-- Elli --
14.11.2003, 13:17 |
Es ist mal wieder so weit / An die Forumsgemeinschaft Thread gesperrt |
-->"Zu viel Politik" - aber das ist nicht das Entscheidende, obwohl wahrlich nicht jeder"Pups" kommentiert werden muss.
Zu viele Kraftausdrücke im Bereich Politik! Das passt nicht zum Niveau dieses Forums, jedenfalls soll es so nicht sein.
Prof. Finkelsteins Aussagen (http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/233811.htm) sind hier begeistert aufgenommen worden - und sie beinhalten nicht einen Kraftausdruck und nicht eine Beleidigung.
Es geht also auch anders.
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Tempranillo
14.11.2003, 14:10
@ -- Elli --
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Re: Bescheidenheit und ihre Folgen |
-->Entscheidende, obwohl wahrlich nicht jeder"Pups" kommentiert werden muss.
>Zu viele Kraftausdrücke im Bereich Politik! Das passt nicht zum Niveau dieses Forums, jedenfalls soll es so nicht sein.
>Prof. Finkelsteins Aussagen (http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/233811.htm) sind hier begeistert aufgenommen worden - und sie beinhalten nicht einen Kraftausdruck und nicht eine Beleidigung.
>Es geht also auch anders. [/b]
Hallo Elli,
meine Bescheidenheit verbietet es mir, mich mit Finkelstein auf eine Stufe stellen zu wollen.
Die Bemerkung ist ernst gemeint.
Tempranillo
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stocksorcerer
14.11.2003, 15:26
@ Tempranillo
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..und Finkelstein wurde leider von den Print-Medien mit Nichtbeachtung gewürdigt |
-->Hallo Tempranillo, hallo zusammen, [img][/img]
oder hat irgendjemand ein Resümee, eine Darstellung oder einen Kommentar zu diesem Christiansen-Highlight es gibt ja nun wirklich nicht viele dort irgendwo in der Presse gefunden? Wenn ja: wo?
Ich habe tags drauf ein paar Blätter quergelesen und auch bei einigen vormals irgendwann mal renommierten Blättern Hinweise auf Christiansen gefunden, aber nicht mit einem Wort eine Aussage geschweige denn den Namen Finkelstein gefunden. Komisch, oder? Man darf schließlich nicht außer Acht lassen, wie oft"Christiansen" einen Niederschlag in Printmedien findet. Und dann gibt es mal eine Sternstunde, in der eine äußerst selten aber philosophisch perfekte Sichtweise publiziert wird, und es zieht keine Kreise in den Medien.
Das ist das schlimme in Deutschland. Es sind alles einfach feige Duckmäuser, bezahlte Verschweiger und Faktenverdreher. Der freie Journalismus ist tot. Es gibt in den Redaktionen nur noch Interessenvertreter der verschiedenen Lobbies, die gewisse Zwänge auf die unteren Chargen dirigieren. Zwänge und Tabus. DO´s and DON´Ts. Journalisten haben nach alter dovifatscher Sichtweise moralisch einwandfrei zu urteilen und Meinungen in das Volk zu tragen. Ich meine, Journalisten müssen einfach aus dem Volk zu kommen und für das Volk zu berichten.
Wir hier haben intensiv über dieses Thema gesprochen. Es hat also Gesprächswert. Die Medien haben es nicht. Das Wort heißt"Angst". Und wenn man dagegen nichts tut, dann marschieren wir im Gleichschritt auf eine neue Staatspropaganda zu, durch die die Wahrheit - und zwar jede Wahrheit - am Ende mit Füßen getreten wird. Da haben wir dann"Planerfüllungen" ohne Ende, wie wir ja auch"Senkungen der Arbeitslosenquoten" verzeichnen.... wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht!
winkääää
stocksorcerer
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übler Hetzer Baldur der Ketzer
14.11.2003, 17:25
@ stocksorcerer
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Re:..gibt es eigentlich auch politische Elliottwellen? |
-->Hallo,
das durchschnittliche tägliche Gefühl des Angewidertsein oszilliert irgendwie, mal ist es ´schwächer, dann wieder stärker.
Man müßte sich einmal überlegen, wie eine solche Elliottwelle aussehen würde.
Als Anfang stelle ich mir 1871 vor, denn gefühlsmäßig hatten zuvor so etwas wie *Parteien* wenig zum Sagen.
1848 war zwar, na, ja, aus heutiger Sicht ganz nett, gibt eine gute Grundlage für Schulaufsätze ab, aber das war es dann auch schon.
Auf Kant zurückgehen brächte mir persönlich gar nichts, weil der damals ja den gleichen Maulkorb um hatte wie heute Mölli und Hohmann, nur daß damals die Obrigkeit offen als solche erkennbar war und eben einen anderen Namen trug - und auch andere, äh, Kulte und Riten pflegte, ähem.
Egal, nehmen wir 1871.
Dann wäre doch die 1 bei 1912/1913. Da lief es gut. Dann krachte es ein.
Die 2 bei 1918/1919. Oder eher nicht, erst später, denn: die Inflationszeit 1923 hatte es ja in sich. Und die Weltwirtschaftskrise auch (1929?).
Wir wollen aber ja keine wirtschaftlich-gesellschaftspolitische Elliottwelle, sondern eine rein partei-politsch-anwidernde.
Dann doch die 2 erst 1932/1933. Keiner konnte das Schwafelpack mehr ertragen.
Dann eine schnelle, fast explosive 3, die in den Himmel schoß, mit der Spitze 1938/1939. Viele sind der Ansicht, daß Adolf als einer der größten Macher in die Weltgeschichte eingegangen wäre, hätte er nur mal Ende 1938 das Schnaufen vergessen.
So aber kams anders:
eine 4 runter bis zum großen Haß auf die Goldfasane und anderen kleinen Hitler, die Denunzianten und Erfüllungsgehilfen.
Man könnte jetzt einwenden, daß ja 1945-1960 die Vergangenheit eben nicht aufgearbietet wurde, die Leute haben sich nur gewendehalst und weitergemacht, nicht ohne größte Verleugnung früherer Ansichten und eine überkorrekte Besudelung nicht umgekippter, ehemaliger Freunde und Kollegen. Mir fällt gerade Werner Höfer vom Frühschoppen ein.
Die Karrieren in der Justiz braucht man auch nicht extra erwähnen, und wenn man noch etwas ein optisch dominierter mensch ist, dann fallen einem die Kontinuität mit Aufmärschen bis hin zu ähnlich aussehenden Uniformen der NVA sehr auf.
Zieht sich die 4 also bis heute hin?
Wenn man die - ich nehme an - weit mehrheitliche Begeisterung für Adolf im Jahre 1938 als größtmöglichen, fast historisch einmaligen Höhepunkt einer emotionalen Zustimmung zur Politik annehmen möchte, dann hat die 4 ja genug Luft bis runter.
Andererseits lag die zwei auch sehr tief, nach allem, was mir Bekannte mit passendem Alter so erzählt haben. Die sagen aber, daß heute der verdruß fast größer als damals ist.
Dann läge die 4 schon unter der 2.....
Egal wie, die vier wird noch so tief fallen, das geht sich nicht aus.
Das Problem meiner Ansicht nach ist, daß die 1 eben auf relativ hohem Niveau gestartet ist. 1871 war die Lage ja nicht schlecht, politisch gesehen. Und zuvor auch nicht, man denke nur an die bayerischen Könige.
Hm. Geht nicht.
Insofern paßt nur eine Abwärtsbewegung.
Wir starten bei hohem Niveau, Ordnungssinn, Fleiß, sprichwörtliche Leistungsbereitschaft, Qualität unbeschreiblichen Ausmaßes im Kasierreich.
von da an gehts kontinuierlich bergab bis 1933, worauf eine 2 bis 1938 folgt, und ab da gehts dann nur noch den Bach runter............1945, 1968, 1989 (Ost), 1998, 2002, usw...........Geier Sturzflug.
Alles gesehen von einem fiktiven Stimmungsbarometer mit der Skala, wie sehr steht der überwiegende Teil der Bevölkerung hinter der politischen Führung im allgemeinen (also Regierung und Opposition).
Ein großmäuliger Aufschneider vom Schlage eines Hermann Göring (machen wir, wir liefern, das ist überhaupt kein Problem, darüber lachen wir) findet sich doch in jedem *zeitnahen* Minister wieder, isn ´t it?
Blüm und seine Rente, die sichää iss
IM Stolpersekretär mit seiner Maut
Trittihn mit seinem Pfand-Tic
Waigel und sein Euro-Wahn
Eichel und seine Wachstumsphantasien
Ullatrulla mit den Beitragssätzen
Struck mit der Angst vor dem bösen bärtigen Mann im Hollerbeerbusch
usw., beliebig fortsetzbar, nicht zu vergessen Ex-NVA-Verschleuderer Äppelmann und Konsorten, alles Jacke wie Hose.
Wo hat sich da noch mal was gesteigert? Ich vermag da nix zu erkennen (aus der rein politisch betrachteten Sicht von Unfähigkeit und daraus folgender Ablehnung von Möchtegern-Makkern).
Diese 3 wird seeeehr tief runterkrachen.
Ich hoffe wenigstens, daß wir nach dem Vorbild von Taiwan ab und zu mal Schlägereien genießen dürfen.
Aber selbst dazu fehlt *den unsrigen* das Format.
Helau.
Beste Grüße vom Baldur
(P.S.: oben steht der Namenspräfix, übler Hetzer - nach einem Fund im Zehendödelforum soll die BLAH-Zeitung getitelt haben, betr. Hohmann, schmeißt den üblen Hetzer raus - tja, wenn Hohmann ein Hetzer sein soll, dann glaube ich, die Welt steht irgendwie Kopf - dann bin ich nicht nur Ketzer, sondern auch Hetzer in Personalunion......)
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Euklid
14.11.2003, 18:03
@ übler Hetzer Baldur der Ketzer
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Re:..gibt es eigentlich auch politische Elliottwellen? |
-->Hallo Baldur
hast du bei deinen Wellen nicht die unvergleichbaren niemals mehr zu übertreffenden und mit Gesetzesrang nicht zu leugnenden Schandtaten vergessen?
Das war doch ne Fünf im super-grand-cycle;-))
Zur 5 der fünf der fünf wurde es doch erst per Gesetz.
Die Elliott-Wellen sind daher meines Erachtens auf 6er Wellen anzupassen.
Und das mit dem Hohmann gilt ja gar nicht weil wir doch seit 11.11. wieder in der 5 der Narrenzeit angelangt sind.
Und daher war der Rausschmiss eine 6er MÄÄkel-Elliott- Welle.
Nur damit läßt sich an den Wellen rummäkeln.
Gruß EUKLID
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Bärentöter
14.11.2003, 19:31
@ Euklid
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Re:..gibt es eigentlich auch politische Elliottwellen? |
-->>Und das mit dem Hohmann gilt ja gar nicht weil wir doch seit 11.11. wieder in der 5 der Narrenzeit angelangt sind.
>Und daher war der Rausschmiss eine 6er MÄÄkel-Elliott- Welle.
>Nur damit läßt sich an den Wellen rummäkeln.
Mach dich bloß nicht über den Meister lustig.
Prechter hat bereits angefangen neue Muster einzubauen weil die alten dieses Jahr nicht funktionierten
MFG
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Euklid
14.11.2003, 19:38
@ Bärentöter
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Re:..gibt es eigentlich auch politische Elliottwellen? |
-->Du wirst doch nicht glauben wollen das sei Spaß?
Du Schelm,ich mache mich niemals lustig;-))
Nur wenn dieses Zeichen steht [img][/img]
Gruß EUKLID und schönes Wochenende bei der Bärenjagd
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Jacques
14.11.2003, 19:46
@ übler Hetzer Baldur der Ketzer
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Re:..gibt es eigentlich auch politische Elliottwellen? |
-->>Insofern paßt nur eine Abwärtsbewegung.
>Wir starten bei hohem Niveau, Ordnungssinn, Fleiß, sprichwörtliche Leistungsbereitschaft, Qualität unbeschreiblichen Ausmaßes im Kasierreich.
>von da an gehts kontinuierlich bergab bis 1933, worauf eine 2 bis 1938 folgt, und ab da gehts dann nur noch den Bach runter............1945, 1968, 1989 (Ost), 1998, 2002, usw...........Geier Sturzflug.
***worauf eine 2 bis 1938 folgt***
Voll daneben, lieber Baldur.
Krasser geht es nicht!
>Ich hoffe wenigstens, daß wir nach dem Vorbild von Taiwan ab und zu mal Schlägereien genießen dürfen.
>Aber selbst dazu fehlt *den unsrigen* das Format.
Mein lieber Baldur...Selbst als Ketzer hofft man nicht auf solches.
Spann mal aus, mein Lieber.
Off Line, mal 3 oder 4 Wochen.
Herzlich
jacques
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Euklid
14.11.2003, 19:56
@ Jacques
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Re:..gibt es eigentlich auch politische Elliottwellen? |
-->Hallo jacques
Politik ist nichts als die Kunst die Untertanen mit dem eigenen Geld zu bestechen und so zu tun als wenn der Manna vom Himmel fällt.
Klappt das dann nicht mehr kommt die größte Kunst.
Ersatzfeinde schaffen und suchen und die Leute in den Krieg für die gute Sache zu schicken mit hochpatriotischen Gefühlen.
Haben sie sich erstmal den Arsch aufgerissen gehört der Rest der Republik meistens denjenigen die den ganzen Spaß initiiert haben.
Das würde reichen um jungen Menschen in der Schule den Sinn der Politik kurz und bündig zu erklären.
Was jetzt abläuft ist doch die Vorstufe um die Kriegsmüdidkeit aus den Knochen zu hauen.
Aushungern und verlumpen lassen denn dann marschieren sie am besten.
Gruß EUKLID
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Jacques
14.11.2003, 20:24
@ Euklid
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Re:..gibt es eigentlich auch politische Elliottwellen? |
-->>Hallo jacques
>Politik ist nichts als die Kunst die Untertanen mit dem eigenen Geld zu bestechen und so zu tun als wenn der Manna vom Himmel fällt.
>Klappt das dann nicht mehr kommt die größte Kunst.
>Ersatzfeinde schaffen und suchen und die Leute in den Krieg für die gute Sache zu schicken mit hochpatriotischen Gefühlen.
>Haben sie sich erstmal den Arsch aufgerissen gehört der Rest der Republik meistens denjenigen die den ganzen Spaß initiiert haben.
>Das würde reichen um jungen Menschen in der Schule den Sinn der Politik kurz und bündig zu erklären.
>Was jetzt abläuft ist doch die Vorstufe um die Kriegsmüdidkeit aus den Knochen zu hauen.
>Aushungern und verlumpen lassen denn dann marschieren sie am besten.
>Gruß EUKLID
Lieber EUKLID
der letzte Absatz gab mir zu denken.
Noch vor hundert Jahren hätte ich dies unterschrieben.
Aber heute. Im Zeitalter der 2. Aufklärung? Nie und nimmer. Natürlich ist es richtig, auf Misstände hin zu weisen, im Wiederholungsfall Salz in Wunde zu streuen und gelegentlich sogar noch darin zu reiben. Und genau deswegen wird es kein aushungern und keine verlumpen geben. Eben nicht. Unsere politischen Systeme sind zwar recht starr, aber nicht völlig unbeweglich. Wart's ab. Der Leidensdruck wird Bewegung schaffen - nicht einfach destruktive.
Und nun möchte ich doch noch kurz auf Baldurs Aussage, das Deutschland von 33 bis heute den Niedergang, aber(!) -SOZUSAGEN- die Zeit von 33 bis 38 eine"2", sprich positive Gegenbewegung gewesen sei:
Bitteschön.
Während dieser Zeit wurde zum Krieg aufgerüstet und die Infrastrukturen für den Krieg hingeknallt und modernisiert. Und Baldur war einer derjenigen (achtenswerten), welche den Irak Krieg abgelehnt haben. Aus welchem Grund nun genau er die 33 bis 38er Zeit als positive Gegenbewegung für den Niedergang Deutschlands herbei zitiert, ist mir völlig unverständlich. Vielleicht nimmt er noch Stellung.
Gruss
|
Baldur der Ketzer
14.11.2003, 20:28
@ Jacques
|
Re:..gibt es eigentlich auch politische Elliottwellen? |
-->
>***worauf eine 2 bis 1938 folgt***
>Voll daneben, lieber Baldur.
>Krasser geht es nicht!
Hallo, Jacques,
ich sprach von der offensichtlichen breitmehrheitlichen Unterstützung der Landespolitik(er) durch Bevölkerung eines Landes, als solche. Von der Verdrossenheits- oder aber Unterstützungskurve der jeweiligen Politik über einen längeren Zeitraum, hier 150 Jahre.
Obwohl es keine Wahlen gab, wird Dir jeder damalige Zeitgenosse bestätigen, daß es eine breite Mehrheit gab, die man sicher bei 60 % plus ansetzen kann. Als bayerische Verhältnisse, nur, daß man eben lokalspezifische Gegebenheiten nicht auf den Gesamtstaat hochrechnen kann.
Ich kenne in unserer gesamten Verwandtschaft nicht eine einzige Person, die zu diesem Zeitpunkt (1938) neutral oder gegnerisch gewesen wäre.
Wie ich mir habe sagen lassen, tun sich die Schweizer schwer mit der immerhin auch, wenngleich nicht mehrheitsfähigen Sympathie ihrer Landsleute für Adolf und Co., und umso höhere Sammlerpreise werden heute für solche Beweisstücke bezahlt (Karten, Briefe, Urkunden, Mitgliedsmaterial etc.).
Ich sehe also nicht, wieso meine Feststellung krass (verkehrt) sein sollte.
>
>>Ich hoffe wenigstens, daß wir nach dem Vorbild von Taiwan ab und zu mal Schlägereien genießen dürfen.
>>Aber selbst dazu fehlt *den unsrigen* das Format.
>Mein lieber Baldur...Selbst als Ketzer hofft man nicht auf solches.
Ach, das hängt ganz von der individuellen charakterlichen Einschätzung dieser Personengruppe ab. Die Hohmannsche Groteske zerrte doch wieder die ganze Systemverlogenheit ins Scheinwerferlicht.
Ich kann das nicht mehr mit Achtung oder Respekt sehen, nur noch mit tiefempfundener und höchstmöglicher Verachtung.
Das einzige von Interesse wäre daher für mich in der Tat diese unterhaltende Komponente auf Boxkampf-Level.
Wenn ich übrigens das Gezetere der CVP um die Preisgabe des zweiten Bundesratssitzes angesichts des Wahlerfolges der SVP mitbekomme, gibt mir auch diebisherige unangefochtene Vorbildfunktion der Schweiz sehr zu denken....
>
>Spann mal aus, mein Lieber.
würde ich gerne, läßt sich leider nicht machen.
>Off Line, mal 3 oder 4 Wochen.
Ist es sooo schlimm für Dich?
>Herzlich
und ebenso vom Baldur
P.S.: vorhin gefunden:
Entferne die Hoffnung aus dem Herzen des Menschen, und du machst ihn zum wilden Tier. (Ovid)
Deswegen kommen sie jetzt in Deutschland wieder mit der SteuerVEREINFACHUNG an, nachdem ihnen die SteuerSENKUNG kein Schwein mehr abnimmt, sich jeder nur noch darüber belustigt.
Die fehlende Hoffnung, daß sich auf absehbare Zeit ( = 6 bis 10 Jahre) irgendetwas bessert im Vergleich zu heute, ist die größte Bedrohung für den Wirtschaftsstandort.
Und das betrifft uns alle, ob es und paßt oder nicht, und vor allem auch, egal, wo wir sind. Dafür sind die Wirtschaftskreise zu sehr verflochten.
Und deswegen geht mir das ganze trotz allem sehr nahe. Und machtmich ärgerlich.
|
Jacques
14.11.2003, 20:43
@ Baldur der Ketzer
|
Re:..Volkszufriedenheit |
-->>
>>***worauf eine 2 bis 1938 folgt***
>Hallo, Jacques,
>ich sprach von der offensichtlichen breitmehrheitlichen Unterstützung der Landespolitik(er) durch Bevölkerung eines Landes, als solche. Von der Verdrossenheits- oder aber Unterstützungskurve der jeweiligen Politik über einen längeren Zeitraum, hier 150 Jahre.
Schon klar. Halt eben die Frage: Worauf fusst denn diese breitmehrheitliche Unterstützung?
>Obwohl es keine Wahlen gab, wird Dir jeder damalige Zeitgenosse bestätigen, daß es eine breite Mehrheit gab, die man sicher bei 60 % plus ansetzen kann. Als bayerische Verhältnisse, nur, daß man eben lokalspezifische Gegebenheiten nicht auf den Gesamtstaat hochrechnen kann.
>Ich kenne in unserer gesamten Verwandtschaft nicht eine einzige Person, die zu diesem Zeitpunkt (1938) neutral oder gegnerisch gewesen wäre.
Kann man auch verstehen, wenn dannzumal beinahe Vollbeschäftigung herrschte und"etwas" ging im Land! Nur wofür, Baldur?
>Wie ich mir habe sagen lassen, tun sich die Schweizer schwer mit der immerhin auch, wenngleich nicht mehrheitsfähigen Sympathie ihrer Landsleute für Adolf und Co., und umso höhere Sammlerpreise werden heute für solche Beweisstücke bezahlt (Karten, Briefe, Urkunden, Mitgliedsmaterial etc.).
>Ich sehe also nicht, wieso meine Feststellung krass (verkehrt) sein sollte.
Tja, als Feststellung (elegantes Exit Türchen) ist das nicht verkehrt.
Aber schliesslich geht es ja nicht um die Feststellung ans sich, sondern darum, was denn damals zu dieser breiten Unterstützung beigetragen hat und ob dies auch gut zu heissen sei.
-
>>
>>>Ich hoffe wenigstens, daß wir nach dem Vorbild von Taiwan ab und zu mal Schlägereien genießen dürfen.
>>>Aber selbst dazu fehlt *den unsrigen* das Format.
>>Mein lieber Baldur...Selbst als Ketzer hofft man nicht auf solches.
>Ach, das hängt ganz von der individuellen charakterlichen Einschätzung dieser Personengruppe ab. Die Hohmannsche Groteske zerrte doch wieder die ganze Systemverlogenheit ins Scheinwerferlicht.
>Ich kann das nicht mehr mit Achtung oder Respekt sehen, nur noch mit tiefempfundener und höchstmöglicher Verachtung.
Führt leicht zum Hass.
>Das einzige von Interesse wäre daher für mich in der Tat diese unterhaltende Komponente auf Boxkampf-Level.
>Wenn ich übrigens das Gezetere der CVP um die Preisgabe des zweiten Bundesratssitzes angesichts des Wahlerfolges der SVP mitbekomme, gibt mir auch diebisherige unangefochtene Vorbildfunktion der Schweiz sehr zu denken....
Der beste Beweis, dass unsere Systeme unter Druck schon noch beweglich sind.
>>
>>Spann mal aus, mein Lieber.
>würde ich gerne, läßt sich leider nicht machen.
>
>>Off Line, mal 3 oder 4 Wochen.
>Ist es sooo schlimm für Dich?
Nein, nicht wirklich. Hab einfach manchmal den Eindruck, man steigert sich zuweilen in etwas hinein, stattdessen schont man seine Nerven besser.
>
>>Herzlich
>und ebenso vom Baldur
>P.S.: vorhin gefunden:
> Entferne die Hoffnung aus dem Herzen des Menschen, und du machst ihn zum wilden Tier. (Ovid)
>Deswegen kommen sie jetzt in Deutschland wieder mit der SteuerVEREINFACHUNG an, nachdem ihnen die SteuerSENKUNG kein Schwein mehr abnimmt, sich jeder nur noch darüber belustigt.
>Die fehlende Hoffnung, daß sich auf absehbare Zeit ( = 6 bis 10 Jahre) irgendetwas bessert im Vergleich zu heute, ist die größte Bedrohung für den Wirtschaftsstandort.
>Und das betrifft uns alle, ob es und paßt oder nicht, und vor allem auch, egal, wo wir sind. Dafür sind die Wirtschaftskreise zu sehr verflochten.
>
>Und deswegen geht mir das ganze trotz allem sehr nahe. Und machtmich ärgerlich.
Eben. Schongang einlegen?
PS: Sieht nach einem Super Wein Jahr aus. In der Herrschaft dürfte dieses Jahr einige gute Tropfen gekeltert werden (Fläscher Grauburgunder etwa)
Gruss
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Baldur der Ketzer
14.11.2003, 20:57
@ Jacques
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Re:..die Frage der 2 - Ergänzung |
-->
>Und nun möchte ich doch noch kurz auf Baldurs Aussage, das Deutschland von 33 bis heute den Niedergang, aber(!) -SOZUSAGEN- die Zeit von 33 bis 38 eine"2", sprich positive Gegenbewegung gewesen sei:
Hallo, Jacques,
meine Überlegung war eine ganz sachliche: folgt der Verdruß oder aber die Unterstützung der Bevölkerung für die politischen Repräsentanten auch typischen Wellenmustern?
Angefangen von den ganz kleinen Tageswellen (den Stürmen in den Wassergläsern) bis zu großen Bewegungen rauf und runter.
Ende 1989 war die *wir-sind-das-Volk*- Bewegung zweifellos eine ganz große, positive emotinale Sache, aber sie war NICHT durch die Politik getragen, veranlaßt, begründet, wie auch immer - das war eine Sache der leute, unter Ausschluß der Politiker.
ich erinnere daran, daß der bedeutendste Kanzler seit 2 Jahrhunderten geruhte, im Nachbarland zu weilen, statt diesem Augenblick mit quasi Form zu geben.
Die waren doch alle ratlos und überrascht, und haben sich dann auf den Zug mit aufgesetzt.
Aber politisch war dabei in meinem Sinne nichts.
Wenn Thierse schon offen und sozusagen amtlich davon spricht, daß die höchsten Staatsorgane in der Bevölkerung nur noch als Schwatzbude verachtet werden, dann haben wir eine Situation erreicht, die auffällig den Weimarer Verhältnissen gleicht - nicht wirtschaftlich, aber eben politisch.
Man hat eine verfahrene Situation im Parlament, eine progressiv zunehmende Unzufriedenheit (Wählermüdigkeit), derweil ringsum enorme Veränderungen stattfinden, die den Standort als solchen bedrohen.
Es ist doch nicht von der Hand zu weisen (ähnlich wie Hohmanns nüchterne Zahlenaufstellung der Regierungsmitglieder), daß es von 1932 auf 1938 einen unglaublichen Umschwung gab von Rat- und Orientierungslosigkeit sowie Politverdruß hin auf eine breite Unterstützung und Geeintheit (nicht alle, aber breit mehrheitlich).
Ganz sachlich.
Welche Risiken und Nebenwirkungen dies für Nichtteilnehmende und Ausgegrenzte hatte, und wie das ganze schließlich endete, ist durchaus bekannt und wird ja nicht dadurch übersehen oder verschwiegen, daß man zeitlich die Unterstützungsfunktion untersucht.
>>Während dieser Zeit wurde zum Krieg aufgerüstet und die Infrastrukturen für den Krieg hingeknallt und modernisiert.
Es wird heute von Knopp & Co. so dargestellt, als ob diese ganze berühmte Infrastruktur (Autobahnen etc.) nur und ausschließlich als Vorbereitung zum Krieg entstanden seien. Ich sehe dies nicht so, entgegen der offiziellen GeCHichtsschreibung, deren Anerkennung lt. heutigen Stellungnahmen von Merkel und Co. über Verfassungskonformität oder Verfassungsbruch entscheidet.
>>Und Baldur war einer derjenigen (achtenswerten), welche den Irak Krieg abgelehnt haben.
Dies mache ich unverändert.
>>Aus welchem Grund nun genau er die 33 bis 38er Zeit als positive Gegenbewegung für den Niedergang Deutschlands herbei zitiert, ist mir völlig unverständlich. Vielleicht nimmt er noch Stellung.
Als positive Gegenbewegung im Sinne der plötzlich breit einsetzenden Unterstützung der vorhandenen politischen Führung seitens der Bevölkerung (teils auch von zuvor gegnerischen sozialistischen Kreisen), wo zuvor ein immer größerer Verdruß diese Unterstützung zunehmend entzog.
Vergleiche es mit dem Ã-lpreis: warum der Preis steigt, wer ihn treibt, ob dabei eine Pipeline einen Fluß verseucht, ob ein Tanker havariert und eine Küste verschmutzt, wer ihn niederdrückt, spielt für eine wellentechnische Betrachtung keine Rolle.
Nach einer Phase des stetig sinkenden Ã-lpreises (Politikverdrossenheit) steigt er plötzlich wieder an (Machtwechsel), schießt auf neue Höhen, um anschließend wieder massiv einzubrechen (Ergebnisse werden sichtbar, Krieg, Bomben).
Ich stelle doch nicht Adolf als Segen für den deutschen Aufstieg heraus, nur weil ich konstatiere, daß es in seinen Anfangsjahren eine aus heutiger Sicht noch immer unglaubliche, fast mystisch-gespenstische *WIR* Bewegung gab, ein Zusammengehörigkeitsgefühl und eine Akzeptanz, die sechs Jahre vorher für völlig undenkbar gegolten hätte.
Eben so etwas wie ein Wellenhoch.
Ich hoffe, das wurde jetzt klarer.
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: was denkst Du, wieso die Merkel fast weinerlich umherjammert, daß nie mehr wieder die politischen Grenzbereiche Einfluß gewinnen dürften? Weil die doch genauso sehen, daß es auf Weimarer Verhältnisse hinausläuft und die darauf folgenden Phasen ähnlich sein könnten wie damals, nur daß ich diesmal eine Verklärung der sozialistischen Errungenschaften unter Lafontaine, Bisky und Co. für wahrscheinlich halte.
Grun genug, mal auf die damalige Zeit zurückzublicken und Vergleiche anzustellen.
De facto haben wir doch seit Jahren eine Gleichschaltungspolitik, wir haben ein Propagandawerk, wir haben ein Ermächtigungsgesetz (Brüssel) und auch Meinungskontrolle haben wir (red nicht so laut).
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Baldur der Ketzer
14.11.2003, 21:23
@ Jacques
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Re:..Volkszufriedenheit |
-->>r 150 Jahre.
>Schon klar. Halt eben die Frage: Worauf fusst denn diese breitmehrheitliche Unterstützung?
Hallo, Jacques,
ich stelle mir langsam vor, daß nach einer nur ausreichend langen zeit des Chaos und des permanenten Ärgernisses praktisch jede Alternative gerne gewählt wird, egal, wer sie repräsentiert, oder welche Idden dahinstehen.
Als Beispiel fällt mir Berlusconi ein, nach Jahrzehnten von chaotischen politischen Verhältnissen in Italien. Irgendwann sind die Leute vom Häckmäck der bisherigen Streithanseln so angewidert, daß die nächste aufkommende Alternative bemerkenswerte Unterstützung findet.
Weiteres Indiz: Republikaner in Bayern teils bis 22%, Schill-Partei, usw. - zwar brachen die wie Strohfeuer wieder ein, aber es zeigt tendenziell die sehr nachvollziehbare Bereitschaft, endlich etwas anderes zu haben als den gewohnten PingPong-Käse. Wobei das Programm mit reinspielen kann, aber nicht unbedingt die wirklich entscheidende Kraft sein muß (Forca Italia)
>Kann man auch verstehen, wenn dannzumal beinahe Vollbeschäftigung herrschte und"etwas" ging im Land! Nur wofür, Baldur?
Dazu hat jeder seine eigene Ansicht. Meine stimmt nicht mit der von Knopp und Co. überein. Anhand bestimmter Informationen gehe ich persönlich davon aus, daß die Bemühung, mühsam wenigstens Gleichstand mit den (feindlichen) Nachbarn zu erreichen, noch lange kein Beleg für die alleinige Kriegsvorbereitung ist. Sondern eine objektive Notwendigkeit im damaligen Umfeld (würde hier zu weit ausufern, man müßte auf die letzten 12 Monate vor Kriegsbeginn eingehen und die Implikationen, (gegenseitigen) Provokationen etc. auflisten, worüber ich auch Unterlagen habe).
Aus gutem grund habe ich ja den Höhepunkt der Unterstützung bei 1938, also vor Kriegsbeginn gesehen. 1939 war sehr vielen Leuten klar, daß das verdammt ernst und verhängnisvoll ausgehen könnte. Was sich auch auf die Unterstützung negativ auswirkte, aber da war es zu spät und es hatte keinen Einfluß mehr, ob man eigentlich dafür oder dagegen war.
>Aber schliesslich geht es ja nicht um die Feststellung ans sich, sondern darum, was denn damals zu dieser breiten Unterstützung beigetragen hat und ob dies auch gut zu heissen sei.
Das ist ja mein Beweggrund: ohne unfähige und unausstehliche sogenannte demokratische (Weimarer) Politiker wäre die Radikalisierung auf beiden Rändern nicht so stark gewesen, die nachfolgende Diktatur meiner Ansicht nach gar nicht denkbar gewesen, ohne den rasanten Abschwung kein ebenso steiler Anstieg, sondern schlichtes gemächliches Weiterfahren.
Jetzt haben wir wieder diesen überall spürbaren Verdruß - was folgt diesmal darauf?
>
>>Ich kann das nicht mehr mit Achtung oder Respekt sehen, nur noch mit tiefempfundener und höchstmöglicher Verachtung.
>Führt leicht zum Hass.
Das stimmt allerdings.
>Der beste Beweis, dass unsere Systeme unter Druck schon noch beweglich sind.
Ich warte nicht auf die B-Probe wie Mühlegg, ich warte auf den 10.12., dann schaun mer mal......ob das so ist.
>Hab einfach manchmal den Eindruck, man steigert sich zuweilen in etwas hinein, stattdessen schont man seine Nerven besser.
Da gebe ich Dir ebenfalls recht, nur, manchmal muß es raus, da kann man nicht anders. Würde man es runterschlucken, wäre es noch viel nervenschädigender - es kommt halt darauf an, welcher Typ man ist.
>PS: Sieht nach einem Super Wein Jahr aus. In der Herrschaft dürfte dieses Jahr einige gute Tropfen gekeltert werden (Fläscher Grauburgunder etwa)
Ich freue mich darauf.
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: demnächst ist Friedrich Merz in der Gegend und spricht über *Mut zur Zukunft*.
Na, da bin ich mal gespannt.........
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Euklid
15.11.2003, 09:55
@ Jacques
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Re:..gibt es eigentlich auch politische Elliottwellen? |
-->Hallo jacques
Amerika zieht doch gerade an dieser Nummer.
Hast du die Rede von Bush auf dem Schiff nicht gesehen auf der er die jungen Menschen angeheizt wenn nicht richtig angestachelt hat?
Das was an unserem Ort hier passiert ist war der Anfang der Verlumpung.Einen 54 jährigen der von Kindern erschlagen wird bedarf einer Verrohung der Gesellschaft die seinesgleichen sucht.Die Wurzeln sind schon längst gelegt.Oder glaubst du ernsthaft daran daß die Sozialsysteme überleben werden?
Nur hungrige Krieger sind gute Krieger.
Es wird über kurz oder lang so ausgehen.
Und dottore liegt da im Trend schon richtig wenn er als Problem den Staat ausmacht,der in der Tat das Problem darstellt und nicht die Lösung.
Wir werden noch einiges schlucken müssen auch wenn es in unseren Elfenbeintürmchen noch ganz koscher aussieht.
Zur Zeit der 33er bis 39 Jahre.
Warum hat wohl Baldur das als Aufbruchsstimmung ausgemacht?
Er hat es ganz sicher auf die Beendigung der Verwahrlosung in Deutschland bezogen.Es gab wieder Arbeit für die Leute und eine Perspektive und kein elendiges Geschwätz mehr wer Schuld an der Arbeitslosigkeit war.
Es gab wieder Arbeitsplätze.Das war der Aufschwung den Baldur wahrscheinlich meinte.Daß dieser dann selbstverständlich mit einer Diktatur und Unfreiheit bezahlt werden mußte haben die Leute damals eben zwangsläufig hingenommen.
Sie werden das ganz pragmatisch gesehen haben.Diktatur und Arbeitsplätze oder die Demokratur mit Schlafplätzen unter der Brücke.Das war damals eben die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Und genau so sieht es heute meines Erachtens wieder aus.
Anstatt in die Wurstfabrik oder in die Kanonenschieberhallen zum Arbeiten sind es heute die PSAs.
Ich kann da inzwischen keinen signifikanten Unterschied mehr sehen.
Wo ist die Demokratie geblieben?
Wo sind die Löhne geblieben?
Die Verlumpung und Verrohung schreitet jeden Tag ein Stückchen weiter fort.
Gruß EUKLID
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