dottore
08.12.2003, 14:31 |
Gold: Schließt die Deutsche Bundesbank mit Verlust ab? Thread gesperrt |
-->Hi,
überschlägig hatte die Buba per Ultimo 02
- 48,8 Mrd € in Dollarforderungen (inkl. IWF)
- 36,2 Mrd € in Gold und Goldforderungen (egal jetzt, ob und wie und wo).
Summa: 85.
Inzwischen sind die $-Forderungen (sofern nichts an- oder verkauft wurde) um ca. 7,5 Mrd gefallen. Wären 41,3 Mrd €.
Die Goldposition (111 Mio oz.), sofern nichts ab- oder zu ging, um ca. 9 Mrd $, aber nur um knapp 1 Mrd € gestiegen. (Auch Gold wird zu Ultimo bewertet, zuletzt 326). Wären 37,2.
Summa: 78,5.
Die Aktivseite könnte sich demnach um 6,5 Mrd € erleichtert haben.
Dies ist ganz ungut. Denn der"Nettozinsertrag" ergab sich 02 bei 4,2 (02: 6,6) Mrd. Der Bilanzgewinn bei 5,4 (nach 11,3 Mrd).
Dass sich der Zinsertrag gesteigert haben könnte, ist praktisch ausgeschlossen.
Also woher den Gewinn nehmen (außer durch die üblichen Tricks, z.B. Auflösung von Passiva, die aber schnell bekannt würden)? Die"Einsparungen" (Entlassungen) greifen ja nicht sofort.
Ich weiß es nicht. Nach der Überschlagsrechnung müsste die Leichterung der Aktivseite so immens durchschlagen, dass pari passu ein Verlust ausgewiesen werden müsste, zumindest scheint mir viel mehr als eine ausgeglichene Bilanz kaum erstellbar.
Und Gold? Mit einem"Die Bilanz konnten wir 03 hauptsächlich mit Hilfe der besseren Goldposition halten" kann Welteke kaum vor die Bilanz-PK treten.
Taj, auch ZBs haben's in sich...
Gruß!
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Ecki1
08.12.2003, 14:36
@ dottore
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Bundesbank: Dollar-Verluste noch keineswegs ausgemachte Sache |
-->Hallo Dottore
Dass die Bundesbank völlig ohne Währungshedge-Aktivitäten arbeitet, erscheint mir ganz und gar unwahrscheinlich. In der Regel wird hierbei mit weit gestellten Straddles abgesichert, z.T. auch mit kostengünstigen Barrier-Optionen, gelegentlich auch mit Terminpositionen.
Gruss!Ecki
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dottore
08.12.2003, 16:27
@ Ecki1
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Re: Doch! |
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Hi Ecki,
habe soeben ausführlichst mit denen telefoniert. Entweder sie haben mich angelogen oder die Wahrheit gesagt.
Jedenfalls:"Wir machen keine Devisentermingeschäfte und sichern keine Positionen ab."
Alles was in der Bilanz erscheint, erscheint und wir ausschließlich zum üblichen Ultimo-Kurs bewertet."So bitter das für uns beim derzeit fallenden Dollarkurs ist."
Ich will darüber nicht lästern, aber es hat mit dem Staatsverständnis zu tun: Der Staat versichert sich auch nicht. Nie, gegen nichts.
Gruß!
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chiron
08.12.2003, 16:27
@ Ecki1
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Verstehe ich nicht... |
-->>Hallo Dottore
>Dass die Bundesbank völlig ohne Währungshedge-Aktivitäten arbeitet, erscheint mir ganz und gar unwahrscheinlich. In der Regel wird hierbei mit weit gestellten Straddles abgesichert, z.T. auch mit kostengünstigen Barrier-Optionen, gelegentlich auch mit Terminpositionen.
>Gruss!Ecki
Hallo Ecki
Dollars kaufen und dann hedgen, wo ist da die Logik? Damit beeinflusst die ZB den Dollarkurs nicht und das ist und war doch schon immer das Ziel, damit die Exportwirtschaft nicht ins Stocken kommt.
Gruss chiron
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Ecki1
08.12.2003, 16:33
@ dottore
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Re: Auweia und wieder mal herzlichen Dank für Deine Recherchen! (owT) |
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Ecki1
08.12.2003, 16:37
@ chiron
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Re: Erklärungsversuch |
-->Hallo Ecki
Dollars kaufen und dann hedgen, wo ist da die Logik? Damit beeinflusst die ZB den Dollarkurs nicht und das ist und war doch schon immer das Ziel, damit die Exportwirtschaft nicht ins Stocken kommt.
Gruss chiron
Hallo Chiron
Das Ziel der ZB ist unter anderem durchaus auch ein Ertragsziel (Budget). Wenn man unterjährige Dollarpositionen hält (Geldmarkt) und ein wenig mit der Steilheit der Dollar-Zinskurve spielt, kann ein Währungshedge durchaus sinnvoll sein, ohne den Ertrag zu gefährden,
meint Ecki1
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LOMITAS
08.12.2003, 17:03
@ dottore
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Re:dann gibs heuer für den klammen hans nichts, oder wenn dann nur mumpitz???? (owT) |
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fridolin
08.12.2003, 17:19
@ dottore
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Frage - was dann? |
-->Hallo,
einmal angenommen, alle gängigen Tricks reichen nicht aus, und die BuBa müßte nach den Bilanzierungsregeln für 2003 einen Verlust ausweisen. Was geschieht dann? Wenn ein Gewinn da ist, wird dieser an den Staat ausgeschüttet. Wenn nun ein Verlust da ist, muß dann der Staat als Eigentümer der BuBa einen entsprechenden Betrag aus allgemeinen Haushaltsmitteln (woher die auch immer kommen sollen) zuschießen?
Danke und Gruß.
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thomas
08.12.2003, 17:23
@ fridolin
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DIE Kuh ist nur zum Melken da, nicht zum Füttern. Eigenkapital? Wozu? (owT) |
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dottore
08.12.2003, 18:42
@ fridolin
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Re: Frage - was dann? |
-->>Hallo,
>einmal angenommen, alle gängigen Tricks reichen nicht aus, und die BuBa müßte nach den Bilanzierungsregeln für 2003 einen Verlust ausweisen. Was geschieht dann? Wenn ein Gewinn da ist, wird dieser an den Staat ausgeschüttet. Wenn nun ein Verlust da ist, muß dann der Staat als Eigentümer der BuBa einen entsprechenden Betrag aus allgemeinen Haushaltsmitteln (woher die auch immer kommen sollen) zuschießen?
Hi,
so schnell geht's nicht. Da die Buba nicht illiquide werden kann, geht praktisch alles bis hin zum Verlustvortrag open end.
Der Verlust erscheint ja auf der Aktivseite:
Gold
Forderungen
- Ausland
- Inland
Kasse (Münzen)
Verlust
Und macht sie länger. Also muss man die Passivseite anpassen, wurscht womit, was schon deshalb no problem ist, weil die Buba über Banknoten die Passivseite schnitzen kann wie belieben. Eisklate Variante: Gibt Banknoten = Verlust aus und lässt diese im Safe außerhalb von ihr selbst still verwahren - leistet den Bilanzvorschriften Genüge.
Oder man nimmt den Verlust aktiv raus und passiv dann irgendwass wie Rücklagen usw.
Also erst mal gucken, was der Welteke überhaupt zu vermelden hat.
Gruß!
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