-->EU-Kommission warnt Spanien
Meldung vom 15.11.2003
Im jährlichen Herbstbericht warnt die EU-Kommission Spanien vor den Folgen, wenn die Immobilienblase, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat, platzt. In Spanien steigen die Preise für Immobilien immer noch stark an, im vergangenen Jahr um 13,1 Prozent. Hierbei handelt es sich um den realen Anstieg der Immobilienpreise, die knapp vier Prozent Inflation wurden schon abgezogen. Banken in Spanien gehen davon aus, dass spanische Immobilien zwischen acht und 20 Prozent überbewertet sind. Damit steig die Gefahr vor einem Crash am Immobilienmarkt. Die hohen Preise sorgen auch dafür, dass sich die privaten Haushalte extrem verschulden. Seit 1997 haben sich nicht nur die Preise der Wohnungen verdoppelt, sondern auch die Verschuldung der Haushalte. In Spanien wird traditionell eher eine Wohnung gekauft, als gemietet. Die Mieten sind extrem teuer, während Immobiliendarlehen recht günstig sind. Das verführt dazu eine überteuerte Wohnung eher zu kaufen. Dazu kommt die Spekulation und die allgemeine Bereitschaft Geld lieber in Immobilien als in Aktien anzulegen. Die Nationale Statistikbehörde INE hat festgestellt, dass im Juli 2003 sich die Verschuldung der Haushalte wegen dem Kauf einer Immobilie im Vergleich zu Juli 2002 um 23,2 Prozent erhöht hat. Außerdem wird in Spanien weniger gespart, nur noch 13 Prozent des Einkommens (1995 16 Prozent). Die EU-Kommission befürchtet nun, dass bei einem Ansteigen der Zinsen und einer Verschlechterung der Situation am Arbeitsmarkt, einen Crash auslösen könnte, der viele Haushalte wirtschaftlich in den Ruin treiben wird.
Positives gibt es aus dem Baskenland zu berichten, hier hat die Regionalregierung Maßnahmen gegen die Spekulation ergriffen und den sozialen Wohnungsbau verstärkt. Dadurch konnten die Preise auf dem Wohnungsmarkt stabilisiert werden. (mp)
Kommentar:
Erstaunlich, die EU hat Befürchtungen, will Infla/Defla steuern und Bürger schützen.
Quelle:
http://www.spanien-anzeiger.com/nac...ten_spanien.php?datum=1068896904
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