nereus
06.11.2000, 19:02 |
nereus-das 500 DM Beispiel, an Bernd Niquet Thread gesperrt |
Hallo Herr Niquet!
Hier der Versuch einer Antwort.
Allerdings kann ich das nur mit sehr einfachen Worten formulieren.
"Eine Menge ist eine Zusammenfassung wohldefinierter Objekte, die Elemente genannt werden. Das Studium der sich aus dieser einfachen Idee ergebenden Strukturen und Probleme ist der Inhalt der Mengenlehre."
Das stammt nicht von mir, sondern dies habe ich soeben aus dem Netz geholt.
Daraus leitet sich fĂŒr mich folgendes ab:
Die Menge aller Ziffern (0 bis 9) sind gleich 10 Zahlen oder alle Ziffern sind eine Teilmenge der natĂŒrlichen Zahlen. Damit ist eine Ziffer ein Element der Menge aller Ziffern. Aber hier taucht nirgendwo ein Zahlenwert auf.
Halt, werden Sie jetzt sagen. Und was ist mit den 10 Zahlen welche die Menge aller Ziffern darstellen.
Meine Antwort, das sind 10 Elemente der Menge aller Ziffern. Aber das sagt eben noch nichts ĂŒber den Zahlenwert der einzelnen Ziffern bzw. Elemente.
Der ist nÀmlich in Summe gleich 45, da die Summe aller Ziffern (0+1+2+3+..+9) eben den Wert 45 ergibt.
Nun haben wir demnach zwei verschiedene Zahlenwerte, nÀmlich 10 und 45.
Aber auf die 45 kommt es letztendlich an.
So habe ich zumindest den dottore verstanden.
Jetzt versuch ich noch mal ein Beispiel.
Ob wir nun M3 oder M1 oder irgendeine"Geldmenge" fĂŒr dieses Beispiel nehmen ist ja sicher nebensĂ€chlich.
Beispiel:
Die Sparkasse der Stadt A hat an alle Metzgereien des Landkreises A eine Menge Kredite vergeben.
Insgesamt wurde mit allen 52 Metzgereien je ein Kreditvertrag abgeschlossen.
Somit ergibt sich die Menge von 52 Krediten, also 52 Elemente der Gesamtkreditmenge.
Die durchschnittliche Wert eines Kredites belÀuft sich auf 25.000 DM.
Dabei belÀuft sich die höchste Ausleihung an Metzgerei X auf 70.000 DM.
Den kleinsten Kredit erhielt Metzgerei Y mit nur 9.000 DM.
Wenn der Durchschnittswert aller Kredite nun bei 25.000 DM liegt, ergibt sich eine Gesamtausleihung
von 52 x 25.000 DM. Das sind dann 1,3 Millionen DM.
Wir halten also fest, es gibt 52 Kredite an Metzgereien im Landkreis A.
Aber die Höhe aller ausstehenden Kredite betrÀgt 1,3 Millionen DM.
Oder besser, die Summe aller vergebenen Kredite belÀuft sich auf insgesamt 1,3 Millionen DM.
So und nun denke ich, daà die Zahl 1,3 Millionen DM (also die Kreditsumme) eine wesentlichere Rolle spielt als die Zahl 52 (die 52 KreditvertrÀge der Sparkasse an alle Metzgereien des Landkreises oder die 52 Elemente der Menge aller Metzgereikredite im Landkreis..).
52 KreditvertrĂ€ge sagen nĂ€mlich noch nichts ĂŒber deren tatsĂ€chliche Höhe aus.
Bei 52 x 10 DM ist das kein Problem. Aber 52 x 10 Millionen hat das schon andere Dimensionen.
Und wenn die Zentralbanken von ihren Geldmengen reden, glaube ich die Summen der einzelnen Positionen herauszuhören.
Kredite an den privaten Sektor = 30 Milliarden (fĂŒr mich die Summe aller Einzelkredite)
Spareinlagen = 144 Milliarden (die Summe aller Sparguthaben)
usw. und sofort.
Am Ende geht es doch immer um die Gesamtsumme aller Einzelpositionen und die ergeben sich nun mal aus Summand plus Summand gleich Summe.
Ich weiĂ nicht ob das einer sachlichen PrĂŒfung standhĂ€lt. Nur die Mathematik scheint zwischen den Begriffen Menge(n) und Summe(n) sehr wohl zu unterscheiden, wenn ich das richtig gelesen habe.
Also muĂ man sich wohl am Ende entscheiden.
Aber ich lasse mich gerne belehren, da ich weder Mathematiker noch Volkswirtschaftler bin, sondern nur jemand der sich fĂŒr Geld und dessen HintergrĂŒnde interessiert.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
nereus
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SchlauFuchs
06.11.2000, 19:10
@ nereus
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Re: nereus-das 500 DM Beispiel, an Bernd Niquet |
>Hallo Herr Niquet!
>Hier der Versuch einer Antwort.
>Allerdings kann ich das nur mit sehr einfachen Worten formulieren.
>"Eine Menge ist eine Zusammenfassung wohldefinierter Objekte, die Elemente genannt werden. Das Studium der sich aus dieser einfachen Idee ergebenden Strukturen und Probleme ist der Inhalt der Mengenlehre."
>Das stammt nicht von mir, sondern dies habe ich soeben aus dem Netz geholt.
>Daraus leitet sich fĂŒr mich folgendes ab:
>Die Menge aller Ziffern (0 bis 9) sind gleich 10 Zahlen oder alle Ziffern sind eine Teilmenge der natĂŒrlichen Zahlen. Damit ist eine Ziffer ein Element der Menge aller Ziffern. Aber hier taucht nirgendwo ein Zahlenwert auf.
>Halt, werden Sie jetzt sagen. Und was ist mit den 10 Zahlen welche die Menge aller Ziffern darstellen.
>Meine Antwort, das sind 10 Elemente der Menge aller Ziffern. Aber das sagt eben noch nichts ĂŒber den Zahlenwert der einzelnen Ziffern bzw. Elemente.
>Der ist nÀmlich in Summe gleich 45, da die Summe aller Ziffern (0+1+2+3+..+9) eben den Wert 45 ergibt.
>Nun haben wir demnach zwei verschiedene Zahlenwerte, nÀmlich 10 und 45.
>Aber auf die 45 kommt es letztendlich an.
>So habe ich zumindest den dottore verstanden.
>Jetzt versuch ich noch mal ein Beispiel.
>Ob wir nun M3 oder M1 oder irgendeine"Geldmenge" fĂŒr dieses Beispiel nehmen ist ja sicher nebensĂ€chlich.
>Beispiel:
>Die Sparkasse der Stadt A hat an alle Metzgereien des Landkreises A eine Menge Kredite vergeben.
>Insgesamt wurde mit allen 52 Metzgereien je ein Kreditvertrag abgeschlossen.
>Somit ergibt sich die Menge von 52 Krediten, also 52 Elemente der Gesamtkreditmenge.
>Die durchschnittliche Wert eines Kredites belÀuft sich auf 25.000 DM.
>Dabei belÀuft sich die höchste Ausleihung an Metzgerei X auf 70.000 DM.
>Den kleinsten Kredit erhielt Metzgerei Y mit nur 9.000 DM.
>Wenn der Durchschnittswert aller Kredite nun bei 25.000 DM liegt, ergibt sich eine Gesamtausleihung
>von 52 x 25.000 DM. Das sind dann 1,3 Millionen DM.
>Wir halten also fest, es gibt 52 Kredite an Metzgereien im Landkreis A.
>Aber die Höhe aller ausstehenden Kredite betrÀgt 1,3 Millionen DM.
>Oder besser, die Summe aller vergebenen Kredite belÀuft sich auf insgesamt 1,3 Millionen DM.
>So und nun denke ich, daà die Zahl 1,3 Millionen DM (also die Kreditsumme) eine wesentlichere Rolle spielt als die Zahl 52 (die 52 KreditvertrÀge der Sparkasse an alle Metzgereien des Landkreises oder die 52 Elemente der Menge aller Metzgereikredite im Landkreis..).
>52 KreditvertrĂ€ge sagen nĂ€mlich noch nichts ĂŒber deren tatsĂ€chliche Höhe aus.
>Bei 52 x 10 DM ist das kein Problem. Aber 52 x 10 Millionen hat das schon andere Dimensionen.
>Und wenn die Zentralbanken von ihren Geldmengen reden, glaube ich die Summen der einzelnen Positionen herauszuhören.
>Kredite an den privaten Sektor = 30 Milliarden (fĂŒr mich die Summe aller Einzelkredite)
>Spareinlagen = 144 Milliarden (die Summe aller Sparguthaben)
>usw. und sofort.
>Am Ende geht es doch immer um die Gesamtsumme aller Einzelpositionen und die ergeben sich nun mal aus Summand plus Summand gleich Summe.
>Ich weiĂ nicht ob das einer sachlichen PrĂŒfung standhĂ€lt. Nur die Mathematik scheint zwischen den Begriffen Menge(n) und Summe(n) sehr wohl zu unterscheiden, wenn ich das richtig gelesen habe.
>Also muĂ man sich wohl am Ende entscheiden.
>Aber ich lasse mich gerne belehren, da ich weder Mathematiker noch Volkswirtschaftler bin, sondern nur jemand der sich fĂŒr Geld und dessen HintergrĂŒnde interessiert.
>Mit freundlichen GrĂŒĂen
>nereus
mathematisch stimme ich dir da zu. Ăbrigens, die Anzahl der Elemente einer Menge nennt man glaubisch"MĂ€chtigkeit"
Die Geldmenge klingt eigentlich nicht nach der Menge aus der Mengenlehre, sondern eher nach"Eine Menge Geld", wie etwa"Ein Haufen Geld". Sozusagen alles Geld eines bestimmten Haufens zusammengezÀhlt.
ciao!
SchlauFuchs
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nereus
06.11.2000, 19:22
@ SchlauFuchs
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Re: nereus-das 500 DM Beispiel, an Bernd Niquet |
Hallo SchlauFuchs!
mathematisch stimme ich dir da zu. Ăbrigens, die Anzahl der Elemente einer Menge nennt man glaubisch"MĂ€chtigkeit"
Danke fĂŒr die Zustimmung!
Die Geldmenge klingt eigentlich nicht nach der Menge aus der Mengenlehre, sondern eher nach"Eine Menge Geld", wie etwa"Ein Haufen Geld".
Sozusagen alles Geld eines bestimmten Haufens zusammengezÀhlt.
ciao!
SchlauFuchs
Da höre ich schon mit Donnergrollen den dottore heranbrausen.
Eine Menge Geld, einen Haufen Geld, ja Herrschaftszeiten, kruzifix nochmal!!
Das ist eben alles sehr unbestimmt, muĂ aber begrifflich eindeutig sein.
Na warten wir mal die Antwort ab.
tschĂŒĂ!
nereus
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SchlauFuchs
06.11.2000, 19:29
@ nereus
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Re: nereus-das 500 DM Beispiel, an Bernd Niquet |
hallo,
>>mathematisch stimme ich dir da zu. Ăbrigens, die Anzahl der Elemente einer Menge nennt man glaubisch"MĂ€chtigkeit"
>Danke fĂŒr die Zustimmung!
>>Die Geldmenge klingt eigentlich nicht nach der Menge aus der Mengenlehre, sondern eher nach"Eine Menge Geld", wie etwa"Ein Haufen Geld".
>>Sozusagen alles Geld eines bestimmten Haufens zusammengezÀhlt.
>Da höre ich schon mit Donnergrollen den dottore heranbrausen.
>Eine Menge Geld, einen Haufen Geld, ja Herrschaftszeiten, kruzifix nochmal!!
>Das ist eben alles sehr unbestimmt, muĂ aber begrifflich eindeutig sein.
>Na warten wir mal die Antwort ab.
>tschĂŒĂ!
>nereus
Sicher ist, das bei Geldmenge x keiner die Anzahl der Banknoten oder die Anzahl an Forderungen/Verbindlichkeiten wissen will, sondern die Summen der BetrÀge dahinter. Aber dies ist völlig inkompatibel zum Mengenbegriff der Algebra. Die einzige Gemeinsamkeit ist, daà eine Geldmenge einige Elemente gleicher Art enthÀlt. Ansonsten ist der Wert der"Menge" die Summe der Elementwerte.
ciao!
Kai
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dottore
06.11.2000, 20:58
@ nereus
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Re: Herrlich, nereus, weiter so! Doktor Bernd wird schon antworten... |
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dottore
06.11.2000, 21:00
@ nereus
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Re: Wieso denn Grollen? Du, nereus und SchlauFuchs haben recht. |
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Bernd Niquet
07.11.2000, 10:22
@ nereus
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Sorry, aber ich weiĂ wirklich nicht, was das soll??? |
Lieber nereus,
wenn die Geldmenge M3 500 Mrd. DM ist, dann weiĂ doch eigentlich jeder, was damit gemeint ist, oder? Wie beim Hundefutter. Hier wissen auch alle, was das ist, obwohl strenggenommen keine Hunde im Futter drin sind.
Ich bleibe hier wirklich ratlos zurĂŒck
BN
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nereus
07.11.2000, 13:05
@ Bernd Niquet
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Re: Sorry, aber ich weiĂ wirklich nicht, was das soll??? |
Hallo Herr Niquet!
Sie schrieben..."Wie beim Hundefutter. Hier wissen auch alle, was das ist, obwohl strenggenommen keine Hunde im Futter drin sind."
Das keine Hunde im Hundefutter drin sind, hier stimme ich Ihnen zu, oder besser, ich hoffe es zumindest.
Aber das hatte ich beim Hundefutter auch nicht erwartet.
Sondern dies, Hundefutter ist fĂŒr Hunde (die sollen das fressen).
So wie Katzenfutter zur ErnÀhrung einer Katze gedacht ist.
Vielleicht haben Sie hier die ganze Problematik beschrieben.
Es geht um MiĂverstĂ€ndnisse.
Sie vermuten im Hundefutter keine Hunde und ich wÀre noch nicht
mal auf diese Idee gekommen. Ich habe nur an dessen Verwendung gedacht.
Und so sehe ich das auch mit den Begriffen Menge und Summe.
Sie kennen die nachfolgenden SĂ€tze sicher in und auswendig.
"Die Deutsche Bundesbank definiert verschiedene Geldmengenaggregate zur Steuerung der Geldmenge (M1, M2, M3 und Zentralbankgeldmenge). Am bekanntesten ist die Geldmenge M3, weil dieser von der Bundesbank die höchste Aussagekraft zugeschrieben wird. Die Geldmenge M3 setzt sich zusammen aus Bargeld- und SichteinlagenbestĂ€ndeninlĂ€ndischer Nichtbanken, Termineinlagen inlĂ€ndischer Nichtbanken mit einer Befristung unter 4 Jahren und Spareinlagen inlĂ€ndischer Nichtbanken mit gesetzlicher KĂŒndigungsfrist."
Meiner Ansicht nach ist es zulÀssig zu sagen, die Geldmenge M3 besteht aus den Teilmengen Bargeld- und Sichteinlalala, Termineinlagen inlÀndischer.. usw.
Das sind alles Elemente, die ihrerseits selbst wieder Mengen sein können, der Menge M3.
Und die Untermenge Termineinlagen inlÀndischer Nichtbanken mit einer Befristung
unter 4 Jahren, kann man sicher wieder in weitere Untermengen aufteilen, z.B. bezĂŒglich ihrer Fristigkeit o.Ă€..
Das heiĂt, der Begriff Geldmenge an sich stört mich nicht sonderlich.
Aber der Zusammenhang (den man damit herstellt) wird miĂverstĂ€ndlich verwendet.
Sobald BetrÀge genannt werden (1 Millionen DM oder 100 Milliarden DM) hört der Spaà auf. SpÀtestens jetzt muà man auf Summe umschalten.
Ich habe doch keine Geldmenge von 54,22 DM in meinem Portemonaie.
Das klingt schon irgendwie komisch.
Ich habe einen 50 DM Schein, zwei 2 DM MĂŒnzen, zwei Groschen und zwei Pfennige.
Damit besteht diese Geldmenge aus einem Schein und 6 MĂŒnzen mit unterschiedlichem Wert.
Mich interessiert aber nicht wieviel MĂŒnzen oder Scheine ich habe, sondern was diese wert sind.
HĂ€tte ich den gleichen Betrag (oder eben die Summe) in Pfennigen bei mir, wĂŒrde ich das Portemonaie nicht mehr zukriegen.
Ist das wirklich Haarspalterei? Ich glaube nicht.
Hier noch ein Beispiel aus einer aktuellen Thematik meiner Arbeit (Instandhaltungssoftware).
In den Bestellmasken redet man von dem Feld Bestellmenge eines Materials, also dessen Anzahl. Hierbei kann ich dann auch noch die Preise eintragen, sofern sie nicht automatisch geladen werden.
Und wenn meine Bestellung fertig ist, ich habe 2 Kugellager, 1 Keilriemen usw. eingetragen, wird der Gesamtpreis angegeben. Wie heiĂt nun dieses Feld? Es heiĂt Gesamt-Bestellsumme.
Ăbrigens die Software ist 10 Jahre alt.
mfG
nereus
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