McShorty
18.12.2003, 18:55 |
Leuchtdioden statt Glühbirnen - der Zukunftsknaller? - mT, mL Thread gesperrt |
-->Hallo,
vielleicht ist das ja die Rettung der von Erich B. so beklagten Erfindungsmüdigkeit. Allerdings, was machen dann die Stromkonzerne, wenn eine LED eine Glühlampe ersetzt? btw. chinesische Glühlampen sollen ja ca. 9000 Std. halten und böse Zungen behaupten die gr. Lampenhersteller verhindern die ewige Glühlampe.
Dann wollen wir mal hoffen, dass den österr. Forschern keine Unfall passiert, wie dem besagten Berliner Lampenforscher Anfang der 90er (sorry, Name vergessen).
Gruß aus HH, (noch) mächtig dunkel
McShorty
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Weißes Licht aus blauen Leuchten
Ã-sterreichische Physiker haben eine Beschichtung entwickelt, die das Licht blauer Leuchtdioden fast verlustfrei in weißes umwandelt. Bisher war genau das Hemmnis, diese größer angelegt als Ersatz herkömmlicher Glühbirnen zu verwenden.
Die Forscher am Joanneum-Research in Weiz sind mit dem Rastertunnel- Mikroskop in die atomaren Strukturen der Leuchtdioden vorgedrungen, denn rechnerisch weiß man, dass im Halbleiter eines LED ein Vielfaches an Licht entsteht. Es ist nur eine Frage der Zeit, die nötige Technik zu entwickeln, um die Lichtausbeute zu erhöhen. Ein LED ist eine Punktlichtquelle und somit im Sinne der geometrischen Optik eine ideale Lichtquelle.
Das bedeutet, dass man das Licht einer kleinen LED mit Glasfaser oder Lichtwellenleiter überall dorthin verteilen kann, wo man es braucht. Die Farbtemperatur kann mit der Art der Beschichtung exakt bestimmt werden, denn weißes Licht kann von sehr warm bis extrem kalt erscheinen.
Was im Labor entwickelt wurde, fließt direkt in die industrielle Fertigung ein. Unter normalen Bedingungen sollen die LEDs dann 100.000 Stunden - mehr als elf Jahre - ohne Ausfall leuchten; die Glühbirne bringt es nur auf 1000 Stunden und ist dabei ein Energieverschwender, denn nur wenige Prozent des Stromverbrauchs erhellen die Dunkelheit und die meiste Energie geht als Wärmestrahlung verloren.
Die Glühbirne war vor etwa 120 Jahren eine revolutionäre Erfindung des Thomas Alva Edison. Auch heute werden noch etwa elf Milliarden Stück pro Jahr verbraucht.
<ul> ~ http://www.3sat.de/nano/</ul>
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Silver_Bullet
18.12.2003, 19:27
@ McShorty
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Bleibt zu hoffen, folgenden Lichterzeuger gabs und verschwand wieder |
-->Hallo,
Die Schwefel-Argon Lampe gabs noch vor ein paar Jahren und wurde 2 Jahre davor erfunden.
Das Lichtspektrum ist ähnlich das der Sonne (fand ich toll) und hat eine MTBA von ca. 50000 Stunden. Wirkungsgrad ca. 98%.
Es gab soger eine Manaufaktur in Schweden, die gibts seit 3 Jahren leider nicht mehr. Ursprünglich aus den USA. (Fusion Lighting)
Die Sache ist noch nicht ganz tot und erlebt vielleicht wieder eine Renaissance.
Frohes Leuchten
Silver_Bullet
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Helmut
18.12.2003, 20:22
@ McShorty
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Das ewige Licht |
-->Ab und an ein bisschen Verschwörungstheorie muß schon sein [img][/img], daher hier noch mal diese Geschichte, wie sie Christoph Drösser in"Stimmt´s?" erzählt:
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Das ewige Licht
Stimmt es eigentlich, dass die Glühbirnenhersteller längst schon
Glühbirnen mit nahezu unbegrenzter Lebensdauer herstellen
könnten, es aber nicht wollen, um weiterhin im Geschäft zu bleiben?
Über die Motive der Glühbirnenhersteller möchte ich hier gar
nicht spekulieren, sondern nur ein paar Fakten aufzählen.
1. Jede Glühlampe (so heißt es richtig) hat eine begrenzte Lebensdauer,
weil ständig Wolframatome vom Glühdraht verdampfen
und der Draht irgendwann bricht.
2. Wie lange der Draht hält, lässt sich"einstellen", etwa indem
man ihn dicker oder dünner macht. Wenn man ihn allerdings
schwächer glimmen lässt und so die Lebensdauer erhöht, sinkt
der ohnehin schon armselige Wirkungsgrad noch weiter - eine
handelsübliche Glühbirne wandelt nur vier Prozent der elektrischen
Energie in Licht um.
3. Es gab tatsächlich seit dem 24.12.1924 ein internationales
"Glühlampenkartell", das wesentlich von den Firmen General
Electric (USA), Osram/Siemens (Deutschland) und Associated
Electrical Industries (Großbritannien) gesteuert wurde. Dieses
Kartell teilte nicht nur die Weltmärkte unter sich auf, sondern traf
auch Absprachen darüber, wie lange eine Glühbirne halten soll -
seit dem Zweiten Weltkrieg sind das 1000 Stunden. In der Sowjetunion
und Ungarn gab es immer Birnen mit längerer Lebensdauer,
die chinesische Birne brennt heute noch 5000 Stunden.
4. Der Erfinder Dieter Binninger entwickelte eine Glühbirne mit
erheblich längerer Lebenserwartung, die er sich auch patentieren
ließ. Seine drei Verbesserungen: eine neue Form des Glühfadens,
ein edelgasgefüllter Glaskolben sowie eine Diode als"Dimmer".
Die Binninger-Birne hielt 150.000 Stunden und verbrauchte für
dieselbe Lichtleistung nur etwa 50 Prozent mehr Energie als eine
gewöhnliche Birne. Binninger stellte die Glühlampen in Eigenproduktion
her, verhandelte dann aber mit der Treuhand über die
Übernahme der DDR-Firma Narva. Kurz nachdem er sein Angebot
abgegeben hatte, stürzte der Glühbirnen-Revoluzzer 1991 mit
einem Privatflugzeug ab.
5. In den neuen Bundesländern werden heute keine Glühlampen
mehr hergestellt. Die Glühbirnen der westlichen Welt haben wei-terhin
eine Lebensdauer von 1000 Stunden.
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sensortimecom
18.12.2003, 22:04
@ McShorty
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"Erfindungsmüdigkeit" würde ich es nicht nennen.. |
-->>Hallo,
>vielleicht ist das ja die Rettung der von Erich B. so beklagten Erfindungsmüdigkeit. Allerdings, was machen dann die Stromkonzerne, wenn eine LED eine Glühlampe ersetzt? btw. chinesische Glühlampen sollen ja ca. 9000 Std. halten und böse Zungen behaupten die gr. Lampenhersteller verhindern die ewige Glühlampe.
[b]
Hallo.
Ich würde gar nicht so sehr von einer"Erfindungsmüdigkeit" sprechen. Es wurde nämlich noch nie so viel"erfunden" wie heutzutage; die Patentämter sind voll mit Anmeldungen, leider aber vor allem in nicht-technizistischen Bereichen wie Software, Gentechnik, Biotechnik, Medizin usw....
Um es richtig zu stellen: Wir haben ein Patentierungsproblem, weil sich die Erfindungen hinsichtlich"Höhe" nicht deutlich genug von früheren abgrenzen.
Daraus folgt: mangelnde"Patentierbarkeit". Das heißt im Klartext: Das Patentamt kann war ein Patent ERTEILEN (und der vermeintliche"Erfinder" ist kurzzeitig happy), aber es ist nix wert, weil es jederzeit NICHTIG geklagt werden kann.
Das haben auch die Amis erkannt, und deshalb gab die FTC den berühmten Report heraus, der in engl. Spache auf http://www.sensortime.com/ftc_rpt.htm
abgerufen werden kann.
Ich hab hier schon mal geschrieben, dass wir auf dem Übergang von der"Innovationsgesellschaft" zur"Anwendergesellschaft" sind. Das bedeutet keinen WELTUNTERGANG - wie sich der EPA-Präsident KOBER ausdrückte als er drauf angesprochen wurde - (siehe http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/242279.htm
sondern es bedeutet die Notwendigkeit einer weltweiten EINIGUNG über NEUE GESETZE im Bereich des Schutzrechtes f. geistiges Eigentum. Das alte Patentwesen gehört weitgehend abgeschafft und durch Echtzeit-PeerView-Systeme ersetzt, die auf Internet basieren. Die Community muss ein Mitspracherecht haben, welche Art von Schutzrechte sie bereit ist zu gewähren und welche nicht, und wie lange und in welchem Umfang. Außerdem MUSS sichergestellt werden dass 3.-Welt-Länder nicht die Schwäche des internationalen Patentwesens ZU IHREN GUNSTEN missbrauchen indem sie auf Teufel komm raus Billiglohn-Waren in jene Länder exportieren, die sie ERFUNDEN und ENTWICKELT haben.
mfg Erich B.
<ul> ~ http://www.sensortime.com</ul>
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