Cichetteria
14.11.2003, 11:43 |
Steuerreform - Dann würd' ich vielleicht nicht abwandern! Thread gesperrt |
-->hi,
aber ich gehe Wetten ein, von mir aus 1:5,so sicher bin ich mir, dass solch eine báhnbrechende Idee/Reform noch nicht mal ansatzweise auf den Weg gebracht wird.
Solche eine Transparenz will dieser Staat, repräsentiert durch zwar vom Volk gewählte, aber nicht im Ansatz dem Volk dienenden Politikern, schlicht nicht.
Gruß Chichette
<font size="5">STEUERREFORM
Kirchhof genügen 23 Paragraphen auf nur 9 Seiten
und ein einziger (!!!!!) Steuersatz von 25 %
Steuererklärung braucht dann nur noch 10 Minuten</font>
Die Zeit ist reif für radikale Konzepte in der Steuerpolitik. Nach CDU-Fraktionsvize Friedrich Merz legt jetzt auch der ehemalige Verfassungsrichter Paul Kirchhof sein Bundessteuergesetzbuch vor - eine neunseitige Broschüre genügt ihm für das komplette Gesetzeswerk.
Berlin - Kirchhofs Gesetzentwurf setzt auf Einfachheit:
Mit lediglich 23 Paragraphen sind die Steuerverpflichtungen der Bürger abschließend geregelt. Zweck der Besteuerung sind Einnahmen für den Fiskus, auf Lenkungs- und Subventionsnormen soll verzichtet werden, da diese in die Entscheidungsfreiheit des Bürgers eingreifen und einzelne begünstigen. Die bislang sieben Einkunftsarten (etwa nichtselbstständige Arbeit, Kapitalvermögen, Verpachtung) werden zu einer einzigen zusammengefasst, so dass alle Einkünfte gleich behandelt werden.
Im Kirchhof-Plan gilt ein einheitlicher Steuersatz in Höhe von 25 Prozent. Eine Progression wird durch Grundfreibeträge sowie eine 40-prozentige und 20-prozentige Freistellung des Einkommens von der Steuerpflicht in bestimmten Einkommensstufen erreicht. Unter dem Strich bedeutet dies: Pro Kopf ist ab der Geburt ein Grundfreibetrag in Höhe von 8000 Euro im Jahr vorgesehen.
Ferner sollen 2000 Euro jährlich als"Vereinfachungsfreibetrag" pauschal freigestellt werden. Damit wären kleine Einkommen bis zu 10.000 Euro grundsätzlich steuerfrei. Die nächsten 5000 Euro würden mit 15 Prozent und die nächsten mit 20 Prozent besteuert. Über 20.000 Euro greift bei einem Alleinverdiener der volle Steuersatz. Eheleute können ihre Freibeträge übertragen und Einkünfte miteinander verrechnen.
Die Körperschaftssteuer würde nach dem Kirchhof-Modell entfallen, indem eine so genannte steuerjuristische Person eingeführt wird, unter die sämtliche Unternehmensformen fallen, an denen mehrere Personen beteiligt sind. Die Besteuerung ist damit unabhängig davon, welche Rechtsform (etwa GmbH oder Kommanditgesellschaft) gewählt wird.
Der Gewinn der steuerjuristischen Person wird bei ihr besteuert und kann ohne erneute Besteuerung an den Beteiligten weitergeleitet werden. Bei der Veräußerung einer Beteiligung (etwa Aktien) wird ein Zehntel des Preises als Gewinn vermutet und besteuert, so dass 2,5 Prozent des Verkaufspreises als Steuer abgeführt werden. Der Steuerpflichtige kann aber nachweisen, dass sein Gewinn niedriger war.
Gelder, die in Rentenkassen eingezahlt werden, sind ohne Einführung von Obergrenzen steuerfrei. Im Gegenzug werden die Alterseinkünfte besteuert (nachgelagerte Besteuerung).
Regelmäßig müssen nur noch Unternehmer und andere Selbstständige eine Steuererklärung abgeben.
Arbeitslohn, Kapitaleinkünfte, Einkünfte aus einer Beteiligung und Altersbezüge können gemäß dem Vorschlag direkt an der Quelle besteuert werden. Der Arbeitnehmer erhält eine Bescheinigung über die gezahlte Steuer und muss sich lediglich bei Unstimmigkeiten an das Finanzamt wenden.
Unternehmer und Selbstständige müssen eine von der Handelsbilanz unabhängige Steuerbilanz vorlegen, die die Bildung stiller Reserven möglichst verhindern soll.
Verluste können Steuerpflichtige in selben Jahr miteinander verrechnen. Verbleibende Verluste können zwar den Gewinnen späterer Jahre gegengerechnet werden, jedoch müssen diese aus derselben Erwerbsgrundlage stammen. Ein Nebenerwerbslandwirt kann somit Verluste im selben Jahr mit positiven Lohneinkünften verrechnen, in späteren Jahren jedoch nur mit Gewinnen aus der Landwirtschaft
<ul> ~ Original</ul>
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le chat
14.11.2003, 11:53
@ Cichetteria
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Die Lobby der Steuerberater wird das zu verhindern wissen. |
-->>
><font size="5">STEUERREFORM
>Kirchhof genügen 23 Paragraphen auf nur 9 Seiten
>und ein einziger (!!!!!) Steuersatz von 25 %
>Steuererklärung braucht dann nur noch 10 Minuten</font>
>
>Die Zeit ist reif für radikale Konzepte in der Steuerpolitik. Nach CDU-Fraktionsvize Friedrich Merz legt jetzt auch der ehemalige Verfassungsrichter Paul Kirchhof sein Bundessteuergesetzbuch vor - eine neunseitige Broschüre genügt ihm für das komplette Gesetzeswerk. > > > >
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Maurer
14.11.2003, 12:05
@ Cichetteria
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90% der Menschen wären dagegen! |
-->Hallo,
bei den 90% gehe ich übrigends auch eine Wette mit 1:5 ein!
Schließlich geht es den Menschen nicht um die Steuer, sondern ums Geld ( sorry dottore ) -> Wer ein einfaches Steuersystem ohne Subventionen ( etwa auch ohne Staatsverschuldung?!) will, muss damit rechnen, das die Menschen nachrechnen, und z.B. feststellen, das sie ohne Kilometerpauschale ihr Eigenheim nicht mehr abbezahlen können, oder das sie ohne Steuersubvention der Rente ihren Urlaub nicht mehr vom Opa gesponsort bekommen. Dies läßt sich fast unendlich fortsetzen, die Menschen würden einfach nicht glauben, das etwas Besseres bei rumkommt als Leistungskürzungen auf ihre Kosten.
Ich wäre ja dafür es auszuprobieren ( übrigends habe ich für meine Steuererklärungen auch noch nie mehr als 60 min. gebraucht - wie die Mehrheit der Menschen, die sind schließlich alle abhängig beschäftigt... ) allerdings:
Ich habe weder Eigenheim noch Opa... ; )
M
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Euklid
14.11.2003, 12:06
@ Cichetteria
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Re: Steuerreform - Dann würd' ich vielleicht nicht abwandern! |
-->Es wird in die Welt hinausposaunt daß man nur 25% Steuern zahlen soll.
In Wahrheit gibts da aber noch die 16% Umsatzsteuer.Vielleicht bald auch 20%.
Damit hätte der unterste Normalbürger noch immer mind. 16 plus 25 = 41%
Was hier revolutionär sein soll erschließt sich meinem Hirn nicht.
Eher würde ich sagen daß dies auf eine revolutionäre Großabzocke hindeutet.
Hier wird ein Trabbi als Mercedes verkauft.
Ihr werdet schon sehen wie die Begeisterung nachläßt wenn erst die Details kommen.
Wenn ich schon lese daß die Bildung stiller Reserven in Unternehmen von vorneherein unmöglich gemacht werden soll könnte ich das Kotzen kriegen wenn Politiker gleichzeitig über stille Reserven ihrer Rente in Millionenhöhe verfügen.
Sie werden die Gesetze wohl eher so machen daß sich der Staatsapparat mit neuen Privilegien ausstaffiert daß uns das Kotzen kommt.
Die Ergänzungen werden dann wieder nach und nach eingefügt.
Diesem Pack traue ich keinen Millimeter über den Weg.
Sie werden sich zuerst selbst bedienen damit die stillen Reserven weg sind.
Gruß EUKLID
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schombi
14.11.2003, 12:43
@ le chat
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wieso? die können ja weiterhin die Buchhaltungen machen *g* |
-->das Problem ist ja, dass die Steuerberater auch fast nicht mehr durch blicken.
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thomas
14.11.2003, 12:51
@ Cichetteria
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Der entscheidende Punkt wurde wie immer nicht beachtet |
-->Vereinfachung hin oder her:
Ein Steuergesetz, dass vor Ablauf der zu besteuernden Zeitintervalls die Höhe der Steuer festzulegen versucht, ist versuchte Zukunftsvorhersage, und zum Scheitern verurteilt, wie eine endlose Kette von"Nachtragshaushalten" beweist.
Erst am Ende des zu besteuernden Zeitintervalls ist bekannt, wieviel Ausgaben getätigt wurden, und wieviel Abgabe (inklusive Aufgeld für Terminunterschied zwischen Staatsausgabe und Steuerzahlungszeitpunkt) eingetrieben werden müssen.
Ein Steuergesetz muss folglich immer eine freie Variable enthalten, nämlich die Höhe der einzutreibenden Steuern.
Logik ist nicht gerade die Stärke von machthabenden Personen...
Gruß, Thomas
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Yak
14.11.2003, 12:55
@ Maurer
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Leider - stimmt aber vermutlich |
-->
>Ich wäre ja dafür es auszuprobieren ( übrigends habe ich für meine Steuererklärungen auch noch nie mehr als 60 min. gebraucht - wie die Mehrheit der Menschen, die sind schließlich alle abhängig beschäftigt... ) allerdings:
>Ich habe weder Eigenheim noch Opa... ; )
Hallo Maurer,
Ich habe schon des öfteren auf die Einstellung eines Mitarbeiters verzichtet, weil mir der ganze Aufwand bez. Sozialversicherung und Steuer zu aufwändig war. Mir war die Höhe der Steuer immer zweitrangig nach dem Aufwand für den ganzen Papierkrieg. Ich könnte dem Finanzamt locker pro Jahr das Doppelte an Steuern bezahlen, wenn ich dafür keinen Aufwand mit der Buchhaltung und den ganzen Fallstricken, Abgabenordungen, Durchführungsverordungen, Sonderregelungen, Auslegungen der regionalen Oberfinanzdirektion, Betriebsprüferauslegungen etc. etc. hätte. Dann hätte ich nämlich Zeit, in dieser Zeit produktiv zu sein und um so mehr Geld zu verdienen. Und das Geld für den Steuerberater spare ich auch und dieser kann dann endlich volswirtschaftlich sinnvollen Tätigkeiten nachgehen.
Leider wird es - wie du ja schreibst - nur einer Minderheit und dabei vor allem den Selbständigen klar sein, wie groß die Auswirkungen solch einer grundlegenden Reform auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt wären. Da käme ich ja glatt auf die Idee, doch noch zu investieren. Im Moment werde ich mich aber davor hüten, ins Messer zu laufen.
So lange sich hier nicht wirklich was tut, hilft nur eine Reduzierung der Ausgaben auf das absolut Lebensnotwendige. Ob Steuersenkung oder -erhöhung um ein paar Prozentpunkte ist mir dabei völlig wurscht.
Weg mit dem ganzen Verordnungen und dem Verwaltungsapparat, dann läuft es wieder. So lange aber diverse, gesetzlich manifestierte Institutionen von GEZ bis FA und GKV oder gar solche Klüngel wie"kassenärztliche Vereinigung" staatlich abgesichert ihre Leibeigenen ausnehmen, wandere ich lieber aus als hier noch eine einzige müde Mark zuviel reinzustecken.
Gruß,
Yak
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Nachfrager
14.11.2003, 13:39
@ Yak
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Spontane Liste der hauptberuflichen Schmarotzer in BRDDR |
-->a) Funktionärspack
- die von Dir erwähnte kassenärztliche Vereinigung
- der deutsche Beamtenbund
- die IHKs landauf/landab
- Handwerkskammern
- Parteifunktionäre aller Couleur
- Gewerkschaftsfunktionäre
- sonstige"Interessenvertreter"
Alle haben eins gemeinsam: es geht grundsätzlich nur um das Wohl der eigenen Klientel.
b) Verwaltungsangehörige in
- aufgeblähten Krankenkassenverwaltungen
- der Bundesanstalt für Arbeit
- den Ämtern und Rathäusern landauf/landab
- den Berufsgenossenschaften
- den Stadtwerken landauf/landab
- den Ministerien landauf/landab
- den"Bezirksregierungen"
- dem"Innendienst" der Polizei
- der BfA
Alle haben eins gemeinsam: ihr Herumsitzen halten sie ernsthaft für Arbeit.
c) Sozialschmarotzer allgemein
- Alle, die zu Unrecht Pflegeversicherung kassieren
- Alle, die mit hohem Einkommen in preiswerten Sozialwohnungen leben
- Gut geschätzte in- und ausländische 20 % Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger,
die nicht arbeiten wollen (Florida Rolf)
- Abenteuertouristen, die sich ihre Rückkehr von der Allgemeinheit bezahlen
lassen
Alle haben eins gemeinsam: sie denken skrupellos ebenfalls nur an den eigenen Vorteil.
Berufspolitiker aller Couleur sind in dieser schnell zusammengehackten Liste noch gar nicht vorhanden.
Auch ich werde in diesem Land nicht mehr investieren. Ich könnte mich wieder ohne Probleme selbstständig machen, tue dies aber ganz bewußt nicht.
Jede zusätzliche Leistung, die ich erbringe, nährt nur das oben aufgeführte Pack, sonst niemanden.
Dafür bin ich mir zu schade.
Gruß
Nachfrager
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kizkalesi
14.11.2003, 13:41
@ Yak
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Re: Leider - stimmt - nicht nur vermutlich! |
-->>
>>Ich wäre ja dafür es auszuprobieren ( übrigends habe ich für meine Steuererklärungen auch noch nie mehr als 60 min. gebraucht - wie die Mehrheit der Menschen, die sind schließlich alle abhängig beschäftigt... ) allerdings:
>>Ich habe weder Eigenheim noch Opa... ;
>Hallo Maurer,
>Ich habe schon des öfteren auf die Einstellung eines Mitarbeiters verzichtet, weil mir der ganze Aufwand bez. Sozialversicherung und Steuer zu aufwändig war. Mir war die Höhe der Steuer immer zweitrangig nach dem Aufwand für den ganzen Papierkrieg. Ich könnte dem Finanzamt locker pro Jahr das Doppelte an Steuern bezahlen, wenn ich dafür keinen Aufwand mit der Buchhaltung und den ganzen Fallstricken, Abgabenordungen, Durchführungsverordungen, Sonderregelungen, Auslegungen der regionalen Oberfinanzdirektion, Betriebsprüferauslegungen etc. etc. hätte. Dann hätte ich nämlich Zeit, in dieser Zeit produktiv zu sein und um so mehr Geld zu verdienen. Und das Geld für den Steuerberater spare ich auch und dieser kann dann endlich volswirtschaftlich sinnvollen Tätigkeiten nachgehen.
>Leider wird es - wie du ja schreibst - nur einer Minderheit und dabei vor allem den Selbständigen klar sein, wie groß die Auswirkungen solch einer grundlegenden Reform auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt wären. Da käme ich ja glatt auf die Idee, doch noch zu investieren. Im Moment werde ich mich aber davor hüten, ins Messer zu laufen.
>So lange sich hier nicht wirklich was tut, hilft nur eine Reduzierung der Ausgaben auf das absolut Lebensnotwendige. Ob Steuersenkung oder -erhöhung um ein paar Prozentpunkte ist mir dabei völlig wurscht.
>Weg mit dem ganzen Verordnungen und dem Verwaltungsapparat, dann läuft es wieder. So lange aber diverse, gesetzlich manifestierte Institutionen von GEZ bis FA und GKV oder gar solche Klüngel wie"kassenärztliche Vereinigung" staatlich abgesichert ihre Leibeigenen ausnehmen, [b]wandere ich lieber aus als hier noch eine einzige müde Mark zuviel reinzustecken.
>Gruß,
>Yak
hallo,
eben! Und ich fühle mich wie neugeboren, blendend sozusagen!
aws.
kiz
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JLL
14.11.2003, 13:45
@ Nachfrager
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Re: zu 'a) Funktionärspack' eine sehr milde Beurteilung. |
-->Es geht natürlich nicht"grundsätzlich nur um das Wohl der eigenen Klientel", sondern - wie Du unten ganz zutreffend bemerkst - ausschließlich um das eigene.
Die Klientel ist nur ein notwendiges Übel, das über Beiträge, Umlagen etc. den eigenen Futtertrog regelmäßig füllt.
Schönen Tag
JLL
|
Taktiker
14.11.2003, 13:46
@ Nachfrager
|
ziemlich spontan. (owT) |
-->
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Euklid
14.11.2003, 13:50
@ Nachfrager
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Re: Spontane Liste der hauptberuflichen Schmarotzer in BRDDR |
-->Dazu gibts nichts nachzutragen und nichts zurückzunehmen.
Eine glasklare Bestandaufnahme und Generalabrechnung mit dem System steht an.
Ich hätte das nicht besser schreiben können,sondern höchstens noch eine Spur brutaler;-))
Gruß EUKLID
|
Maurer
14.11.2003, 14:12
@ Yak
|
Re: Yak |
-->Hallo Yak,
ja, für Arbeitgeber sieht es natürlich anders aus. Da ich eine Ausbildung bei einer Krankenversicherung gemacht habe weiss ich: Gerade für kleine Unternehmen, mit Arbeitnehmern von unterschiedlichenm"Status" ist es oft undurchsichtig. In welcher Branche bist du denn tätig, wenn man fragen darf...?
Beste Grüsse
M
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ottoasta
14.11.2003, 14:24
@ Nachfrager
|
Re: da fehlen aber noch die Kirchen! 20 Mrd. pa. neues.... |
-->Konkordat in Brandenburg, masenhaft Rechte für die Kirchen, kaum Pflichten!
Geld, das zum Fenster hinausgeworfen wird.
Warum werden alle Bischöfe und Kardinäle aus Steuergeldern bezahlt?
Alle theologischen Hochschulen? Professoren dort usw.?
Übrigens, Theologie ist für mich sowas wie Märchenologie! Da könnte der Staat glatt für Märchenerzähler ein Studium einführen!
Gruss
Otto
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dottore
14.11.2003, 14:58
@ thomas
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Re: Wer zu spät kommt, den bestraft... |
-->>Vereinfachung hin oder her:
>Ein Steuergesetz, dass vor Ablauf der zu besteuernden Zeitintervalls die Höhe der Steuer festzulegen versucht, ist versuchte Zukunftsvorhersage, und zum Scheitern verurteilt, wie eine endlose Kette von"Nachtragshaushalten" beweist.
Nein. Beweist, dass immer bereits Staatseinnahmen vorhanden sein müssen, bevor er überhaupt starten kann. Da es die nicht gibt, muss er bereits zu Beginn seiner Existenz Schulden machen, d.h. Steuern abtreten - immer mehr, immer mehr. Dass er dabei die Besteueuerungsbasis verbreitert (Privilegien, Privatisierungen) ist nur ein Trick, sein Ende hinauszuzögern.
>Erst am Ende des zu besteuernden Zeitintervalls ist bekannt, wieviel Ausgaben getätigt wurden, und wieviel Abgabe (inklusive Aufgeld für Terminunterschied zwischen Staatsausgabe und Steuerzahlungszeitpunkt) eingetrieben werden müssen.
Ist nicht ableitbar. Schon derjenige, der die Ausgaben ausrechnet, muss vor der Berechnung selbst bezahlt sein. Beamte beziehen Geld am 1. eines Monats, was aber auch keine Rolle spielt. Steuertermine können niemals vor Staatsausgabenterminen liegen!
>Ein Steuergesetz muss folglich immer eine freie Variable enthalten, nämlich die Höhe der einzutreibenden Steuern.
Endet automatisch bei Null für den Staat.
>Logik ist nicht gerade die Stärke von machthabenden Personen...
Da die Steuern von etwas einzutreiben sind, was bereits einen Staat voraussetzt (Eigentum, Einkommen), kann es niemals funktionieren. Der Staat muss immer"zu spät" kommen.
Deshalb geht der Staat auch unter. Strafe muss sein.
Gruß!
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dottore
14.11.2003, 14:59
@ Cichetteria
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Re: Spiegel und Spiegel-Leser wie immer langsam - schon gestern gepostet |
-->
Hier stand's schon
Gruß!
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Peacemaker
14.11.2003, 15:15
@ Euklid
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Das ist nicht ganz richtig gerechnet... |
-->Hallo,
prinzipiell stimme ich zu, dass von dem besteuerten Gehalt erst 25% und dann noch einmal 16% weggehen. D.h., bei 100€, die voll zu versteuern sind, gehen erst 25€ weg und übrig bleiben 75€. Davon gehen noch einmal 16% (=12€ von den 75€) weg und das Ergebnis sind 63€.
Der insgesamte Steuersatz beträgt also 37%.
Mein Vorschlag zu den Steuern wäre, ab einem bestimmten Freibetrag pro gewerbstätiger Person und Unternehmen ungefähr 20% Umsatzsteuer festzulegen und das war's. Fair wäre es, natürlich nur den Gewinn zu besteuern, aber ausgehend von Gustave LeBons"Psychologie der Massen" würde die Umsatzsteuer am besten von den Leuten angenommen werden.
Alles Gute!
Peacemaker
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JN++
14.11.2003, 15:35
@ Yak
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Treffer! Den Nagel auf den Kopf. |
-->Die Steuerungsinstrumente, die angeblich dazu dienen sollen, daß mehr Gerechtigkeit herrscht und der private Sektor in sinnvollere und wichtigere Projekte im Sinne des Gemeinwohls investiert, bewirken leider in der Praxis immer öfter das Gegenteil (und das auch schon ziemlich lange) von dem was beabsichtigt war (bzw. was man vorgibt beabsichtigt zu haben).
Die Frage die sich hier stellt ist die: Sind die Steuerer nur nicht fähig, die negativen Auswirkungen zu erkennen oder wird das Steuerungsinstrument wohlwissend und absichtlich missbraucht, um einer gewissen Klientel zu dienen?
Radikale Aussagen werden hier den Tatsachen nicht gerecht. Sicher trifft beides zu. Sicher trifft auch zu, dass viele Politiker schädliche Beschlüsse erkennen und dagegen opponieren. Viele allerdings auch aus reinem Oppositionsreflex (Pawlowsch) und wiederum um ihrer Klientel zu dienen.
Klarheit wäre hier wichtig: Können Politiker die Tragweite ihrer Beschlüsse überhaupt abschätzen? Wie weit handeln sie im Interesse der Bürger und wie weit im Interesse einer Lobby, die sie finanziert?
Denken wir auch daran, dass unser Parteiensystem ja im Prinzip dazu existiert, verschiedenen Interessengruppen Einfluß und Schaffung eigenen Vorteils zu sichern.
Interessant auch die Frage inwieweit unser politisches System Lobbyismus, Vetternwirtschaft, Korruption usw. fördert und welches System dem am effektivsten entgegenwirkt. Denn spätestens wenn wir Zustände wie im Kosovo oder im Wilden Westen haben werden wir merken, dass an einem gesetz- und ordnungbringenden Staat kein Weg vorbei führt.
Für uns steht die Wahl also nicht zwischen Staat oder nicht Staat (das bedeutet nämlich Anarchie, Chaos, Mord und Totschlag), sondern zwischen dem denkbar besten und denkbar schlechtesten Staat. Und da der Staat aus uns selbst besteht, kann jeder schon mal für sich selbst anfangen, am Staat ein klein wenig zu verbessern.
So, das musste mal gesagt werden. Dafür laß ich mir auch gern die Beschimpfung Etatist gefallen. BEI 6 MILLIARDEN MENSCHEN AUF DIESEM PLANETEN IST EINE STAATSORDNUNG EINFACH EINE DRINGENDE NOTWENDIGKEIT, SELBST WENN SIE NOCH SO MISERABEL IST.
Ansonsten: Noch haben wir das Recht auszuwandern und keiner muß bei Nacht und Nebel über einen Zaun klettern. Wir dürfen sogar all unser Geld, Hab und Gut mitnehmen!
JN++ |
thomas
14.11.2003, 16:11
@ dottore
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Einspruch! |
-->Thomas
Vereinfachung hin oder her:
Ein Steuergesetz, dass vor Ablauf der zu besteuernden Zeitintervalls die Höhe der Steuer festzulegen versucht, ist versuchte Zukunftsvorhersage, und zum Scheitern verurteilt, wie eine endlose Kette von"Nachtragshaushalten" beweist.
dottore
Nein. Beweist, dass immer bereits Staatseinnahmen vorhanden sein müssen, bevor er überhaupt starten kann.
Thomas
Ganz meine Meinung.
dottore
Da es die nicht gibt, muss er bereits zu Beginn seiner Existenz Schulden machen, d.h. Steuern abtreten
Thomas
immer noch ganz meine Meinung...
dottore
- immer mehr, immer mehr. Dass er dabei die Besteueuerungsbasis verbreitert (Privilegien, Privatisierungen) ist nur ein Trick, sein Ende hinauszuzögern.
Thomas
Stop! Warum immer mehr, immer mehr? Gier? Unfähigkeit zu Rechnen? Oder systemisch bedingt?
Ich behaupte: Wenn der Staat zu seiner Finanzierung im Jahr X insgesamt Steuerforderungen in Höhe von Y Einheiten Abgabengut abgetreten hat, und zwar zum Termin 1. März des Folgejahres, dann muss er den Bürgern lediglich am 28. Februar des Folgejahres Y Einheiten des Abgabengutes"wegnehmen", damit alle abgetretenen Forderungen erfüllt werden können.
Wo ist bitte das Problem? Du implizierst ja, das die Y Einheiten am 28. Februar nicht eingetrieben werden können, unabhängig von der Höhe von Y. Vielleicht kannst Du beziffern, <em>wie groß</em> der Fehlbetrag zwischen Y und den maximal am 28. Februar einzutreibenden Abgaben ist?
Was nützt die ganze Staatsgewalt, wenn Sie für sowas banales wie Eintreiben von Steuern nicht ausreicht?
Thomas
Erst am Ende des zu besteuernden Zeitintervalls ist bekannt, wieviel Ausgaben getätigt wurden, und wieviel Abgabe (inklusive Aufgeld für Terminunterschied zwischen Staatsausgabe und Steuerzahlungszeitpunkt) eingetrieben werden müssen.
dottore
Ist nicht ableitbar. Schon derjenige, der die Ausgaben ausrechnet, muss vor der Berechnung selbst bezahlt sein. Beamte beziehen Geld am 1. eines Monats, was aber auch keine Rolle spielt. Steuertermine können niemals vor Staatsausgabenterminen liegen!
Thomas
Zur Deiner Hervorhebung: Das sage ich doch gerade, deshalb muss der Staat zusätzlich ein Aufgeld kassieren, eben weil er zu spät kommt!
Thomas
Ein Steuergesetz muss folglich immer eine freie Variable enthalten, nämlich die Höhe der einzutreibenden Steuern.
dottore
Endet automatisch bei Null für den Staat.
Thomas
Nach Deiner Überzeugung wohl eher bei Unendlich...
Logik ist nicht gerade die Stärke von machthabenden Personen...
dottore
Da die Steuern von etwas einzutreiben sind, was bereits einen Staat voraussetzt (Eigentum, Einkommen), kann es niemals funktionieren. Der Staat muss immer"zu spät" kommen.
Deshalb geht der Staat auch unter. Strafe muss sein.
Gruß!
Gruß zurück!
Thomas
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Euklid
14.11.2003, 16:39
@ Peacemaker
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Re: Das ist nicht ganz richtig gerechnet... |
-->Hallo Peacemaker
deine Berechnung ist natürlich völlig korrekt daß MWST erst nach dem Nettolohn beginnt.
Aber im Wissen darauf daß es ja noch Dampfhammersteuern wie 0,75 Euro je Liter Benzin gibt,Stromsteuern,Ã-kofuzzysteuern auf jede Art von Energie,Versicherungssteuern,Grundsteuern und was weiß der Teufel noch welche Steuern spare ich mir schon lange die Detailberechnungen.
Man muß das ganze sehr großzügig sehen.
Was sie jetzt hergebén wollen ist nur der Wurmfortsatz vom Wurmfortsatz nachdem sie realisiert haben daß der Normalbürger nichts mehr im Sack hat.
Das ist noch nicht mal mehr die Hälfte der Erhöhungen seit 1990.Rechne daz noch mals die ganzen Sozialoumverteilungen plus den krassen Diebstahl bei den Rentenversicherungen wo umverteilt wird daß die Schwarte kracht.allerdings am wenigsten zu denen die hierfür Beiträge bezahlt haben.
Da sind jetzt pro Nase schon mindestens 50 000 Euro an Rentenminderungen zusammengestrichen worden,obwohl die Beiträge drastisch erhöht wurden.
<font color=#FF0000>Meine Formel ist einfacher:Sie sollen den Zehnten haben und von mir aus verzocken,verjubeln,Mahnmale bauen,fremde Völker beschenken usw.Aber dann muß Ruhe im Karton sein.Für die 10% wollen wir Bürger genügsam sein und keine Geschenke von der Politik erwarten.Rein und gar nichts.Sie sollen sich ihre sozialen Taten von mir aus an den Hintern schmieren.damit könnte jeder das Geld verdienen daß er möchte ohne Spirenzchen wie Windräder oder Schiffsfonds.</font>
Mehr steht denen überhaupt nicht zu.
Und 10% ist eine ganze Menge.
Gruß EUKLID
|
ocjm
14.11.2003, 18:06
@ Peacemaker
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Re: Das ist nicht ganz richtig gerechnet...@ Euklid + Peacemaker |
-->Sorry, wenn ich widerspreche, doch ganz so einfach ist die steuerliche Gesamtbetrachtung nicht.
Grundsätzlich richtig ist 25 % von Brutto, aber dann wirds auch mit den neuen Modellen kompliziert.
1. ein Teil der Ausgaben fließt in einkommensteuer- und umsatzsteuerfreie gesetzliche Altersvorsorge die aber zusätzlich nachgelagert mit einem dann unbekannten Steuersatz belastet.
2. ein Teil der Ausgaben fließt in umsatzsteuerfreien Konsum (z. B. Mieten, Rücklagen, öffentliche Kosten und Gebühren)
3. ein Teil der Ausgaben fließt in umsatzsteuerfreien Konsum
4. ein Teil fließt in schwarze Kassen (z. B. Schwarzarbeit).
5. ein Teil fließt in umsatzsteuerpflichtigen Konsum (z. B. Einkäufe, Dienstleistungen)
6. ein Teil fließt in zusatzsteuerpflichtigen Konsum (z. B. Kraftstoffe, Tabak etc.)
Geht man von einem normalen Arbeitnehmerhaushalt mit Einkommen 3.500 Euro Brutto aus, besteht da ein Gestaltungsfreiraum von ca. 29 % (Sparweltmeister, Konsumverweigerer ohne Auto und Nichtraucher) bis zu mehr als 50 % (Autofreak mit Benzinschleuder (SUV), der sich zusätzlich noch für sein Hobby verschuldet).
<font color=#FF0000>Aber diese ganze Diskusion ist von rein akademischer Bedeutung, weil die Lobby der Großverdiener (derzeitiger Durchschnittssteuersatz rund 14 % und der Berufe, die von unserem deutschen Steuerwahnsinn leben, dies mit ALLEN Mittel verhindern werden.
Man stelle sich von, Einkommensmilionäre, Industriekapitäne, Vorstände und Ausichtsräte von Altiengesellschaften zahlen dann rund 200 % oder mehr Steuern und 95 % aller Steuerberater, Steuerfachanwälte und 90 % aller Fachbuchverlage machen dicht.
Besonders diese Berufsgruppen haben unbestreitbar einen sehr engen Kontakt zu unseren Parlamentariern bzw. stellen sogar einen Teil dieser Legislative.</font>
EHER MACHEN UNSERE PARLAMENTARIER EIN GESETZ; WELCHES IHRE EIGENEN BEZÜGE BESCHNEIDET.
Leute laßt Euch keinen Sand in die Augen streuen. Mit dieser Diskusion will man nur von den wirklichen Problemen ablenken.
Es ist beschlossene Sache, dass der globale Wettbewerb jetzt auch auf die Arbeitnehmer übertragen wird. (Lohnniveau auf Drittwelthöhe.)
Wie bei unseren unvermeidbaren Kosten wie Miete, Nebenkosten, Strom, Gas, Wasser, GEZ usw. da dann noch 1 Cent für den Konsum über bleiben soll ist da nicht erkennbar.
Die Inlandsnachfrage, 6/7 unseres Bruttosozialproduktes, wird unter diesen Umständen zusammenbrechen.
Wer dann unser Überangebot von Produkten und Dienstleistungen nachfragen soll ist absolut utopisch.
Ich wette, wir sehen auf die nächsten Jahre eine excessive Konsumbesteuererung, damit die notwendigen Transferleistungen"gegenfinanziert" werden können.
Deutschland wird Weltmeister im Arbeitsplatzexport.
ocjm
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dottore
14.11.2003, 18:48
@ thomas
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Re: Wer hält Geld vor für den Fall, dass eine Staatsmacht erscheinen KÃ-NNTE? |
-->>Thomas
>Vereinfachung hin oder her:
>Ein Steuergesetz, dass vor Ablauf der zu besteuernden Zeitintervalls die Höhe der Steuer festzulegen versucht, ist versuchte Zukunftsvorhersage, und zum Scheitern verurteilt, wie eine endlose Kette von"Nachtragshaushalten" beweist.
>dottore
>Nein. Beweist, dass immer bereits Staatseinnahmen vorhanden sein müssen, bevor er überhaupt starten kann.
>Thomas
>Ganz meine Meinung.
>dottore
>Da es die nicht gibt, muss er bereits zu Beginn seiner Existenz Schulden machen, d.h. Steuern abtreten
>Thomas
>immer noch ganz meine Meinung...
>dottore
>- immer mehr, immer mehr. Dass er dabei die Besteueuerungsbasis verbreitert (Privilegien, Privatisierungen) ist nur ein Trick, sein Ende hinauszuzögern.
>Thomas
>Stop! Warum immer mehr, immer mehr? Gier? Unfähigkeit zu Rechnen? Oder systemisch bedingt?
Währungsreform: 1. Staatsschuld die Ausgleichsforderung, sog."Erstausstattung mit neuem Geld" zu 1 % verzinst bis heute. Summa 8,1 Mrd DM. 2. Staatsschuld Übernahme von Passiva der vorangegangenen Staatsmacht. Startet in der Statistik der Buba 1950 mit 20,6 Mrd DM, darunter"Ausgleichsforderungen" (obige inkl.) 18,3. Dann 1955 schon 41, 1960 53, 1965 84, 1970 126 Mrd. DM usw. und heute haben wir 2500 Mrd (= 1,3 Bio €).
Das ist selbstverständlich system- alias demokratiebedingt. Unter einem autokratischen System wäre es nicht so vehement dahin gegangen, weshalb sich autokratische Systeme seit jeher länger gehalten haben als Demokratien, zumal solche, die ihre Kosten nicht externalisieren können. In Demokratien dehnen sich Bürokratien schneller aus und immer daran denken: Der Wähler wird mit seinem eigenen Geld bestochen, alias mit der Zession seiner Selbstbesteuerung.
>Ich behaupte: Wenn der Staat zu seiner Finanzierung im Jahr X insgesamt Steuerforderungen in Höhe von Y Einheiten Abgabengut abgetreten hat, und zwar zum Termin 1. März des Folgejahres, dann muss er den Bürgern lediglich am 28. Februar des Folgejahres Y Einheiten des Abgabengutes"wegnehmen", damit alle abgetretenen Forderungen erfüllt werden können.
Er kann nur Steuerforderungen abtreten, wenn es ihn als Steuerabforderungsinstrument bereits gibt. Du kommst am Früher-Später-Problem nicht vorbei. Du kannst nicht sagen: Ich bin der Staat und trete Dir meine Steuerforderungen per 28. Februar des nächsten Jahres ab und bis dahin gibt es mich nicht. Abtreten lassen sich nur Steuer-Forderungen, die Termin haben. Und um Steuer-Termin überhaupt setzen zu können, musst Du bewaffnet sein.
Auch die Mafia kann nicht Schutzgeld erpressen, indem sie behauptet, sie sei die Mafia. Dazu muss sie Dir schon die Beretta zeigen. Nur: Woher hat sie das Geld für die Beretta?
>Wo ist bitte das Problem? Du implizierst ja, das die Y Einheiten am 28. Februar nicht eingetrieben werden können, unabhängig von der Höhe von Y. Vielleicht kannst Du beziffern, <em>wie groß</em> der Fehlbetrag zwischen Y und den maximal am 28. Februar einzutreibenden Abgaben ist?
Die Y Einheiten können nur eingetrieben werden, wenn 1. Termin gesetzt werden kann (28. Februar) und 2. der Eintreiber bereits vor dem Eintreiben bewaffnet ist. Sonst bist Du als Inkasso schlicht nicht existent.
>Was nützt die ganze Staatsgewalt, wenn Sie für sowas banales wie Eintreiben von Steuern nicht ausreicht?
Dazu reicht sie aus, weil sie bewaffnet ist. Aber sie kommt am Vorfinanzierungsproblem ihres Apparates (Waffen, Bewaffnete) nicht vorbei. Der Staat kann NIEMALS die Steuern eintreiben, die er bräuchte, um am Problem der Zession von Steuern (= Staatsverschuldung) vorbeizukommen.
>Thomas
>Erst am Ende des zu besteuernden Zeitintervalls ist bekannt, wieviel Ausgaben getätigt wurden, und wieviel Abgabe (inklusive Aufgeld für Terminunterschied zwischen Staatsausgabe und Steuerzahlungszeitpunkt) eingetrieben werden müssen.
>dottore
>Ist nicht ableitbar. Schon derjenige, der die Ausgaben ausrechnet, muss vor der Berechnung selbst bezahlt sein. Beamte beziehen Geld am 1. eines Monats, was aber auch keine Rolle spielt. Steuertermine können niemals vor Staatsausgabenterminen liegen!
>Thomas
>Zur Deiner Hervorhebung: Das sage ich doch gerade, deshalb muss der Staat zusätzlich ein Aufgeld kassieren, eben weil er zu spät kommt!
Was heißt"Aufgeld"? Er kann nur Steuern zum Termin kassieren und die haben kein Aufgeld. Um die Zeit bis zum Inkasso-Termin zu überbrücken, muss er die Steuern mit einem Abgeld verkaufen. Von den Steuern, die dann eintreffen, tritt er das Abgeld an seine Finanziers ab.
Steuer per 28. Februar Jahr x = 100. Per bewaffnetem Zwang zu kassieren. Um vom 28. Februar des Jahres x minus 1 bis zum Jahr x überhaupt existent zu sein und Steuern plus Termin setzen zu können (mit Sanktionsandrohung usw.), muss er die Steuern = 100 (Beispiel) zu 50 abtreten. Der, an die er sie abtritt kassiert - wie er - 50. Die 50, die ihn, die Staatsmacht, vorfinanzieren, haben sich mit 100 Prozent"verzinst" - von 50 auf 100. Die Steuerschuld ist nach wie vor 100, von Aufgeld keine Spur.
Da der Staat aber nicht 100, sondern nur 50 kassiert (50 musste er abtreten), muss er sich das Manko erneut durch Zession weiterer, künftiger Steuern beschaffen. Der Staat endet ergo immer in sich selbst - bei Demokratien, die das Zedieren von Macht-Monopolen ausgereizt haben, dann rucki-zucki.
Der Staat eines Autokraten ist automatisch der"reichste", weil er viele Privilegien austeilen (= Sub-Macht abtreten) kann. Demokratien starten auch noch mit einer gewissen"Machtfülle" (Telekommunikations-, Infrastruktur-, Bildungs-, usw. Monopole). Diese Fülle verschwindet mehr und mehr, nichts mehr gibt es, was zu"privatisieren" wäre - und dann Schluss. Der Staat verscheuert heute schon seine Rathäuser (lease-back) usw. und besonders gut gefällt mir die aktuelle Gebührenerhöhung der Bahn (4,1 %).
Warum? Na klar, um die Bahn"börsenreif" zu machen, damit der Staat auch dieses Monopol (= sein Eigentum) noch einigermaßen an der Börse"privatisieren" kann.
>Thomas
>Ein Steuergesetz muss folglich immer eine freie Variable enthalten, nämlich die Höhe der einzutreibenden Steuern.
>dottore
>Endet automatisch bei Null für den Staat.
>Thomas
>Nach Deiner Überzeugung wohl eher bei Unendlich...
Nein. Existiert kein Staat, der mit bewaffnetem Zwang eine Steuerschuld ex nihilo in die Welt setzen kann, die logischerweise später erst realisiert werden kann als sie festgesetzt wurde, kann es keine Steuerschuld geben. Ergo: Steuern = Null.
Kein Mensch käme auf die Idee, Geld (oder Güter) zu bevorraten für den Fall, dass ein bewaffneter Zwang (Staat) erscheinen könnte.
>Logik ist nicht gerade die Stärke von machthabenden Personen...
>dottore
>Da die Steuern von etwas einzutreiben sind, was bereits einen Staat voraussetzt (Eigentum, Einkommen), kann es niemals funktionieren. Der Staat muss immer"zu spät" kommen.
>Deshalb geht der Staat auch unter. Strafe muss sein.
Ja, Thomas, und diesmal wird's ganz besonders bitter.
Frohen Gruß dennoch und Danke für die gute Diskussion!
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LenzHannover
14.11.2003, 19:39
@ schombi
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Genau und diese sollte dann auch sämtliche Versicherungen verkaufen, da die |
-->halbwegs rechnen können und nicht wie so manches Vertreterpack nur auf die Provision schauen. Diese provisionsgeilen Verbrecher.
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Raubgraf
14.11.2003, 19:42
@ dottore
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Der Staat schuldet sich die Erstausstattung selber, -- Anfangschuld =0 |
-->Hallo dottore,
Nochmals zur Währungsreform:
1. Staatsschuld die Ausgleichsforderung, sog."Erstausstattung mit neuem Geld" zu 1 % verzinst bis heute. Summa 8,1 Mrd DM.
Da die Notenbank schliesslich dem Staat gehört, schuldet er doch das"neue Geld" an sich selber (der Zinsatz wird dann für dieses Geld per Gesetz mit 0% festgelegt). D.h. er fängt doch mit der effektiven Staatsschuld von Null an. Die ersten Ausgaben zur Beschaffung von Waffen usw. kann er mit diesem Geld tätigen und danach die Steuern eintreiben.
Wo ist mein Denkfehler?
Grüsse,
Raubgraf
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Vlad Tepes
14.11.2003, 19:42
@ LenzHannover
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Re: Genau und diese sollte dann auch sämtliche Versicherungen verkaufen, da die |
-->>halbwegs rechnen können und nicht wie so manches Vertreterpack nur auf die Provision schauen. Diese provisionsgeilen Verbrecher.
Tschuldigung, seit wann arbeiten Buchhalter bzw. Steuerberater auf Provisionsbasis?
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bernor
14.11.2003, 21:54
@ Raubgraf
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Re: Der Staat schuldet sich die Erstausstatt. selber, -- Anfangschuld =0 - Nein! |
-->Hallo Raubgraf,
bin zwar nicht Dottore, hoffe aber, Dir helfen zu können:
Da die Notenbank schliesslich dem Staat gehört, schuldet er doch das"neue Geld" an sich selber...
Notenbanken haben zwar ein staatliches Monopol, können aber trotzdem privat sein (siehe auch die FED).
...(der Zinsatz wird dann für dieses Geld per Gesetz mit 0% festgelegt)...
Wird er eben nicht, siehe oben:"...zu 1% verzinst...".
...Die ersten Ausgaben zur Beschaffung von Waffen usw. kann er mit diesem Geld tätigen und danach die Steuern eintreiben....
Kann er, war aber (auch) damals nicht nötig - die Waffen waren schon da, siehe Besatzungsmächte.
...Wo ist mein Denkfehler?
Ein"Staat" (= Macht!) hat am Anfang - außer Waffen - nichts.
Somit auch nichts als Deckung fürs"Begrüßungsgeld" o. ä.
Also bleiben nur zwei Möglichkeiten:
1)Auch eine staatliche ZB bräuchte"Eigentum" als Deckung - und dazu würden zwecks Beschlagnahme eben vorherWaffen benötigt. Die sind zwar da. Dumm ist nur, daß dieses ZB-Geld nichts wert wäre, weil in dessen Deckung - sprich Staats-"Eigentum"! - nicht vollstreckt werden kann (siehe Waffen).
2) Wenn also kein"Staatseigentum" (gibt es in der BRD bis heute nicht!), dann bleibt nur die private Vorfinanzierung - und damit Miese für den Staat von Anfang an. Hier sichert die Waffengewalt die Begleichung der Finanzschuld aus Steuern (daher auch niedrigere Zinsen).
Gruß
bernor
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Yak
14.11.2003, 22:44
@ Maurer
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Re: Maurer |
-->>Hallo Yak,
>ja, für Arbeitgeber sieht es natürlich anders aus. Da ich eine Ausbildung bei einer Krankenversicherung gemacht habe weiss ich: Gerade für kleine Unternehmen, mit Arbeitnehmern von unterschiedlichenm"Status" ist es oft undurchsichtig. In welcher Branche bist du denn tätig, wenn man fragen darf...?
Hallo Maurer,
ich habe schon allerlei im meinem Leben gemacht. Z.B. wollte ich mal ein medizinisches Gerät (nach)bauen, bin aber am Handwerks-(!)Recht gescheitert.
Im Moment führe ich einen kleinen Verlag und wollte eigentlich wieder mehr als Heilpraktiker arbeiten.
Mit drei angemeldeten Gwerbe und einem freien Beruf spüre ich den Aufzeichnungswahnsinn natürlich recht intensiv. Und alle Jahre wieder stöhnt auch meine Finanzbeamtin - die für das ganze Regelwerk natürlich nichts kann.
Vor ca. 10 Jahren bereits empfahl mir mein Steuerberater, auszuwandern, da es für meine ausgefallenen Berufskombinationen hier sehr schwierig sei - nicht was den Verdienst betrifft, sondern die"ordnungsgemäße, steuerliche Abrechnung".
Naja, und ich bin immer noch hier...
Beste Grüße,
Yak
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LenzHannover
15.11.2003, 01:29
@ Vlad Tepes
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Naja, die wären mit 50-80 Euro pro Stunde zufrieden und nicht mit 1% vom Vertrag |
-->d.h. über 1.000 Euro pro Unterschrift.
Ist wohl utopisch, aber die Menschen sollten für BERATUNG zahlen und nicht nur Provision an Verkäufer zahlen.
Ich könnte hier seitenweise ab-
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