßig in diversen Märkten (Stocks, Devisen,...).
>Nun aber zu meiner Frage - was sind die konkreten Gründe dafür, dass man für den Yen sich immer noch Essen und Trinken kaufen kann, dass nicht übermäßig viele Japaner unter der Brücke schlafen, auf ihren Reisen Handys und Kameras der neuesten Generation nutzen, die wir bestenfalls in zwei Jahren importieren werden, japanische Autos als die pannensichersten PKW's überhaupt gelten und überhaupt - Japan bisher nicht wirklich abgesoffen ist.
>Das Leben in Japan geht tagaus, tagein seinen Gang... wieso ist diese Volkswirtschaft noch nicht bankrott bzw. wie lange kann alles noch so bleiben, wie es ist? 12 Jahre Flaute sind doch eine relativ lange Zeit. Könnte es nicht sein, dass der - unvermeidbare - Niedergang und Staatsbankrott sich für Deutschland bzw. die USA nicht länger hinziehen wird, als gemeinhin im Forum angenommen wird?
>Vielen Dank für Aufklärung!
>Eric >
Japan ist ethisch sauber,eine Einheit,die Multikulturen werden wohl in Bürger-
kriegen versinken und untergehen.
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Josef
12.10.2003, 21:26
@ apoll
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Zu Japan: Man laesst die ueberschuldeten und eigentlich bankrotten Firmen |
-->einfach weiterarbeiten. Die Schulden bleiben bei den Banken und die halten still,eben damit alles weitergehen kann. Aehnlich wird es bei den Privaten gehen
Im Westen sind die Banken wahrscheinlich zu gierig und die Vernetzung mit dem
Ausland ist hoeher. So wird das schwieriger.
Das war vor einiger Zeit hier im Forum zu lesen
MfG.
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MC Muffin
12.10.2003, 22:26
@ Eric
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Re: (Naive) Frage zu Japan |
-->Meine Meinung dazu
>Hallo!
>Ich habe mir die Tage einige Gedanken über die Situation in Japan und mögliche Ableitungen für die Entwicklung in den USA / Europa gemacht.
>Vielleicht stellt sich meine Frage auch einigen anderen Lesern und die (hoffentlich folgenden!) Antworten bringen für die Allgemeinheit Licht in das japanische Dunkel.
>Japan steckt bekanntlich seit rund 12 Jahren in der Baisse, der Leitzins ist näherungsweise Null, es gab in dieser Zeit Stagnation in allen volkswirtschaftlichen Sektoren, einen massiven Einbruch der Immo-Preise, Großbanken und Versicherungen sind niedergegangen, es gab fünf oder mehr rezessive Perioden und die BoJ operiert bzw. manipuliert seit Jahren regelmäßig in diversen Märkten (Stocks, Devisen,...).
Soweit so gut
>Nun aber zu meiner Frage - was sind die konkreten Gründe dafür, dass man für den Yen sich immer noch Essen und Trinken kaufen kann,
In der Deflation behält Geld seinen Wert, auch wenn Güter des täglichen Bedarfs teurer werden so werden andere Güter billiger. Japan hat eine Deflationsphase keine Inflation!
dass nicht übermäßig viele Japaner unter der Brücke schlafen, auf ihren Reisen Handys und Kameras der neuesten Generation nutzen, die wir bestenfalls in zwei Jahren importieren werden, japanische Autos als die pannensichersten PKW's überhaupt gelten und überhaupt - Japan bisher nicht wirklich abgesoffen ist.
>Das Leben in Japan geht tagaus, tagein seinen Gang... wieso ist diese Volkswirtschaft noch nicht bankrott bzw.
Sie ist pleite, sie darf nur nicht Pleite sein man kämpft um jeden Tag. Weiterhin muss man wissen, das die Japaner als sie in die Krise gingen der grösste Gläubiger der Welt war. Sie haben dann über viele Jahre ihre Guthaben verbrand und noch einen größeren Sack Schulden gemacht.
Ein weitaus unterschätzter Grund ist aber das die Japaner über ihren Export vor allem in die USA sich zusätzlich mit Geld versorgt haben und das natürlich das leiden verlängert. Wenn die Amis ihre Wirtschaft nicht in den Griff bekommen,gehen in Japan die Lichter aus und was die tollen Sachen angeht, muss man wissen das deflation ein = Überkapazitäten sind = es kann mehr als genug hergestellt werden und einige können sich das auch immer noch leisten.
wie lange kann alles noch so bleiben, wie es ist? 12 Jahre Flaute sind doch eine relativ lange Zeit.
Für ein Menschenleben ist das lang für ein Land ist es nichts. Das Reich der Mitte brauchte zirka 100 Jahre um unter zugehen. Die Zahl kann dir keiner sagen.
Könnte es nicht sein, dass der - unvermeidbare - Niedergang und Staatsbankrott sich für Deutschland bzw. die USA nicht länger hinziehen wird, als gemeinhin im Forum angenommen wird?
Es wird noch ne ganze Weile dauern, erkennen kannst du es daran das so nach und nach immer mehr Einschnitte und Einschrenkungen vom Staat eingeführt werden.
immer ein Stück mehr und die Amis werden weiter Kriege führen ( es versuchen ).
Was den Anstieg und den Boom in Japan zur Zeit ausmachen ist auch schnell erklärt. Sie holen sich wieder Geld von außen nein nein nicht von China denn China wird auf Grund seiner Menschenmassen selber zum Jobkiller in Japan ( noch nicht da man noch ein wenig Technologie exportieren kann aber das ist in ein paar Jahren auch gegessen ). Das Beste ist abe,r das die Amis ein Konjunkturprogramm für die Japaner machen. Sie verschulden sich bis zum geht nicht mehr machen Steuersenkungen usw. und über das Handelsdefizit wandert das Geld nach Asien, ganz einfach und geschmaklos. Als ich hir ins Forum schrieb das China der neue Feind ist und das auf der Währungsseite ( weil die Amis das natürlich wissen, das ihr Geld abwandert und in der Wirtschaft nichts bewirkt, mal von den Rüstungsausgaben abgesehen ) dauerte es nicht lange und der Schnee Typ marschierte nach China und Japan und machte sehr erfolgreich den Jungs da unten klar das sie das nicht lustig finden mit dem Defizit und der Dollar machte plums.
Die Amis gehen den Weg des einfachsten Widerstandes und das heist das es nicht gut für seine Vasallen Staaten ist, der Tiger stirbt am Ende der Kette und wir stehen so ungefähr in der zweiten oder dritten Reihe noch vor Japan, da wir hier noch einen ganzen Sack mit durchziehen müssen.Aber vielleicht ist das ja auch der Plan, das es hier Unruhen gibt und man uns mal wieder von allem ( vor allem Leben und Vermögen ) befreien muss.
MFG
MFG
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lish
12.10.2003, 23:32
@ Eric
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Re: (Naive) Antwort zu Japan |
-->
In Japan haben die Leute hohe Ersparnisse, weniger Konsum. Das Gegenteil in den USA: hoher Konsum, Schulden. Deshalb glaube ich, dass du aus dem japanischen Niedergang nicht denjenigen der EU oder USA ableiten kannst.
Ich spekuliere mal: sollte Japan bankrott gehen, würde Japans Wirtschaft in eine JapanAG umgewandelt - alles in einen Topf schmeissen, gleichmässig verteilen, neu koordinieren, neue Währung. Bankrott heisst wohl, dass Geld nicht mehr als Währung akzeptiert wird. Ein Staat hat viele Möglichkeiten, Geld ist da auch nur Mittel zum Zweck. Und Geld ist im Grunde genommen eine Dienstleistung.
Um die Wirtschaft anzukurbeln, könnten die Notenbanken eine Steuer für ihre Währung im Ausland erheben, also z.B. ein Deutscher, der Dollars hat, müsste dafür eine Steuer zahlen, sozusagen eine Gebühr an das Fed, dass du Dollars benutzt - Geldgebühr für Ausländer. Oder: das Fed druckt einfach seine eigenen Euros, sozusagen als Parallelwährung, wenn der Dollar gerademal zusammenbricht.
Die EU könnte einen PrivatEuro und Einen KommerzEuro einführen. Dann hätten die Staatsbanken wieder etwas zu tun(tauschen), die Bürger müssten etwas neues lernen, die Geschäfte könnten die Preise erhöhen, und die Politiker hätten ein neues Schräubchen, an dem sie drehen könnten.
aber schlussendlich wird sowieso alles wie es ist
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bernor
13.10.2003, 01:02
@ Eric
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Re: (Naive) Frage zu Japan |
-->>Hallo!
>Ich habe mir die Tage einige Gedanken über die Situation in Japan und mögliche Ableitungen für die Entwicklung in den USA / Europa gemacht.
>Vielleicht stellt sich meine Frage auch einigen anderen Lesern und die (hoffentlich folgenden!) Antworten bringen für die Allgemeinheit Licht in das japanische Dunkel.
>Japan steckt bekanntlich seit rund 12 Jahren in der Baisse, der Leitzins ist näherungsweise Null, es gab in dieser Zeit Stagnation in allen volkswirtschaftlichen Sektoren, einen massiven Einbruch der Immo-Preise, Großbanken und Versicherungen sind niedergegangen, es gab fünf oder mehr rezessive Perioden und die BoJ operiert bzw. manipuliert seit Jahren regelmäßig in diversen Märkten (Stocks, Devisen,...).
>Nun aber zu meiner Frage - was sind die konkreten Gründe dafür, dass man für den Yen sich immer noch Essen und Trinken kaufen kann, dass nicht übermäßig viele Japaner unter der Brücke schlafen, auf ihren Reisen Handys und Kameras der neuesten Generation nutzen, die wir bestenfalls in zwei Jahren importieren werden, japanische Autos als die pannensichersten PKW's überhaupt gelten und überhaupt - Japan bisher nicht wirklich abgesoffen ist.
>Das Leben in Japan geht tagaus, tagein seinen Gang... wieso ist diese Volkswirtschaft noch nicht bankrott bzw. wie lange kann alles noch so bleiben, wie es ist? 12 Jahre Flaute sind doch eine relativ lange Zeit. Könnte es nicht sein, dass der - unvermeidbare - Niedergang und Staatsbankrott sich für Deutschland bzw. die USA nicht länger hinziehen wird, als gemeinhin im Forum angenommen wird?
>Vielen Dank für Aufklärung!
>Eric >
Das oben beschriebene Wunderland ruht (noch) auf drei Säulen:
- Japans Banken sind insgesamt der größte Gläubiger der Welt: sie geben immer und immer wieder dem US-Junkie seinen"Stoff" - damit der auch weiterhin japanische Produkte kauft (so machen's auch die Europäer - auch sie haben kreditvergabemäßig den point of no return längst hinter sich);
- desweiteren kennt Japan keine"EU","Kollektivschuld" o. ä., leistet daher keine"Transferzahlungen" (Ausnahme: Investitionen in Infrastruktur in Vietnam & anderswo, als"Wiedergutmachung" deklariert); auch"Zuwanderung" ist faktisch nicht vorhanden;
- schließlich: Japan läßt sich nicht in die Karten gucken (Statistik, Bilanzen - eben alles japanisch - insofern bleibt das"japanische Dunkel" erhalten...)
Wie lang dies noch so geht? Eben so lange, bis ringsum um Japan auch nur noch"Japan" ist.
Gruß + Gute Nacht
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politico
13.10.2003, 07:19
@ Eric
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Re: (Naive) Frage zu Japan |
-->Ja, Japan macht im Inneren das Gleiche wie die USA, nämlich massive Verschuldung des Staates. Diese beträgt ca. 200% des BSP und damit viel höher als in den USA oder Italien.
Wenn der Yen steigen muss und der Konsum in den USA zusammenbricht, dann wird es wahrscheinlich auch um den japanischen Staat geschehen sein. Dann wird wahrscheinlich der Grossteil der Ersparnisse der Japaner verloren sein.
Und der japanische Wohlstand auch.
Die japanische Regierung macht seit langem vor, was George W, Alan Greenspan, Chirac und Schröder auch machen wollen. Den Weg in den totalen Ruin.
Politico.
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sensortimecom
13.10.2003, 09:32
@ Eric
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Re: (Naive) Frage zu Japan |
-->>Hallo!
>Ich habe mir die Tage einige Gedanken über die Situation in Japan und mögliche Ableitungen für die Entwicklung in den USA / Europa gemacht.
>Vielleicht stellt sich meine Frage auch einigen anderen Lesern und die (hoffentlich folgenden!) Antworten bringen für die Allgemeinheit Licht in das japanische Dunkel.
>Japan steckt bekanntlich seit rund 12 Jahren in der Baisse, der Leitzins ist näherungsweise Null, es gab in dieser Zeit Stagnation in allen volkswirtschaftlichen Sektoren, einen massiven Einbruch der Immo-Preise, Großbanken und Versicherungen sind niedergegangen, es gab fünf oder mehr rezessive Perioden und die BoJ operiert bzw. manipuliert seit Jahren regelmäßig in diversen Märkten (Stocks, Devisen,...).
>Nun aber zu meiner Frage - was sind die konkreten Gründe dafür, dass man für den Yen sich immer noch Essen und Trinken kaufen kann, dass nicht übermäßig viele Japaner unter der Brücke schlafen, auf ihren Reisen Handys und Kameras der neuesten Generation nutzen, die wir bestenfalls in zwei Jahren importieren werden, japanische Autos als die pannensichersten PKW's überhaupt gelten und überhaupt - Japan bisher nicht wirklich abgesoffen ist.
>Das Leben in Japan geht tagaus, tagein seinen Gang... wieso ist diese Volkswirtschaft noch nicht bankrott bzw. wie lange kann alles noch so bleiben, wie es ist? 12 Jahre Flaute sind doch eine relativ lange Zeit. Könnte es nicht sein, dass der - unvermeidbare - Niedergang und Staatsbankrott sich für Deutschland bzw. die USA nicht länger hinziehen wird, als gemeinhin im Forum angenommen wird?
>Vielen Dank für Aufklärung!
>Eric >
[b]Hallo.
Zunächst mal zum eigentlichen immanenten Grund der Jap. Wirtschaftskrise - und nicht nur der japanischen! - siehe:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/187032.htm
(Damals gabs es einen interesanten thread mit @dottore. Bitte den ganzen lesen...)
Die Japaner setzen nach wie vor auf HiTech als bestimmenden und allein seligmachenden Wirtschaftsfaktor. Dz. versuchen sie es mit der Entwicklung von mobilen Robotern für Haushalt und Seniorenbetreuung.
Die Volkswirtschaft wird in Japan SOLANGE einigermaßen noch funktionieren, solange der GLAUBE an die NewEconomy-Zukunft aufrechterhalten kann. Diese scheint dort sehr ausgeprägt zu sein. Der Zen-Buddhismus und Schintoismus kennt keinerlei religiöses Endzeit-Modell (so wie z.B. Christen in Europa oder USA), daher hängt sich der Japaner mit extremer Disziplin und Ergebenheit an ein bestehendes Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell wie eine Zecke; da mag es noch so korrumpiert und inkonsistent sein. Der Vergleich mit der Titanic drängt sich auf, die man ja auch als unsinkbar hielt - selbst als sie schon 35° Neigung hatte....
<ul> ~ http://www.sensortime.com</ul>
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McShorty
13.10.2003, 09:50
@ Silberfuchs
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Doch, Hummeln können doch fliegen, auch physikalisch... |
-->Hallo SF,
.. sonst würden sie sicher nicht fliegen. Mit dem Glauben daran alleine wirds wohl nicht gehen.
Nee, im Ernst habe mal vor kurzem in einer Wissenschaftsendung gesehen, dass Forscher nun wissen wie + warum Hummeln fliegen können. Die erzeugen wohl durch bestimmten"Flügelschag" eine relativ hohe Anströmgeschwindigkeit und erzeugen dadurch genug Auftrieb. Dieses Rätsel scheint wohl gelöst zu sein - wird aber gerne als Bsp. für UNmögliches genommen.
Zu Japan ist Deinem wohl nicht viel hinzuzufügen. Die sind fertig. Je früher die endgültig Schluß machen - desto besser für sie.
Aber richtig getickt haben die ja anscheinend noch nie - wer bis vor kurzem noch glaubte direkt von den Göttern abzustmmen, naja...
Glaube versetzt ja bekanntlich sometimes Berge - vielleicht auch mal deren Schuldenberge.
Gruß nach Fuji
McShorty
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JN++
13.10.2003, 10:46
@ McShorty
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Re: Doch, Hummeln können doch fliegen, auch physikalisch... |
-->Hallo McShort,
die Physiker erklären viel, wenn der Tag lang ist. Mit der gelehrten Theorie läßt sich der Hummelflug nicht widerspruchsfrei erklären. Ebensowenig wie z.B. Wirbelstürme und andere Effekte, allgemein gesagt nämlich alle, bei denen die Entropie abnimmt. Credo der etablierten Physik: In geschlossenen Systemen kann Entropie nur gleich bleiben oder wachsen => Chaos nimmt zu. Neuerliche Theorien wie Selbstorganisation sind nicht nur Pflästerle sondern führen zu weiteren Widersprüchen. Die einzige Lösung hier ist, wie für alle menschlichen Probleme, daß man die Theorie auf die Realität abstimmt, und nicht wie heute üblich, die Beobachtung (Wahr-nehmung) der Theorie (Hirngespinst). Im Falle des Hummelflugs ist das das Eingeständnis disentroper Vorgänge (i.A. Wirbelphänomene). Im Falle Japans, dottore fragen wie er das mit seiner Theorie vereinbart. Ich persönlich glaube schon, daß es theoretisch wie auch praktisch möglich (wenn auch schwierig) ist, die ganzen unbedienbaren Schulden des Staats ohne großen Knall von den Blickern zu den Nichtblickern übergehen zu lassen, die dann für alles die Zeche zahlen und ggf. ackern wie die Japaner, um sich in der reichsten Zeit und Gegend der Menschheitsgeschichte gerade so über Wasser halten zu können (wie das geht, wissen wir Deutsche auch gut, ich sag nur"Ersatz") und dabei noch fröhlich singen (natürlich nur im Vollrausch, der dann immer notwendiger wird). Den Knall will nämlich niemand (weder Staat, Gläubiger noch dummer Michel), das lange Dahinsiechen in Leid und Elend dagegen gehört zum Establishment der Humanität.
Nichts für Ungut
JN++
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LenzHannover
13.10.2003, 11:26
@ fridolin
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Re: lebenslangen Beschäftigung der Stammangestellten |
-->wird nun dadurch realisert, daß diese Angestellten den kleinen Zulieferern aufgenötigt werden. Es entlassen dann die Zulieferer für Toyota u.s.w.
> Und was die nicht sichtbare Armut einiger in Japan betrifft, frage ich mich, ob diese tatsächlich nicht existiert, sondern nur aus Scham verschwiegen und versteckt wird (Mentalitätsfrage).
Es gibt gelegentlich Berichte beim Auslandsjournal/Weltspiegel: Die nächtigen ordentlich Nachts in der U-Bahn, packen morgens ihr Zeug zusammen und ziehen dann durch die Stadt. Das besoffene Rumlagern ist anscheinend völlig unüblich.
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