-->Es folgt ein Ausschnitt des Artikels"Zählt ein Leben mehr als zwei?" von www.telepolis.de
Der ganze Artikel findet sich hier:
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/16246/1.html
Gefährliche Gedankenspiele
Bislang beschränkten sich bioethische Vorstöße dieser Art auf den angelsächsischen Raum. Die dortigen"Utilitaristen" gehen bioethische Probleme oft grundsätzlich anders an als hiesige Denker. Steht gemeinhin die Frage"Was darf die moderne Medizin" im Mittelpunkt der Debatte, fragen die Utilitaristen:"Welche Möglichkeiten hat sie?" Zu welchen Auswüchsen eine solche Enthemmung wissenschaftlichen Denkens führt, beweist einer der führenden Köpfe der Zunft immer wieder aufs Neue: John Harris, Mitglied der Britischen Humangenetik-Kommission und Professor für Bioethik an der Universität Manchester. Schon Mitte der siebziger Jahre machte sich der Philosoph mit dem Modell der"Überlebenslotterie" von sich reden:
Jeder Mensch erhält eine Art Los-Nummer, die in einen Zentralrechner eingegeben wird. Immer wenn ein Arzt mindestens zwei Patienten hat, die nur durch Organspende gerettet werden können, er aber gerade keine geeigneten Organe aus natürlichen Todesfällen zur Hand hat, kann er am Zentralrechner geeignete Organe abrufen. Der Computer sucht die Nummer eines Spenders nach dem Random-Prinzip (dem Zufalls-Prinzip), und die selektierte Person wird getötet, damit mindestens zwei andere Menschen gerettet werden können.
John Harris in"Die Überlebenslotterie"
[b]Ich kann mir auch schon vorstellen, wer die"Gewinner" dieser Lotterie sein werden und wer die Verlierer.
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