dottore
02.11.2003, 14:55 |
Deutschland in"Finanzkrise" (A) Thread gesperrt |
-->INTERVIEW-Stratthaus - Deutschland ist in Finanzkrise=
- von Guido Bohsem -
Berlin, 2. Nov (Reuters) - Baden-Württembergs Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) erwartet nach eigenen Worten als Ergebnis der Steuerschätzung der kommenden Woche weitere milliardenschwere Mindereinnahmen.
"Die Bundesrepublik ist in einer Finanzkrise", sagte Stratthaus der Nachrichtenagentur Reuters."Es kommen ungeheure Verschuldungszahlen auf uns zu." Das eigentlich krisenhafte an der Situation aber sei, dass es in Deutschland eine rasante Verschuldung, aber kaum noch Wirtschaftswachstum haben:"Damit steigt die Zinslast in den öffentlichen Haushalten immer schneller an und droht uns zu erdrosseln." Dies werde die Kreditwürdigkeit Deutschlands an den Finanzmärkten beeinträchtigen.
[Klartext: D muss höhere Zinssätze bieten]
Das Land Baden-Württemberg erwarte für 2003 keine weiteren Steuerausfälle mehr:"Wir werden im laufenden Jahr im Vergleich zur Steuerschätzung im Mai keinen Rückgang bei den Steuereinnahmen haben." Er wisse aber aus Gesprächen mit Finanzminister-Kollegen, dass in manchen Ländern insbesondere die Einnahmen aus der Körperschaftsteuer wesentlich schlechter seien als angenommen."Ich gehe deshalb davon aus, dass die Steuerschätzung für 2003 insgesamt negativ sein wird.
Auch für 2004 zeigte sich Stratthaus wenig zuversichtlich:"Im kommenden Jahr wird Baden-Württemberg besonders starke Belastungen durch den Länderfinanzausgleich haben und zudem rechne ich mit einem Rückgang der Steuereinnahmen." Zusammen mache das rund eine halbe Milliarde Euro aus. Der Anteil Baden-Württembergs am Gesamtsteueraufkommen liegt bei etwa sechs Prozent. Demnach würden sich 2004 im Gesamtstaat Mindereinnahmen von rund 8,3 Milliarden Euro ergeben.
Reuters hatte zuvor aus Schätzerkreisen erfahren, dass die Steuerschätzer im Mittel von Steuerausfällen von neun Milliarden Euro im laufenden und 8,5 Milliarden Euro im kommenden Jahr ausgehen.
"Ich habe auch den Eindruck, dass die Steuereinnahmen nicht mehr nur vom Wirtschaftswachstum abhängen, sondern auch zunehmend von einem Rückgang der Steuerquote", sagte Stratthaus zur Erklärung. Nur ungefähr die Hälfte der Ausfälle sei auf einen Rückgang der Konjunktur zurückzuführen, die andere Hälfte resultiere aus einem Rückgang der Steuerquote:"Das kommt einmal durch gewollte Steuersenkungen, aber auch etwa durch den Fast-Zusammenbruch der Körperschaftsteuer und dem unerklärlichen Rückgang der Umsatzsteuer."
[Unerklärlich?]
Nach den Worten von Stratthaus wird sich diese Entwicklung auch auf die Kreditwürdigkeit der öffentlichen Haushalte auswirken:"Ich bin überzeugt, dass sämtliche Ratings aller öffentlichen Haushalte in Deutschland unter Beschuss kommen werden." Wenn Deutschland 2004 das Maastricht-Kriterium zum dritten Mal in Folge nicht einhalte, verletze das Land einen objektiven Maßstab für die Finanzmärkte.
Stratthaus zeigte sich aber zuversichtlich, dass Baden-Württemberg sein Top Rating weiterhin behalten werde. Das habe die jüngste Prüfung ergeben.
Der Finanzminister unterstrich Aussagen seines Regierungschefs Erwin Teufels (CDU), wonach die Steuerreform vorgezogen werden könne, wenn sie zu einem überwiegenden Teil gegenfinanziert werde."Geschieht das nicht und fällt die Steuerschätzung stark negativ aus, wird es wahrscheinlich in ganz Deutschland kaum einen Länderhaushalt geben, der noch verfassungsgemäß wäre." Er schlug ferner vor, eine Bedingungen für das Vorziehen der Steuerreform zu stellen:"Die ganzen geplanten Reformen im Arbeitsrecht und Sozialrecht müssen jetzt durchgezogen werden. Denn ein Nachfragesog, wie er durch ein Vorziehen der Steuerstufe ausgelöst werden könnte, muss auf aufnahmebereite Märkte treffen." gwb/rbo
REUTERS
021228 Nov 03
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Baldur der Ketzer
02.11.2003, 15:18
@ dottore
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Re: Dtl. in"Finanzkrise" (A) - hierzu paßt Fundsache, Vorläufer der Unruhen? |
-->Vorläufer der Unruhen..?
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[ Prophezeiungen zum aktuellen Weltgeschehen ]
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Geschrieben von Apollo am 01. November 2003 17:52:26:
(.....)
es brodelt..
wie hat doch dieser Politiker im Juni dieses Jahres georakelt?
>Meldung vom 23.6.2003,
In der Diskussion um die Agenda 2010 hat sich auch der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) zu Wort gemeldet.
Für den Herbst erwartet Koch eine dramatische Zuspitzung der Lage auf dem Arbeitsmarkt und in den Länderhaushalten. In wenigen Monaten breche »eine Katastrophe mit Rekordarbeitslosigkeit und Spitzenverschuldung über uns herein«, sagte der besonders in konservativen Kreisen der CDU als möglicher Kanzlerkandidat angesehene Politiker.
>>---Ein Großteil der Deutschen werde dann bemerken, daß er »mehr verlieren kann, als er je befürchtet hat«. ---<
Das sei »eine extrem gefährliche Situation, die es in Deutschland seit 1945 noch nicht gab«, warnte Koch.
----------------
Kommentar Baldur: tja, wenigstens das hat er gemerkt - brutalstmöglich......die wissen hinter den Kulissen (angefangen von Schily-Beckstein-Schäuble bis hin zu Büttikofer, Eichel und Ulla ganz genau, was kommt, bloß wissen sie nicht exakt, wann.........das ist wie Sitzen im Todestrakt und warten auf den Tag X, der in fünf Wochen oder in dreiundzwanzig Jahren da sein kann......)
<ul> ~ Quelle</ul>
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politico
02.11.2003, 15:53
@ dottore
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Einige Politiker kapieren es doch |
-->Der Grossteil der deutschen Politiker hat offenbar noch nicht kapiert, was vor sich geht. Sonst würden sie sich nicht so an ihre alten Werte klammern.
Also Downrating 2004 auf breiter Front. Dazu kurzfristige Verschuldung (ich habe nachgeschaut). Es wird dann kein"frisches" Geld mehr geben oder nur mehr zu Horrorzinsen. Der Anfang vom Ende, dann Staatsbankrott.
Politico.[/b][/i]
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Nachfrager
02.11.2003, 16:05
@ dottore
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Tja, und da gibt es auch leider kein Entkommen mehr |
-->>"Die Bundesrepublik ist in einer Finanzkrise", sagte Stratthaus der Nachrichtenagentur Reuters."Es kommen ungeheure Verschuldungszahlen auf uns zu." Das eigentlich krisenhafte an der Situation aber sei, dass es in Deutschland eine rasante Verschuldung, aber kaum noch Wirtschaftswachstum haben."
Woher soll das auch kommen?
In der BRDDR kommt nämlich jetzt neben allem anderen Unbill wie der Staatskrake eine andere Tatsache auf den Tisch, die sich tödlich auf das Wachstum auswirken wird.
Der jüngeren Generation ist jetzt endlich klar, dass es keine Rente mehr geben wird!
Und das bedeutet höchst Unerfreuliches für dieses Land. Bislang hat der Betrug vorzüglich geklappt. Ob Renten,- Arbeitslosen,- oder Gesundheitskassen und -Abgaben: man merkte immer erst, was los ist, wenn es bereits zu spät war.
Das ist heute anders.
Und deshalb werden große Teile der jüngeren Generation einen Teufel tun und weiter konsumieren, als gebe es kein Morgen. Im Gegenteil: wer sparen kann, wird stärker sparen, um im Alter nicht Brotsuppe schlürfen zu müssen.
Das ist aber noch nicht alles. In Kenntnis des Rentenbetrugs wird auch die Geburtenrate weiter abnehmen.
Denn wer ohnehin schon nichts mehr bekommt, muss wenigstens seine bestehenden Ansprüche ausbauen - und das bedeutet Berufstätigkeit. Die Kosten-/Nutzenrelation eines Kindes ist klar negativ, also werden sich viele Jüngere im Hinblick aufs Alter verstärkt gegen Kinder entscheiden.
In diesem Sinne: gute Nacht, Deutschland.
Gruß
Nachfrager
P.S.: Heute Abend Paolo Pinkel bei Christiansen. Es darf erbrochen werden.
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Euklid
02.11.2003, 16:50
@ Nachfrager
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Re: Tja, und da gibt es auch leider kein Entkommen mehr |
-->Ich sehe das etwas anders.
Wer ist die jüngere Generation?
Die 20-30 jährigen?
Ich denke die haben am wenigsten zu befürchten denn bis sie in Rente gehen schreiben wir 2040 bis 2050.
Bis dahin ist der Staatsbankrott schon längst abgewickelt.
Diejenigen die es trifft werden nach meiner Meinung die 40-55 jährigen sein.
Kann man Deutschland überhaupt isoliert sehen in Europa?
Wenn die Zinsen im Euroraum steigen dann sind doch alle betroffen oder nicht?
Die Franzosen und Italiener sowie Belgier haben doch genausoviel bzw höhere Staatsschulden.
Die Kurzfristzinsen sind sicher ein Problem.Würde sagen das war schlechtes Finanzmanagement und wird die Bürger beim Umschichten eine Menge an Geld (Steuererhöhung) kosten.
Radikale Steuerreformen kommen in der Regel immer dann wenn radikal erhöht werden muß [img][/img]
Gruß EUKLID
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Sascha
02.11.2003, 16:59
@ politico
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Re: Einige Politiker kapieren es doch / [mkT] |
--> Hallo politico!
Politiker zu sein ist in diesem bankrotten Umfeld eine schmale Gratwanderung. Was soll ein Politiker tun? Soll er offiziell den Staatsbankrott und eine Tränenrede halten? Eigentlich wäre es richtig? Doch wäre es sinnvoll? Ich glaube schon, daß zumindest ein Großteil der Politiker durchaus im Klaren darüber ist, daß der Staat pleite ist und das vieles was uns lieb und teuer geworden ist und zuu selbstverständlich wurde nicht mehr bezahlbar ist. Debatten über Hüftgelenke wird es in Zukunft vermehrt geben. Ganz einfach schon deshalb weil das Geld knapper und knapper wird.
Doch ein Politiker kann sich auch nicht hinstellen und zugeben, daß der Staat pleite ist. Es wäre zwar gegenüber dem Bürger ehrlich aber es würde zugleich dem Bürger schaden. Eine Regierung die ihren bankrott erklären würde würde den Staat nur noch schneller zugrunde richten. Es würde Investoren abschrecken, den Abschwung nur noch beschleunigen, der Staat hätte sofort um einige Prozentpunkte höhere Zinsen zu zahlen wenn er noch Geld haben will, usw.
Die Folgen wären dramatisch. Insofern wären die Nachteile der"ehrlicheren Politik" größer als das wir alle etwas gesagt bekommen, was die meisten eh schon wissen... nämlich das der Staat in seinen Bankrott wandert.
Viele Grüße,
Sascha
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Sascha
02.11.2003, 17:21
@ Euklid
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Warum ausgerechnet die 40 bis 55-jährigen? [mkT] |
--> > Ich sehe das etwas anders. > Wer ist die jüngere Generation? > Die 20-30 jährigen? > Ich denke die haben am wenigsten zu befürchten denn bis sie in Rente gehen > schreiben wir 2040 bis 2050. > Bis dahin ist der Staatsbankrott schon längst abgewickelt. > Diejenigen die es trifft werden nach meiner Meinung die 40-55 jährigen sein.
Hallo Euklid!
Ich sehe es auch etwas anders. Die 40 bis 55-jährigen sind m.E. nicht die Hauptleidtragendenn.
Sehe es mal so. Sie haben meist eine gute Ausbildung, wurden bescheiden erzogen und arbeiteten zu Zeiten in denen die Welt noch eher in Ordnung war wie jetzt. Man nehme jemanden der heute 50 ist. Derjenige wäre 1953 geboren. Er hatte eine härtere Jugend wie die Jugend von heute. Aber Hunger und das größte Elend waren nach 1948 mit der Währungsreform vorbei. Die Essensmarken verschwanden, Freßwelle, Reisewelle und Autowelle kamen. Sie lebten in einer bescheidenen Zeit aber waren auch nie etwas anderes gewohnt. Sie lebten in einer Zeit ständigen Aufschwungs. Es gab immer mehr und der 50-jährige von heute war 1973 genau 20. Eine Zeit in der man umworben wurde von den Arbeitgebern. Studenten wurden damals an den Hochschulen abgeworben, Abiturienten ebenso und auch Realschüler fanden überall problemlos eine gute Arbeit. Auch mit dem Hauptschulabschluß konnte man locker einen Job finden wie ich meine. Jemand der '53 geboren wurde war noch vor 1970 mit der Hauptschule fertig. Er/Sie lebte in einer Zeit des Aufschwungs und nahezu Vollbeschäftigung.
Fakt ist: Diese Leute haben relativ problemlos eine Arbeit gefunden, konnten wenigstens ihre Existenz sichern.
Was ist mit den 20 bis 30-jährigen? Die hatten ne super Jugend und stürzen alle nacheinander in ein Loch. Die finden größtenteils nicht mal ne Arbeit und können sich damit nicht mal selbst versorgen. Die müssen auf's Sozialamt rennen. Und wenn sie eine Arbeit finden dann erleben sie eine Arbeitswelt die immer übler wird. 500 bis 1000 Bewerbungen auf eine Stelle, Arbeitsbedingungen die immer weiter verschlechtert werden, extreme Abgaben- und Steuerbelastungen, Überstunden die nicht mal mehr bezahlt werden... Man fordert ihnen totale Flexibilität ab. Viel gravierende schätze ich für die jungen Menschen aber den psychologischen Effekt ein. Während die heute 40 bis 55-jährigen aus der Schule kamen da ging es bergauf. Steigende Löhne, immer mehr Produkte, man konnte sich immer mehr leisten, die Wohnungen wurden größer, usw.
Heute geht es offensichtlich bergab. Das merken auch die jungen Leute langsam aber sicher immer mehr. Selbst die, die hinter'm Mond leben merken es langsam. Wir können nicht mal unsere Existenz selbst bestreiten weil es soviele Arbeitslose gibt. Wir leben schon in diesen jungen Jahren in einer extrem unsicheren Zeit. Es gibt keine Perspektiven in Deutschland.
Fazit: Die heute 40 bis 55-jährigen lebten in ihren besten Jahren in einer Wohlstandsphase. Sie haben lediglich den Nachteil, daß sie im Alter nun vielleicht weniger haben. Allerdings haben viele der 40 bis 55-jährigen durchaus Vermögen in Form von Bargeld, Immobilien & Co. anhäufen können.
Die Sache läuft also darauf hinaus, daß die 40 bis 55-jährigen sich"nur" Sorgen machen müssen wie sie ihr Vermögen zusammenhalten und wir uns Sorgen machen wie wir überhaupt ein Einkommen haben. Erst wenn wir das überhaupt mal haben dann können wir - wenn wir viel verdienen und noch viel Glück haben - vielleicht noch irgendwann mal was sparen und uns Vermögen aufbauen. Die 40 bis 55-jährigen sind m.E. DIE Generation die sich ziemlich viel leisten konnte. In diesem Alter hat man i.d.R. eine gut bezahlte Arbeit und ist gesundheitlich auch noch insoweit fit, daß man viel unternehmen kann mit seinem Verdienst.
Ich glaube also nicht, daß die Generation der 40 bis 55-jährigen die Hauptleidtragenden sind. Sicher hast Du wohl Recht. Im Jahr 2040 ist der Staatsbankrott abgewickelt. Aber was bringt das den heute 20 bis 30-jährigen wenn Deutschland 2040 den Status eines Entwicklungslandes hat?
Die 40 bis 55-jährigen haben im Prinzip den kompletten Wirtschaftsaufschwung Deutschlands miterlebt. Und diesen haben sie in ihren besten Jahren erlebt. Denn ab etwa 55 bis 60 erhöht sich das Erkrankungsrisiko deutlich. Viele Rentner haben heute zwar noch dickere Renten als die 40 bis 55-jährigen. Doch mal ganz ehrlich. Was habe ich davon wenn ich alt bin und ne dicke Rente habe aber nicht mehr laufen kann, erblindet bin oder meine Ehefrau oder mein Ehemann tot ist und das Leben für diese Menschen dann eh schon viel weniger Sinn macht. Die besten Jahre - das sagen auch fast alle älteren Menschen die ich kenne - sind vor 55 Jahren!!!! Lieber habe ich die guten Zeiten mit 20, 30, 40 oder 50 Jahren als das ich die guten Zeiten mit 65, 70 oder 75 Jahren erlebe. Denn in jungen Jahren kann man die Welt erobern und entdecken. Sicher kann man das durchaus im Alter auch. Es gibt Leute die sind mit 80 Jahren noch aktiv und treiben Sport. Aber nicht jeder schafft das. Deshalb ist mein persönliches Ziel für mich selbst z.B. auch, daß ich meine Lebensziele möglichst bis 60 erreicht haben will. Denn danach weiß man nicht wie schnell einen das Unglück überkommen kann.
Viele Grüße,
Sascha
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Sascha
02.11.2003, 17:30
@ Sascha
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Kleiner Zusatz |
--> Kleiner Zusatz vielleicht noch zu meinem Posting. Betrachte doch dich selbst mal. Du bist 1950 geboren und gehörst somit auch zu DEN 40 bis 55-jährigen. Du hast alles erreicht. Du hattest vielleicht nicht das Partyleben wie die Jugendlichen die vor allem ab 1985 geboren wurden. Aber Du bist in einer Zeit des Aufschwungs aufgewachsen. Es ging bergauf. Du bist bescheiden aufgewachsen und warst Bescheidenheit gewohnt. Die Jugendlichen von heute sind alles andere als Bescheidenheit gewohnt. Aber gerade dies wird für sie zum Problem. Sie erlebten eine geniale Jugend und stürzen danach dann in die Realität ab. Es geht nicht mehr bergauf sondern für sie geht es in den jungen Jahren schon wieder bergab. Du hast im Prinzip fast alles erreicht. Du hast eine Bombenkarriere hingelegt, konntest dich in deinem Beruf verwirklichen, hast es zu großem Vermögen geschafft wenn man bedenkt, daß Du keine reichen Eltern hattest. Sehe es doch mal so. Du hast DAS geschafft wovon viele nur träumen!
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RK
02.11.2003, 17:58
@ Baldur der Ketzer
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Ach, und DARUM erhöht er seinen Fraport-Kumpels das Gehalt auf 700 T€ (von 550)? (owT) |
-->
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Baldur der Ketzer
02.11.2003, 18:06
@ RK
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Re: Fraport-Kumpels das Gehalt - das ist wie bei einer Havarie |
-->Hallo, RK,
man kann die Äpfel vom Baum nur dann in die Scheune holen, so lange noch welche am Baum hängen.....
....und für die Zeit, in der der Baum kahl bleibt, muß der Vorrat im Keller reichen......
Oder?
Außerdem erinnert mich das an einen Unfall auf der Autobahn, da ist, sagen wir, ein Kühllaster umgekippt und lauter Tiefkühl-Fleisch ist auf die Straße gekippt.
Bis ein anderer Kühllaster käme und alles umgeladen ist, wre die Kühlkette zu lange unterbrochen, man muß also die Ladung eh wegschmeißen, außerdem wird sie ja versichert sein.
Unter den Umständen wird ein Helfer kaum Skrupel haben, nicht mal ein schlechtes Gewissen, sich eine Packung Tiefkühlsteaks in den eigenen Kofferraum zu legen, bevor der Mülltransporter alles abholt........
Oder so.
Die holen sich, was geht, so lange noch was geht.
Beste Grüße vom Baldur
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politico
02.11.2003, 18:34
@ Sascha
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Re: Warum ausgerechnet die 40 bis 55-jährigen? [mkT] |
-->>Ich sehe es auch etwas anders. Die 40 bis 55-jährigen sind m.E. nicht die Hauptleidtragendenn.
>Sehe es mal so. Sie haben meist eine gute Ausbildung, wurden bescheiden erzogen und arbeiteten zu Zeiten in denen die Welt noch eher in Ordnung war wie jetzt.
Meiner Meinung wird es die meisten Leute ab 45 massiv treffen.
Die gesamten Sozialleistungen vom Staat werden nur mehr Almosen sein.
Die private Vorsorge wird grossteils untergehen.
Nur wenige werden wirklich so vorgekehrt haben, dass sie durchkommen.
Es wird Massenarbeitslosigkeit in der Krise geben, speziell bei bisher noch und dann nicht mehr notwendigen (Umwelt- etc.) Beamten. Diese Leute sind in der Regel zu unflexibel, sich umzustellen.
Dagegen haben die wirklich jungen Leute nach der Krise wieder genügend Zeit, sich etwas aufzubauen. Die anderen nicht mehr.
Ich war heuer selbst überrascht, auf einem Kongress in den USA grossteils alte Menschen als"Staff" zu sehen = Gelegenheitsjobs. Ein Vorbote.
Politico
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RK
02.11.2003, 18:43
@ RK
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Mir fällt da ein ganz anderes Bild ein, ein historisches |
-->Es war einmal eine französische Königin.
Der trug man zu, daß sich das Volk zusehends beschwere.
Indigniert und kopfschüttelnd sprach über so viel Unvernunft des"Pöbels":
"Was? Sie beschweren sich, daß sie kein Brot zum Essen haben? Ja, was soll denn das? Sollen sie doch Kuchen essen!"
Und die Moral von der Geschicht´.
Solchen Leuten wurde schon oft ein glatter, sauberer Kurzhaar-Schnitt verpasst. Allerdings auf Halshöhe.
Aber einst mit Stolz geforderte Ziele wie egalité und fraternité übersetzt man ja hierzulande als scheiß-egal und Vetternwirtschacht!
RK
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politico
02.11.2003, 18:45
@ Sascha
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Wer hat Mut? |
-->> Hallo politico![/b] > Politiker zu sein ist in diesem bankrotten Umfeld eine schmale Gratwanderung. Was soll ein Politiker tun? Soll er offiziell den Staatsbankrott und eine Tränenrede halten? Eigentlich wäre es richtig? Doch wäre es sinnvoll? Ich glaube schon, daß zumindest ein Großteil der Politiker durchaus im Klaren darüber ist, daß der Staat pleite ist und das vieles was uns lieb und teuer geworden ist und zuu selbstverständlich wurde nicht mehr bezahlbar ist. Debatten über Hüftgelenke wird es in Zukunft vermehrt geben. Ganz einfach schon deshalb weil das Geld knapper und knapper wird.
>Doch ein Politiker kann sich auch nicht hinstellen und zugeben, daß der Staat pleite ist. Es wäre zwar gegenüber dem Bürger ehrlich aber es würde zugleich dem Bürger schaden. Eine Regierung die ihren bankrott erklären würde würde den Staat nur noch schneller zugrunde richten. Es würde Investoren abschrecken, den Abschwung nur noch beschleunigen, der Staat hätte sofort um einige Prozentpunkte höhere Zinsen zu zahlen wenn er noch Geld haben will, usw.
>Die Folgen wären dramatisch. Insofern wären die Nachteile der"ehrlicheren Politik" größer als das wir alle etwas gesagt bekommen, was die meisten eh schon wissen... nämlich das der Staat in seinen Bankrott wandert.
>Viele Grüße,
>Sascha[/b]
Hallo Sascha!
Natürlich hast Du im Einzelfall recht. Das Unfaire an der Sache ist nur, dass die meisten Menschen völlig überrascht werden und sich daher nicht vorbereiten können. Nur wenige Prozent erkennen die Sache richtig und bereiten sich vor. Diese werden anschliessend von dann anderen Politikern als"Krisenhaie" bezeichnet, obwohl sie nur der"damaligen" lemminghaften Geradeausdenke nicht getraut haben. Leider ist es so, dass es kaum jemand glaubt, wenn ein Politiker die Wahrheit aussprechen würde. Und das nach bereits 2 jahren Krise.
Ich wette, dass auch 75% der Schreiber in diesem Forum sich nicht richtig auf die Depression vorbereiten - weil es derzeit noch zu abstrakt ist.
Wer glaubt wirklich an den Staatsbankrott?
Wer analysiert die Entwicklung intensiv: kommt noch Deflation oder bereits Inflation? Der Unterschied in der Strategie ist riesig.
Politico.
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Euklid
02.11.2003, 18:48
@ politico
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Re: Warum ausgerechnet die 40 bis 55-jährigen? [mkT] |
-->Hallo politico
du siehst das genauso wie ich.
Eigentlich hatten doch alle 3 Generationen ihren Rucksack.
Die heutigen Rentner mit mehr als 75 hatten den Krieg als Gepäck
Die heutigen 45-55 er haben ihr Rentenproblem
Die heutigen 25 jährigen haben ihr Arbeitsplatzproblem.
Es gab aber eine Generation die unwahrscheinliches Glück hatte.
Die zwischen 43 und 47 geborenen waren die wahren Glückskinder.
Viel zu klein um mitzubekommen was eigentlich abging.
Nachher dann voll in den Konjunkturboom.
Und mit 50 - 55 dann bei Siemens,Daimler und wie sie hießen in den Vorruhestand.
Das sind die wahren Glückspilze gewesen.Aber nur die mit dem Vorruhestand
Einige Fossile davon arbeiten aber immer noch.
Und zu allem Unglück wird es die auch noch erwischen weil sie zulange gearbeitet haben.
Aber mit Ruhe und Beharrlichkeit werden diejenigen mit fester Familienbande die Situation am besten meistern.
Gruß EUKLID
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Nachfrager
02.11.2003, 18:50
@ Euklid
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Siehe auch oben stehenden Beitrag von Sascha |
-->Hallo Euklid,
"Ich sehe das etwas anders. Wer ist die jüngere Generation?
Die 20-30 jährigen?"
Alles unter 45 ist für mich die"jüngere Generation".
Dazu heisst es im oben eingescannten Zeitungsartikel, dass bereits 87 % der Altersgruppe zwischen 30 und 39 dabei ist, finanzielle Vorsorge fürs Alter zu treffen.
Dieses Geld wird nicht konsumiert und investiert, sondern angespart.
Ein Prozeß, der sich mit Sicherheit verschärfen und bemerkbar machen wird.
Gruß
Nachfrager
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Sascha
03.11.2003, 15:07
@ Euklid
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Re: Warum ausgerechnet die 40 bis 55-jährigen? [mkT] |
--> > du siehst das genauso wie ich. > Eigentlich hatten doch alle 3 Generationen ihren Rucksack.
Das sehe ich änhlich! Jede Generation hatte Vor- und Nachteile.
> Die heutigen Rentner mit mehr als 75 hatten den Krieg als Gepäck
Korrekt!
> Die heutigen 45-55 er haben ihr Rentenproblem
Richtig! Aber immerhin haben sie sich durch die gute Arbeitsmarktsituation und die noch relativ hohen Löhne und geringeren Abgaben entweder <font color="#FF0000">gut darauf vorbereiten können indem sie sparten oder Immobilien anschafften (was viele übrigens auch haben)</font> oder sie haben das Geld nicht in private Altersvorsorge gesteckt und stehen plötzlich vor einer neuen Situation weil sie bemerken, daß es während ihres Rentenalters finanziell bergab geht. Allerdings muß ich anmerken: Jeder der während der Wirtschaftswunderzeiten, während der guten Arbeitsmarktlage/Vollbeschäftigung und während seiner Karriere (die damals noch wesentlich planbarer war) nichts weggelegt hat als man noch gut verdiente hat es ja dann irgendwie verlebt und hatte seinen Cocktailabende, Urlaube in alle Welt und was weiß ich alles schon hinter sich. Wie heißt es in der klassischen VWL doch so schön, daß sich das Einkommen auf C (Konsum) und S (Sparen) aufteilt...???
1. Fakt: Damals kam Netto wesentlich mehr raus
2. Fakt: Damals waren die Löhne noch besser (alleine schon weil es keinen derartig abartigen Arbeitgebermarkt gab), nebenbei waren auch die ArbeitsBEDINGUNGEN besser
--> Man konnte mehr sparen und/oder verkonsumieren. Wer nichts gespart hat muß demnach alles verkonsumiert haben. Er hat zwar in der Rente nichts. Das ist bedauerlich. Allerdings muß derjenige zwischen 20 und 45 dann wohl ein Leben in relativ großem Wohlstand geführt haben.
Im Prinzip könnte man sagen, daß die heute 40 bis 55-jährigen ihre"dicken Jahre" schon hatten. Dort haben sie entweder für die schlechteren Zeiten gespart oder sie konnten aufgrund geringer Arbeitsmarktprobleme auch ohne große Probleme ihre Existenz bestreiten und gut leben. Vor allem aber hatten sie einen riesigen nicht direkt MONETÄREN Vorteil. Sie hatten wesentlich mehr Planungssicherheit, fanden mit Engagement auch prinzpiell immer einen Arbeitsplatz und konnten zumindest ihre eigene Existenz aus eigener Kraft mit ein wenig Bemühen immer sichern. Heute ist das ganz und gar nicht mehr der Fall. Planungssicherheit gibt es bei offiziell rund fünf Millionen Arbeitslosen und dreijähriger Stagnation überhaupt fast keine mehr. Sparen kannste auch kaum noch was! Und auf den Staat kann man sich - wenn man wirklich Hilfe braucht und bedürftig ist - ja auch immer weniger verlassen. Siehe Reformen zur Arbeitslosenversicherung. Haste heute was zurückgelegt dann muß man erst seine Lebensversicherung aufkündigen um von dieser tollen Versicherung auch nur einen Cent zu sehen wenn diese einen m.E. lächerlichen Freibetrag übersteigt.
> Die heutigen 25 jährigen haben ihr Arbeitsplatzproblem.
Auch richtig! Und zwar ein Problem mit gewaltigem Ausmaß! Ich seh's ja überall! Bewerbungen geschrieben und auf jede Stelle mehrere Hundert Bewerber Minimum! Auswahlverfahren in drei bis fünf Schritten mit zwei Vorstellungsgesprächsrunden und teilweise zweitägigem Assessment-Center. Schränke voll mit Bewerbungen. Abiturienten bewerben sich teilweise eineinhalb Jahre(!) vor Abschluß des Abis auf Ausbildungsstellen. Manche Städte teilen schon mit, daß"nur noch ein paar Ausbildungsplätze für das Ausbildungsjahr ab dem September 2005 zu vergeben seien. Wohlgemerkt: Das ist in rund zwei Jahren!!!! Momentan sind fast alle Ausweichmöglichkeiten ebenso ZU(!). Durch die Ausbildungsstellenmisere (und die ist erheblich, selbst hier in Baden-Württemberg schlägt es gewaltig ein bei Mannheim/Heidelberg) sind auch die Schulen voll weil viele sich als Ausweichmöglichkeit"halt" weiterbilden. Auch die Unis und Fachhochschulen werden teilweise überrannt. Man studiert halt lieber bevor man gar nichts macht. Manche machen nach dem Studium Praktika um halt irgendwas zu machen. Praktika, Berufsfachschulen, Studiumsplätze, Arbeitsplätze, Ausbildungsstellen,... alles ZU! Man kann es total vergessen!
> Es gab aber eine Generation die unwahrscheinliches Glück hatte.
> Die zwischen 43 und 47 geborenen waren die wahren Glückskinder.
Ich bezweifle das SEHR. Ja vielleicht zu klein um den Krieg mitzubekommen aber mit vier oder fünf Jahren - und da bekommt man sicherlich schon was mit - nix zu Essen, Opa in Kriegsgefangenschaft, Onkel, Tante, Großonkel im Krieg verstorben und Papa erschossen... Ich weiß nicht wirklich ob das so toll war? Ich glaube nämlich, daß man den Tod von nahestehenden Personen niemals mit Geld oder Wohlstand oder mehr Arbeitsplätzen aufwiegen kann! Hunger, Tod und Elend sind so ziemlich das allerschlimmste was einem passieren kann. Da muß ich dann auch sagen, daß wir heute im Gegensatz hierzu mit unseren Arbeitsplätzen ein noch"relativ" kleines Problem haben.
> Aber mit Ruhe und Beharrlichkeit werden diejenigen mit fester > Familienbande die Situation am besten meistern.
Auch das bezweifle ich LEIDER(!). Denn momentan erfordert der Arbeitsmarkt eigentlich immer mehr gerade das Gegenteil. Totale Flexibilität was Zeit und Ort der Arbeit angeht. Wie soll man da noch Kinder großziehen die auf ne Schule gehen oder wie soll man da ein anständiges Familienleben führen können. Das andauernde Fordern nach mehr Flexibilität ist doch gerade einer der Hauptgründe warum viele keine Familie mehr gründen und erst Recht keine Kinder mehr bekommen.
Viele Grüße,
Sascha
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