dottore
20.10.2003, 18:25 |
Wovon leben die Deutschen so? Von Zinsen? Thread gesperrt |
-->Hi,
es gibt ja immer noch die Zeitgenossen, die unendlich viel Hirnschmalz an ihre Vorstellung vom Zinsanteil an allem Möglichen verwenden.
Ganze Foren sollen sich ausschließlich damit beschäftigen.
Wir hatten es hier schon häufiger.
Nun hat gerade das Stat. BuAmt dazu publiziert:
Lebensunterhalt April 02
Die Zinsen sind unter"Sonstiges" enthalten. Bei Erwerbstätigen finden wir quasi nix, bei Erwerbslosen kann es nicht sein, da die kaum große von Zinsen leben dürften.
Bei Nichterwerbspersonen könnte sich was denken lassen, doch das sind im Wesentlichen Eheleute und/oder Rentner.
Schade, dass die Zins-Giganten früherer Zeiten wie XSurvivor oder Ivan dazu nichts beitragen - oder vielleicht doch?
Gruß!
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RK
20.10.2003, 18:41
@ dottore
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Die Staatsanleihen-Großhalter werden das gaaanz bestimmt im Mikrozensus angeben! |
-->Preisfrage: Warum wohl gibt es keine offizielle (detailliert aufschlüssende) Statistik über wirklich große Einkommen?
Ach so, ja doch, ich vergaß es fast: Man will ja keine"Neiddiskussion" über die"Leistungsträger" der Nation riskieren. [img][/img]
Wären eigentlich beides gute Kandidaten für das Unwort des Jahres, diese Kampfbegriffe neoliberaler Schwätzer.
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Frank
20.10.2003, 18:44
@ dottore
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Re: Wovon leben die Deutschen so? Von Zinsen? |
-->>Hi,
>es gibt ja immer noch die Zeitgenossen, die unendlich viel Hirnschmalz an ihre Vorstellung vom Zinsanteil an allem Möglichen verwenden.
>Ganze Foren sollen sich ausschließlich damit beschäftigen.
>Wir hatten es hier schon häufiger.
>Nun hat gerade das Stat. BuAmt dazu publiziert:
>Lebensunterhalt April 02
>Die Zinsen sind unter"Sonstiges" enthalten. Bei Erwerbstätigen finden wir quasi nix, bei Erwerbslosen kann es nicht sein, da die kaum große von Zinsen leben dürften.
>Bei Nichterwerbspersonen könnte sich was denken lassen, doch das sind im Wesentlichen Eheleute und/oder Rentner.
>Schade, dass die Zins-Giganten früherer Zeiten wie XSurvivor oder Ivan dazu nichts beitragen - oder vielleicht doch?
>Gruß!
Du weißt doch ganz genau, dass in 2001 380 Mrd. Schuldzinsen gezahlt wurden. Das macht knapp 20 % unseres BIPs aus!!! Was oll also das demagogische Getue? 80 Mrd. sind bei den Banken geblieben, 300 Mrd. sind an die Anleger ausgezahlt worden. Die meisten leben in der Tat nicht davon, sondern stecken das Geld in die Spekulation (Aktienrallye) oder suchen neue zinsträchtige Anlagemöglichkeiten. Du kannst doch nicht auf der einen Seite über die enorme Verschuldung lamentieren (die von Dir immer bemühte Staatsverschuldung ist ja nur ca. ein viertel der Gesamtverschuldung) und andererseits ableugnen, dass daraus nennenswerte Zinserträge resultieren. Es mag ja sein, dass Dir hier viele gläubig folgen, aber alle kannst du doch nicht für blöd verkaufen.
Kopfschüttelnd
F
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EM-financial
20.10.2003, 18:55
@ dottore
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sie leben von ihren Eltern |
-->neben Letes gilt das erwirtschaftete zu erhalten. Bzw. was übrig ist wird zur Unterstützung der Kinder und geschiedenen Frauen aufgewendet.
Auf jeden Fall keine gesunde Entwicklung, wenn nur noch 41 % der Bevölkerung arbeiten...
Die Zinsspirale hat damit nichts zu tun, dass stimmt natürlich.
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JLL
20.10.2003, 19:02
@ RK
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Re: Alternative Unworte:"Besserverdienende","Verantwortungssteuer" ;-) (owT) |
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bernor
20.10.2003, 19:08
@ RK
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Die Vermögensteuer gibt's ja auch nicht mehr... |
-->>Preisfrage: Warum wohl gibt es keine offizielle (detailliert aufschlüssende) Statistik über wirklich große Einkommen?
>Ach so, ja doch, ich vergaß es fast: Man will ja keine"Neiddiskussion" über die"Leistungsträger" der Nation riskieren.
Schönen Gruß!
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Euklid
20.10.2003, 19:45
@ RK
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Re: Die Staatsanleihen-Großhalter werden das gaaanz bestimmt im Mikrozensus angeben! |
-->Weil das diejenigen beflügeln würde die an Kiosken herumstehen und frühmorgens Rotkäppchen saufen;-))
Die würden doch unter Umständen nur noch rumlungern und auf günstigen Zugriff warten.
Oder willst Du das bestreiten?
Die andere Variante wären Steckbriefe an allen Kiosken mit Vermögensangabe.
Typisch deutsche Neidgesellschaft.
Gruß EUKLID
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dottore
21.10.2003, 14:21
@ Frank
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Re: Hier wird keiner für blöd verkauft |
-->Hi Frank,
ich erklärs Dir gerne nochmals. Einfaches Zahlenbeispiel:
Bank A hat von Bank B einen 10-Jahres-Titel über 1000. Darauf zahlt B im Jahr 100 Zinsen.
Bank A beleiht diesen Titel gegen einen Kredit von Bank C über 1000, Laufzeit 5 Jahre. Darauf zahlt Bank A im Jahr 100 Zinsen.
Bank C beleiht diesen Titel bei Bank D gegen 1000, Laufzeit 1 Jahr. Bank C bezahlt im Jahr 100 Zinsen.
Es zahlten in dem Jahr also an Zinsen: B 100, A 100, C 100. Insgesamt haben die Banken also 300 Zinsen gezahlt. Aber doch nicht an irgendwelche finsteren Gestalten! Tatsächlich sind die von Dir erwähnten Zinsen, die alle Banken zahlen, keineswegs Zinsen, die sie ans Publikum zahlen. Die Zinsen werden x-fach gerechnet, für Tagesgeld, für Festgeld, für Anlagen, die 1, 2, 3, 4, 5, 10, usw., usw. Jahre laufen.
Dann wird addiert: Alle Zinsen, die für Tagesgeld gezahlt wurden plus die Zinsen für Dreimonatsgeld plus die für x-Jahres-Anlagen. Werden die gezahlten von den kassierten Zinsen abgezogen und dies unter Einschluss des Publikums bleben am Schluss nur die Zinsen übrig, die der Staat dem Publikum (Nicht-Staat inkl. Banken) zahlt. Diese Zinsen zahlt der Staat entweder über Steuern, die er aus dem Nicht-Staats-Sektor zieht (woher sonst?) oder sie werden wie inzwischen üblich mit Hilfe zusätzlicher Staatstitel vorgetragen.
Die einzigen Zinsen, die es überhaupt gibt und die dann beim Nicht-Staat (Publikum & Banken) ankommen, sind vom Publikum & Banken gezahlte Steuern. Die sind entweder im selben Jahr oder später fällig.
Nur wenn der Staat seine von ihm (!) zu zahlenden Zinsen mit neuen Titeln vorträgt, kann es so etwas wie einen"Zinseszinseffekt" geben. Der Staat ist dann Zinseszins schuldig und das Publikum entsprechend aufgezinste Steuern.
Es gibt nichts, was das Publikum"verzinsen" könnte. Nicht mal das"Kopfgeld" von 1948, denn auch das ist es in voller Höhe (plus 1 % Zins, den der Staat über die Buba an sich selber zahlt) dem Staat als Steuern schuldig.
>Du weißt doch ganz genau, dass in 2001 380 Mrd. Schuldzinsen gezahlt wurden.
Siehe oben. Bank B an A, A an C, usw.
>Das macht knapp 20 % unseres BIPs aus!!!
Seit wann sind Zinsen, die die Banken untereinander zahlen Bestandteil des BIP? Der Beitrag der Banken zum BIP ist: Löhne und Gehälter und die durchgereichten Zinsen aus der Staatsverschuldung, die bei privaten Titelhaltern zu Einkommen werden und die Dividenden, die auch zu Einkommen werden.
Deine Rechnerei ist ein Phantom. Damit kann man kleine Kinder schrecken, aber nicht erwachsene Leute, die sich auskennen.
300 Mrd. Zinsen, die sollen an wen gehen? Nenn doch mal ein Beispiel.
Die gesamten Kapitalertragsteuern lagen 02 bei 22,5 Mrd. Diese Summe wird sofort und an der Quelle, also bei den Banken erhoben (30 % bei Zinsen). Etwaige Steuerrückerstattungen werden nicht mit der KapErtSt, sondern in der veranlagetn Einkommensteuer verrechnet (7,5 Mrd).
Da die KapErtSt auch auf Dividenden usw. erhoben wird und dafür mindestens ca. 10 Mrd. abgehen, behalten die Banken also bei von ihnen ausgezahlten Zinsen in Höhe von 300 Mrd. ganze ca. 4 % Steuern ein?
Jetzt rechne mir bitte vor, wie das möglich ist.
Notabene: Es handelt sich nicht um"Schwarzgeld", das da verzinst wird, da es sich um deutsche Banken handelt und diese Zinszahlungen in Deutschland anfallen und für Deutschland erhoben werden.
>Was soll also das demagogische Getue?
Bitte spar Dir solche Bemerkungen in Zukunft.
>80 Mrd. sind bei den Banken geblieben, 300 Mrd. sind an die Anleger ausgezahlt worden.
Falsch!
Da es sich um deutsche Banken in Deutschland handelt, müssten die 300 Mrd. zu 90 Mrd. KapErtSt führen. Automatisch und ohne Wenn und Aber. Und nun?
>Die meisten leben in der Tat nicht davon, sondern stecken das Geld in die Spekulation (Aktienrallye) oder suchen neue zinsträchtige Anlagemöglichkeiten.
Bevor sie es irgendwohin"stecken" könnten, müsste es bei ihnen zu Einkommen geworden sein. Davon ist jedoch keine Rede, siehe Statistisches Bundesamt.
>Du kannst doch nicht auf der einen Seite über die enorme Verschuldung lamentieren (die von Dir immer bemühte Staatsverschuldung ist ja nur ca. ein viertel der Gesamtverschuldung) und andererseits ableugnen, dass daraus nennenswerte Zinserträge resultieren.
Wenn ich bei meiner Bank 1 Mio. Staatspapiere hinterlege und die gibt mir darauf 1 Mio. Kredit und die 1 Mio verleihe ich an Freund Müller und der verleiht sie an seine Oma - wie hoch ist dann die Gesamtverschuldung?
4 Millionen?
>Es mag ja sein, dass Dir hier viele gläubig folgen, aber alle kannst du doch nicht für blöd verkaufen.
Ich verkaufe niemand für blöd. Außerdem hat hier jeder Verstand genug, den wirklichen Sachverhalt zu kapieren.
Gruß!
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dottore
21.10.2003, 14:52
@ RK
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Re: Die Statistik erscheint demnächst - ich werd's schon melden, sobald... (owT) |
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