R.Deutsch
13.12.2003, 09:51 |
Kleine Kopfnuss zum Wochenende - speziell für dottore Thread gesperrt |
-->Giralgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel. Dies gilt natürlich auch für elektronisches Giralgeld und alle elektronischen Edelmetallwährungen, wie e-gold etc. Die Annahme beruht auf freiwilliger Vereinbarung und auf der Hoffnung, dass ein Anderer es ebenfalls freiwillig als Zahlung akzeptiert. Wie passt das zur Machttheorie des Geldes?
Ist diese Theorie nicht ohnehin nur auf den Nationalstaat begrenzt und wird also mit zunehmender Globalisierung als Erklärungsmodell immer bedeutungsloser?
Im Anhang noch ein hübsches praktisches Beispiel, wie die Amerikaner den illegalen Abgabenzwang des Staates konkret im Rahmen des Rechtsstaates unterlaufen, statt sich Gedanken zu machen, warum staatlicher Zwang (Erpressung) unabwendbar ist.
By Henry Pierson Curtis | Sentinel Staff Writer
Posted December 11, 2003
A Lake Mary chiropractor beat the IRS this week when a
federal judge in Orlando threw out an income tax evasion
case against her.
It was the second time in 11 years that Lois Somerville
of Advanced Chiropractic Clinic has defeated a case
against her for lack of evidence.
"She is extremely relieved and grateful the ordeal is
over," said lawyer Steven L. Sands of Daytona Beach, who
defended the case with his brother and fellow attorney,
Kenton V. Sands of Orlando.
The victory came late Tuesday afternoon on the fifth day
of trial when U.S. District Judge Patricia C. Fawsett
issued a judgment of acquittal before the case went to
the jury.
"Essentially, she felt the government was unable to prove
their case beyond a reasonable doubt," said Sands, who
would not comment further on Fawsett's decision.
A spokesman for the Department of Justice tax division in
Washington, D.C., could not be reached.
In September, Somerville was charged in a federal
indictment with evading taxes from 1990 through 1998. If
convicted, she had faced up to five years in prison and
$1.25 million in fines.
The indictment charged her with reporting as little as
$1,000 to at most $6,000 in each of those years. The
indictment did not specify the amount of taxes, penalties
and interest she was charged with evading.
Prosecutors with the tax division of the U.S. Department
of Justice claimed Somerville concealed her true earnings
from the IRS by depositing most of her income into two
trusts. She created the Somerville Family Trust in 1990
"in an effort to keep her personal residence out of the
reach of an Internal Revenue Service tax lien," according
to the indictment.
The second tr! ust was the Advanced Chiropractic Clinic
Trust.
Somerville did not return telephone messages.
Advanced Chiropractic does not have a telephone listing,
but directory assistance gave the phone number for
Crystal Lake Chiropractic. That chiropractic clinic on
West Wilbur Avenue in Lake Mary shares the same address
as one of the business addresses listed for Somerville in
Florida corporate records.
In 1992 the chiropractor served as her own lawyer when
the state Fifth District Court of Appeal in Daytona Beach
ruled that state insurance investigators illegally seized
her patient, billing and bank records.
The raid followed a nine-month investigation of her
practice, then on West Lake Mary Boulevard, that produced
eight counts of business fraud and one count of organized
fraud.
State prosecutors dropped the case, saying they could not
proceed without the seized records.
Unrelated charges of grand theft and forgery in a
separate case against Somerville were dropped in 1992
when prosecutors said they had witness problems.
Henry Pierson Curtis can be reached at 407-420-5257 or
hcurtis@orlandosentinel.com.
Copyright 2003, Orlando Sentinel
<ul> ~ Anleitung zur legalen Steuervermeidung</ul>
|
fridolin
13.12.2003, 10:20
@ R.Deutsch
|
Frage... |
-->Giralgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel. Dies gilt natürlich auch für elektronisches Giralgeld und alle elektronischen Edelmetallwährungen, wie e-gold etc. Die Annahme beruht auf freiwilliger Vereinbarung und auf der Hoffnung, dass ein Anderer es ebenfalls freiwillig als Zahlung akzeptiert.
<font color=#0000FF>Jetzt hab ich mal eine Frage. Was meinst Du mit"Giralgeld"? Nach meinem Sprachverständnis ist dies ein auf Geld lautendes Guthaben (bzw. eine Schuld) auf einem Girokonto. Guthaben auf einem Girokonto wiederum ist eine Forderung des Inhabers auf Aushändigung einer entsprechenden Menge von Banknoten (gesetzliches Zahlungsmittel) gegenüber der kontoführenden Bank. Überweisung, Scheckziehung, Lastschrifteinzug usw. ist die mehr oder weniger formlose Übertragung dieses Anspruches an einen Dritten, wobei letztlich auch die zur Leistung verpflichtete kontoführende Bank wechseln kann.
Wieso soll dieses Giralgeld (Bonität aller beteiligten Banken und Funktionieren des bargeldlosen Transfers vorausgesetzt) nicht dem körperlichen Geld (Banknote) gleichgestellt sein? Mit der freiwilligen Annahme ist es gerade bei staatlichen Kassen ohnehin so eine Sache. Bargeld nimmt der Staat in der Regel gar nicht mehr an, sondern er verpflichtet den Schuldner zur bargeldlosen Zahlung.
Was der Presseartikel im übrigen mit dem ganzen Problem zu tun haben soll, hat sich mir nicht erschlossen.
</font>
|
JLL
13.12.2003, 11:26
@ R.Deutsch
|
Re: Das ist der springende Punkt |
-->>Ist diese Theorie nicht ohnehin nur auf den Nationalstaat begrenzt und wird also mit zunehmender Globalisierung als Erklärungsmodell immer bedeutungsloser?
Es gibt ein überstaatliches Korrektiv, das ist die Existenz anderer Nationalstaaten oder Mächte. Mir scheint allerdings nicht Globalisierung, sondern Freizügigkeit das entscheidene Stichwort zu sein. Solange(!) es Freizügigkeit gibt, können sich Bürger und Unternehmen einer allzu fordernden Macht entziehen, indem sie ihr"Lebwohl" sagen.
Dottores Ansatz greift m.E. dann voll, wenn sich eine Macht der Konkurrenz mit anderen Mächten entzieht, beispielsweise indem sie Ihre Bürger einsperrt, den freien Verkehr von Geld und Waren unterbindet, etc. Eine Macht, die sich der Konkurrenz mit anderen Mächten entzieht, ist eine schwache Macht. Man sollte sich tunlichst davor hüten, im Einflussbreich schwacher Mächte zu wohnen, da diese dazu neigen, ihre äußere Schwäche nach innen besonders drakonisch zu kompensieren (ehem. Ostblock). Genau hier gilt dann in vollem Umfang das, was ich mal spöttisch als Sklaventheorie mit den GZs als Sklavenwährungen beschrieben habe. Deutschland ist im Moment zumindest nicht dabei stärker zu werden.
Dottores Ansatz griffe auch dann voll, wenn es nur eine Macht auf der Welt gäbe, wo also mangels Existenz anderer Mächte ein Ausweichen in den Einflußbereich dieser gnädigeren Mächte nicht möglich ist. Das ist aber im Moment nicht der Fall.
Die Ausweich- und Vermeidungsreaktion aus dem Bereich von Mächten, die ihre Bürger überfordern, ist nun wirklich nichts neues. Erinnert sei nur an die großen Wanderungsbewegungen. Die Besiedlung Amerikas ist ein klassisches Beispiel, die Landflucht ("Stadtluft mach frei") ein anderes. Und Mächte die es mit der Machtausübung übertreiben, vergraulen und treiben in der Regel die Besten aus ihrem Einflußbereich heraus: Leute die etwas unternehmen wollen, die kreativ, innovativ und fleißig sind. So kam der erste Fugger nach Augsburg, was für Augsburg sicher ein Gewinn war. Die Profiteure der unbotmäßigen Macht verbleiben dagegen in deren Einflußbereich, aber ihre Existenzgrundlage bröckelt, denn die, die erwirtschafteten und leisteten, taten das nicht mehr auf dem Lande, in der DDR oder Nordkorea, sondern in Augsburg und Amerika. Einmal auf die Verliererstraße eingeschwenkt, fängt die Macht an ziemlich kratzbürstig zu werden und versucht aus den Verbliebenen mehr rauszupressen - Dynamik ist etwas anderes und findet anderswo statt. Die drakonische Sklavenhaltermacht schießt sich damit langfristig doch nur in den eigenen Fuß und beschleunigt ihren Untergang. Das scheint mir aber der hoffnungsvolle Aspekt der Machttheorie zu sein, den ich so vermisse, die Handlungsempfehlung an die weise Macht: Locke die Besten in den eigenen Einflußbereich! Die Alternativen können doch nur sein: Sperre alle, die schon da sind unter ständig zunehmenden Kosten ein (Ostblock, Nordkorea), oder strebe nach der Weltherrschaft und schalte alle konkurrienden Mächte aus (Napoleeon, Adolf, George W.).
Was nun die hochgehaltenen GZs anbetrifft, so haben sie diesen Status, das ist auch unbestritten, nur innerhalb des Einflußbreichs der jeweiligen Macht. Die GZs stehen und fallen mit der Macht, die dahinter steht. Mitunter fallen sie auch, ohne dass die Macht fällt. Falls sie aber fällt, fallen die GZs mit Sicherheit (z.B. die wunderbaren Saddam-Banknoten). Außerhalb des Einflußbereichs der Macht stehen sie in Konkurrenz zu hunderten anderer GZs, in ernsthafter Konkurrenz zu einer Handvoll und nicht zuletzt zu einem Wertmaßstab, der sich durch die Jahrtausende bewährt hat: Gold. Ein Dollar ist ein Dollar, aber eben nur noch 0,8 Euro. Wer's nicht glaubt, versuche sich zu erinnern, was der frühere Rubel innerhalb der Sowjetunion"wert" war und wie er"machtfrei" außerhalb getauscht wurde. Dieses GZ war eine klassische Sklavenwährung.
Ein weiteres Mißverständnis scheint mir auf den Gebrauch der GZs vorzuliegen. Zwar ist man gezwungen sie gegenüber der jeweiligen Macht zur Begleichung von Schuld bei dieser Macht (Steuern) zu benutzen, das muss aber doch nicht zwangsläufig bedeuten, dass GZs deshalb auch ein gutes Wertaufbewahrungsmittel wären. In aller Regel sind sie es nicht und werden von anderen Wertaufbewahrungsmitteln wie Aktien, Immobilien, Renten oder Gold geschlagen.
Schönes Wochenende
JLL
|
R.Deutsch
13.12.2003, 11:31
@ fridolin
|
Antwort.... |
-->Hallo Fridolin,
die Bundesbank definiert nur Banknoten als gesetzliches Zahlungsmittel und erklärt ausdrücklich, dass Giralgeld kein gesetzliches Zahlungsmittel ist. Giralgeld kann von Banken oder Privatleuten beliebig erzeugt werden (ob es jemand annimmt ist eine andere Frage:-))
Der Presseartikel sollte nur zeigen, dass man sich auch damit beschäftigen kann, wie man die staatliche Monopolmacht bricht, statt ständig Begründungen zu suchen, warum Staatsmacht unausweichlich ist und wir dem Sklavenjoch nie entkommen können.
Der angefügte link war allerdings leider der falsche. Unten jetzt der link, der erklärt, warum die Einkommensteuer in Amerika illegal ist.
Gruß
R.Deutsch
<ul> ~ Warum Einkommenssteuer illegal ist</ul>
|
Theo Stuss
13.12.2003, 13:40
@ R.Deutsch
|
Re: eher Schlappschuß |
-->>Giralgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel. Dies gilt natürlich auch für elektronisches Giralgeld und alle elektronischen Edelmetallwährungen, wie e-gold etc. Die Annahme beruht auf freiwilliger Vereinbarung und auf der Hoffnung, dass ein Anderer es ebenfalls freiwillig als Zahlung akzeptiert. Wie passt das zur Machttheorie des Geldes?
Hallo Reinhard,
zwar ist Giralgeld kein GZ, jedoch eine Forderung auf GZ. Die sich aus dem Giralgeld ergebenden Forderungen sind terminlich abgesichert. Jede private Fristigkeit, die vollstreckbar ist, ist durch staatlichen Termin gehebelt. Erfülle ich Dir Deine vollstreckbaren Forderungen, die gegen mich lauten, nicht, kommst Du mit dem Gerichtsvollzieher.
Bei E-Gold sieht die Sache etwas anders aus. Hier ergeben sich alle Forderungen aus einer Sachverwahrung, bzw. dem Recht auf Rückerstattung, oder Ersatzleistung anstelle Rückgabe in Form von GZ.
Außerdem wissen wir ja inzwischen alle, daß die Sicherheit dieser Sachverwahrung fast ausschließlich auf den Schultern dessen liegt, der E-Gold in Anspruch nimmt. Da kein Sicherheitskonzept vorliegt, welches den Kunden mit einschließt, stehen auch die Forderungen auf Rückerstattung der Sache Gold auf recht wackeligem Boden. Nur auf den Guten Willen von E-Gold zu zählen, stellt an sich keine Rechtssicherheit dar und die ist und bleibt eine Frage der Macht, die vollstrecken kann. Im Zweifel werden halt viele Kundenrechner geknackt und die Konten werden umgeschichtet im Sinne des Dienstleisters.
Es ist völlig unwichtig, ob E-Gold das jetzt tut. Entscheidend bleibt, daß die Kunden gegen eine solche Praxis sich im Fall des Falles nicht wehren könnten. Es fehlen eben Macht und Sanktion. E-Gold würde wohl nur die Sanktionen des Medellin-Kartells fürchten, oder der chinesischen Triaden.
Schönes Wochenende,
Theo
|
lish
13.12.2003, 13:46
@ R.Deutsch
|
Nüsse und Vitamine |
--> Der Staat sorgt für die Rahmenbedingungen: Polizei, Gerichte. Ich nehme an, dass man bei e-Gold auch einen Vertrag abschliessen muss und der Staat sorgt dafür, dass er eingehalten wird. Wenn einer so einen Vertrag abschliesst unterwirft er sich dem Staat, akzeptiert ihn als Schutzherrn seines Privateigentums.
Man könnte vielleicht argumentieren, dass Polizei und Gerichte dazu führen, dass sich der Mensch moralisch nicht entwickelt, weil er Verträge nur einhält, weil er sonst bestraft würde, aber das ändert nichts daran, dass es so ist. Vielleicht wird er ja klüger, weil er überlegen muss wie er mit den Gesetzen klar kommt oder sie umgehen kann.
Bin ja auch nicht glücklich mit dottores schwammigen Begriff der Macht, schwammige Begriffe saugen eben vieles auf, das hat auch seine Vorteile, wenn es aber darum geht die Theorie zu falszifieren, wären Begriffe, die scharf wie eine Klinge sind nützlicher. - Trotzdem: der Staat verwaltet das Gewaltmonopol, stellt den Rechtsraum und das Geld, das ist eine sehr umfassende, wenn auch aufgezwungene Dienstleistung und kann als Macht (im Sinne der Durchsetzung von irgendwelchen Interessen) instrumentalisiert werden. Das tönt recht einfach oder idealistisch und hat mit der 'Realität' etwa soviel zu tun wie der Krieg mit der Kriegsberichterstattung.
Andererseits, könnte das meiste auch mit Sex, Gott, Systemtheorie oder Physik beschrieben werden, ist dann einfach umständlicher, ist aber sich auch ganz unterhaltsam oder lukrativ.
|
Popeye
13.12.2003, 14:28
@ lish
|
Re: Nüsse und Vitamine - zum Aussuchen... |
-->>Bin ja auch nicht glücklich mit dottores schwammigen Begriff der Macht,...
Hier kannst Du Dir was Passenderes aussuchen .
Ich fand eigentlich den lateinischen Begriff"potestas" angemessen - aber bei näherer Untersuchung ist er leider auch nicht eindeutig.
Gruß
|
R.Deutsch
13.12.2003, 15:02
@ lish
|
Mit Betrügern macht man schlicht keine Geschäfte |
-->Hallo Lish,
Du schreibst:
Der Staat sorgt für die Rahmenbedingungen: Polizei, Gerichte. Ich nehme an, dass man bei e-Gold auch einen Vertrag abschliessen muss und der Staat sorgt dafür, dass er eingehalten wird. Wenn einer so einen Vertrag abschliesst unterwirft er sich dem Staat, akzeptiert ihn als Schutzherrn seines Privateigentums.
Auch für Polizei und Gerichte braucht man den Staat nicht, das lässt sich durchaus mit privaten Agenturen organisieren. E-gold hält den Vertrag ein, weil sie im Geschäft bleiben wollen, nicht weil der Staat sie dazu zwingt.
Der Staat als Schutzherr des Privateigentums ist wohl eher eine Scherzerklärung, nachdem der Staat seine Untertanen immer aufs Neue ausgeraubt und enteignet hat und der ganz große Staatsraub in Form von Staatsbankrott jetzt gerade wieder ansteht.
Mit Leuten, die erkennbar die Absicht haben, zu betrügen und Verträge nicht einzuhalten, oder sich nur durch Gewalt zur Einhaltung von Verträgen zwingen lassen, macht man keine Geschäfte. Wenn also jetzt jemand immer noch in Amerika investiert, oder Vermögensteile in Dollar hält, ist er schlicht bescheuert und verdient es, dass ihm seine Quieckser abgenommen werden. Das Gleiche gilt natürlich für jede Art von Staatsanleihen.
Gruß
R.Deutsch
<ul> ~ Warum Einkommenssteuer illegal ist</ul>
|
lish
13.12.2003, 15:16
@ Popeye
|
danke für den Spinat |
-->
>Ich fand eigentlich den lateinischen Begriff"potestas" angemessen - aber bei näherer Untersuchung ist er leider auch nicht eindeutig.
Ein paar mittelalterliche Begriffe wären für dieses Thema eigentlich passend.
Macht ist nicht Gewalt! Macht und Gewalt verhalten sich wie der Fuss zum Schuh. Klar, wer den Schuh im Gesicht hat, ist das auch egal.
Oder mal was neues: wie wäre es mit der Macht der Zahlen? Wenn eine Gehirnhälfte die andere beherrscht? Sorry für den Unsinn
|
lish
13.12.2003, 15:49
@ R.Deutsch
|
JedeR ist ein potentieller Betrüger |
-->
>Auch für Polizei und Gerichte braucht man den Staat nicht, das lässt sich durchaus mit privaten Agenturen organisieren. E-gold hält den Vertrag ein, weil sie im Geschäft bleiben wollen, nicht weil der Staat sie dazu zwingt.
Absolut richtig aber mal angenommen: Es gäbe verschiedene Agenturen, wo ich mir mein Recht versichern lassen könnte, ich bin nun bei Agentur A. Jemand betrügt mich, dieser Jemand ist bei der Agentur B. Nun streiten sich also die Agenturen A und B um das Recht ihrer Klienten. Dann müsste es doch eine Agentur C geben, die zwischen A und B vermittelt - oder A und B werfen eine Münze um sich nicht C unterwerfen zu müssen.
Viele Geschäfte basieren auf Vertrauen und Handschlag aber auch der Betrug. Würde e-Gold betrügen, kämen die Gläubiger zum Machtmonopol petzen und gäben sich nicht damit zufrieden, dass jetzt niemand mehr mit e-Gold bezahlt oder dass die Karmapolizei eines Tages bei e-Gold anklopft.
>Der Staat als Schutzherr des Privateigentums ist wohl eher eine Scherzerklärung, nachdem der Staat seine Untertanen immer aufs Neue ausgeraubt und enteignet hat und der ganz große Staatsraub in Form von Staatsbankrott jetzt gerade wieder ansteht.
Jaaaa, das ist ja der Punkt. Der Staat macht die Spielregeln, ist ihnen aber nicht unterworfen (bzw. kann sie ändern), etwa so wie bei Hobbe's Leviathan: Das Privateigentum des Bürgers ist vor anderen Bürgern geschützt aber nicht vor dem Staat - in diesem Sinne ist Staatsbankrott die Häutung einer Schlänge, die wachsen will.
>Mit Leuten, die erkennbar die Absicht haben, zu betrügen und Verträge nicht einzuhalten, oder sich nur durch Gewalt zur Einhaltung von Verträgen zwingen lassen, macht man keine Geschäfte.
In der Not frisst der Teufel fliegen.
>Wenn also jetzt jemand immer noch in Amerika investiert, oder Vermögensteile in Dollar hält, ist er schlicht bescheuert und verdient es, dass ihm seine Quieckser abgenommen werden. Das Gleiche gilt natürlich für jede Art von Staatsanleihen.
Hauptsache ist ein voller Kühlschrank.
Gruss
|
fridolin
13.12.2003, 19:00
@ R.Deutsch
|
Hmm... |
-->die Bundesbank definiert nur Banknoten als gesetzliches Zahlungsmittel und erklärt ausdrücklich, dass Giralgeld kein gesetzliches Zahlungsmittel ist. Giralgeld kann von Banken oder Privatleuten beliebig erzeugt werden (ob es jemand annimmt ist eine andere Frage:-))
<font color=#0000FF>Dann ist es aber schon merkwürdig, daß man ausgerechnet an den Kassen des Staates vielfach gar nicht mehr mit physischem GZ (Banknoten) zahlen kann, selbst wenn man es will. Die Kassenstellen in Finanzämtern und Behörden sind doch zum größten Teil längst aus Kostengründen geschlossen worden. Wer unbedingt bar zahlen will, dem wird ein Einzahlungsvordruck in die Hand gedrückt, so daß er auf eigene Kosten seine Geldscheine bei einer Bank einzahlen und damit temporär in"Giralgeld" verwandeln kann, mit dem dann der Anspruch des Staates befriedigt wird. Wo bei Behörden noch Kassen vorhanden sind, werden auch mehr und mehr solche Sachen wie Geldkarten angenommen. Ist für den Staat halt lediglich eine Kostenfrage. Der"Anspruch auf Aushändigung von GZ" ist für den Staat inzwischen wichtiger als physisches GZ selbst, für weite Teile der Wirtschaft auch.
Nebenbei gefragt: wo genau (Textbeleg?) erklärt die Bundesbank ausdrücklich, daß Giralgeld, also Giroguthaben, kein gesetzliches Zahlungsmittel sei?
Gruß</font>
|