-->Wirtschaftsinstitut kritisiert Gewerkschaften
19. Okt 09:29
Vorwürfe gegen die Gewerkschaften hat das deutsche Institut für Wirtschaft erhoben. Als Arbeitgeber seien sie kein Vorbild, so die Kritik laut Pressebericht.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die deutschen Gewerkschaften harsch kritisiert. In einem bisher noch unveröffentlichten Dossier, das nach eigenen Angaben «Bild am Sonntag» vorliegt, wirft das IW den Gewerkschaften vor allem Versagen als Arbeitsgeber vor.
Unter anderem berichtet das Institut, dass der Finanzchef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Gerd Herzberg, von den eigenen Angestellten verlangt, «auf zehn Prozent ihres Gehalts zu verzichten». Im Gegenzug biete Herzberg «zehn Prozent mehr Freizeit» an.
Die Bereitschaft der Gewerkschaften, Jugendliche auszubilden, nennt das IW «keine Glanznummer». Während der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, 5000 Euro Strafe für alle Betriebe mit einer Ausbildungsquote unter sechs Prozent fordere, liege beim DGB diese Quote bei nur 0,3 Prozent, kritisiert das Institut. Die IG Metall komme auf 0,9 Prozent, Verdi auf 0,4 Prozent.
Keine Lohnerhöhungen
Auch hinsichtlich Lohn- und Gehaltserhöhungen weichen die Gewerkschaften laut «Bild am Sonntag» von eigenen Forderungen an andere ab. Ende Februar 1999 hätten die DGB-Angestellten fünf Jahre ohne Erhöhung hinter sich gehabt. «1,5 Prozent mehr Lohn bot der DGB seinen Mitarbeitern an», zitiert das Blatt aus dem Dossier zu damaligen Lohnverhandlungen.
Zur selben Zeit habe der dann stellvertretende Vorsitzende und heutige Chef der IG Metall, Jürgen Peters, ein Angebot der Metall-Arbeitgeber, das bei 2,3 Prozent gelegen habe, als «Lachnummer» bezeichnet.
DGB: «Offenkundig interessengeleitet»
Der DGB wies die Kritik zurück. Die Studie sei «offenkundig interessengeleitet», sagte ein Sprecher dem Blatt.
«Die Vorwürfe entbehren zum Teil jeder Grundlage. Die Gewerkschaften als Arbeitgeber machen eine vernünftige Personalpolitik, die das IW nicht zur Kenntnis nehmen will.» (nz)
Kommentar:
Die Diskrepanz zwischen eigenem Tun und Anforderungen an Dritte wird nur durch Politik und das"Topmanagement" überboten.
Auf jeden Fall befindet man sich damit in <allerbester> Gesellschaft.
<ul> ~ Quelle</ul>
|