JLL
20.11.2003, 19:07 |
Mal was Fachliches: Was denkt die verehrte Board-Gemeinde so über die Russen?! Thread gesperrt |
-->Tatneft stöhnte mir heute ein laszives"Nimm mich!" entgegen - und da hab' ich's getan. [img][/img]
Schönen Abend
JLL
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ufi
20.11.2003, 19:19
@ JLL
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Ist mein Steckenpferd von früher..... |
-->Unified Energy Systems, Lukoil & Co.
Damit hab ich mal ganz gut verdient.
Bei einer guten Gelegenheit werde ich wieder einsteigen.
Langfristig bestimmt 1A.
Mehr info findest Du bei emboerse(?) oder im ehemaligen rufo-board(?)
Die Links habe ich leider nicht parat.
Gruss
ufi
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Ecki1
20.11.2003, 20:52
@ JLL
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Russland weiterhin auf Kurs |
-->Tatneft stöhnte mir heute ein laszives"Nimm mich!" entgegen - und da hab' ich's getan.
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JLL
20.11.2003, 21:17
@ Ecki1
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Re: Auch die anderen russischen Grazien... |
-->... sehen für mich nicht übel aus.
Nächtle
JLL
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Cichetteria
21.11.2003, 12:23
@ Ecki1
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Re: Russland weiterhin auf Kurs- da gibt's aber auch Zweifler |
-->hi
ein service,nur für Rußland-Interessierte
gruß
Chichette
<font size="5">Der Kreml auf Crashkurs</font>
Der russische Staat überprüft die Fusion von Yukos und Sibneft erneut - Moskauer Börse auf Tief
von Manfred Quiring
Moskau - Der Traum ist ausgeträumt. Dabei sah alles so gut aus. Das russische Bruttoinlandsprodukt legt zu, die Inflationsrate fällt, es wird eifrig investiert. Die russischen Anleger freuten sich auf den Tag, an dem der Aktienindex RTS die 800-Punkte-Marke durchbrechen würde. Dann griff der Kreml ein.
Die Verhaftung von Platon Lebedjew, Chef der einflussreichen Menatep-Gruppe, im Sommer steckte die Börse noch verhältnismäßig gut weg. Wie jetzt klar ist, begann die Staatsmacht damals bereits, die Macht Michael Chodorkowskis einzuschränken. Der Milliardär, bis vor kurzem Chef des russischen Ã-lkonzerns Yukos, sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Die Menatep-Gruppe ist Hauptaktionär bei Yukos.
Dass der Staat auch gegen Chodorkowski vorgeht, erschütterte die russischen Anleger offenbar nachhaltig. Ihr Vertrauen in die Regierung schwindet, weil sie befürchten, dass auch andere Unternehmer im Gefängnis landen könnten. Der RTS notiert derzeit knapp über dem Rekordtief von 481 Punkten.
Präsident Wladimir Putin versuchte am vergangenen Wochenende, der Panik am russischen Aktienmarkt entgegenzusteuern. Auf dem 13. Kongress des Verbandes der Industriellen und Unternehmer schlug er eine Neuauflage des bekannten Geschäfts vor: Russlands Unternehmer sollten sich aus der Politik heraushalten und gleichzeitig ihre"soziale Verpflichtungen" akzeptieren, der Bevölkerung also einen etwas größeren Anteil am Reichtum zukommen lassen. Andernfalls drohe ihnen das Schicksal Chodorkowskis. Besonders diese Aussage wird die Anleger nicht wirklich beruhigen.
Die Unternehmer jedenfalls rückten kleinlaut von Chodorkowski ab. Vizeverbandschef Igor Jurgens lobte in diesem Zusammenhang den"Modernisierer" Putin, auf dessen Seite es zu kämpfen gelte. So ganz kuschen mochten die Verbandsmitglieder dann doch nicht. Sie wählten den inhaftierten Ã-lmilliardär erneut ins Präsidium -"eine Geste der Solidarität und eine Folge der Unschuldsvermutung zugleich", sagte Verbandspräsident Arkadi Wolski.
Simon Kukes, Chodorkowskis Nachfolger an der Spitze von Yukos, hat die Lektion des Kremls offenbar gelernt und gibt sich verbindlich."Ich habe Distanz zu Chodorkowski als Person gewahrt. Ich wünsche ihm viel Glück, aber es ist sein Problem."
Putin ließ die Hunde vor allem deshalb von der Kette, weil Chodorkowski versuchte, eine präsidiale Mehrheit in der Staatsduma zu verhindern und dabei skrupellos alle bezahlte, die sich in irgendeiner Weise für eine Oppositionsrolle eigneten - von den Liberalen bis zu den Kommunisten.
Gleichzeitig drohte Yukos, fusioniert mit dem Konkurrenten Sibneft, dem Kremleinfluss völlig zu entgleiten, wenn das Unternehmen mit einem der beiden US-Ã-lkonzerne Exxon Mobil oder Chevron Texaco zusammengegangen wäre. Das wollte Putin, der mit Rohstoffressourcen Weltpolitik machen will, nicht zulassen. Ã-l und Gas, das ist sein Credo, sind Staatsangelegenheiten, private Unternehmen haben sich dem Kreml zu unterwerfen. Kukes hat das verstanden und sprach sich bereits gegen eine Fusion mit den US-Multis aus, es gebe kaum Synergieeffekte.
Chodorkowski sitzt seit dem 25. Oktober im berüchtigten Moskauer Untersuchungsgefängnis"Matrosenstille".
Ein Antrag auf Haftverschonung wurde abgelehnt. Die Generalstaatsanwaltschaft unter Wladimir Ustinov will ihn wegen Gesetzesverletzungen in sieben Fällen anklagen. Besonders wird ihm vorgeworfen, er habe mit einer organisierten Gruppe Eigentum in besonders großem Umfange unterschlagen und Steuern hinterzogen. Die Anklagebehörde beziffert den Gesamtschaden mit einer Mrd. Dollar. Inzwischen kursiert die Vermutung, die Steuerbehörde könnte sogar zehn Mrd. Dollar Rückzahlung verlangen.
Ein erneuter Erdrutsch an der Börse wäre die Folge.
Seit Chodorkowskis Inhaftierung befindet sich Yukos im Fadenkreuz verschiedener Institutionen, die ihre ganze behördliche Macht einsetzen, um ihm die unterschiedlichsten Verfehlungen nachzuweisen. Allen voran natürlich die Generalstaatsanwaltschaft, die Steuerbehörden und der Rechnungshof. Auch das Ministerium für Bodenschätze und das Ministerium für Eigentumsfragen sind aktiv, die bereits erteilte Zustimmung des Antimonopol-Ministeriums zur Fusion von Yukos und Sibneft wird erneut überprüft.
Vergangenen Montag musste schließlich Yukos-Großaktionär Leonid Newslin als Rektor der angesehenen Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität (RGGU) zurücktreten. Er war im Juni in dieses Amt gewählt worden, nachdem Yukos versprochen hatte, in den kommenden zehn Jahren 100 Mio. Dollar zu zahlen. Einer Moskauer Zeitung erklärte Newslin, dass er zum Rücktritt gezwungen worden sei.
Das beweise, dass der russische Staat den Konzern und"eine Gruppe von Yukos-Aktionären aus politischen Motiven verfolgt".
Das mag stimmen, macht aber aus Chodorkowski noch keinen hehren Vorkämpfer für Freiheit und Demokratie. Der Milliardär verfolgte die eigenen Interessen stets mit skrupellosen Mitteln. Die heute von ihm zu Recht als korrupt beschimpfte Kremlbürokratie war ihm Mitte der neunziger Jahre behilflich, in einer mehr als zweifelhaften Auktion für gerade mal 309 Mio. US-Dollar 78 Prozent eines Erdölkonzerns zu erwerben, der nach Abschluss des Deals sechs Mrd. Dollar wert war. Heute liegt der Marktwert bei 24 Mrd. Dollar. Politik, so bekannte Chodorkowski kürzlich, habe ihn nur in dem Maße interessiert,"wie sie Geschäfte fördert oder behindert".
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[b]<font size="4">Die Gier der Ankläger wächst [b]</font>
Nach der Yukos-Affäre wird die Verfolgung russischer Unternehmen durch die Justiz des Landes weitergehen, befürchtet Jewgeni Jassin (wer er ist, am Ende des Artikels))
So sehr wie allzu große Vertrautheit Verachtung erzeugt, führt Erfolg oft zu Selbstgefälligkeit. Leider scheint das auch auf Russland zuzutreffen, wo sich die Regierung entschlossen hat, in der längsten wirtschaftlichen Wachstumsphase nach dem Ende des Kommunismus den Krieg gegen die Oligarchen aus den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts erneut aufzunehmen.
Die Verhaftung von...siehe unten im link
<ul> ~ Der Bericht im ganzen Original:hier klicken</ul>
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Ecki1
21.11.2003, 15:27
@ Cichetteria
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Netter Artikel. Er hat aber mit Wellen nur insoweit zu tun,... |
-->als er nach Abschluss einer grösseren Korrektur erschienen ist.
Gruss!Ecki[img][/img]
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kizkalesi
23.11.2003, 11:50
@ JLL
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Re:Was denkt die verehrte Gemeinde so über die Russen?!hier was M. Mobius denkt |
-->>Tatneft stöhnte mir heute ein laszives"Nimm mich!" entgegen - und da hab' ich's getan. [img][/img]
>Schönen Abend
>JLL
<font size="5">Krise um Yukos koennte die Märkte stärken</font>
von Mark Mobius
Es war im September, als wir an dieser Stelle kurz über die Verhaftung von Platon Lebedev, einen der größten Anteilinhaber der russischen Ã-lfirma Yukos, geschrieben haben. Nun wurde Ende Oktober Yukos-Chef Michail Chodorkowski von Sicherheitskräften verhaftet. Die Vorwürfe gegen ihn umfassen unter anderem Steuerhinterziehung und Betrug. Auslöser der Ermittlungen ist aber der Umstand, dass Chodorkowski politische Parteien unterstützt hat, die gegen Putin antreten.
Die Verhaftung Chodorkowskis hat vor allem unter den internationalen Beobachtern Besorgnis ausgelöst. Sie fürchten die Verfolgung weiterer"Oligarchen" und eine gewaltsame Veränderung der Eigentumsverhältnisse. Bei der russischen Bevölkerung finden die Maßnahmen gegen die Oligarchen hingegen Zustimmung. Viele Menschen gehen hier davon aus, dass die Oligarchen ihre gigantischen Reichtümer mit illegalen Mitteln an sich gebracht haben. Das macht sie angreifbar, wenn sie jetzt wegen Rechtsverletzungen angeklagt werden.
Die Folgen der Ereignisse um Yukos für ausländische Investitionen in Russland und für die gesamte russische Wirtschaft sind noch unklar. Unmittelbar nach der Verhaftung waren Panikverkäufe zu beobachten, und wir sehen kurzfristig eine erhöhte Volatilität am russischen Aktienmarkt. Der Vertrauensverlust wirkt sich auch auf andere Schwellenländer Osteuropas aus. Der MSCI EM Eastern European Index verlor im Oktober 2,8 Prozent (in US-Dollar). Wir glauben, dass sich ausländische Investoren jetzt erst einmal mit weiteren Investitionen zurückhalten werden.
Die Maßnahmen gegen Michail Chodorkowski sollten dabei vor allem vor dem Hintergrund der bisherigen Reformen sowie unter Berücksichtigung des russischen Wirtschaftswachstums gesehen werden. Die Ereignisse ändern nichts am hohen Kredit-Rating, das Russland heute genießt. Für dieses Jahr wird ein Wirtschaftswachstum von sechs Prozent erwartet. Rechtsstaatlichkeit, Privateigentum, eine gerechte Justiz und ein hohes Maß an öffentlicher Sicherheit sind für das anhaltende Wachstum in Russland entscheidend. Aus unserer Sicht wird es jetzt darauf ankommen, wie das Verfahren gegen Chodorkowski und andere Oligarchen verläuft. Solange ein faires, transparentes und öffentliches Verfahren nicht gewährleistet ist, dürften sich ausländische Investoren weiter zurückhalten. Wenn die Ereignisse jedoch eine strengere Kontrolle zur Folge haben, kann sich das als positiv für die russische Wirtschaft erweisen, weil dann weniger Kapital illegal ins Ausland abfließt.
Die ausländischen Investoren in Russland wissen, dass der Übergang von der schwierigen Phase nach dem Ende der Sowjetunion zu einem funktionierenden System mit Rechtssicherheit nicht einfach ist. Was nun geschieht, ist ein Teil des Übergangs, in dem die Kräfte, die für eine gerechte Anwendung des Rechts eintreten, gegen diejenigen kämpfen, welche die Gewaltherrschaft bevorzugen. Kommt es zu einem fairen und transparenten Chodorkowski-Prozess, wird dies die Rechtssicherheit in Russland einen Schritt weiter bringen.
Wir glauben, dass sich Russland in Richtung einer demokratischen und funktionierenden Marktwirtschaft weiterentwickeln wird. Das Land ist diesen Weg schon zu weit gegangen, als dass sich der Prozess noch einmal umkehren lassen würde. Der Markt wird kurzfristig volatil reagieren, auch weil viele Investoren auf Profiten sitzen und diese möglicherweise erst einmal mitnehmen werden. Langfristig glauben wir aber, dass die russischen Unternehmen, vor allem aus den Branchen Ã-l/Gas, Konsumwaren oder Banken, ein gutes Potenzial aufweisen. Die Unternehmen zeichnen sich durch ein solides Wachstum bei gleichzeitig niedrigen Bewertungen aus. Der russische Markt könnte aus dieser Krise durchaus gestärkt hervorgehen.
Der Autor ist Emerging- Markets-Experte bei Templeton Asste Management
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