-->An der laufenden Rentendebatte läßt sich sehr schön sehen, welchen „Einfluss“ auf die Geschehnisse die sogenannte „Familie“ hier zu Lande noch hat. Ursprünglich gabe es ja so etwas wie"Großfamilien". Da war alles ein großer Topf. Da kamen dann die Verdiensteinkünfte rein, das Kindergeld, die Rente der Großeltern etc. Und aus diesem Topf wurde dann das Geld dorthin gelenkt, wo es TATSÄCHLICH AUCH GEBRAUCHT WURDE.
(Ich weiß, daß das Modell"Großfamilie" auch mit Nachteilen verbunden ist, aber was ist das nicht??)
Diese Aufgabe der Verteilung ist nun einfach von den Familien an den Staat übergegangen. Heute wird nicht mehr innerhalb der Familien darüber entschieden, wie viel Geld wohin kommt, sondern der Staat soll das tun, bzw. die Bezugsansprüche insbesondere der älteren Generationen entscheiden darüber. Um die Gelder (die es ja nicht einmal gibt...) richtig zu verteilen, wird jetzt offen darüber diskutiert, wer denn nun ärmer ist: die „Jungen“ oder die „Alten“. Dabei gibt es Armut sowohl hier als auch dort, auch wenn es bei den „Jungen“ mehr sein mag. Die können dafür wenigstens noch aus eigener Kraft etwas dagegen tun, während viele „Alte“ das eben nicht mehr tun können.
Wenn einfach jede Familie das gesamte Geld, das ihr zur Verfügung steht, in einen Topf schmeißen würde und dann gemeinsam und paritätisch darüber bestimmen würde, was damit geschehen soll, ja, wäre da nicht allen viel, viel mehr geholfen? Würde dann nicht ganz automatisch alles dorthin fließen, wo es gebraucht würde? Ich träume mal ein bißchen...
Aber dazu müßten sich die Familien ja zusammensetzen und über so etwas reden. Da aber in der Regel alle weit auseinander wohnen und zumeist auch gar kein so enger Kontakt mehr besteht, als das so ein Gedanke eines „gemeinsamen Topfes“ auch nur denkbar wäre, und da außerdem jede Menge Ungesagtes im Raum steht und jede Menge Ansprüche usw. usw., kommt das ja gar nicht in Frage. Also leben die „Alten“ weiter in den leeren Häusern und zehren von den wenigen Tagen im Jahr, wo sie ihre Kinder und Enkelkinder sehen, obwohl sie sie doch eigentlich gerne viel öfter sehen würden. Und die „Jungen“ leben weiter mit ihren Kindern in engen Wohnungen, müssen für Kinderbetreuung bezahlen, wenn sie mal zu nur zweit sein wollen, und können sich das Auto oder/und Urlaub nur mit einer „Finanzspritze“ der Eltern leisten, weil der „Job“ trotz guter Ausbildung und trotz mittlerer Gehaltsklasse einfach nicht genug hergibt...
Diese absurde Rentendiskussion ist letztlich auch nur ein weiteres Symptom für das Sterben der Familien.
M.
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