doppelknoten
14.10.2003, 12:24 |
@christian: deine beschwerde über destruktives gemotze von baldur & co. Thread gesperrt |
-->>Deinen Worten entnehme ich, dass Du ausgewandert bist. Das freut mich für Dich, denn offensichtlich hast Du es nun besser getroffen als vorher. Leider haben weder ich noch meine Partnerin eine Qualifikation, die es uns ermöglichen würde, im Ausland mit dem etwas zu schaffen, was wir können: schreiben und fotografieren. Also müssen wir - wie der Großteil der 80 Millionen Bundesbürger - in der von Dir so gerne genannten BRDDR ausharren. Ich persönlich liebe diese Bezeichnung, denn ich stamme aus der BRD, sie aus der ehemaligen DDR. Wir leben sozusagen die Wiedervereinigung. (Und das ist für mich seit acht Jahren erstaunlicherweise wesentlich lehrreicher als für sie, denn sie kannte viel mehr vom Westen als ich vom Osten.)
hallo christian,
ich habe nur diesen teil deiner langen beschwerde über destruktives gemeckere von ausgewanderten eingeklinkt, weil ich mich gleich auch darauf beziehen möchte.
du fällst berechtigt in das grosse weheklagen mit ein, bemitleidest dich aber gleichzeitig und vorsorglich selbst, dass ausgerechnet du und deine partnerin nun zu den 80 millionen deppen gehören, die lieber dieses absurdistan-hängematte weiter strapazieren und ausnutzen wollen, als das schicksal selbst in die hand zu nehmen, und was zu machen, zu unternehmen, aus der beklagenswerte tristen lage auszubrechen.
und du erwartetest dir von diesem forum koenigswege, und beklagst dich bitterlich, dass baldur und co. nur lapidar immer den finger in die wunde legen (destruktives geschwätz und gemotze), statt dir aus deiner ach so miesen lage zendlich zu helfen
welche ansprüche hast du?
du kriegst seit wochen und monaten mit, wie hier ein halbe dutzend mitschreiber den saustall verlassen haben und du wirfst baldur und eben diesen anderen vor, sie würden dir nicht das allheilmittel für dich und deine reissende hängematte präsentieren.
was stellst du für ansprüche, muss ich noch mal fragen?
wenn du nach einigen semester rechtswissenschaft deine orientierung verloren hast oder in eine andere richtung gelenkt hast und bist umgesattelt (das sind welten) auf's schreiben und fotografieren (also journalismus, unterstelle ich mal), und beklagst heute (typisch eigentlich für die situatuion der 68 geborenen), dass du eigentlich noch nie so richtig gewusst hast, was du wolltest. aber eigentlich hast du ja schon mal umgelenkt - dann muss du es vielleicht noch mal tun. aber eine versicherung, dass das alles bei dab-bier und westfalenstadion-nähe klappt, kann dir doch keiner geben.
das sind typische deutsche vollkaskomentalitäten. beamter, öffentlicher dienst- bloss nicht unternehmer/unternehmen.nicht mal kündbarer lohnempfänger, so scheint es.
solch einen ausbruch aus dem tristen alltag - den muss du aber selbst bewerkstelligen. da koennen dir doch andere nicht eine freikarte besorgen, mit freifahrschein womöglich in lohn und brot des alten abhängigkeitsverhälnisses.
wer wollte das nicht? ein haus in nirwana kaufen, mal ein bisschen testen und dann mit 10 prozent aufschlag das garantierte rückgaberecht ausüben. so scheint durch ist auch deine denke.
wer von uns ausgewanderten ist denn nicht allmögliche, hohe risiken eingegangen.
das muss man aber auch wollen, nicht von träumen und erzählen, man könne durchaus vor den reichstag scheissen und nichts würde sich ändern.
natürlich ändert sich nichts.
weder dadurch, dass baldur in lichtenstein arbeitet und wettert, noch das koenigin während seines urlaubs von teneriffa waisenkinder betreut und oft sarkastisch die missstände anprangert, dass manolo in denia bücher verkauft und sich die haare rauft, wenn er nur an die bekloppten in seinem alten umfeld zurückdenkt, dass fopreveryoung den milliadären in marbella die auffahrten mit marmor auslegt und immer noch alpträume kriegt, wenn er an die horrorszenarien in nrw zurückdenkt, dass usw. usw.usw.
natürlich ändert sich nichts durch das gemeckere derer aller in der bananenrepublik deutschland.
aber deren leben hat sich geändert.
sie alle stehen nicht mehr morgens schon mit übeklkeitsgefühlen auf.
ich auch nicht mehr. ich habe schon geschrieben, dass meine gastritis von heute auf morgen verschwunden ist und die habe ich 4 jahre lang während des selbstständigkeitssein gepflegt.
ich selbst habe bis vor 8 monaten zu dritt eine 19-mann/frau-it-agentur gehabt.
wir hatten (wie sollte es anders sein) gar nicht mal so schlechte ideen und produkte.
nur haben wir vergessen, während des bekannten wahns an die börse zu gehen.die haben uns sogar alle gedrängt. respektive versäumt, andere leute durch einen masslos überbewerteten börsengang zu bescheissen.
das lange ende vom lied war nahezu unausweichlich: ein langer kampf, kapital verzehrt, um die durststrecken in diesem paragrafen-horror, behörden-wahnsinn, abgaben/steuer-alptraum zu überstehen. keine kredite mehr - peng - aus.
gläubiger haben wir anständigerweise (so bekloppt waren wir auch noch als sogenanntess startup) nicht einmal viele auf viel geld sitzen lassen - die firma war aber am ende, wie so viele, weil politik und banken den überblick verloren haben.
und diese misere in der mittelstandspolitik wird weitergehen bei dieser unfähigkeit dieser selbstversorger. Wenn ich schon das dauerstrapazierte wort „reform“ tagtäglich höre. Und was dann als reform umgesetzt wird.
der schleichende tod.
da mein frau versicherungs -und bankfachfachwirtin ist, haben wir nun umghesattelt wie man so schön sagt, uns lange umgeschaut und gesucht und nun auf teneriffa eine agentur übernommen und machen halt was anderes.
die umsetzung einer anderen, weiteren geschäftsiedee ganz branchenfremd kommt demnächst hinzu.
dafür haben wir die letzten mittel aufgebracht und zusammengekratzt, verwandte und freunde um hilfe ersucht.und nicht einmal unsere eingezahlten gelder aus al-versicherung in deutschland abgerufen. bescheuert was?
und der schritt als solches hat funktioniert ( ob jetzt die ganze chose hier a la longue klappt, das kann man natürlich nach 2 wochen noch nicht sagen).
und ich habe die kenntnis, dass im letzten 10 monaten 6-7 (!) andere boardmitglieder, teils mit familien, nach spanien umgesiedelt sind, und dort - ich höre über eine zentrale nur gutes - ihre brötchen verdienen und glücklich sind.
das ist natürlich kein garantieschein -
aber wenn ich nun deine klagerei/anfeinderei über ein board vernehme, das dir in gestalt von baldur und den anderen gefälligst konstruktive verfahrenweisen auf dem präsentierteller dar bringen soll, wie du aus deinem kohlenpott- dortmund zum tollen leben mit champus und hübschen nutten (was soll diese herabsetzende dummschwätzerei?) ist schon billig anmassend.
typisch hängematten-syndrom. mach doch selbst was!
gerade als journalist/schreiberling (wenn du was kannst, kannst du bestimmt aus alicante, marbella, estepona, puerto de la cruz, masmalomas oder sonstwoher liefern, wenn du nicht ausgerechnet bei der westfalenpost gerichtsreporter bist) - und als fotograf erst recht.
bei den heutigen kommunikationstechniken.
aber eigentlich hast du ja schon mal umgelenkt - dann muss du es vielleicht noch mal tun. aber eine versicherung, dass das alles bei stern-pils und westfalenstadion und den freunde umme ecke klappt, die gibt es nicht:
da musse schon mal selbs ausse puschen kommen, oder wie sagt ihr?
dann musst du mal intiative entwickeln, statt herum zu lamentieren, im ausland lebende besserwisser würden dort auf grund früherer geburt die früchte von 40 jahre aufschwung verprassen und dich arme sau im ruhrgebiet versauern lassen.
das ist schon heftig - diese herabsetzung. was fällt dir ein? genau wie dein quatsch mit der unterstellung, jeder der mit dem finanzamt zu tuen habe, hätte dreck am stecken. du hast es nicht wortwörtlich so gesagt, aber so gemeint. was soll das? als lohn oder gehaltempfänger lässt man dich in ruhe, ja. da wirst du nuur gemolken. da hast du auch nichts mit denen zu tun. aber schon als ein-mann-selbstständiger unternehmer kriegst du spätestens nach 12 monaten vor irr - und wahsinn die krätze mit/von dem idiotenverein.
irgendwie has du ein klares spiegelbild deiner selbst abgegeben, das bände spricht über die starrheit, einfallslosigkeit, eingefahrenheit, engstirnigkeit, sturheit, ideelosigkeit, hingegebenheit eben der meisten dieser 80 millionen.
du redest von stammtischen, die im ruhrgebiet erfahrungsgemäss von spd-kadern besetzt und gepflegt werden.
deine unverfroren forderung und deine ansprüche an das forum kommt aber genau daher.
warme und sonnige grüsse von teneriffa
kneric
ps eigentlich dünkt michr mehr und mehr, dass du dich mal als ötv (verdi)-fürwalter/die"armen", ach so fleissigen und dienstbeflissenen angestellten im öffentlichen dienst dargestellt hast.
wenn dem so ist (dass du als beamter oder angestellter im öffentlichen dienst) und dein gehalt und die unversehrheit deiner hängematte aus steuergeldern beziehst, dann weiss ich gar nicht mehr was dich reitet.
eine bessere versorgungskarriere konntest du ja dann gar nie einschlagen, es sei denn, du hättest nun alpträume, dass die auswanderer euch nur noch noch leerere kassen bescheren.
aber auch selbst solche eine versorgungsmentalität schützt nicht vor eine änderung der tristen situation, wie kitzkalesi ja bewiesen hat:
er hat sogar freiweillig den beamtenstatus (als hauptkommissar) aufgegeben, und hat adios gesagt.
wenn ich dich mit der ötv-nähe verwechselt habe, entschuldige diesen letzten link
kneric
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fridolin
14.10.2003, 12:52
@ doppelknoten
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Grundsätzliche Frage... |
-->Hallo,
jetzt hätte ich mal eine ganz grundsätzliche Frage an die Auswanderer-Fraktion nach Spanien, da ich mich da nicht näher auskenne.
Was macht Spanien und insbesondere die Kanaren (mal abgesehen vom wärmeren Wetter, claro) so attraktiv gegenüber Deutschland, wenn man das kurz zusammenfassen kann?
Sind die Lebenshaltungskosten erheblich niedriger (kann ich mir gerade für die Kanaren nicht so recht vorstellen)? Geringere Steuern und Sozialabgaben? Wesentlich weniger Bürokratie? Angenehmerer Umgang der Menschen miteinander? Oder worin liegt gerade der Anreiz, trotz Umstellungsproblemen, Sprachschwierigkeiten etc.?
Danke und Gruß
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nereus
14.10.2003, 13:13
@ doppelknoten
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Re: @christian: deine beschwerde über destruktives gemotze.. - doppelknoten |
-->Hallo Doppelknoten!
Respekt vor Deinem Posting und vor allem vor Deinem mutigen Schritt noch einmal neu anzufangen.
Eine Kleinigkeit möchte ich trotzdem loswerden.
Diese Szenerie erinnert mich stark die Endzeit der DDR in der manche gingen und viele da blieben (noch vor dem Mauerfall).
Es wurde damals sehr sachlich diskutiert mit Ausreisewilligen und welchen die zwar unzufrieden waren, jedoch aus verschiedenen Gründen da bleiben wollten. Wir versuchten alle Vor- und Nachteile zu erörtern, soweit man das für die Perspektiven in einem fremden Land überhaupt vernünftig tun kann.
Wir kannten den"Westen" ja nur aus dem Fernsehen und den Berichten der Verwandten.
Eines gab es jedoch nie.
Die Häme über die auszuschütten die da bleiben wollten.
Nicht alle Menschen die in Deutschland bleiben möchten, sind faule Säcke oder Beamte. Und nicht alle Beamten sind faule Säcke.
Mich stört gar vieles in dem zusammengewachsenen Deutschland und ich bin so mancher Illusionen von 1989 beraubt worden.
Möglicherweise war ich damals auch ein Traumtänzer.
Nur, und das wollte Christian eigentlich sagen, hängt es mir (und ich vermute mal nicht nur mir) auch zunehmend zum Hals heraus pausenlos mit dem drohenden Untergang und der Unfähigkeit der politischen Elite konfrontiert zu werden.
Wenn Ihr es geschafft habt, gönne ich Euch das von Herzen.
Ich weiß sogar wie das ist denn ich stand auch im März 1989 auf dem Duisburger Hauptbahnhof und war nicht wieder in den Rückzug eingestiegen.
Ich wäre jedoch niemals auf die Idee gekommen die Zurückgebliebenen zu verspotten und sie als weltfremd zu bezeichnen.
Es gibt nun wahrlich eine Menge von Gründen seinen Wohnort zu wählen, es sind nicht immer nur finanzielle Interessen.
Die Baldur-Postings las ich immer gerne und werde das auch zukünftig tun. Schon sein unvergleichlicher Schreibstil zwingt einen förmlich dazu.
Christian ist wohl nur mal kurz die Galle übergelaufen und ich finde er hatte nicht ganz unrecht.
Der hundertfachen alltäglichen Jammerei darf ja wohl mal ein Contra-Posting gegenübergestellt werden.
Mir fällt sowieso auf, daß ausgerechnet die welche schon fort sind am lautesten schreien.
Wozu eigentlich?
Ihr habt den Scheißladen doch endlich hinter Euch gebracht.
mfG
nereus
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Bob
14.10.2003, 13:21
@ doppelknoten
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Re: Wie man glücklich wird |
-->Die neun Gebote
1. lecker Essen und Trinken
Die Geschmäcker sind verschieden, jedoch empfiehlt es sich auf Obst und Gemüse zu verzichten. Empfehlenswert ist: Fleisch, Fisch, Kohlehydrate. Beim Trinken: v.a. guter Wein. Gut heißt: alt. und klares Wasser ohne Kohlensäure.
2. Kontemplative Betrachtung der Natur
Man suche sich ein ruhiges Plätzchen und starre sinnlos-sinnend in die Landschaft- am besten von einem etwas erhöhten Aussichtspunkt aus.
3. Bewegung an der frischen Luft
Fahrradfahren und Wandern, dabei nicht allzusehr anstrengen. Am besten man nimmt irgendein Ptroblem mit auf die Reise, das man dann a la Nietzsche wiederkäuend durchdenkt.
4. Halte dich fern von Frauen (denn die Frau kommt meist auf ihre Mutter)
5. Lektüre stoischer Schriftsteller
6. (sehr wichtig) Aneignung mikroökonomischer Methoden und Denkwerkzeuge - für den rationalen Teil des Lebens.
7. Fernsehen möglichst vermeiden
8. Aneignung der augustinisch-, calvinistischen Prädestinationslehre.
9. Regelmäßig dieses Board lesen.
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fridolin
14.10.2003, 13:29
@ nereus
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Anmerkung |
-->Mir fällt sowieso auf, daß ausgerechnet die welche schon fort sind am lautesten schreien.
>Wozu eigentlich?
>Ihr habt den Scheißladen doch endlich hinter Euch gebracht.
>mfG
>nereus
<font color=#0000FF>Hallo nereus,
das ist eine Sache, die mir auch auffällt. Nicht nur in diesem Forum, sondern auch in anderen Auswanderer-Foren.
Auch ich habe großen Respekt vor denen, die der alten Heimat ade sagen und woanders ihr Glück suchen, vielleicht sogar im fortgeschrittenen Alter. Vielleicht tue ich es auch irgendwann. Wenn man nun anderswo glücklich wird, so sollte man dem Schicksal dankbar dafür sein, sich entspannt zurücklehnen und das Geschehen in der alten Heimat allenfalls noch mit Distanz und entferntem Interesse betrachten. Man hat dann ja auch Wichtigeres zu tun.
Aber stattdessen scheint es - bei einigen - eine Art zwanghafter Beschäftigung mit der alten Heimat zu geben. Das fängt damit an, daß man sich ständig bestätigt, wie schlecht alles dort ist (auch wenn vielleicht die eigenen Informationen nicht stimmen oder lückenhaft sind). Es geht weiter damit, daß man die dort aus verschiedensten Gründen Verbliebenen als Dummköpfe, Illusionisten oder Sozialstaatssüchtige hinstellt, die ohne das Netz umfassender staatlicher Fürsorge nicht existieren können. In Einzelfällen reicht es nach meinem Eindruck bis hin zu blankem Haß auf die Verhältnisse und die Regierenden, so daß man sich schon fragt, was dem Betreffenden eigentlich an Ungerechtigkeiten in seiner Vergangenheit widerfahren sein mag.
Das soll freilich keine Verallgemeinerung sein. Ich lese die Beiträge von Ausgewanderten oft sehr gerne, weil man vieles dann differentierter sieht und wertvolle Anregungen erfährt. Bloß tut kritisches Abwägen halt not.
Gruß
</font>
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Euklid
14.10.2003, 13:33
@ doppelknoten
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Re: @christian: deine beschwerde über destruktives gemotze von baldur & co. |
-->Hallo kneric
sehr gute Zusammenfassung.
Nur noch Beamte haben Angst um den Staat.Natürlich denn die haben doch wohl ihre fetten Pensionen zu verlieren.Daher gibt es doch all die alten Deppen die uns noch einen Ruck verpassen wollen.
Wenn ich nicht schon solange Fährmann wäre. [img][/img]
Alle anderen die mit Moneten dieses gefräßige Monster noch immer füttern haben die Angst vor dem Monster bald verloren.
Lasdsen wir sie doch tun die Staatsretter von heute.Ich wünsche denen alle viel Vergnügen.
Und im voraus damit sich keiner nachher beschweren kann:Solltet ihr den Ruckern trotzdem noch gehorchen wollen:Bitte schön.
Es wird vergebliche Liebesmüh sein,denn die Ruckpropaganda nutzt nur denen die anderen den Ruck (sprich Arschtitt verpassen )spüren lassen wollen um ihre eigene übersatte Pension zu sichern.Deswegen sind sie immer im Dienst.
Gruß EUKLID
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Euklid
14.10.2003, 13:44
@ fridolin
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Re: Grundsätzliche Frage... |
-->Stabileres Wetter,weniger Neidhämmel,schönerer Winter weil selten Frost,geringere Heizkosten,weniger saudumme Politikersprüche und Ruckersprüche,
weit geringere Lebenshaltungskosten und vor allem erheblich freundlichere Gesichter bei den Leuten.Das muß auch mit dem Wetter zusammenhängen.
Und das allerbeste:Erheblich weniger Streß weil es immer morgen lautet
Ich möchte leben und mich nicht jeden morgen über die Tagediebe in Berlin ärgern die ständig in den Beutel greifen und beteuern die Steuern zu senken ohne rot zu werden.
Beim ersten Wort von Steuersenkung kommt nämlich gleich das nächste Zauberwort der Gegenfinanzierung.
Das heißt doch aber nichts anderes als die Nummer von Till Eulenspiegel den das Wort Einsparungen im Haushalt und bei Politikern habe ich noch immer nicht vernommen.
Und diesen Scheißdreck möchte ich nicht mehr finanzieren.Mehr nicht.
Ich lasse mich nicht von diesen Deppen weiter verarschen.
Gruß EUKLID
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kizkalesi
14.10.2003, 13:46
@ fridolin
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Re: Grundsätzliche Frage... |
-->ich zitiere mich mal selbst aus einem posting der verganegnen Tage: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/223750.htm
>Hallo,
>jetzt hätte ich mal eine ganz grundsätzliche Frage an die Auswanderer-Fraktion nach Spanien, da ich mich da nicht näher auskenne.
>Was macht Spanien und insbesondere die Kanaren (mal abgesehen vom wärmeren Wetter, claro) so attraktiv gegenüber Deutschland, wenn man das kurz zusammenfassen kann?
>Sind die Lebenshaltungskosten erheblich niedriger (kann ich mir gerade für die Kanaren nicht so recht vorstellen)? Geringere Steuern und Sozialabgaben? Wesentlich weniger Bürokratie? Angenehmerer Umgang der Menschen miteinander? Oder worin liegt gerade der Anreiz, trotz Umstellungsproblemen, Sprachschwierigkeiten etc.?
>Danke und Gruß
hallo Fridolin
ich zitiere mich mal selbst aus einem posting der verganenen Tage:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/223750.htm
...."auch ich/wir haben uns an einer bislang rein spanischen S.A. (Bereich Security) beteiligt, kapitalmässig und personell, und so unseren Lebensmittelpunkt (immerhin 3 Paare mit 3 Kindern und 1 Alleinstehender = zehn Personen weniger Bruttosozialprodukt im Jammertal, Herr Schröder) nach Anadalusien verlegt.
Ca. 30-35 Prozent Abgaben ( Lohnsteuer und Sozialbeiträge) vom Lohn in Spanien gegenüber wahnwitzigen bald 60 Prozent in Absurdistan Deutschland sind halt Welten und nicht mehr akzeptabel.
Hier wird Leistung von Leistungswilligen belohnt durch erheblich niedrigere Abgaben und Steuern.
Zwar sind die Gehälter im Süden längst nicht so hoch wie hier, aber schon der psychologische Vorteil, morgens nicht nur noch für Herrn Eichel aufstehen zu und in tausend Kassen einzahlen zu müssen, nur nicht mehr in die eigene, ist schon ein riesiger gemütsmässiger Befreiungsschlag.
Zwar ist der Bereich Marbella als teures Pflaster verschrieen, das ist aber nur bedingt richtig.
Das tägliche Leben ist an allen Ecken und Kanten billiger als in Deutschland.
Ich brauche nur beim Tanken auf die Zapfsäule gucken: 81 Cents der Liter Super.
Vom Wetter (ich muss nur rausschauen) und vom weniger schwermütigen Lebensgefühl einmal ganz abgesehen.
Letzteres wirst du spätestens nach 14 Tagen Pauschalurlaub schon festgestellt haben, wenn du zu Hause wieder am Flughafen angekommen auf dem Autobahnzubringer mit den ersten beknackten Vogelzeigern im Straßenverkehr in Deutschland wieder in die brutale Alltagswelt in Absurdistan zurück katapultiert wirst.
Das ist nun nicht unbedingt ein Vorteil von Spanien, eher einer, der dir sofort ausserhalb jeder deutschen Landesgrenze ins Auge fällt.
Von Lebensgefühl im normalen Alltag sind hie schon ganze Romane geschrieben worden. Die Menschen gehen allermeist mit mehr Achtung untereinander und miteinander um, als es die zunehmend rüde Umgangsform der Neidgesellschaft in D.bereithält.
Viel weniger Bürokratie gibt es auch hier in Spanien nicht!!
Das kann ich klar feststellen.
Hat auch noch nie einer der Vorgänger behauptet.
Aber diese Bürokratie wird nicht wie eine herrschaftliche Allmacht demonstrietrt und bis zum letzten Exzeß procediert, sie wird anders angewandt. Es rennt nicht gleich ein dienstbeflissener Staatsdiener mit 20 Verbots- und Vorschfhriftsbüchern hinter dir her und behindert dich in deinem Schaffensdrang.
Man lässt dir Freiheiten.
ansonsten blättere mal im Archiv.
Hier sind schon lange Romane (vor allem von koenigin) über das"leben und arbeiten im Süden" geschrieben worden.
Bisher hat es sich alles bewahrheitet. Ich bin in Zeitnot- trotz Siesta.[img][/img]
aws.
kiz
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JLL
14.10.2003, 14:01
@ fridolin
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Re: Die Heimat lässt einen wohl nie so ganz los |
-->Auszuwandern ist eine ganz einschneidende Lebensentscheidung. Und ich denke, dass derjenige, der diesen Schritt wagt, sich auch gerne bestätigt, dass der Schritt richtig war. Niemand macht es sich leicht, seine Familie, Freunde, seinen Kulturkreis hinter sich zu lassen. Umso mehr bedarf man vielleicht auch der schlechten Nachrichten aus der Heimat, die die Richtigkeit der Enscheidung untermauern. Dass dabei manches selektiv wahrgenommen wird, mag sein. Ein Schulfreund von mir ist z.B. ins gelobte Neuseeland ausgewandert und nach ein paar Jahren wieder zurückgekommen. Er konnte dort einfach keine Wurzeln schlagen. So wie Blut dicker als Wasser ist, ist die Heimat halt immer ein besonderes Fleckchen Erde, auch wenn mancheinen eine innige Haßliebe damit verbindet.
Schönen Tag
JLL
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Tierfreund
14.10.2003, 14:20
@ Euklid
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Re: Grundsätzliche Frage... |
-->Hallo Eukild,
Ich lasse mich nicht von diesen Deppen weiter verarschen.
Wie recht Du doch hast,sämtliche Aktionen aus Berlin laufen einzig und alleine auf die schleichende Enteignung grosser Bevölkerungsteile hinaus.
Wenn ich Christian's"Anti Baldur" Posting so lese,die Ausführungen zu allfälligen Steuerprüfungen sprechen Bände,anscheinend hat er wenig Ahnung wie Eichels Mafia zuschlägt und einem auch noch den letzten Nerv raubt.
Bei mir war es genau so eine Prüfung,welche mein komplettes Leben und Denken verändert hat. Betrieb zu, Steuern senken, Lebensqualität erhöhen und die Flucht aus der BRDDR vorbereiten.
Es hilft nur Totalverweigerung und Abschied bevor die Mauer errichtet wird und Zwangshypotheken und Reichswegzugsteuer wieder Realität werden.
Grüße
Tierfreund
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Euklid
14.10.2003, 14:36
@ Tierfreund
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Re: Grundsätzliche Frage... |
-->Hallo Tierfreund
ich habe die Wortwahl Christians, daß nur derjenige der Dreck am Stecken hat etwas zu befürchten hätte, bewußt nicht kommentiert.
Leider ist dem aber nicht so,denn auch wer kein Dreck am Stecken hat wird mittelfristig zur Enteignung freigegeben.
Eigentum verpflichtet!!!
Natürlich kann man mit 35 noch nicht so dicht dran sein wie mit 55.
Aber ich meinte rauszuhören daß da noch eine gewisse Liebe zu Papa Staat der seine Zahler kräftigst schlägt schon rauszuhören wäre.
Seine noch verbliebene Liebe und Treue zum Staat wird ihm schon noch vergehen wenn die bekannte deutsche Gründlichkeit zuschlägt.
Anders kann ich mir die vorauseilende Gehorsamkeit nicht erklären.
Es ist alles andere als die Zeit mit Hilfsmaßnahmen via Staat zu verplempern.
Der Satz daß der Staat den Wohlstand geschaffen hätte klingt mir immer noch in den Ohren.
Niemals konnte ich den Staat erblicken als ich Samstags und Sonntags auf dem Bau gewerkelt habe.
Ja der Staat hat mir in der Tat geholfen,und wenn es nur beim Leeren der Konten war. .
Gruß EUKLID
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doppelknoten
14.10.2003, 15:04
@ fridolin
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Re: Anmerkung zu nereus und fridolin |
-->hallo nereus hallo fridolin
ich habe der knappen zeit wegen, mal im schnellschuss auf eure ähnlichen einwände/kritiken versucht zu antworten. grundsätzlich: ziehe ich mir nichts von diesen vorwürfen an. und meine auch, für ein paar andere diese kritik zurück weisen zu können.
der eile wegen habe ich meine antworten einfach in den text reingeklirrt, gefettet, wie das so schön heisst.
und fridolin: auf deine frage nach den vorteilen in spanien: da hat sich kitzkalesi gerade erbarmt.
kneric
Hallo Doppelknoten!
Respekt vor Deinem Posting und vor allem vor Deinem mutigen Schritt noch einmal neu anzufangen.
Eine Kleinigkeit möchte ich trotzdem loswerden.
Diese Szenerie erinnert mich stark die Endzeit der DDR in der manche gingen und viele da blieben (noch vor dem Mauerfall). das ist ja wohl immer so, oder?!was wäre denn, wenn alle mut zeigen würden. ich weiss, das ist jetzt ketzerisch
Es wurde damals sehr sachlich diskutiert mit Ausreisewilligen und welchen die zwar unzufrieden waren, jedoch aus verschiedenen Gründen da bleiben wollten. unbenommen, da gibt es tausend gründeWir versuchten alle Vor- und Nachteile zu erörtern, soweit man das für die Perspektiven in einem fremden Land überhaupt vernünftig tun kann.
Wir kannten den"Westen" ja nur aus dem Fernsehen und den Berichten der Verwandten.
Eines gab es jedoch nie.
Die Häme über die auszuschütten die da bleiben wollten. wo bitte habe ich häme über wen ausgeschüttet? ich habe mich nur darüber alteriert, dass jemand offenkundig die ausgereisten pauschal der republikflucht, immer schön zwischen den zeilen, bezichtigt und im gleichen atemzug verbesserungsvorschläge von uns hören will. sei es, um sein umfeld wieder auf vorderman zu bringen, sei es, ihm alternativ einen freifahrschein ins eldorado zu drucken. das ging mir wiederum auf den keks.
Nicht alle Menschen die in Deutschland bleiben möchten, sind faule Säcke oder Beamte. Und nicht alle Beamten sind faule Säcke. ja, das ist die alte leier, pardon, das ich das so pauschal abqualifizierung muss, diese beliebt, sogenannte keule. natürlich gibts auch richtige fleissige stattdiener, die ihren job mit passion betreiben. was soll diese quälerei?
Mich stört gar vieles in dem zusammengewachsenen Deutschland und ich bin so mancher Illusionen von 1989 beraubt worden.
Möglicherweise war ich damals auch ein Traumtänzer.
Nur, und das wollte Christian eigentlich sagen, hängt es mir (und ich vermute mal nicht nur mir) auch zunehmend zum Hals heraus pausenlos mit dem drohenden Untergang und der Unfähigkeit der politischen Elite konfrontiert zu werden. was heisst denn -hängt mir zum halse raus? - es ist aber doch so! und wieso soll man das denn nun schon nicht mehr anprangern dürfen? das verstehe ich nicht. wobei ich mich, obgleich sozusagen als einer, dem man wie selbstverständlich mit vorsatz das unternehmer-genick in absurdistan gebrochen hat - und mit mir 19 anderen familien/alleinstehenden, doch ziemlich zurück gehalten habe mit anfeindungen gegen diese korrupte und sich selbst versorgende politiker und funktionärsgilde. aber da soll ich still im kämmerchen hocken bleiben, und heile welt am computer spielen?"
Wenn Ihr es geschafft habt, gönne ich Euch das von Herzen. na, das hört sich dann aber hier in der ferne immer anders an- da bin ich ganz ehrlich
Ich weiß sogar wie das ist denn ich stand auch im März 1989 auf dem Duisburger Hauptbahnhof und war nicht wieder in den Rückzug eingestiegen. na siehste
Ich wäre jedoch niemals auf die Idee gekommen die Zurückgebliebenen zu verspotten und sie als weltfremd zu bezeichnen. <b< bitte,wo habe ich das getan, auch von koenigin, manolo fällt mir gerade auch noch ein, oder kitzkalesi weiss ich nichts über häme und spott und weltfremdheits anklagen, oder tat sich da einer von hervor? da ich gerade deren postings eben wegen gleicher interessen immer meist gelesen habe (glaubte ich jedenfalls) sind mir solche töne überhaupt nicht präsent.[/b]
Es gibt nun wahrlich eine Menge von Gründen seinen Wohnort zu wählen, es sind nicht immer nur finanzielle Interessen. ne, eben! für foreveryoung -ich weiss es zufällig-beispielsweise war es sogar a u c h ein grund, dass seine kinder aus diesem pisa-klippschulenniveau herauskamen. da hast du also vollkommen recht.
Die Baldur-Postings las ich immer gerne und werde das auch zukünftig tun. Schon sein unvergleichlicher Schreibstil zwingt einen förmlich dazu. wenn sich deine obige kritik aus baldur's posting beziehen sollten: in seiner unvergleichlichen schreibe bringt er es genauso wie euklid alles auf den punkt, aber haargenau und das wird meist durch gewisse überspitzungen erreicht. dass müsste ein schreiberling, wie er selbst sagt, wie christian aber zu schätzen wissen, und sich nicht darüber beklagen.
Christian ist wohl nur mal kurz die Galle übergelaufen und ich finde er hatte nicht ganz unrecht. sicher hat er unrecht - wie kommt er dazu, solche ansinnen zu stellen?
Der hundertfachen alltäglichen Jammerei darf ja wohl mal ein Contra-Posting gegenübergestellt werden. selbstverständlich. aber doch nun ausgerwechnet uns jetzt die lösungsvorschläge und die königswege verlangen. das ist billig
Mir fällt sowieso auf, daß ausgerechnet die welche schon fort sind am lautesten schreien.
Wozu eigentlich? diese frage ist hinterlistig ;--)) und das weisst du. im übrigen siehe unten.
Ihr habt den Scheißladen doch endlich hinter Euch gebracht....und das ist auch gut so. lol
mfG
nereus
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Antworten:
Anmerkung fridolin 14.10.2003 13:29 (0)
Hallo nereus,
>das ist eine Sache, die mir auch auffällt. Nicht nur in diesem Forum, sondern auch in anderen Auswanderer-Foren. ja, von draussen lässt es sich auch unbefangener und wertneutraler urteilen, als wenn man selbst teil des system ist.
>Auch ich habe großen Respekt vor denen, die der alten Heimat ade sagen und woanders ihr Glück suchen, vielleicht sogar im fortgeschrittenen Alter. ja, da sind ja in andalusien zwei richtig alte (...) sogar. einer 54 und einer gar 57. hut ab. in deutaschland wurden die nicht mehr gébraucht Vielleicht tue ich es auch irgendwann. (ich kann dir nur den guten rat geben, es zumindest ernsthaft in erwägung zu ziehen. intensiv die situation zu eroieren und studieren. ein paar mal in der bevorzugten region dann als urlauber schlau machen. dich vor allem umfassend zu informieren. und vor allem nicht glauben, es würde einem im ausland irgendwas (im gegenteil, auch wir sind hier nur ausländer)geschenkt, oder alles fiele vielleicht vom himmel. initiative und schaffen ist hier mit sicherheit in noch höherer schlagzahl gefragt, als zu hause im vielleicht halbwegs gemachten bett. der unterschied ist hier aber: du tust es hauptsächlich für dich und deine familie und nicht für den staat /finanzminiter und die ungeheure grosszahl an parasiten)
[/b] Wenn man nun anderswo glücklich wird, so sollte man dem Schicksal dankbar dafür sein, sich entspannt zurücklehnen ( siehe gerade zuvor: halt schöner und angenehmer leben, wobei das natürlich von vielen dingen abhängig ist. einer, der keine dauersonne und damit wärme toll findet und lieber 8 monate im jahr kälte und nässe bevorzugt, warum auch immer, der hat hier natürlich nichts verloren.) und das Geschehen in der alten Heimat allenfalls noch mit Distanz und entferntem Interesse betrachten. Man hat dann ja auch Wichtigeres zu tun.
>Aber stattdessen scheint es - bei einigen - eine Art zwanghafter Beschäftigung mit der alten Heimat zu geben. Das fängt damit an, daß man sich ständig bestätigt, wie schlecht alles dort ist (auch wenn vielleicht die eigenen Informationen nicht stimmen oder lückenhaft sind). nun, wir sind erst ein paar wochen wegund wie gesagt, ich kann nicht feststellen, dass sich irgendeiner der flüchtlinge will ich sie mal nennen, andauern mit dem humbug in der heimat befasst. siehe auch oben meine antwort an nereus.
Es geht weiter damit, daß man die dort aus verschiedensten Gründen Verbliebenen als Dummköpfe, Illusionisten oder Sozialstaatssüchtige hinstellt, die ohne das Netz umfassender staatlicher Fürsorge nicht existieren können. siehe oben - bildest du dir das in einem allgemeinem wehleidigen umfeld vielleicht ein, nicht jedenfalls hier am forum. In Einzelfällen reicht es nach meinem Eindruck bis hin zu blankem Haß auf die Verhältnisse und die Regierenden, so daß man sich schon fragt, was dem Betreffenden eigentlich an Ungerechtigkeiten in seiner Vergangenheit widerfahren sein mag. hass? wieso hass? ich werde wahrscheinlich (hoffe ich wenigstens) bald derartig dankbar sein, dass ich aus absurdistan vertrieben worden bin und mir hier eine neue existenz habe aufbauen müssen. ich schließe mich da jetzt schon an und werde mich dem sarkasmus hingeben, der auch koenigin schon so oft in meisterlicher form hier dargeboten hat. aber das ist doch keine diffamierung, oder herabsetzung, oder verunglimpfung. wie kämen wir dazu? das kann dir vielleicht in irgendwelchen foren so vorgekommen sein, wenn einer in argentinien, thailand oder uruguay mit einer deutschen bratwurstbude gescheitert ist und sich im alkohol zu retten versucht. diese gescheiterten existenzen gibt es natürlich überall auf der welt. das sind aber meistens irgendwelche vögel, die meinen, im ausland flögen ihnen die tauben von alleine in den mund. die haben auch schon zu hause aus anderen gründen das weite gesucht oder suchen müssen. die gibt es hier auf den canaren zu hauf. da gebe ich dir recht. aber an diesem elliott-forum?
>Das soll freilich keine Verallgemeinerung sein. Ich lese die Beiträge von Ausgewanderten oft sehr gerne, weil man vieles dann differentierter sieht und wertvolle Anregungen erfährt. Bloß tut kritisches Abwägen halt not.ja, aber wem sagst du das?
>Gruß
kneric, bittet tippis zu entschuldigen.
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silvereagle
14.10.2003, 17:30
@ nereus
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uneingeschränkte Zustimmung mT |
-->Hi nereus,
ich kann jeden Satz Deines Postings einzeln unterschreiben und unterstreichen. Ich schätze Baldur mindestens genauso wie Du, seine Stilistik ist einfach einzigartig, und sein Blick klar - was die Ist-Analyse der Gegenwart anbelangt.
Seine Aussichten für die Zukunft teile ich hingegen - in dieser Form - nicht. Es mag zwar erschütternd sein, allmählich aus den eigenen Vorstellungen einer vergleichsweise"heilen Welt" herausgerissen zu werden, und die eigene Umgebung plötzlich mit anderen Augen zu betrachten. Aber irgendwann legt es sich... ;-)
Für mich war (oft unbewusst) immer wichtig, bei aller Ehrlichkeit und Offenheit über versteckte und offene Missstände, die vorhandenen Chancen darzulegen und offensiv anzupacken. Meine seit jeher recht"individuumslastige" ;-) Sichtweise der Dinge hat mir dabei definitiv geholfen, zu verstehen, wenn es heisst: Man muss zunächst einmal bei sich selbst anfangen. Das ist wirklich so.
Auszuwandern kann für so manchen die beste Alternative sein; für die große Mehrheit der Menschen möchte ich dies aber bezweifeln. Und genau das dürfte auch der Grund sein, warum"Auswandern" nicht wirklich das große Thema rundum ist... ;-)
Tatsächlich kann man die Chose auch aus einer ganz anderen Perspektive betrachten: Wenn es einer bestimmten Gruppe von Menschen entgegen kommt, den Zusammenhalt anderer Gruppen zu untergraben, dann gehört die Zerstörung des Glaubens in diverse Werte innerhalb solcher bestehender Gruppen (wie auch die diversen Staaten welche sind) sicherlich zum Standardrepertoire dieser bestimmten Gruppe. Ein destruktiver Fatalismus, unterfüttert mit jeder Menge wissenschaftlich-fundierter Fakten (die ja auch der Interpretation bedürfen!), ist dem sicherlich auch einigermaßen dienlich.
Persönlich neige ich aber seit jeher der Auffassung zu, dass der Normalzustand des Menschen das Gefühl des Glücks ist, wie auch immer sich dieses manifestiert. Eine Stütze dieser Betrachtung liefert der Umstand, dass trotz der unglaublichsten Zerstörungen und Verbrechen, die die Welt jemals gesehen hat, der Großteil der Überlebenden jedes Mal mit ebenso unglaublicher Ausdauer wie der Phönix aus der Asche gestiegen sind. Man denke nur an Europa und insbesondere Deutschland in den letzten 350 Jahren. Es ist nicht verkehrt, zu erkennen, dass es über Jahrtausende immer wesentlich stärker"bergauf" ging, als"bergab". Rückschläge gab es herbe, keine Frage, aber alle wurden sie letztlich vergessen: Sie sind heute ohne reale Bedeutung. Wen interessieren heute die Leiden des Mittelalters? Oder die Entbehrungen des I. WK?
Dass sich dennoch immer wieder eine Tendenz zu Zerstörung, Untergang und"Katharsis" herausbilden und für nicht unwesentliche Zeit sogar massiv die Oberhand gewinnen konnte, obwohl (im Grunde) niemand daran ein Interesse haben kann/konnte, eröffnet natürlich viel Spielraum für spektakuläre Theorien über Verschwörungen aller Art. Vor allem im religiösen Bereich wird man da immer wieder mal fündig werden. Vielleicht ist es für bestimmte Menschen ja doch nicht so undenkbar, andere ins Verderben zu stürzen. Vor allem, wenn diese es gar nicht merken (sollen)...
Dennoch bleibt es müßig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Die große"Weltverschwörung" werden weder Du noch ich aufhalten können. Sie wird das (sofern es sie gibt) ganz von allein erledigen, denn ihr Ansatz kann immer nur ein destruktiver sein. Die Welt zu"beherrschen" ist und bleibt für immer eine Illusion, und wer sich ihr hingibt, kommt nicht umhin, alles und jeden (von"ausserhalb") als seinen Feind zu betrachten. Und seinen Feinden wünscht man bekanntlich nichts Gutes...
Dementsprechend ist mE die beste Medizin, sich nicht allzusehr dem nicht gerade recht positiven Mainstream dieses Mediums auszusetzen ;-), sondern die eigenen Chancen für das eigene Leben zu nutzen - wie immer diese auch aussehen. Wieweit man dazu dieses oder andere"einschlägige" Boards braucht, muss jeder für sich entscheiden... ;-)
Gruß, silvereagle
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Christian
14.10.2003, 21:45
@ doppelknoten
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Re: destruktives gemotze |
-->Lieber Doppelknoten. Leider hast Du einiges nicht oder falsch verstanden. Nur einige Anmerkungen, ich versuche sie so einfach wie möglich zu formulieren.
- Ich wehklage nicht. Ich bemitleide mich nicht. Ich habe lediglich meinen Ist-Zustand beschrieben. Ich Scheiberling (Du siehst, ich spreche jetzt Deine Sprache), sie Fotografin. Beide seit gut zehn Jahren selbstständig.
- Ich nutze keine Hängematte. Im Gegenteil. Ich lebe in einem Staat, als Mitglied dieses Staates. Und ich versuche, meinen Teil dazu beizutragen. Und ich versuche ebenfalls, Entwicklungen in diesem Staat differenziert zu betrachten/verstehen/kommentieren. Und eben nicht immer"SCHEISSE" zu schreien.
- Ich bin nicht in der Ã-TV, nicht in der SPD und kein Stammtischmitglied. Ich bin trotz Selbstständigkeit aber in einer Gewerkschaft, dem DJV, weil der mir Rechtsschutz gibt, falls ich wegen einer Veröffentlichung Probleme bekommen sollte. So etwas kommt in meinem Beruf vor.
- Ich habe meine eigenen Erfahrungen mit dem Finanzamt gemacht. Ich bin bereits mehrfach geprüft worden. Das macht man nämlich gerne bei freien Journalisten.
- Weil Du gefragt hast: Ich habe den Anspruch, mich (wiederhole ich mich jetzt?) konstruktiv auszutauschen. Ich frage hier nicht nach Lebenshilfe. Und bitte, versuche nicht, welche zu geben. Du scheinst selbst genug Probleme zu haben.
- Übrigens: Ich habe gleichzeigig Jura studiert und journalistisch gearbeitet. Von Orientierungslosigkeit konnte auch mit 22 Jahren bei mir keine Rede sein. Ich habe mich nur für den Weg entschieden, der für mich der interessantere war. Sehr aufschlussreich übrigens Dein Kommentar über DAB-Bier und Westfalenstadion. Das Klischee funktioniert immer bestens.
- So, Du bist also hohe Risiken beim Auswandern eingegangen? Hattest Du nicht geschrieben, dass Du eine IT-Agentur vor die Wand gefahren hast? Also eher weggelaufen? Interessant, dass Politik und Banken an der Pleite Schuld hatten.
- Einen Satz von Dir kann ich übrigens genau so zurück geben (natürlich unkorrigiert, versteht sich): irgendwie has du ein klares spiegelbild deiner selbst abgegeben, das bände spricht.
- Hingegen muss ich doch erheblich protestieren, wenn Du von"unverfrorenen Ansprüchen und Forderungen an das Forum" schreibst. Das ist ja wohl Quatsch. Es gibt einen Unterschied zwischen Kommunizieren und Fordern.
- Ich wünsche Dir bei Deinem Versuch, es jetzt woanders besser zu machen, viel Glück. Ich für meinen Teil versuche weiter, es hier gut zu machen. Gruß, Christian
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doppelknoten
14.10.2003, 23:15
@ Christian
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Re: destruktives gemotze |
-->hallo Christian
na wunderbar, wie man alles im nachhinein anders interpretiert bzw auslegt, als man es als vollblut-journalist (fühlst du dich jetzt besser?)im ausgangsposting"rüber gebracht" hat. oder zumindest den anschein erwecken wollte.
nun hast du alles völlig anders gemeint, wie du ursprünglich vom leder gezogen hast. und unsereiner wird einfach in die ecke gestellt, er habe dir nicht folgen können.
wenig überzeugend.
und dass ich dich womöglich mit einem anderen poster verwechselt habe, dafür habe ich mich schon vorsorglich vorab entschuldigt.
deswegen brauchst du diese in diesem zusammenhang von mir ins feld geführten querverweise nicht noch einmal polemisch aufzutischen.
äusserst billig.
auch deine mienächtige beurteilung von"an die wand gefahrener it-agentur" hättest du dir sparen können.
du kennst als alleinunterhalter (ich-ag) eben nicht die fallstricke in diesem staat.
du kannst nicht einmal mitreden.
dieses anmassend wirkende urteil passt zu den anderen, oft erhaben wirkenden anwürfen.
und die prüfungen bei einem selbstständigen journalisten stelle ich mir wirklich effizient für das finanzamt vor. ganz toll. arbeitsraum und reiskosten. ihr müsst ja wirklich böse buben sein. was da wohl zu holen ist?
dass meine oma immer gewettert hat"journalisten sind schlimmer als dirnen - sie dienen immer denjenigen, die am meisten bezahlen," will ich selbstverständlich nur ganz wertneutral zum besten geben.
ich kann es nicht beurteilen. (siehst du - ich kann es auch ein bisschen). ;-)))
aber lass' mal gut sein.
danke für deine guten wünsche und ich wünsche euch beiden das gleiche.
kneric
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Christian
14.10.2003, 23:32
@ doppelknoten
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Re: Diesen Mist werde ich nicht beantworten. (owT) |
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LenzHannover
15.10.2003, 03:42
@ Euklid
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Mit meinen knapp 40 Lenzen bleibe ich noch bis zur Rente. Wegen Kindern |
-->werden wir unseren Standort in eine geeignete Gegend verlegen (Schule) und dieser ganzen Sozialstaatsmafia (wg. den % die verschwendet werden, da wird jeder Palermo-Pate neidisch) entgehen wir halt wg. dem Status Selbstständig / Beamte (preussisch fleissig, effektiv!)
Als normaler Arbeitnehmer wär hier Ende für mich, egal was, egal wohin, nur raus.
Aktuell überwiegen die Beziehungen/Freundschaften zu Rechtsverdrehern (die das so sehen wie es ist) und in den medizinischen Bereich den Rest so halbwegs auf. Mit einem passenden"Netzwerk" funktioniert es halt noch, sind wir schon in der Ex-DDR? [img][/img]
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