-->30 Jahre Yom Kippur Krieg
Israels Generäle in der Politik
Ariel Sharon
Seine Risikofreude verschaffte ihm im Volk den Ruf eines heldenhaften"Königs von Israel", seine mangelnde Kompromissbereitschaft als israelischer Ministerpräsident gegenüber den Palästinensern und seine Politik der Vergeltung treibt die Spirale der Gewalt im Nahen Osten immer weiter.
Herkunft
Als Sohn osteuropäischer Einwanderer wird Ariel Sharon 1928 in einem Dorf bei Tel Aviv geboren. Schon als Kind lernt er von Vater Shmuel den Umgang mit Waffen. Ab 1952 studiert Sharon in Jerusalem Orientalistik und Geschichte und besucht von 1957 bis 1958 die britische Militärakademie in Camberley, um anschließend in Tel Aviv Jura zu studieren.
Der Held des Sechstagekriegs
Als Jugendlicher in der Organisation Haganah und später in der ultranationalistischen Herut-Partei tätig, kämpft Sharon im Ersten Nahost-Krieg. 1948 und steigt bis zum Kommandeur der"Einheit 101" auf, die sich auf Vergeltungsschläge gegen palästinensische Angriffe spezialisiert hat. Nach der Generalstabsausbildung in Camberley wird er Chef der israelischen Infanterieschule. Sein Frau Margalit stirbt 1961, Sharon heiratet deren Schwester Lili. Sharon hat zwei Söhne, der dritte stirbt als Elfjähriger beim Spielen mit einer Waffe. Im Sechstagekrieg 1967 befehligt Sharon mit großem Erfolg eine Panzerdivision und wird 1969 zum Chef des Südkommandos der israelischen Armee ernannt.
1973 tritt er aus der Armee aus, da er sein Ziel, Generalstabschef zu werden, nicht erreichen kann. Als der Jom-Kippur-Krieg ausbricht, lässt er sich jedoch wieder rekrutieren und trägt mit der riskanten eigenmächtigen Überquerung des Suez-Kanals seiner Panzertruppen maßgeblich zum Erfolg Israels bei. Als"König von Israel" wird er deshalb von der Bevölkerung verehrt.
"Der rechte Bulldozer"
Als Mitglied der Knesset (1973) und Militärberater Yitzhak Rabins (1975) hält es Ariel Sharon nie lange in der Politik aus, gibt seine Posten auf und zieht sich auf seine 600 Hektar große Farm nördlich der Negev-Wüste zurück. 1977 wird er Landwirtschaftsminister unter Begin und ist auch für die Gründung israelischer Siedlungen in den besetzten Gebieten zuständig.
Als Verteidigungsminister befiehlt er 1982 den israelischen Einmarsch in den Libanon. Für das blutige Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Shatilla wird Sharon eine Mitverantwortung nachgewiesen. 1983 tritt er zurück, übernimmt aber unter Shimon Peres ein Jahr später den Posten des Industrieministers. "Der rechte Bulldozer", wie Sharon genannt wird, setzt sich in den Folgejahren konsequent und öffentlich gegen Kompromisse mit den Palästinensern ein.
Die Spirale der Gewalt
Nach Unruhen und einer neuen Intifada tritt Premier Barak zurück und unterliegt seinem Gegner Sharon bei den Neuwahlen 2001. Als neuer Ministerpräsident setzt Sharon sich kompromisslos für die israelischen Interessen ein, erklärt den Vertrag von Oslo (1995) über den Abzug aus den besetzten Gebieten für tot und PLO-Chef Arafat zu seinem Erzfeind. Die scharfe internationale Kritik an dem unverhältnismäßigen militärischen Vorgehen Israels gegen die Palästinenser hält Sharon nicht davon ab, seinen Kurs fortzusetzen.
Nach den Terroranschlägen in den USA im September 2001 vergleicht er Arafat mit Osama bin Laden, verstärkt militärische Zugriffe und unterbindet Treffen zwischen Außenminister Shimon Peres und Arafat. Im Juni 2002 wird die Klage eines Überlebenden der Massaker von 1982 vor dem Gerichtshof für Menschenrechte zurückgewiesen. Zudem laufen Ermittlungsverfahren wegen illegaler Wahlkampfspenden.
Im Januar diesen Jahres wird Ariel Sharon mit großer Mehrheit wiedergewählt. Die Spirale der Gewalt dreht sich unterdessen weiter.
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winkääää
stocksorcerer
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