Laui
18.12.2003, 07:57 |
Witz des Tages: Thread gesperrt |
-->Ein Volkswirt von den Bank of America meinte gestern abend auf Bloomberg-TV folgendes:
"Bei dem rasanten und starken Wirtschaftswachstum der USA dürfte es kein Problem sein, das Handelsbilanzdefizit in den nächsten Jahren wieder abzubauen".
[img][/img]... Herr vergieb ihnen, den sie wissen nicht, was sie tun...
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konti
18.12.2003, 08:30
@ Laui
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Re: Board-Witz |
-->Man kann ja darüber streiten, ob das Wachstum in den USA wirklich so kräftig ist wie es die Zahlen suggerieren.
Dass es aber um einiges kräftiger ist als in Deutschland (auf beiden Seiten mit riesigen Verschuldungsproblemen) steht wohl außer Frage.
Dass der fallende Dollar zumindest - wieder gaaaaaanz vorsichtig ausgedrückt -
der amerikanischen Exportindustrie nicht schadet ist doch wohl auch unbestritten.
Ein Witz ist nämlich auch, dass für manche Teilnehmer an diesem Board - einfach per se - alles was aus den USA kommt schlecht sein muss. Sie (die USA) mögen ja Schwierigkeiten genug haben, aber im Vergleich zu Deutschland erscheinen sie mir in manchen Punkten nicht größer (z.B. demografische Entwicklung, Verschuldung der Unternehmen, Konjunktur).
Aber für Betrachter mit einer ideologischen Einstellung heißt es eben: Da kann die Wirklichkeit sein wie sie will, Augen zu, ich seh nur das was ich sehen will.
Ob sich damit Anlageerfolge erzielen lassen, bezweifle ich.
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Laui
18.12.2003, 08:44
@ konti
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Danke für deinen Beitrag |
-->Hallo Konti!
Danke für deine anmerkenden Worte. Ich in froh, dass es Leute wie dich gibt, die Dinge hinterfragen und nicht einfach wie die Lemminge"bravooo" schreien.
Was meinen Kommentar betrifft muss ich einfach lachen, wenn alle Welt behauptet, die USA würden mit 7-8 % wachsen, und alle wissen, dass es nicht stimmt.
Jeder kann seine Meinung haben, nur begründen muss er seine Meinung können. Wer am Ende recht hat? Der Markt hat immer Recht!
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konti
18.12.2003, 09:01
@ Laui
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Re: Danke für deinen Beitrag |
-->Hi Laui,
nach meinem Gefühl gibt es hier am Board sehr viele unreflektierende Lemminge. Vor allem was das Nachplappern von sehr einseitigen Meinungen und Einstellungen betrifft. Interessant ist, dass bei diesen Lemmingen fast immer ein hohes Maß an Intoleranz und Empfindlichkeit dazukommt. Ein typisches Verhalten, bei Le Bon nachzulesen.
Wenn jemand nicht in der Lage und Willens ist, Phänomene aus allen Blickwinkeln zu reflektieren, dann kann er zwar hochengagiert und hochemotional schreiben (mit Zynismus etc.), aber - ich wiederhole mich - Anlageerfolge werden mit diesem System wohl kaum zustande kommen können.
Denn, - da stimme ich dir zu - die Märkte haben immer Recht. Und wenn du mit deiner festen, falschen Meinung schief liegst (also ideologisch bist), werden dich die Märkte finanziell bitter bestrafen.
Als Beispiel: Wer mit seiner ideologischen Meinung für dieses Jahr fest daran glaubte (EWT unterstützte), an den US-Aktienmärkten sei wegen der angeblichen Probleme der USA nicht zu holen, hatte verdammt hohe Opportunitätskosten.
So und nun stänkert weiter...
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Nachfrager
18.12.2003, 09:48
@ konti
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Antwort eines Lemmings |
-->"Als Beispiel: Wer mit seiner ideologischen Meinung für dieses Jahr fest daran glaubte (EWT unterstützte), an den US-Aktienmärkten sei wegen der angeblichen Probleme der USA nicht zu holen, hatte verdammt hohe Opportunitätskosten."
WHT, CDE und HECLA kann ich beim besten Willen nicht unter"Kosten" abbuchen.
Aber Du hast völlig Recht: meine"Ideologie" hat es mir verboten, in DOW, Nasdaq und S&P investiert zu sein.
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JLL
18.12.2003, 09:56
@ konti
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Re: Ich würde gerne noch aus einem anderen Blickwinkel reflektieren,... |
-->... nämlich aus dem der Relativen Stärke (120-Tage-Spannweite auf Euro-Basis, 25 Länderindizes). Per 12.12. ergaben sich folgende Ränge:
Die Spitzenränge nahmen ein:
Rang 1: S.E.T. (Thailand)
Rang 2: Sensex (Indien)
Rang 3: HUI (Goldminen)
Die vielgeschmähten deutschen Indizes landeten hier:
Rang 5: MDAX
Rang 6: DAX
Und die Indizes aus dem Land der Wunderzahlen fanden sich hier:
Rang 21: NASDAQ
Rang 23: DJI30
Rang 24: S&P 500
Wie zutreffend bemerkt: Die Märkte haben immer recht (zumindest öfter als wir alles zusammen).
Gut, dass wir verglichen haben. [img][/img]
Schönen Tag
JLL
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JLL
18.12.2003, 10:04
@ JLL
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Re: P.S.: Rang 15: Silber, Rang 16: Gold - wiederum in Euro:-) (owT) |
-->
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konti
18.12.2003, 15:39
@ JLL
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Re: Ich würde gerne noch aus einem anderen Blickwinkel reflektieren,... |
-->Hi Jll,
meine Beispiel-Bemerkung bezog sich eher auf Aktienmärkte allgemein, weil ich damit auf die vielen Negativ-Kommentare für Aktien an diesem Board verweisen wollte. Sollte also heißen: Selbst die US-Aktienmärkte sind so schlecht nicht gelaufen (für alle, die meinten, man solle in diesem Jahr gar keine Aktien anfassen).
Wenn du %-Zahlen geliefert hättest, wäre das alles noch transparenter gewesen.
So frage ich mich:
1. Wie kann es sein, dass der NSDQ Comp mit einem Anstieg von 1384 auf 1921
= 38,8 % (auf Dollarbasis)bei dir auf Rang 21 liegt, das Gold aber mit einem
Anstieg von 342,2 auf 407,5 = 19,8 % (wieder auf Dollarbasis) auf Rang 16
liegt? Auf Euro-Basis müsste der Abstand gleich geblieben sein.
2. Das gleiche gilt für den S&P.
3. Deine Aufstellung zeigt: Die Small-Cap Indizes (Emerging markets) schlossen
weitaus besser ab als die Mid- und Bigcaps. Auch der HUI beinhaltet ja eher
die Junior-Gold-Stock. Der XAU ist fast nur halb so stark gestiegen wie der
HUI.
Im Fazit sind wir uns vielleicht einig (das zeigt deine Austellung sehr schön und die Märkte haben immer Recht):
Man sollte dort investieren wo die größte relative Stärke ist. Aber glaubst die wirklich, die Lemminge (d.h. die breite Masse) haben in Thailand und in Junior-Gold-Stocks investiert?
Grüße
Konti
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JLL
18.12.2003, 17:33
@ konti
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Re: @ Konti |
-->Hi Konti,
die von mir geposteten Zahlen bezogen sich auf die 120-Tages-Relative Stärke per 12.12. Zu anderen Zeitpunkten und für andere Zeiträume gibt es andere Platzierungen. Diese Liste ist im Fluss. Ich bin selbst ein großer Anhänger der relativen Stärke, da sie, ohne durch eigene Gedanken zu verwirren, objektiv zeigt, wo was los ist. Das im Board manchmal der Pessimismus zum eigenen Nachteil übertrieben wird, kann ich bestätigen. Als einige Boardgrößen im März vom unmittelbaren Zusammenbruch von HypoVereinsbank und Allianz"schwärmten", habe ich gekauft. Wenn große Märkte ganz unten in der RS-Liste sind, dann schaue ich genau, ob sich die Ränge verbessern - schließlich ist 2004 US-Wahljahr, die beste Phase im Vierjahreszyklus. Sowohl der Hui als auch das Duo DAX/TecDAX sind dieses Jahr einmal von ganz unten nach ganz oben durchmarschiert, das sind die höchstprofitablen Situationen, die wir alle so lieben. Auf Thailand und Indien hat hier im Board übrigens sehr frühzeitig Toby0909 aufmerksam gemacht - gefolgt sind ihm vermutlich wenige, ich auch nicht, weil ich manchmal eine Schlafmütze bin. Die differente Entwicklung zwischen HUI und XAU dürfte auch das Thema Hedging beinhalten.
Schönen Abend
JLL
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