-->>Lieber Dottore,
>Du schreibst:
>Mit Hilfe von Scheidemünzen mache ich Dir jedes e-gold-System kaputt und zwar innerhalb von höchstens 3 Monaten: Dann liegt nämlich alles Gold bei mir. Ich muss nur etwas in e-gold auspreisen, was ich vorher mit Scheidemünzen erworben hatte, da kann ich sogar Unterkostenverkäufe starten und das Ganze traumhaft von der Steuer absetzen.
>Ich kapier einfach nicht, wo hier der Witz liegt.
Es sind (ernsthaft) zwei Witze:
1. Privater Witz: Gründung einer GmbH. Die bietet alles, was von e-gold-Haltern gewünscht wird, zu 10 Prozent billiger an. 1,5 to Gold = 15 Mio Euro. Verlust der GmbH = 1,5 Mio Euro. Sie hat dann die ganzen 1,5 to Gold, bewertet zu 15 Mio und schreibt dagegen den Verlust, schließt mit Goldbestand (physisch) und 1,5 Mio Verlustvortrag. (Falls andere GmbHs mit Gewinn und konsolidiert vorhanden, wird der Verlust verrechnet, der Golderwerb ist ein"Abschreibungsmodell", man kann auch sehr schön einen geschlossenen Fonds draus basteln - am Ende des Fonds wird das geholte und immer wieder aufs Neue geholte Gold physisch ausgekehrt).
2. Staatlicher Witz: Ich lasse 30 Mio Scheidemünzen prägen. Kostet mich 5 Mio. 25 Mio habe ich zur freien Verwendung auf Buba-Konto und kaufe damit die 15 Mio Gold, die gern hergegeben werden, da ich über Marktpreis bieten kann. Läuft darauf hinaus, dass ich alles Gold wieder an mich ziehe (Edelmetall) und im Gegenzug Scheidemünzmetall (Nickel, Messing) gebe.
Den Witzen entkommen die e-gold-Halter nur, wenn sie eisern halten und sich bloß nicht auf Bezahlung von was auch immer damit einlassen. Dann huscht einmal Gold bei ihnen durch - und fertig.
Der erste Witz gefällt mir besser, weil er sich sofort in ein Geschäftsmodell verwandeln lässt und es keinerlei physische Risiken (von wegen, liegt in New York oder so) gibt und das Gold 1:1 für die jeweiligen Zeichner verwahrt wird (läuft letztlich wie ein Schiffs-Fonds). Eine Gewinnerzielungsabsicht (sonst wärs ja Hobby) kann nicht bestritten werden, da der Gewinn im höheren Preis liegt und ein Modell, höhere Preise durch steigende Nachfrage zu erreichen, in der Logik von Angebot und Nachfrage selbst.
Beim zweiten Witz passiert, was wir schon öfters diskutiert hatten: Alles Gold verschwindet zu steigenden Preisen wieder in den Staatstresoren, dann kann ich ihm wieder eine Parität verpassen, alle Schulden"tilgen" und das dann wieder ins Publikum geströmte Gold gleich, da Gold wieder GZ, über die nächste Steuer abholen.
Was ich nie verstehen werde ist das: Entweder man setzt auf höheren Goldpreis, warum auch immer. Dann ist man gegen alle anderen. Denn deren Verlust (nicht selbst kassierter Gewinn) ist der eigene Gewinn.
Oder man will eine Heilslehre (Gold ist Geld, Währung, usw.) verkaufen, dann ist man - wie jeder Heilslehrer - für alle anderen. Denn deren Gewinn (stabiles Geld, also kein Kaufkraftverlust) ist der eigene Verlust (den ich hätte, wenn es Kaufkraftverlust gäbe, also"mein Geld" und zwar das bei mir liegende Geld wertvoller würde).
Schade, schade....
Gruß!
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