Otto_Ludwig_Piffel
13.11.2003, 10:11 |
Commerzbank schwer angeschlagen?! Thread gesperrt |
-->Commerzbank schreibt Milliardenverlust
Die Commerzbank hat wegen Sonderabschreibungen im dritten Quartal tiefrote Zahlen geschrieben. Das Geldinstitut will für 2003 keine Dividende zahlen
Firmenlogo der Commerzbank
Foto: AP
Frankfurt/Main - Die Commerzbank hat wegen Sonderabschreibungen im dritten Quartal einen Milliardenverlust geschrieben. Unter dem Strich stand ein Minus von 2,3 Milliarden Euro, wie das viertgrößte deutsche Finanzinstitut am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. Für das Gesamtjahr rechnet die Bank demnach mit einem Fehlbetrag in der Größenordnung von zwei Milliarden Euro. Dies lasse die Zahlung einer Dividende für 2003 nicht zu. Die Bank kündigte zudem eine Kapitalerhöhung an. Der Aktienkurs gab am Mittwochmorgen zunächst deutlich nach.
Das Finanzinstitut schrieb nach eigenen Angaben auf börsennotierte Beteiligungen 2,3 Milliarden Euro ab. Das operative Ergebnis blieb demnach aber im dritten Quartal zum dritten Mal in Folge mit 101 Millionen Euro in den schwarzen Zahlen, nach neun Monaten lag es bei 467 Millionen Euro und damit fast drei Mal so hoch wie vor einem Jahr.
Zum Ausgleich des nach der Neubewertung gesunkenen Eigenkapitals kündigte die Bank an, mit einer Kapitalerhöhung an den Markt zu gehen. Noch am Mittwoch sollten rund 53,3 Millionen Aktien institutionellen Anlegern zum Kauf angeboten werden. Damit würde die Bank nach ihrem derzeitigen Aktienkurs etwa 800 Millionen Euro erlösen. Der Kurs der Aktie brach zum Handelsbeginn am Mittwoch allerdings zunächst ein. Die Anteilsscheine notierten an der Frankfurter Börse mit 14,69 Euro etwa vier Prozent im Minus. WELT.de/AFP
Gruss
Otto
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LOMITAS
13.11.2003, 10:23
@ Otto_Ludwig_Piffel
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Re: Commerzbank schwer angeschlagen?! |
-->> Für das Gesamtjahr rechnet die Bank demnach mit einem Fehlbetrag in der Größenordnung von zwei Milliarden Euro. Dies lasse die Zahlung einer Dividende für 2003 nicht zu.
ich steh da mit offenen mund. was für ein qualifizierte aussage.
die sind jeden euro vorstandsgeld wert. <font color=#008000></font>
LOMITAS
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Otto_Ludwig_Piffel
13.11.2003, 10:27
@ LOMITAS
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eine Art Restintelligenz muss man ihnen zugestehen |
-->Hallo LOMITAS!
Die Herren Bankdirektoren haben zumindest richtig erkannt dass wenn mehr ausgegeben wird als eingenommen dass da dann ein Loch ist und mit Dividende is dann halt Essig! Wir erkennen also: Die Herren kennen sich aus und sind im Bilde!
Bin schon gespannt ob sie an dem Tag wenn sie diese Bande geteert und gefedert bei der alten Hauptwache in Frankfurt vorbeitreiben Freikarten für diese Spektakel ausgeben!
Es kracht an allen Ecken und Enden sowohl wirtschaftlich als auch demokratiepolitisch!
Gruss
Otto
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Helmut
13.11.2003, 11:10
@ Otto_Ludwig_Piffel
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Commerzbank-Chef Müller räumt auf |
-->Commerzbank-Chef Müller räumt auf
Milliardenverlust durch Neubewertung der Beteiligungen / Vorstand wehrt sich gegen Fusionsgerüchte
Frankfurt (Main) (ro). Der Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller will mit einem radikalen Schnitt das Frankfurter Geldinstitut von Altlasten befreien. Völlig unerwartet wertete Müller Tochtergesellschaften und Industriebeteiligungen der Bank um 2,3 Milliarden Euro ab. Die drittgrößte deutsche Privatbank rutscht dadurch tief in die roten Zahlen. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand jetzt mit einem Verlust von zwei Milliarden Euro. Die Dividende wird gestrichen.
Die Commerzbank ist damit seit Mittwoch „eine neue, eine bessere Bank“, sagt Müller. Durch die Abschreibungen, die zu einem Verlust nach neun Monaten in Höhe von 2,2 Milliarden Euro führen, sinkt auch das Eigenkapital der Bank. Die Commerzbank kündigte deshalb gleichzeitig eine Kapitalerhöhung durch die Ausgabe von gut 53 Millionen neuen Aktien an. Diese schloss sie am Mittwoch abend ab - mit einem Erlös von rund 760 Millionen Euro. Vorstandssprecher Müller bewertet den Schritt als Befreiungsschlag, mit dem die Bank volle Dispositionsfreiheit zurückgewinne. Zugleich eröffne sich die Chance, dass die Commerzbank wieder selbst kleinere Übernahmen etwa im Privatkundengeschäft ins Auge fassen könne. „Die Maßnahme ist aber keine Vorbereitung für eine Fusion mit der Hypo-Vereinsbank. Das war nicht die Triebfeder“, sagte Müller in Frankfurt am Main. Branchenbeobachter halten jetzt allerdings eine Übernahme der Commerzbank für wahrscheinlicher. Die Bank sei attraktiver geworden, heißt es.
Nach Ansicht von Müller hat sich noch keine Bank in Europa freiwillig zu einer so umfassenden Bereinigung des Wertes von Beteiligungen durchgerungen. „Wir handeln aus freien Stücken, es gab keinen Druck, weder von der Bankenaufsicht noch vom Kapitalmarkt.“ Es gehe auch nicht darum, dass neue Löcher gestopft werden müssten. Dass die Bank gerade jetzt gehandelt habe, begründete Müller mit der Verbindung der Neubewertung mit der gleichzeitig notwendigen Kapitalerhöhung und der positiven Stimmung am Kapitalmarkt. „Die Bank kann jetzt unbelastet in die Zukunft blicken und schon 2004 unter dem Strich wieder schwarze Zahlen schreiben“.
Allein den Wert des Knapp-32-Prozent-Anteils an der gemeinsam mit Deutscher und Dresdner Bank 2002 gegründeten Hypothekenbank Eurohypo und der britischen Vermögensverwaltungs-Tochter Jupiter reduziert die Commerzbank um eine Milliarde Euro. Der Rest entfällt auf die Industriebeteiligungen bei Heidelberger Druck und Linde (je zehn Prozent) sowie bei MAN (6,8 Prozent). Den Zwei-Prozent-Anteil an T-Online hat die Bank mit einem größeren zweistelligen Millionengewinn verkauft.
Im eigentlichen Bankgeschäft ist das Institut profitabler geworden. Das operative Ergebnis lag nach neun Monaten bei 467 Millionen Euro, deutlich mehr als die 160 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Vor allem mit dem einst gescholtenen Privatkundengeschäft ist der Commerzbank-Chef zufrieden. Allein im dritten Quartal fiel dort ein Gewinn von 71 Millionen Euro an, in den ersten neun Monaten waren es 188 Millionen Euro. Der Abbau von Arbeitsplätzen geht weiter: Von derzeit rund 33 300 Jobs wird die Bank 2004 noch 1300 streichen. Dann aber reicht es Müller. „Weiter können wir unsere Personalkapazitäten nicht verringern, wenn wir nicht unsere enge Kundenorientierung verlieren wollen.“
<ul> ~ Commerzbank-Chef Müller räumt auf</ul>
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