-->Münchener Rück beschließt Milliarden-Kapitalerhöhung
Die Münchener Rück will zur Stärkung ihrer angegriffenen Kapitalbasis eine Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe durchführen. An der Börse löste die Entscheidung negative Reaktionen aus.
Die Aktie der Münchener Rück verlor am Freitag kurz nach Bekanntgabe der Kapitalerhöhung mehr als 3 Prozent und damit deutlich stärker als der Markt. Dabei hatte es sei Wochen Spekulationen über eine Kapitalerhöhung gegeben.
Die Münchener Rück hofft auf Erlöse von mindestens 3,8 Mrd. Euro. Insgesamt sollen 50,9 Millionen neue Aktien ausgegeben werden, teilte der weltgrößte Rückversicherer am Freitag in München mit. Diese sollten zu einem Bezugspreis von mindestens 75 Euro je Stück angeboten werden und seien für 2003 sowie die Folgejahre gewinnberechtigt. Die Münchener-Rück-Aktionäre könnten für je sieben alte Aktien zwei neue Papiere beziehen. Die Bezugsfrist für die neuen Anteilsscheine beginne am 28. Oktober und ende voraussichtlich am 10. November.
Kapitalerhöhung soll Rating verbessern
Die HypoVereinsbank, die selbst gut 13 Prozent an dem Rückversicherer hält, kündigte an, ihre Bezugsrechte komplett auszuüben."Wir hatten mit einer geringeren Kapitalerhöhung zwischen 2 und 3 Mrd. gerechnet und mehr Beteiligungsverkäufe zur Stärkung der Kapitalbasis erwartet. Dazu wird aber nichts gesagt", sagte Frank Stoffel, Analyst bei der WestLB."Mit diesem Kapitalschritt gehe ich davon aus, dass das Rating bei S&P mittelfristig wieder in den"AA"-Bereich kommt, kurzfristig wird die Agentur aber noch nichts machen."
Die Münchener Rück war in den vergangenen Monaten mehrfach von Rating-Agenturen herabgestuft worden, hatte aber stets erklärt, sich hierdurch in bezug auf Kapitalmaßnahmen nicht unter Druck setzen zu lassen. Die Talfahrt der Börsen im vergangenen Jahr hatte den Wert der Beteiligungen stark schrumpfen lassen und somit die Eigenkapitalbasis des Rückversicherers angegriffen. Stoffel bezeichnete den geplanten Emissionspreis von 75 Euro als sichere Sache. Er habe keine Bedenken, dass der Rückversicherer Abnehmer für die neuen Aktien finde. Am Donnerstag war das Papier mit 98 Euro aus dem Handel gegangen.
Die Transaktion steht nach Angaben des Rückversicherers unter der Führung der Deutschen Bank. Mit im Konsortium seien zudem HVB, Citigroup Global Markets, Dresdner Bank sowie UBS, hieß es. Die auszugebenden Bezugsrechte könnten im Zeitraum 28. Oktober bis 6. November über die Börse gehandelt werden. Am 27. Oktober will die Münchener Rück nach eigenen Angaben einen Verkaufsprospekt für die jungen Aktien veröffentlichen
Gruss
Otto
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