EM-financial
21.10.2003, 21:10 |
Roboterverkäufe signalisieren Aufschwung? Thread gesperrt |
-->Jetzt wissen wir endlich, was unter Jobless recovery wirklich gemeint ist. TAZ lässt grüßen ;-) (Quelle: Bangkokpost)
Japan still the most robotised economy
Jonathan Fowler
Increased sales of industrial robots in North America and Europe have revived the global market for the machines, a UN report said.
The annual World Robotics Survey, released yesterday, said a 26% rise in business orders coincides with an increase in the number of robots used around the home, mostly to mow lawns and vacuum floors.
The 380-page report, issued by the UN Economic Commission for Europe and the International Federation of Robotics, said 80,000 robots were sold between January and June. Orders for new factory robots rose 35% in North America and 25% in Europe _ in both cases mostly for use in the auto industry _ compensating for the continued decline in Japan.
``These figures indicate that a strong recovery is in sight,'' said the study. Amid economic gloom, the global robot market shrunk last year by 12%.
The total number of robots in use worldwide stands at around 1.4 million, the study said.
Japan remains the world's most robotised economy, home to about half the 770,000 robots working in factories around the world, the study said. But, with the Japanese economy continuing in the doldrums, the number of robots has dropped steadily from a peak of 413,000 in 1997, as companies choose not to replace some aging machines. Last year, the figure was around 350,000.
``The market is falling in Japan,'' the report's author, Jan Karlsson, told the Associated Press.
``There was a tendency at the end of the 1980s and early 1990s to robotise everything that was possible to robotise, and they went too fast.''
But investment is likely to rise in Japan over the next decade, he said, because the country's falling birth rate means fewer workers will enter the labour force and robots will increasingly be needed to fill the gap. Similar population pressures are likely to increase investment in other rich countries.
While industrial robots continue to dominate, household use of the smart machines is taking off.
In 2002, sales of ``domestic robots'' _ mostly self-piloting lawnmowers and window-cleaners _ rose to 33,000. In 2001, the figure was 20,000.
The study predicted booming sales over the next three years. ``The market potential is very large,'' it said.
Some 400,000 vacuum-cleaning robots will likely be in service by 2006, and 125,000 smart lawnmowers.
Prices for smart vacuum cleaners currently range from $200 for the Roomba made by US firm iRobotics to $1,700 for the Trilobite from Sweden's Electrolux, which is not currently available in the United States.
Sales of robot toys _ like Sony's canine AIBO _ also are rising, the study said. There are now some 550,000 ``entertainment robots'' around the world and the figure is expected to reach 1.5 million by 2006.
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RK
21.10.2003, 22:33
@ EM-financial
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Nein, es bestätigt, daß WELTWEIT (China u.a.) Arbeitsplätze rasant verlorengehen (owT) |
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Baldur der Ketzer
21.10.2003, 22:58
@ RK
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Re: Nein, es bestätigt, daß (China u.a.) Arbeitsplätze - denk ich nicht |
-->Hallo,
was früher Italien und Spanien waren als Zuliefer für den deutschen Maschinenmarkt, das ist jetzt Korea und China.
Schaut mal auf einen internationalen virtuellen Marktplatz und vergleicht Anbieter und Nachfrager.
Fast nirgends spielt Europa da noch eine Rolle, die Chinesen bieten mittlerweile auch die untypischsten Erzeugnisse an, und der Handel zwischen den arabischen Ländern und Fernost läßt für Käufe in Europa kaum noch Platz - zumindest hat es den Anschein.
Dem internationalen Markt ist es völlig wurscht, ob Schröpfi irgendwas vergeigt, die möchten etwas haben, sind bereit, XYZ dafür zu zahlen, und was früher nur Europa bzw Deutschland liefern konnte, liefern jetzt andere, eben kostengünstiger.
Wenn Arbeitsplätze massiv wegbrechen, dann entsprechend hier.
In China können sie jede Menge Roboter einsetzen, aber bei DEM Nachholbedarf im ganzen Land auf allen Ebenen ist doch da ein Boom mehr oder weniger ein Selbstläufer.
Denk ich mal.
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: der berühmte *Scheißdreck* aus dem Billigstdiscount, den man früher mit China oder Taiwan verknüpfte, ist mindestens zu *für-den-Preis-in-Ordnung* gewandelt. Wenn nicht schon besser.
Wartet mal noch ein paar Jahre, was die Chinesen dann fertig gebracht haben werden - da kann dann hier das Sozialamt Frostsalbe austeilen....
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RK
21.10.2003, 23:05
@ Baldur der Ketzer
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NEIN, das hatten wir erst vor ein paar Tagen hier: China verliert massiv Jobs! |
-->China verlor von 1995-2002 noch mehr herstellende Jobs als die USA, nämlich 16 Millionen!
So Who's Stealing China's Manufacturing Jobs?: Caroline Baum
Oct. 14 (Bloomberg) -- You know all those U.S. manufacturing jobs that have been high-tailing it to China? China sure is doing a lousy job of holding on to them.
China lost 16 million manufacturing jobs, a decline of 15 percent, between 1995 and 2002.
(...)
It seems that China's advantage as a low-cost producer hasn't halted the insatiable drive worldwide to replace even dirt- cheap labor with productivity-enhancing equipment.
(...)
<ul> ~ http://quote.bloomberg.com/apps/news?pid=10000039&sid=aRI4bAft7Xw4&refer=columnist_baum#</ul>
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EM-financial
21.10.2003, 23:22
@ RK
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darum geht es ja bei den Robotern |
-->>China verlor von 1995-2002 noch mehr herstellende Jobs als die USA, nämlich 16 Millionen!
schließlich kann man auch Produktivität nach China importieren, verbunden mit gut ausgebildeten und günstigen Arbeitern ist es ein Selbstläufer. Qualität wie aus Deutschland zum Preis Chinas.
Dabei muss der Lebensstandard theoretisch nicht schlechter als in Deutschland sein, nur weil sie auf einem niedrigeren Preisniveau leben.
Weshalb soll man 20 Euro für eine Taxifahrt bezahlen, wenn es auch für 5 geht? Das günstige Preisniveau Asiens wird uns noch einige Sorge bereiten, statt mit aller Gewalt zu inflationieren sollten wir lieber versuchen das niedrigere Preisniveau zu erreichen, um zumidnest eine Annäherung zu erhalten.
Deflation ist eine Chance und keine Gefahr. Nur wenn ich versuche durch noch mehr Schulden eine Inflation zu erreichen, wie es zurzeit von den Staaten vorgemacht wird/wurde, muss es zwangsläufig im Desaster enden, aber das haben wir hier ja alles schon zur Genüge diskutiert ;)
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RK
21.10.2003, 23:51
@ EM-financial
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Und wovon leben immer weitere Millionen Arbeitslose ohne jegliches Einkommen??? |
-->Da musst Du dann schon auch GANZ anders den Reichtum, das Einkommen und die Arbeitszeiten auf die Menschheit verteilen. Und also auch POLITISCHE MACHT.
Da schrieb ja ein Informatiker bei der DreBa was zu (5-Stunden-Woche für alle reicht!), der wurde für seine Häresie von seinen Oberen exzessiv gemobbt und kämpft nun vorm Arbeitsgericht...
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EM-financial
22.10.2003, 11:23
@ RK
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Re: Und wovon leben immer weitere Millionen Arbeitslose ohne jegliches Einkommen??? |
-->>Da musst Du dann schon auch GANZ anders den Reichtum, das Einkommen und die Arbeitszeiten auf die Menschheit verteilen. Und also auch POLITISCHE MACHT.
>Da schrieb ja ein Informatiker bei der DreBa was zu (5-Stunden-Woche für alle reicht!), der wurde für seine Häresie von seinen Oberen exzessiv gemobbt und kämpft nun vorm Arbeitsgericht...
Nun mein Posting sollte nur der Information dienen und keine ideologische Diskusion anschieben, aber sei es drum ;-).
Persönlich bin ich der Meinung, dass man durch staatliche Eingriffe überhaupt nichts erreichen kann. Wie will man Arbeitszeit verteilen, wie und wo besteuern. Die Bestrebungen einer weltweiten Macht schwebt unseren Herrn Politikern immer vor, doch Gottseidank kam es bislang nicht dazu und ich glaube, dass Einzelinteressen auch in Zukunft einen derart fatalen Schritt verhindern werden.
Zum einen muss man sich natürlich die Frage stellen, ob es volkswirtschaftlich überhaupt sinnvoll ist Arbeiter durch Roboter zu ersetzen, wenn der Roboter mitunter teurer ist als die reinen Lohnkosten (ohne Zusatzkosten) eines Arbeiters. Die Betriebe automatisieren ja hauptsächlich, weil sich die Einstellung von Arbeitern bedingt durch staatlichen Einfluß nicht mehr lohnt.
Man muss also unterscheiden zwischen volkswirtschaftlich notwendiger Innovation und staatlich beschleunigter Innovation. Weshalb gibt es in den USA wohl wenige Arbeitslose und einen niedrigeren Produktivitätszuwachs als in Deutschland?
Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob es denn sinnvoll ist, dass alle Menschen ihr Leben lang am Fließband stehen, wie es zu Zeiten der Landwirtschaft der Fall war. Meiner Meinung nach ist die Automatisierung mit einem schmerzlichen Übergangsprozeß verbunden, der letztendlich dazu führt, dass die Menschheit ein höheres Bildungsniveau erreicht und sich stärker geistig betätigen kann.
Von staatlichen Auffangmechanismen, wie die soziale Hängematte und das tägliche zudröhnen mit Medienspektakel aus dem 100 Senderfernseher und dem kostenlosen Internet halte ich gar nichts. Dies würde nur dazu führen, dass die Menschen träge werden und uns die Länder überholen, die keine solchen Mechanismen haben (was im übrigen shcon lange geschieht).
Nein Verteilung der Arbeit bring, so hart es auch klingt, rein gar nichts. Die Angst davor, dass sich das Kapital in den Händen einiger weniger konzentriert, die dann die Menschheit unterdrückt teile ich so nicht, denn schließlich ist alles nur auf einer riesigen Schuldenblase aufgebaut, die irgendwann platzt.
Der Zusammenbruch wird also in gewisser Weise zu einer Neuverteilung führen. Maschinen verrosten und Geld wird wertlos...
Welcher Grad der Maschinisierung dann erreicht wird, ist dann nur noch eine Rechenfrage. Ich vermute, dass die Automatisierung etwas zurückgehen wird, sobald der staatliche Einfluss mitsamt seinen Altlasten komplett verschwunden ist.
Für China sollte man die Diskussion noch etwas erweitern. China war über ein halbes Jahrhundert nicht wettbewerbsfähig, dieses Land benötigt Investitionen in Maschinen und Anlagen, um auf ein höheres Produktionsniveau zu kommen. Die abgebauten Stellen im Produktionssektor bedeuten nicht, dass das Problem Arbeitslosigkeit in China unlösbar ist. Die Demographie und der Frauenmangel Chinas sprechen m.A. nach eher dafür, dass wir es in 30 Jahren mit einem Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften zu tun haben werden. In der Zwischenzeit (bis ihre Kinder oder sie selbst ausgebildet sind) wird China mit Taxifahrern überschwemmt.
Das Schicksal des einzelnen kann dabei sehr hart sien, aber insgesamt wird es China nach vorne bringen.
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silvereagle
22.10.2003, 14:40
@ Baldur der Ketzer
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Zustimmung, Baldur! |
-->Hallo Baldur,
vielen Dank für Deine Ausführungen. Genauso sehe ich das auch. Neue Produkte wird es immer geben; die Frage ist nur, wer sie auch wettbewerbsfähig herstellen und vermarkten kann. Meistens gibt es Platz für mehrere Anbieter - man denke nur an den Automarkt, oder auch an die von R. Deutsch favorisierte"Gold-Currency-Industry"... ;-) Beispiele noch und nöcher.
Sehr treffend auch Deine Worte, wie sich viele z.B. chinesische Produzenten in der Zwischenzeit gemausert haben. Und das ist doch - grundsätzlich - gut so: Denn nur ein erfolgreicher chinesischer Geschäftsmann kann sich auch einen VW Tuareg oder einen Fünf-Sterne-Aufenthalt an der Alster leisten. Aber das nur am Rande.
Viel wichtiger ist, dass durch Deine absolut angebrachte Richtigstellung des Sachverhalts vor allem eines klar geworden ist: Die Lösung offensichtlicher Probleme und Missstände erscheint nicht mehr bloß träumerisch, sondern machbar und realistisch. Es ist ja nicht so, dass wir in Mitteleuropa irgendwo eklatante Rückstände aufzuweisen hätten. Im Gegenteil, hier wimmelt es nur so an hungrigen, innovativen Kräften, die nur darauf warten, dass ihnen die unnötigen Fesseln und Beschwernisse abgenommen werden, welche ihnen Politik und Bürokratie aufbürden.
Und mit dieser Erkenntnis, lieber Baldur, sind auch die EWF'ler nicht alleine. Nicht wenige Politiker haben dies längst verstanden, trauen sich aber offenbar (noch) nicht so richtig, die Sache anzupacken. Insofern ist Schröders Agenda 2010 gewiss nicht nur negativ zu beurteilen.
Wenn ich unlängst dem lieben orwell meine Meinung gesagt habe, dann ist dies wohl bald auch in Richtung RK notwendig. Seine Postings, die an Zahl denen orwell's nicht nachstehen, zeichnen sich mE ebenso unnötig durch besondere Negativmache aus: Alles sei Scheisse, alles Mist. "Die Welt ist schlecht - und sie wird von Tag zu Tag schlechter."
Ich finde es schön, erfrischend und auch ein bisschen erleichternd, lieber Baldur, dass Du gegen diese"alles-unnötig-ins-Negative-ziehende" Einstellung ein kleines, aber feines Zeichen gesetzt hast! [img][/img]
Jetzt kannst Du natürlich einwenden, dass deshalb noch kein einziges Problem gelöst ist - und da hast Du zweifellos Recht. Jedoch -"der Fisch beginnt beim Kopf zu stinken". ;-) Wer sich vor lauter"Scheiss-Zeit-Sichtweise" gar keinen Kopf mehr macht über Ziele und Chancen, der wird diese weder erkennen und schon gar nicht umsetzen können. Im Gegenteil.
Deshalb gibt eine positive Grundeinstellung überhaupt erst den notwendigen Halt, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Raunzerei und Suderantentum sind gerade auch in meinem Heimatland weit verbreitet. Wer diese"Volkskrankheiten" überwindet, hat im Prinzip schon gewonnen. Der Rest ist harte Arbeit - aber das war auch früher nicht anders.
Gruß, silvereagle
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