--> ~ Der stark aufgewertete Euro scheint erste Spuren bei der deutschen Exportentwicklung hinterlassen zu
haben. Der deutsche Handelsbilanzüberschuss schrumpfte im Oktober auf EUR 10,8 Mrd. von EUR
14,3 Mrd. im Vm. Saisonbereinigt gingen die Exporte um 6,6% gg. Vm. zurück, während auf der
Importseite ein Zuwachs von 1,6% verzeichnet wurde. Auch der Saldo der gesamten Leistungsbilanz
verringerte sich auf EUR 6,3 Mrd. von EUR 9,4 Mrd. im September.
~ Zu der Entwicklung der Gemeinschaftswährung äußerte sich am Mittwoch der Bundesbank-Präsident Ernst
Welteke. Auf der traditionellen Pressekonferenz zum Jahresende sagte er, er sehe den Euro auf
derzeitigem Niveau nicht als übermäßig überbewertet an. Demnach könne von einem „Überschießen“
des Wechselkurses in der aktuellen Situation nicht die Rede sein. Weiterhin brachte er zum Ausdruck, dass
die Zinsen in der Eurozone noch länger auf ihrem historisch tiefen Niveau bleiben könnten.
~ Im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat ist es in Bezug auf ein
Vorziehen der Steuerreform bislang zu keiner Einigung gekommen. Für den heu-
tigen Nachmittag sind weitere Verhandlungen vorgesehen.
~ Großbritannien rechnet dem gestern von Schatzkanzler Brown vorgestellten
Haushaltsbericht zufolge für das laufende Jahr mit dem höchsten Budgetdefizit
seit fast zehn Jahren. Dennoch sei das britische Defizit das niedrigste aller großen
Industrienationen.
~ Die vor ca. einem Monat bereits veröffentlichten Wachstumsraten für das italienische BIP in Q3 sind
gestern in der zweiten Schätzung wie erwartet bestätigt worden (0,5% gg. Vq. und Vj.). Der stärkste Impuls
für diese Entwicklung ging dabei vom Außenhandel aus. Die Nettoexporte leisteten einen Beitrag zum BIP -
Wachstum von 1,2%. Die Exporte konnten kräftig um 5,7% gg. Vq. zulegen, während sich die Importe auf
lediglich 1,5% erhöhten. Die Binnennachfrage entwickelten sich schwach. Während der private Konsum (mit
einem Wachstumsbeitrag von 0,4%) um 0,7% gg. Vq. zugenommen hat, gingen die Investitionen um 0,4%
gg. Vq. zurück.
~ Die norwegische Kerninflationsrate CPIATE sank im November überraschend um 0,2% gg. Vm., so
dass die Jahresrate weiter auf 0,5% sank (Vormonat: 0,8%). Dies erhöht u.E. die Chancen auf eine weitere
Zinssenkung um 25-50 Bp. auf der Sitzung am Dezember 17 (aktuelles Leitzinsniveau: 2,50%). Die Norges
Bank hat in den letzten Wochen wiederholt geäußert, dass sich die Inflation auf niedrigem Niveau
verfestigen könnte.
~ US-Finanzminister Snow hat erneut bekräftigt, dass ein starker US-Dollar im In-
teresse der USA sei. „Unsere Politik hinsichtlich des Dollars ist die, dass wir nach
wie vor Wert auf einen starken Dollar legen“, so Snow. „Das liegt in unserem
nationalen Interesse, und das haben wir immer wieder bekräftigt“, so der US-
Finanzminister weiter. In Bezug auf Deviseninterventionen äußerte Snow darüber
hinaus, dass die Wechselkurse vom Markt bestimmt werden sollten. Interventio-
nen müssten „auf ein Minimum beschränkt bleiben“.
~ Die USA will China im Streit um die Freigabe des Yuan-Wechselkurses Agentur-
meldungen zufolge entgegenkommen. So schlägt die US-Regierung vor, die
Währung schrittweise neu zu bewerten. China erklärte sich bereit, die Wechsel-
kursmechanismen zu reformieren. Eine Sprecherin der Regierung warnte jedoch,
flexiblere Wechselkurse könnten.sowohl zur Aufwertung als auch zur Abwer-
tung. führen.
Der japanische Finanzminister Tanigaki wollte die
Gerüchte über eine angebliche Intervention der Bank von Japan zur Schwächung des Yen allerdings nicht
kommentieren. Ebenfalls wollte er keine Details aus seiner Diskussionsrunde mit dem Premierminister
Koizumi und dem BoJ-Gouverneur Fukui offenlegen, obwohl er einräumte, dass das Thema Yen-
Aufwertung auch angesprochen wurde.
~ Der Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), Raghuram Rajan,
rechnet für das kommende Jahr mit einem US-Wirtschaftswachstum von mehr als
vier Prozent. Die US-Ã-konomie profitiere dabei vor allem von Impulsen aus den
umfassenden Steuersenkungen. Im Hinblick auf die europäische Konjunktur zeigt
sich der IWF-Chefvolkswirt skeptischer. Bislang war der IWF für das Jahr 2004
von einem europäischen Wachstum in Höhe von 1,9% ausgegangen, hält dieses
aber zwischenzeitlich für schwer erreichbar. Durch Strukturreformen würde in der
Eurozone aber mittelfristig die Basis „für höheres Wachstum gelegt“.
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