-->Hallo!
Student schrieb weiter unten:
(Bezug zu Theo im P.S.)
>Die"Macht" entsteht letztlich durch die Körperlichkeit unseres Bewußtseins
>(es ist an die Körperlichkeit gebunden).
Hier geht es zur Sache, lieber Student!
Macht (sowohl im Sinne von Ohnmacht, als auch von Verursachungsmacht) erscheint, sobald das Bewußtsein sich mit der Körperlichkeit identifiziert.
Da Körperlichkeit mit Schmerz, Lust, Leiden, Freuden - letztlich mit der Sterblichkeit - verknüpft ist, verursacht die Identifikation (wohlgemerkt: ein aktiver Vorgang, diese Identifikation, kein Zwang!) mit der Körperlichkeit die Dualität der Wahrnehmung: Diese führt zur Bewertung der Erfahrung und zum Streben nach dem für"angenehm=gut=körper-erhaltend" Bewerteten und zum Vermeiden des Gegenteils hiervon (der ganze Vorgang = Biß in den Apfel vom Baum der Erkenntnis). Im Gefolge davon stellt sich sofort und zwangsläufig Verlustangst ein (Paradies adé), sowie Vorratshaltung und Schutzbedürfnis - und der Rest der Geschichte ist bekannt: Die menschliche Geschichte eben.
Ausnahmen: Die"Heiligen" und andere"Extremisten", denen nachgesagt wird, sie hätten die Bedingtheiten der körperlichen Existenz überwunden.
Nicht-Heilige erfahren Un-Heil, weil sie das Heil (noch) nicht erlangt haben: Das Leid der Identifikation mit dem Körper.
Sie können erpresst werden mit der Drohung von Schmerz und Tod, oder mit der Verlockung sagenhafter Reichtümer oder Lüste/Genüsse.
Sie sind total außengesteuert.
Indem wir darauf einsteigen, sind wir schon gefangen.
Und sofern wir in diesem Spiel meinen mitspielen zu müssen (weil wir glauben, zwangsweise Opfer unserer"Menschlichkeit" zu sein), sind wir Objekt jedweden Machtspiels, und Dottore hat insoweit vollständig recht.
Womit er nicht recht hat, das ist die Projektion der menschlichen Geschichte in die Zukunft und mit dem Menschenbild, das seiner Sicht zugrunde liegt: Diese ist in dem hier interessierenden Aspekt definiert durch die Identifikation des Menschen mit seinem Körper. Damit bleibt keinerlei Raum für alle großartigen Leistungen, die Menschen in der Vergangenheit vollbracht haben, gerade INDEM sie es wagten, sich außerhalb der körperlichen Bedingtheit zu stellen:
Dafür gibt es zahlreiche Stories in der Bibel, aber auch in zig anderen Schriften (Neuere: Autobiographie eines Yogi, Paramahansa Yogananda; Die Schriften von Sri Aurobindo (einem Yogi, der vorher als regelrechter Terrorist den bewaffneten Kampf gegen die Engländer praktizierte, und im Knast Erleuchtung erlangte); Die Lehren des Don Juan, von Castaneda; uswusw...)
Höchst interessant finde ich die Story über Jesus, wie er auf der Zinne des Tempels vom damaligen Leiter der Illuminaten das Angebot erhielt, in den Club einzusteigen (ich habe das hier gerade etwas modernisiert). Jesus hat's bleiben lassen, weil er wußte, daß diese Art von Macht weit unterhalb der Macht der Liebe steht. Und er hat dafür bezahlt. Damit bewies auch er diesen"überkörperlichen" Mut.
Klar, wer mag, kann natürlich sagen, dass das alles Quatsch sei. Wer so denkt, schlägt eben die Tür vor seiner eigenen Nase selber zu und findet sich ab mit dem für „unabänderlich“ Erklärten. Resignation und Zynismus sind dann unausweichlich. Ebenso die Kumpanei mit der „Macht“, denn unter dieser Prämisse macht es keinen Sinn, irgendeine Bequemlichkeit/Erleichterung dieses dann ätzenden sinnlosen Daseins zu versäumen.
Was mir in Dottore's Machttheorie fehlt, ist der Hinweis darauf, daß der bisherige Umgang mit dem Thema „Macht“ in der menschlichen Geschichte einfach nur Ausdruck menschlicher Unreife ist, Ausdruck dessen, dass wir’s halt noch nicht besser drauf haben und: Daß es darum geht, genau darüber hinauszuwachsen.
Das utopische Element fehlt. Ja freilich hat diese meine Sicht keinen"Realitätsgrad" - dennoch liegt genau darin das Element der Hoffnung."U-Topos" heißt, glaub ich,
"ohne Ort". Das verstehe ich in dem Sinne, wie Jesus gesagt haben soll:"Der Menschensohn hat keinen Platz, an dem er sein Haupt niederlegen könnte."
In der Welt der Materie, die im Nicht-Bewußtsein ihres Wesens, ihrer Herkunft
und ihrer Einheit mit dem Sein besteht (vegetiert), scheint das Göttliche Bewußtsein keinen Platz zu haben.
Den Herrschaftsbereich der Macht (in Dottore's Sinn) kann nur überwinden, wer sich seiner Göttlichkeit bewußt wird (zunächst: werden WILL) und zwar, solang er in diesem Körper weilt. Alle Anderen sind gefangen und mitgehangen, und - auf dieser Basis - völlig kalkulierbar und manipulierbar. Und sind sie gerade nicht Objekt direkter, aktueller Manipulation, ticken sie halt nach den früher eingepflanzten Programmen.
Daraus erklärt sich übrigens auch die in den Medien weltweit und konsequent verbreitete Strategie der Lächerlichmachung all dessen, was über den Suppentopf hinausgeht (was also zur Wahrnehmung der Transzendenz unseres Seins aufruft oder auch nur an diese erinnert).
Denn ihres göttlichen Selbst bewußte Menschen sind nicht mehr manipulierbar, weil sie immer mehr spontan ihren inneren Impulsen folgen, und für manipulative Eintrichterungen zunehmend weniger zugänglich sind.
Mir ist durchaus bewusst, dass all das nicht gesagt werden „sollte“, wenn man von gewissen Kreisen noch für voll genommen werden möchte. Doch was soll’s: Warum sollte ich nicht sagen, was ich denke - bald könnte es zu spät sein, und dann würde mich mich darüber grämen, wenn ich geschwiegen hätte...
Gruß vom Pega
(der sich für Nahrungsergänzungsmittel interessiert, wenn sie helfen, das Körpergefährt besser tauglich zu erhalten, der lieber besser speist als schlechter, etc. und es sehr schätzt, angenehm zu hausen. Das alles beeinträchtigt jedoch nicht im Geringsten den Sinn der Bemühung, mir der Kraft immer besser bewußt zu werden, die ich bin - und die auch du, lieber Leser, bist: Es geht darum, sich auf den Weg zu machen. Jeder für sich, zu seiner Zeit.)
P.S.an Theo/Samuel-Story:
Die Israeliten brauchten einen König im Außen, weil sie sich von der GottesERFAHRUNG (in ihrem Herzen) abgewendet hatten (= sie verzichteten auf ihr individuelles Königtum), dadurch gerieten sie in den Zustand der Außengesteuertheit - zahlten die Zeche in Form von Besteuerung, und Willkür der"Macht" - und ernteten bittere Teuerung.
Jedweder Reibungsverlust wird unmittelbar und absolut zwangsläufig durch die Abwendung von der Einheit (= Liebe, Leben) hervorgebracht: Der gesamte Horrortrip der Trennung (= Schuld, Misstrauen, Kontrolle, Angst, Hass, Tod).
Ja, Liebe ist die Aufhebung der Urschuld.
Ich erlaube mir, in diesem"Tal der Tränen" an den Garten Eden zu erinnern...und daran, daß er jetzt, parallel zu dieser Welt, existiert, sogar heute noch für uns erreichbar.
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