kizkalesi
31.10.2003, 09:47 |
Die meisten Deutschen mögen ihren Job nicht und machen Dienst nach Vorschrift! Thread gesperrt |
--><font="4">Viele Deutsche mögen ihren Job nicht </font>
Berlin - Arbeit sollte vor allem eins: Spaß machen, so sehen es viele Deutsche. Aber paradoxerweise mögen die meisten ihren eigenen Job nicht. Wie das Meinungsforschungsinstitut Gallup bei Befragung von 2000 Haushalten herausgefunden hat, verspüren neun von zehn Beschäftigen ihrer Arbeit gegenüber keine echte Verpflichtung.
[b]70 Prozent machen Dienst nach Vorschrift, weitere 18 Prozent haben überhaupt keine Lust auf ihre Arbeit.</b Das sind drei Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren. Nur in Japan, Frankreich und Singapur zeigt sich ein noch geringeres Engagement. In den USA dagegen ist ein Drittel der Mitarbeiter begeistert bei der Sache - ein"erheblicher Wettbewerbsvorteil", resümiert Gallup.
Der Grund liegt offenbar im schlechten Management. Mangelnde Anerkennung, die falsche Position, Desinteresse vom Chef oder fehlende Förderung macht vor allem in Ostdeutschland vielen die Arbeit zur Qual. Nur in Bayern und Baden-Württemberg ist die Stimmung etwas besser. Besonders schlecht steht es deutschlandweit im Baugewerbe.
Für den Standort hat das gravierende Nachteile. Gallup schätzt den Schaden auf 260 Mrd. Euro im Jahr. So finden sich in der Gruppe der Widerwilligen mehr als doppelt so viele Krankheitstage, nämlich elf. Auch die Qualität der Arbeit lässt oft zu wünschen übrig, außerdem wechseln die Mitarbeiter häufiger den Arbeitgeber. hc
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Galiani
31.10.2003, 11:50
@ kizkalesi
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Demnach erfolgt HEUTE Wirtschaften größtenteils 'zwangsgesteuert' |
-->Hallo
Die"Machttheorie" gilt also nur unter den spezifischen heutigen Umständen!
Und der Erfolg?
Die Wirtschaftsleistung sinkt! Innovationen gehen zurück! Die Steuern decken nirgendwo mehr den Aufwand!
Gibt es eine klarere Widerlegung des Ausschließlichkeitsanspruches der"Machttheorie"?
Gruß
G.
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dottore
31.10.2003, 12:24
@ Galiani
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Re: Demnach erfolgt HEUTE Wirtschaften größtenteils 'zwangsgesteuert' |
-->>Hallo
>Die"Machttheorie" gilt also nur unter den spezifischen heutigen Umständen!
Nein, sie gilt von Anfang an, wie oft genug gezeigt. Die Halter des Machtmonopols geben zum Machterhalt immer mehr ab (Beispiel:"privates" Eigentum, siehe Herodot für Ramses), bis sie nichts mehr abzugeben hat.
Mehr als ein Drittel sogar der Abgaben (!) ex Steuermonopol wurde schon über Staatstitel (= Bezug von Steuern durch die Titelhalter!) abgetreten (zediert). Diese Zession von Macht-Titeln wird immer als"Liberalisierung" verstanden, was auch die bekannten positiven Folgen hat (Freihandel, also keine Staatsabgaben als Zölle mehr, usw.). Ist nichts mehr abzutreten (letztes Staatseigentum verkauft, letzte Staatsrechte"privatisiert", die sich noch privatisieren ließen), kann sich die Macht nicht mehr weiter finanzieren, siehe heute, und es kommt zum Machthalter-Wechsel, wenn nicht zu erheblich mehr, da sich der Machthalter-Wechsel in Demokratien tot gelaufen hat.
Die ganze Weltgeschichte lief / läuft so ab. Das Vorfinanzierungsproblem der Macht KANN immer nur vertagt, aber nicht gelöst werden. Heute sehen wir es wieder deutlich. Die Kulmination der Machtzession ("Untereigentum", charter, Möglichkeit, das Besteuerungsmittel Gold auch privat herzustellen, usw.) war im 19. Jh.
>Und der Erfolg?
>Die Wirtschaftsleistung sinkt! Innovationen gehen zurück! Die Steuern decken nirgendwo mehr den Aufwand!
>Gibt es eine klarere Widerlegung des Ausschließlichkeitsanspruches der"Machttheorie"?
Es ist die klare Bestätigung. Gern stelle ich dazu demnächst einen Teil meiner Ausarbeitung dazu rein.
Gruß!
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Uwe
31.10.2003, 13:18
@ Galiani
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Re: m.E. zu lokal betrachtet, Entwicklungen durch Macht |
-->Galiani:[i] Die"Machttheorie" gilt also nur unter den spezifischen heutigen Umständen!
Und der Erfolg?
Die Wirtschaftsleistung sinkt! Innovationen gehen zurück! Die Steuern decken nirgendwo mehr den Aufwand![/i]
Hier ein Erfolg: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/229883.htm [img][/img]
Wir verstehen vielleicht unter der 'Machttheorie' etwas anderes. ;-)
Auszug aus G. Ferroro:"Größe und Niedergang Roms" (Bd. iV, Seite 76)
[i]... Ganz allgemein wandelten sich sich unter den emsigen Händen der Menschen, von denen sich ein jeder einen möglichst großen Gewinnanteil sichern wollte, all die schlimmen Gaben der Revolution in ebensoviele Wohltaten. Selbst die durch Unrecht und Gewalttaten aller Art zustande gekommene Verteilung der Güter und der Kapitalien begannen heilsame Wirkungen auszuüben. Die Veteranen, die Anteile der großen zerstückelten Landgüter erhalten, die neuen Gutsbesitzer, die während der Bürgerkriege um Spottpreise Grundbesitz erworben hatten, und nicht minder die Landeigentümer von ehedem, die einen Teil ihres Besitzes eingebüßt, sahen sich unter dem Zwang der wirtschaftlichen Krisis, der gesteigerten Bedürfnisse, der neuen Steuerbelastung und des Verlangens, die erlittenen Verluste bestmöglichst wieder hereinzubringen, veranlasst, endgültig Ernst zu machen mit dem schon seit einem Jahrhundert in Angriff genommenen Übergang von dem alten, primitiven landwirtschaftlichen Betrieb zu einer neuen, wissenschaftlichen Methode, die sich des Kapitals bedient, mit Sklaven arbeitete und die Ergebnisse der landwirtschaftlichen Erfahrungen des Orients besser verwertete.
(Rom um 40 v. Chr)[/i]
Es ist m.E. nicht immer möglich, Ursache und Wirkung in gerader Linie zu verfolgen, so dass in der Tat der Eindruck der 'alleinigen' Eigeninitative entstehen könnte. Die Dinge werden jedoch aus den Umständen der Zeit 'geboren' und da, da gebe ich Dir Recht, Galiani, wird der menschliche Unternehmsgeist in all seinen Möglichkeiten gefordert.
Sollte es z.B. den Amerikaner gelingen, westliche Vortellungen der Hierachie gegen orientalische und vorderasiatische Herrschaftsstrukturen durchzusetzen, so wird es wahrscheinlicher, dass sie die Früchte der Machtpolitik ernten können.
Gruß,
Uwe |
MI
31.10.2003, 14:40
@ kizkalesi
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Zwangssteuerung, Macht und Erfolg |
-->Hallo,
meine Gedanken dazu: Macht kommt von außen. Wirklich Produktives und Schöpferisches kommt aber nur von innen. Es ist gewissermaßen schon"da", es muß nur"gefunden" werden. Bei manch einem mag der äußere"Druck" dazu führen, daß sich das innere Schöpferische zeigt (es wird gewissermaßen"herausgepreßt"), es kann aber auch das Gegenteil bewirken, nämlich daß das Innere und Schöpferische abstirbt, weil es sich"nicht willkommen" fühlt. Letzteres ist genau das, was ich dem oben zitierten Artikel entnehme: das Schöpferische in den Menschen stirbt ab. Von daher kann ich keinen (positiven) Zusammenhang zwischen"Zwang" und"Erfolg" sehen.
Was von"Innen" kommt, ist dem, was von"Außen" übergestülpt wird, langfristig überlegen, so, wie Wasser dem Stein langfristig überlegen ist."Macht" ist letztlich nur eine Art"Konzept", ein"Schutz" vor dem"Inneren", das jeder Mensch noch mehr fürchtet, als die Macht, die ihn von"Außen" bedrängt (die letztlich nichts anderes ist, als die Projektion des eigenen"Inneren"). Denn die äußere Macht erscheint einigermaßen kalkulierbar, und ist daher"angenehmer", während die"innere Macht" unberechenbar erscheint und daher verdrängt wird. Doch ist sie die einzige wirkliche Macht, die es gibt.
Gruß,
Michael
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Zardoz
31.10.2003, 19:02
@ dottore
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... und ein durchaus natürlicher Vorgang, oder? |
-->Eine Struktur mit einer gewissen Komplexität entsteht, entwickelt sich über einen endlichen Zeitraum und stirbt letztlich wieder ab. Macht Platz für neue Strukturen... neues Leben.
Wenn eine übergeordnete"Meta"-Struktur uns wiederum diese Machtzyklen vorgibt, sehe ich da allerdings so schnell keine Besserung in Sicht. Um es euphemistisch auszudrücken: Trostlos.
Wie sagte mein Vater ständig? Immer mit dem Arsch an der Wand bleiben... ;-)
Nice weekend,
Zardoz
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Student
31.10.2003, 19:53
@ dottore
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Re: Demnach erfolgt HEUTE Wirtschaften größtenteils 'zwangsgesteuert' |
-->>>Hallo
>>Die"Machttheorie" gilt also nur unter den spezifischen heutigen Umständen!
>Nein, sie gilt von Anfang an, wie oft genug gezeigt. Die Halter des Machtmonopols geben zum Machterhalt immer mehr ab (Beispiel:"privates" Eigentum, siehe Herodot für Ramses), bis sie nichts mehr abzugeben hat.
Wie kommt es, daß der Machthalter abgeben m u ß?
Er hat doch die"Macht"! Ansatz in etwa a la Putin: Verstaatlichung
Schon hat er wieder was zum abgeben. Der Machthalter macht schließlich
die Gesetze/Spielregeln. Jedenfalls solange, wie er die Macht hat.
>>Gibt es eine klarere Widerlegung des Ausschließlichkeitsanspruches der"Machttheorie"?
>Es ist die klare Bestätigung. Gern stelle ich dazu demnächst einen Teil meiner Ausarbeitung dazu rein.
In freudiger Erwartung dieser Ausarbeitung
>Gruß!
Liebe Grüße
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dottore
31.10.2003, 20:35
@ Student
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Re: Demnach erfolgt HEUTE Wirtschaften größtenteils 'zwangsgesteuert' |
-->>>>Hallo
>>>Die"Machttheorie" gilt also nur unter den spezifischen heutigen Umständen!
>>Nein, sie gilt von Anfang an, wie oft genug gezeigt. Die Halter des Machtmonopols geben zum Machterhalt immer mehr ab (Beispiel:"privates" Eigentum, siehe Herodot für Ramses), bis sie nichts mehr abzugeben hat.
>
>Wie kommt es, daß der Machthalter abgeben m u ß?
Stell Dir vor, am Horizont tauchen andere Machthalt-Interessenten auf - und er braucht überraschend dringend Cash.
Die meisten Abtretungen von Machtmonopol-Rechten sind Folgen von Kriegen gewesen, wovon es ja auch genug ab. Die BoE nur als Beispiel direkte Folge der Wiedererringung der Macht durch das Königshaus (vorher Cromwell & Consorten).
>Er hat doch die"Macht"!
Es geht erst los mit Baronen (England), dann machen sich die Könige selbständig (Preußen), hundertfach Beispiele aus der Geschichte. Abtretung des Münzmonopols an Städte, sogar Klöster oder Stifte (Quedlinburg), Abtrten des Postmonopols (schon an Thurn & Taxis), des Wegemonopols an private Eisenbahnen - das wird dann wieder umgekehrt und ist also ein Hin & Her.
>Ansatz in etwa a la Putin: Verstaatlichung
Das geht auch, aber dann zieht es sich schlagartig wieder zusammen - Sozialismus minimiert Privateigentum und dreht den ganzen Prozess wieder um.
>Schon hat er wieder was zum abgeben. Der Machthalter macht schließlich
>die Gesetze/Spielregeln. Jedenfalls solange, wie er die Macht hat.
Gesetze schon, es sind dann"Erlasse" bzw. Kabinettsordres, mit deren Hilfe z.B. alle ersten AGs in Deutschland gegründet werden konnten. Nur geld kann er sich nicht machen - weshalb er auch immer auf die Goldmacher (Alchemisten) rein fiel.
>>>Gibt es eine klarere Widerlegung des Ausschließlichkeitsanspruches der"Machttheorie"?
>>Es ist die klare Bestätigung. Gern stelle ich dazu demnächst einen Teil meiner Ausarbeitung dazu rein.
>In freudiger Erwartung dieser Ausarbeitung
>>Gruß!
>Liebe Grüße
Danke, grüße herzlich zurück und verspreche eine interessante Lektüre.
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