EM-financial
25.10.2003, 01:33 |
Die Türkei am Vorabend des EU-Beitritts Thread gesperrt |
-->Heute habe ich ein interessantes Gespräch mit einem dänischen Türken geführt.
Er sagte, dass es in Dänemark sehr viel schwerer, als bspw. in England sei sich als Türke zu etablieren, selbst wenn man alles unternimmt, um sich zu integrieren. Seine Eltern wohnen in Dänemark, er ist in Dänemark aufgewachsen. Die Akzeptanz von"Fremden" in diesem mit 5 Mio. Einwohnern sehr kleinen Staat, ist kaum vorhanden.
Aber er sagte ebenfalls, dass es in Deutschland wohl zu viele Türken gibt, die sich nicht an die Kultur anpassen wollen und deshalb laufend Probleme bekommen.
Über den aktuellen Zustand der Türkei zeigte er sich relativ optimistisch, wenngleich ein Beitritt zum Euro für ihn unwahrscheinlich erscheint (allein schon wegen der jährlichen Inflation) glaubte er, dass ein Beitritt zur EU beiden Partnern helfen sollte. Allerdings sieht er ebenfalls die Probleme im Süden der Türkei, die zu stark an überholten Traditionen festhalten und die kurdische Minderheit unterdrückten. Eine Aufspaltung bzw. ein seperater Kurdenstaat scheint eine Option zu sein.
Allerdings ist selbst die Südtürkei nicht vollkommen ohne Hoffnung, denn es gibt dort Rohstoffe wie Ã-l und Gold, die noch nicht gehoben wurden und deshalb einiges an Wachstumspotential versprechen.
Die Bevölkerung der Türkei besitzt das niedrigste Durchschnittsalter in Europa und wächst offen und ohne Vorbehalte auf. Die"wir wollen etwas erreichen" Mentalität hat um sich gegriffen und die Möglichkeiten für Geschäftstätigkeiten sind enorm.
Insgesamt denke ich kann man also durchaus ein positives Bild von der Türkei malen. Ein Beitritt zum Euro sollte von europäischen Politikern dennoch nicht so leichtfertig in den Mund genommen werden, wie dies aktuell der Fall ist. Auf der anderen Seite sieht es aber langfristig vielleicht sogar so aus, dass die Türkei den Euro sowieso nicht braucht, aber der Euro die Türkei ;-)
In der Zwischenzeit werden unsere Politiker aber wohl alles daran setzen, um die hochinflationäre Lira in den Euro zu wandeln. Schließlich kämpft man mit allen Mitteln gegen das Gespenst der Deflation. 50-100 % jährliche Inflation in einem Euromitgliedsstaat dürften der Gesamtstatistik helfen.
Dennoch sollte man sich damit beeilen, denn ich glaube nicht, dass die Türkei in 20 Jahren noch das hochinflationäre Land svon heute mehr sein wird. Viele jungen Leute werden einfach die Nase voll davon haben, die Preise täglich neu anzupassen und diese Resourcen woanders verwenden.
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schlaffi
25.10.2003, 11:54
@ EM-financial
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Re: Die Türkei am Vorabend des EU-Beitritts |
-->Hallo!
Da bist aber schlecht informiert Kollege!
Die momentane Inflationsrate beträgt in der Türkei 15-20 Prozent, und die Wirtschaft wächst rasant, mit ca. 7 Prozent.
gruß
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Euklid
25.10.2003, 12:17
@ schlaffi
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Re: Die Türkei am Vorabend des EU-Beitritts |
--><font color=#FF0000>INFLATIONSWACHSTUM</font>
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Stein v. R.
25.10.2003, 12:20
@ schlaffi
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Irgendwie sind wir doch alle Türken (owT) |
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EM-financial
26.10.2003, 01:57
@ schlaffi
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sorry Mißverständnis |
-->Das die Wirtschaft real stark wächst wurde nicht in Frage gestellt, sondern als Positiv herausgestellt.
Die Inflationsrate war ein Mißverständnis, die hohe Inflationsrate steckt quasi noch in den Knochen der Leute und deshalb weist man immer auf die Vergangenheit hin.
Wobei 15-20 % noch nicht wirklich wenig sind, was die Aussage nicht ändert.
Da ich davon ausgehe, dass der Trend anhalten wird, sehe ich die Zukunft der Türkei sogar um einiges positiver, als mein türkischer Kollege.
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