beni
05.11.2003, 13:14 |
Staatlichkeit und organisierte Kriminalität - Links Thread gesperrt |
-->Hallo,
Noch mal zur Staat=Mafia-These der Galiani unten so engagiert widersprochen hat. Ich habe gesehen, R. Deutsch meinen ursprüglich auf der anarchie.de Seite veröffentlichten Beitrag aus dem Systemfehler-Forum hatte.
Dort habe ich noch einen interessanten link auf einen von popeye zu genau dem Thema im T.Roth Forum veröffentlichten Artikel von Charles Tilly gefunden:
http://f27.parsimony.net/forum67103/messages/157.htm
Die Suche nach"Charles Tilly" und Verbrechen förderte dann den interessanten Text"Zur Einführung: Mafia, Staatstheorie und Männlichkeit" von Prof. Dr. Eva Kreisky, Institutsvorständin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien zu Tage:
http://evakreisky.at/2003/mafia/nachlese/einfuehrung_erste_einheit.php
Was ich mir da also eingebildet hatte zu entdecken ist also schon lange ein alter Hut und von Profs mit vielen Doktorhüten offiziell abgesegneter Tatbestand, somit unanzweifelbare Wahrheit.
m@G, Beni
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dottore
05.11.2003, 14:18
@ beni
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Re: Freu Dich nicht zu früh! |
-->Hi Beni,
das dicke Ende kommt noch: Was passiert, wenn die Staatlichkeit (weltweit) dem Ende entgegen geht? Das Ende kommt zwangsläufig, sobald die Staaten keine Titel mehr haben, die sie abtreten können oder ihre Titel nicht mehr akzeptiert werden.
Titel aller Art (der Staat könnte auch Professoren-Titel gegen 10 Mio / Stück"verleihen").
Dann ist man bei der"nächsttieferen" Struktur besser aufgehoben, nur wird die dasselbe Schicksal ereilen.
Die nächsttiefere Struktur muss nicht Mafia heißen, aber sie kann nur leben, solange es die höhere Struktur gegeben hat (Souveränität). Sobald die Souveränität abgetreten wurde (Kolumbien usw. de facto), erwischt's dann auch die Subs, die nichts als Parasiten der Ober-Macht sind.
Oder"ziviler": Der Staatspapierhalter (Bundesschatzbriefsparer!) hat's heute toll - er kassiert arbeitslose Einkünfte. Geht der Staat bankrott (no way out!), ist's auch mit der Herrlichkeit des Staatsgläubigers vorbei.
So wie es begonnen hat, wird's enden: In lokalen Substrukturen, sehr, sehr weit unten mit langen warlord-Perioden auf den jeweiligen Stufen dazwischen.
Zum Anarchismus wird es niemals kommen, dazu sind zu viele Waffen unterwegs. Aber, nach entsprechender Massiv-Reduktion der Weltpopulation zu den"ursprünglichen" Strukturen: Stamm, Familie, Horde.
Gruß!
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beni
05.11.2003, 14:46
@ dottore
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Ich freu mich nicht |
-->High Dottore,
Du scheinst mir zu unterstellen, ich wäre ein Anhänger der Vorstellung, man muss nur solange mit Tomaten auf Polizisten schmeissen, bis der Staat zusammenkracht und dann bricht automatisch Friede Freude Eierkuchen aus so in der Art eines ewigen Club Med etwa.
Ich geb zu, dass das im Grunde die Vorstellung der meisten Linken ist.
Ich denke aber nicht dass es unbedingt so schlim kommen muss wie Du denkst, die Wahrscheinlichkeit dafür ist höchstens 98 Prozent:-) Nein im Ernst, das Eintreten für ein Leben ohne"Mafia" ist sinnvoll ganz egal ob es ein 100%"Plan zur Rettung der Menschheit" ist, denn ich sehe keine Alternative.
Vielleicht können immerhin freiheitliche Ideen und deren Umsetzungsversuche jetzt für einige wenige Menschen eine Bewusstseinsmässige und praktische Vorbereitung sein, die ihnen hilft die kommenden Zustände für sich, ihre Angehörigen und ihre"Horde" etwas abzumildern, ohne nach einem"starken Mann" zu rufen. Selbst damit wäre schon viel erreicht. Vielleicht geht aber doch a bissel mehr...
m@G, Beni
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VictorX
05.11.2003, 15:51
@ dottore
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Dann auch regionale Zahlungsmittel? Aus Paier? (owT) |
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dottore
05.11.2003, 15:56
@ VictorX
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Re: Ganz regionale Steuern wie früher: Naturalabgaben (Eier, Ochsen) (owT) |
-->
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dottore
05.11.2003, 16:01
@ VictorX
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Re: Ganz regionale Steuern wie früher: Naturalabgaben (Eier, Ochsen) (owT) |
-->
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VictorX
05.11.2003, 16:06
@ dottore
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No way |
-->Einen derartigen signifikanten Rückfall wird es m. E. nicht geben. Ochsen und Eier als Zahlungsmittel? Oder als Wertaufbewahrungsmittel?
Das wäre doch etwas steinzeitlich. Die Weiterentwicklung und der Fortschritt, ob man ihn nun mag oder nicht, wird von Bankrotten vielleicht gebremst aber nicht aufgehalten.
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dottore
05.11.2003, 16:28
@ VictorX
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Re: No way |
-->>Einen derartigen signifikanten Rückfall wird es m. E. nicht geben.
Rückfall? Für viele wär's ein Fortschritt: geruhsames Leben auf dem Land.
>Ochsen und Eier als Zahlungsmittel?
Steuerzahlungsmittel.
>Oder als Wertaufbewahrungsmittel?
Der Ochse hält ne ganze Weile, das Ei muss wech (oder wird eingelegt).
>Das wäre doch etwas steinzeitlich. Die Weiterentwicklung und der Fortschritt, ob man ihn nun mag oder nicht, wird von Bankrotten vielleicht gebremst aber nicht aufgehalten.
Täusch Dich mal nicht. Im 5. Jh, gab's in Rom 5-stöckige Häuser und die Kinder spielten mit Dampfmaschinen. Im 6. Jh. weideten auf dem Forum Romanum die Schafe...
Gruß!
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SchlauFuchs
05.11.2003, 16:50
@ dottore
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Re: No way |
-->>Täusch Dich mal nicht. Im 5. Jh, gab's in Rom 5-stöckige Häuser und die Kinder spielten mit Dampfmaschinen. Im 6. Jh. weideten auf dem Forum Romanum die Schafe...
>Gruß!
Der Spruch ist so praegnant und gut, der muesste eigentlich in eine Zitatesammlung:)
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dottore
05.11.2003, 17:11
@ SchlauFuchs
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Re: Plagiat! Stammt so in etwa von Amalrik, weiß es aber nicht mehr wörtlich (owT) |
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