Euklid
15.11.2003, 20:08 |
Jetzt fängt auch Tritt - Ihn an von Vermögenssteuer zu faseln. Thread gesperrt |
-->Nach Aussage von Trittin sollten Vermögen ab 500 000 Euro mit einer jährlichen Vermögenssteuer von 1% belegt werden. (siehe Spiegel online)
Ein solches Vermögen ist ein lächerlicher Betrag wenn man an die Rente denkt.
In diesem Betrag sollen auch Ersparnisse und Aktien enthalten sein.
Damit würde fast jeder Eigenheimbesitzer schon bei einer einzigen zusätzlichen Wohnung zur Vermögenssteuer herangezogen.
Am Ende werden sie wohl die erwartete Rente noch kapitalisieren und hinzurechnen.
Aber sicher erst dann wenn die Politfuzzys ihre Auszahlungen der Rente erhalten haben.
1% bei 500 000 Euro je Jahr wären 5000 Euro an Vermögenssteuer.Das wäre mit Sicherheit mehr als aus der Zweitwohnung an Nettomiete zu holen wäre.
Also würde sich dann niemand mehr eine zweite Wohnung leisten wollen und das Geld verschwindet im Sparstrumpf oder in anonymes Gold.
Es lohnt sich immer mehr dann nur noch eine Wohnung zu besitzen.
Also werden de facto über kurz oder lang keinerlei Mietwohnungen mehr gebaut werden sollte dieser Unsinn in die Tat umgesetzt werden.
Das freut das Immo-Herz wenn es denn so käme [img][/img]
Damit würde die Anlage von Miet- Immobilien für die eigene Rente nicht mehr den gewünschten Effekt bringen da man die Einnahmen daraus auch noch im Rentenalter versteuern müßte.
Es lebt nach wie vor die eigengenutzte Wohnung, aber der Tod des Mietwohnungsbau wäre damit beschlossene Sache.
Schwere Zeiten für Mieter sind voraus zu sehen.
Gruß EUKLID
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Dieter
15.11.2003, 20:35
@ Euklid
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Dann müßten Sozialhilfeempfänger Vermögensteuer zahlen |
-->schließlich haben sie ein bewertbares Recht auf Zahlung von.... Euro/monatl. Ihre Forderung gegenüber der Gesellschaft entspricht der Forderung eines Gläubigers.
Wieviel ist 30 Jahre Sozialhilfe/Wohngeld, etc. + 20 Jahre Rentenanspruch (Mindestrente) wert?
Das übersteigt die 500.000 Euro doch bei weitem!
Gruß Dieter
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Baldur der Ketzer
15.11.2003, 20:46
@ Euklid
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Re: Vermögenssteuer - Frage an die Leute mit aktuellen BECK-Sammlungen |
-->>Nach Aussage von Trittin sollten Vermögen ab 500 000 Euro mit einer jährlichen Vermögenssteuer von 1% belegt werden. (siehe Spiegel online)
Hallo,
stellen wir uns mal jianz domm, und fragn uns.....
Da hat jemand ein vermietetes Mehrfamilienhaus.
Die Bruttorenditen liegen zwischen 5 und 9 Prozent, wenn ich richtig informiert bin.
Gehen wir also von 7 % Rendite aus. Brutto. Erfahrungsgemäß bleiben nach Abzug von Reparaturen, Rechtsanwaltskosten, Räumungslagegebühren, anschließender Entsiffung und Renovierung, davon, sagen wir, 5 % Nettorendite vor Steuern übrig.
Nehmen wir ferner einen Grenzsteuersatz an von 40%.
Jetzt kommt noch eine Vermögensteuer druff. Zack-peng. 1% vom Vermögenswert. Aktuell sollte dieser wohl als 12,5-fache Jahresbruttomiete ermittelt werden, wenn ich richtig informiert bin (Zweifel....). Das Grundstück müßte, da nicht abnutzbar, wohl außen vor bleiben, d.h. voller Ansatz beim Vermögen.
Beispiel:
ein 4-Familien-Haus mit 4 gleich großen Wohnungen a´400 Euro Monatsmiete bringt pro Jahr einen Mietertrag von 19.200,-- Euro, dann wäre der Vermögensansatz (mal 12,5) 240.000,-- Euro.
Eine Vermögensteuer von 1% würde demnach 2.400 Euro pro Jahr ausmachen, somit 12,5% zusätzliche Ertragsteuer.
Nicht berücksichtigt ist hierbei die Gebäude AfA, da mir nicht klar ist, wie die einfließen wird.
der Grenzsteuersatz stiege als auf über 50%. Wer würde das mitmachen?
Der versucht, die ganze Sache auf die Mieter zu überwälzen, würde die Miete um 50 Euro pro Wohnung und Monat verteuern, das wären im o.a. Beispiel wiederum 12,5 % Mietsteigerung. Tatschartig. Päng!
Haben die nen Knall? Wer soll das noch zahlen können?
Im Umkehrschluß, falls die Vermögensteuerbelastung nicht (analog zur Grundsteuer) überwälzt werden kann, sinkt die Rendite entsprechend. Was bedeutet, daß niemand mehr Mietwohnungen (als Eigentümer) haben will. Preissturz.......
Für Betriebsvermögen läge eine solche Besteuerung locker bei 10-50% des Gewinns, sofern überhaupt Gewinn gemacht wird.
Also, wieder Abwanderung.
neulich habe ich in einer hitzigen Diskussion bei Jetzt-red-i einen aufgebrachten Arbeitslosen gehört, der schimpfte, an seiner früheren Arbeitsstelle würden jetzt Unken, Lurche und Kröten wohnen, alles ökologisch voll korrekt. Und die ehemaligen 200 Angestellten sitzen daheim und sind arbeitslos. Das könne doch nicht gewollt sein, oder doch?
Ja, ich denke, das ist gewollt........z, z, z, z,....
Unsäglich.
Bloß sind denen die Hände gebunden, die müssen das Geld rauspressen, wo noch etwas ist. Die geraten jetzt in Panik angesichts der aufgehenden Schere und der massivsten Steuerausfälle.
Das wird heiß.
Beste Grüße vom Baldur
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Euklid
15.11.2003, 20:56
@ Dieter
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Re: Dann müßten Sozialhilfeempfänger Vermögensteuer zahlen |
-->Dieter du hast völlig Recht.
Und du rechnest natürlich auch völlig richtig weil du ein waschechter Unternehmer bist,denn sonst wärst du wohl schon pleite.
Aber die Politfuzzys können halt leider nicht rechnen.
Deren einzige Aufgabe ist das Aufspüren und Verteilen finanzieller Mittel.
Und da die Mehrheit nicht über große Mittel verfügt wird das Volk wohl jubeln und diese sozialistischen Zauberer erneut wählen.
Mir dämmert daß dies das Thema 2006 wird.
Gruß EUKLID
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Dieter
15.11.2003, 21:49
@ Euklid
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Re: Dann müßten Sozialhilfeempfänger Vermögensteuer zahlen |
-->Kannst Du Dich noch an PDS, SPD und Gewerkschaftsargumente für Umverteilung erinnern, als es hieß, die Löhne seien nicht so stark gestiegen wie die Aktienkurse, Arbeitnehmer müßten ebenfalls davon im gleichen Maße profitieren.
Es ist komisch, daß das gleiche Argument in den vergangenen 2-3 Jahren weder von der PDS, SPD noch von Gewerkschaften und Grünen wieder aufgegriffen wurde.
Aber 2006 zur Bundestagswahl, wenn nämlich die Aktienkurse in Deutschland ein All-Time-Doppeltop bilden, dann werden all die alten Argumente zumsammen mit Vermögensteuer und vor allem Erbschaftsteuer wieder massiv in den Vordergrund gerückt. Schließlich muß das riesige Aktienvermögen (auf dem Papier) auch passend versteuert werden.
Du wirst sehen: Der neue Bundeskanzler wird der alte sein. - und anschließend gibts ne Mega-Korrektur als Quicky.
Gruß Dieter
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MC Muffin
15.11.2003, 22:54
@ Baldur der Ketzer
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Re: Vermögenssteuer - Frage an die Leute mit aktuellen BECK-Sammlungen |
-->ich bin schon mal über die Schulden im nächsten Jahr gespannt und was die Märkte machen wenn alle merken das der Aufschwung nur in NTV lief, das wird ein Spaß.
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RK
15.11.2003, 22:56
@ Dieter
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Es ist schon schröcklich hier! PS: Also ich boykottiere ab sofort Müller-Milch! |
-->[img][/img]
Sofort aus diesem schrecklichen Land fliehen, gelle.
Überall sonst ist es ja viiiiel besser, nicht wahr?
Und besser KEINERLEI Fakten zur Kenntnis nehmen, damit man das auch weiter sich einreden kann....
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Dieter
15.11.2003, 23:35
@ RK
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Kennst Du überhaupt meine Ansichten? |
-->schließlich habe ich nichts gegen eine Erbschaftssteuer, wobei ich eine Vermögensteuer als nicht durchführbar betrachte.
Der Nachteil der Erbschaftssteuer ist lediglich, daß damit natürlich vor allem den voll haftenden Betrieben Kapital entzogen wird und sich die Tendenz zu teilhaftenden Unternehmen und Kapitalgesellschaften verstärkt. (Da schließlich mit Fremdkapital aufgefüllt werden muß nach Steuerzahlung der Erben).
Die gesellschaftlichen Folgen dürften bekannt sein.
Gruß Dieter
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Baldur der Ketzer
15.11.2003, 23:36
@ RK
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Re: Äpfel und Würmer verglichen |
-->Hallo, RK,
was willste von den Jusos schon anderes erwarten als solchen Dingens.
Sogar in Liechtenstein gibt es eine progressive Vermögensteuer in Höhe von effektiv so 0,6%, ABER, und das verschweigen die Fuzzys, erstens ist die Einkommensteuer nur so zwischen 8 bis maximal 15%, und zum zweiten sind Einkünfte, die sinngemäß der Vermögensteuer unterliegen (also Kapitalerträge= Zinsen und Grundvermögenserträge = Mieten) total einkommensteuerfrei.
Auch in der Schweiz trügt das Bild, weil doch die Einkommensteuern deutlich geringer sind als in Affenland.
Bis auf Frankreich gilt das ja für alle diese Länder, wobei nur Japan ein ziemliches Hochsteuerland ist, aber die Japaner können halt nur schwer runter von ihrer Insel und sind zudem kulturell sehr loyal.
Es wird der Eindruck erweckt, woanders sei es auch so - nein, eben nicht. Andernorts sind die Einkommenssteuern geringer, dafür können dann moderate Vermögensteuern ohne allzu großen verdruß erhoben werden.
Trittihn und die anderen Salonbolschewisten sind doch nur auf möglichst hohe Abzocke aus, d.h. sehr hohe Einkommensteuer PLUS möglichst hohe Vermögensteuer.
Im übrigen ist die VSt. der Türöffner für die weitere Enteignung, pardon, natürlich in Neusprech *Belastung*, weil ja dann ein verzeichnis des vermögens amtlich wird, und alles, äh, vergessene, dann zu geldwäscheabzunehmendem Schwarzpfuizeug wird, das die Finanzabgreifer dann mit Schußweste und Dienstwaffe abgreifen werden wie sie nach verbrecherischen Spülern und kapitalverbrechenden Dönerbrätern stöbern...........
Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten - quiek.
Beste Grüße vom Baldur
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RK
15.11.2003, 23:53
@ Dieter
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Meines Wissens juckt das in USA beim Vererben den Staat aber auch nicht, oder? |
-->Und: Wer - als Staat - hier nicht"zulangt", hat binnen weniger Generationen unweigerlich eine Situation von 99% des Vermögens in 1% der Familien.
Ist ja mittlerweile fast überall so zu"bewundern", dieser"tolle Erfolg" des Kapitalismus.
Wieso sollte denn einer, nur weil er reiche Eltern hatte, ohne Leistung erbracht zu haben (außer"Beruf" Sohn/Tochter) und ohne Nachweis der Befähigung, ein Unternehmen zu führen, dieses in den Rachen gestopft bekommen, um es mal jaanz platt zu formulieren?
Der Erbe könnte sich ja statt bei Banken zur Abwechslung mal bei den Beschäftigten"verschulden". Die hätten die zu hinterlegende"Sicherheit" ohnehin eher verdient! Gegenleistung: Mehr Anteile oder Umsatzbeteiligung oder was auch immer im Einzelfall besser passt. Mehr Phantasie bitte!
Das unternehmerische Denken der Angestellten soll doch gefördert werden, bzw. wird immer geklagt, sie hätten zu wenig.
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Dieter
16.11.2003, 00:18
@ RK
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Kennst Du die Risikobereitschaft von Arbeitnehmern? |
-->Nach meiner rein pers. Erfahrung liegt diese Bereitschaft nahe 0, mit wenigen Ausnahmen, die aber meistens auch Unternehmer werden.
Welcher Arbeitnehmer ist bereit, Risikokapital zu geben. Denn in diesem Fall müßte schließlich vom Ersparten genommen werden (falls vorhanden, sonst geliehen) und nicht wie sonst bei Beteilungsmodellen üblich Gehalts-Sonderzahlungen in Form von Unternehmensanteilen fällig werden.
Es wäre schön, wenn Arbeitnehmer sich beteiligen würden statt Banken, es wäre für den Unternehmenserfolg von Nutzen.
Aber genauso wie der Unternehmer sein Eigenkapital vom versteuerten Geld bilden muß, so muß auch der Arbeitnehmer sein Anteil am Kapital vom versteuerten Lohn bilden. Und genau an diesem Punkt hakt es und zwar aus folgendem Grund:
Der Unternehmer (Firmengründer) ist aus rein egoistischen Gründen bereit für seine Idee Verzicht zu üben und zwar in erster Linie Konsumverzicht kombiniert mit hoher Leistungsbereitschaft. Nur so kann sich Eigenkapital bilden. Diese Opfer ist aus verständlichen Gründen der Arbeitnehmer in aller Regel nicht bereit zu tragen um Anteile an"seinem" Unternehmen zu erwerben.
Die Erben des Gründer-Unternehmers brauchen natürlich diese Entbehrungen nicht mehr mitmachen. Aus diesem Grunde halte ich eine Erbschaftssteuer auch für gerechtfertigt. Über die Höhe läßt sich ja trefflich streiten.
Gruß Dieter
>Und: Wer - als Staat - hier nicht"zulangt", hat binnen weniger Generationen unweigerlich eine Situation von 99% des Vermögens in 1% der Familien.
>Ist ja mittlerweile fast überall so zu"bewundern", dieser"tolle Erfolg" des Kapitalismus.
>Wieso sollte denn einer, nur weil er reiche Eltern hatte, ohne Leistung erbracht zu haben (außer"Beruf" Sohn/Tochter) und ohne Nachweis der Befähigung, ein Unternehmen zu führen, dieses in den Rachen gestopft bekommen, um es mal jaanz platt zu formulieren?
>Der Erbe könnte sich ja statt bei Banken zur Abwechslung mal bei den Beschäftigten"verschulden". Die hätten die zu hinterlegende"Sicherheit" ohnehin eher verdient! Gegenleistung: Mehr Anteile oder Umsatzbeteiligung oder was auch immer im Einzelfall besser passt. Mehr Phantasie bitte!
>Das unternehmerische Denken der Angestellten soll doch gefördert werden, bzw. wird immer geklagt, sie hätten zu wenig.
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Tierfreund
16.11.2003, 11:23
@ RK
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Sozialisten sind die, die nichts besitzen, aber alles mit Dir teilen wollen... (owT) |
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dottore
16.11.2003, 14:50
@ RK
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Re: Hast völlig Recht: Gib statt Löhne zu zahlen immer nur Aktien aus |
-->Womit, ganz nebenbei, auch die"Ausbeutung" entfällt.
Der Lohnbezug in Cash ist logischerweise ein Privileg, das sich bis dahin Leibeigenenen oder Hintersassen erkämpft haben (mit Waffeneinsatz), siehe den Aufsatz von Heinsohn/Steiger über"Sicherheit und Unsicherheit in Sozialismus und Kapitalismus" (Leviathan 1984), die Geschichte der Lollarden unter Wat Tyler.
Da es dann freilich keinerlei Geld mehr geben kann (kein Unternehmer muss sich mehr verschulden, also Geld beschaffen, um Löhne zu bezahlen - den Staat und seine Abgabenforderung gegen Einsatz von bewaffnetem Zwang lassen wir diesmal freundlicherweise weg), wird's darauf hinauslaufen, dass die Dividenden in natura ausgegeben werden (Trucksystem) und jeder kann dann mit seinem, ihm zugefallenen Produkt andere Produkte in natura tauschen.
Gruß!
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