JüKü
11.11.2000, 20:07 |
Update US-Aktien fertig - und was Böses am Ende... (owT) Thread gesperrt |
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buckfish
11.11.2000, 21:18
@ JüKü
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Fragen zum Update |
a) zu T-Bonds: Um Missverständis vorzubeugen: Short auf T-Bonds heißt auf deren fallende Kurse setzen bzw. auf deren steigende Rendite?
Weiter unten um 20:09 (http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/24360.htm) habe ich schon versucht Gründe für fallende Bond-Kurse zu finden. Bin - was das Aufbereiten solcher Zusammenhänge anbelangt - jedoch ziemlich unbedarft. Gibt es außer den EW-Regeln auch wirtschaftliche Begründungen deinerseits?
b) Ich kann leider (gottseidank?) nicht direkt shorten, nur per Puts. Gibt es denn nicht auch Kandidaten für Longs? Es fällt mir schwer, nur schwarz zu sehen. Auch die ursprüngliche Idee, sich per Börse am ERFOLG einer Unternehmung zu beteiligen, ist in meinem Kleinhirn mit steigenden Kursen verankert.
Es gibt ja schon einige Firmen, die enorm an Marktkapitalisierung eingebüßt haben. Bei LHSP mag sich das noch als begründet herausstellen, bei anderen kann ich solche Gründe nicht erkennen. Was hälst du/haltet ihr z.B. von AMD mit P/E-Verhältnis von 8.
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JüKü
11.11.2000, 22:30
@ buckfish
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Re: Fragen zum Update |
>a) zu T-Bonds: Um Missverständis vorzubeugen: Short auf T-Bonds heißt auf deren fallende Kurse setzen bzw. auf deren steigende Rendite?
richtig
>Weiter unten um 20:09 (http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/24360.htm) habe ich schon versucht Gründe für fallende Bond-Kurse zu finden. Bin - was das Aufbereiten solcher Zusammenhänge anbelangt - jedoch ziemlich unbedarft. Gibt es außer den EW-Regeln auch wirtschaftliche Begründungen deinerseits?
"Begründungen" - das ist immer so eine Sache. Zu JEDER Begründung, egal für was, liefere ich sofort Gegenbeispiele, also Zeiten, in denen diese Begründung nicht gegeben war. Das Archiv ist voll von solchen Beispielen. Nur eines: Mitte der 80er bis Mitte der 90er war JEDEM klar, dass der Dollar so schwach wurde WEGEN des steigenden US-Handelsbilanzdefizits. Einmal im Monat freitags saßen die Händler gespannt vor den Bildschirmen und warteten auf die neuesten Zahlen dazu, und das steigende Defizit konnte Jahre lang prima mit dem fallenden Dollar in Verbindung gebracht werden. Ja, bis ab 1995 sich alles umkehrte: Der Dollar stieg, und das HB-Defizit auch. Eine Zeitlang wurde noch gesagt, der Dollar müsse wieder schwächer werden, weil... hat ja 10 Jahre gestimmt. Und als die Experten sich mit dieser Begründung langsam lächerlich machten, fanden sie eine neue"Begründung": das stärkere US-Wachstum. Und manchmal sind es die Zinsdifferenzen, und, und, und, was gerade passt. ALLES UNSINN!
Die Zyklen bzw. Wellen sind für jeden Markt unabhängig, und über gewisse Zeiten überlagern sich die Wellen verschiedener Märkte. Dann gibt es solche"Begründungen" - bis es nicht mehr klappt. Dann gibt es neue"Begründungen". Immer wieder mit Volldampf von Prellbock zu Prellbock.
Klar, es gibt/gab oft die"Begründung", dass, wenn Aktien fallen, die Anleger in Bonds flüchten, klingt ja auch"logisch". Und in extremen Zeiten, wie am 19. Oktober 1987, passiert so was auch (auch der Chart ist irgendwo hier im Archiv). Und dann kommen wieder Zeiten, in denen es anders ist.
Aber jetzt doch eine"Begründung": Steigende Zinsen aufgrund von Risiko- bzw. Bonitätsaufschlägen.
>Ich kann leider (gottseidank?) nicht direkt shorten, nur per Puts.
Dann immer nur WEIT IM GELD!
>Gibt es denn nicht auch Kandidaten für Longs? Es fällt mir schwer, nur schwarz zu sehen. Auch die ursprüngliche Idee, sich per Börse am ERFOLG einer Unternehmung zu beteiligen, ist in meinem Kleinhirn mit steigenden Kursen verankert.
Ja, ja, langfristig steigen Aktien immer... Stimmt ja auch, nur nach so exzessiven 20 Jahren (Welle 5) MUSS es eine Korrektur geben, und da auf der nächst höhereen Wellenebene sogar 1932 eine Welle 5 begann, um so schlimmer. Auch wenn es 90 % oder mehr werden - es ist"nur" eine Korrektur, so wie Japans knapp 70 % auch nur eine Korrektur sind (eine große Welle 4 übrigens; alles irgendwo auf meiner Website). Es gibt kleine Korrekturen und größere und ganz große, und wir stehen vor der größten dieses Jahrhunderts, sogar mehr als das. 1929 - 1932 war Welle 4 der gleichen Wellenebene, als nächstes kommt eine Welle 4 der NÄCHST HÃ-HEREN Ebene.
>Es gibt ja schon einige Firmen, die enorm an Marktkapitalisierung eingebüßt haben. Bei LHSP mag sich das noch als begründet herausstellen, bei anderen kann ich solche Gründe nicht erkennen. Was hälst du/haltet ihr z.B. von AMD mit P/E-Verhältnis von 8.
Wenn das Umdenken einsetzt (und es hat nur ansatzweise begonnen), dann werden Aktien so weit fallen, dass sie total UNTERbewertet sind (nach historischen Maßstäben, KGV etc.). Ob eine Aktie"billig" ist, entscheiden dann die, die plötzlich ALLE KEINE AKTIEN MEHR HABEN WOLLEN. Goldminenaktien sind auch schon viel zu billig.
Konkret AMD schaue ich mit MAL an.
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few
12.11.2000, 03:35
@ JüKü
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brauch weitere hilfe!-warum fällt der t-bond zwangsläufig mit steigenden zinsen? |
das will mir jetzt gerade nicht ins hirn... ich hirni!
t-bond=us dollar anleihe?!?
also warum verlieren die dollar-anleihen zwangsläufig
... bei steigenden zinsen...???
mit der bitte um nachsicht....danke!
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Uwe
12.11.2000, 12:03
@ few
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Liegt an Konversionsfaktor - Versuch einer Erklärung der Berechnung |
Hallo few!
Den Versuch der Beschreibung gebe ich am Beispile des Bund-Futurs (100.000€, 8,5 bis 10,5Jahre Laufzeit bei 6%p.a. und Jährlicher Couponzahlung)
[img][/img]
Konversionsfaktor = f(c, n, f)</img>
Formel nach Literatur:"Computergestütztes Wertpapiermanagement", Loistl, Verlag Oldenbourg, ISBN 3-486-22130-2, Seite 451
Der hier dargestellte Konversionsfaktor ist vom Nomianlzins abhängig.
Für den Bundfuture der Eurex wird ein Standardtitel (Referenztitel) mit einem Coupon von 6% festgelegt. Zu liefern sind staatlich emittierte festverzinsliche Wertpapier mit einer Restlaufzeit von 8,5 bis 10,5Jahren. Ein Kontraktwert beläugt sich auf EUR 100.000
Dieser Konversionsfaktor geht in die Bewertungsformel für den Futurerpreis als Nenner ein.
Auf der Y-Achse ist dieser Konversionsfaktor skaliert. Die Linienschar stellen die verschiedenen Nominalzinsätze c dar. Abhängig von der Laufzeit ergeben sich nun:
KF < 1 bei Nominalzins < 6% -> Bundfuture > 100
KF > 1 bei Nominalzins > 6% -> Bundfuture < 100
Leider besteht natürlich für den Futurpreis nicht dieser einfache Zusammenhang, sondern es fliessen die üblichen Faktoren eines jeden Furures mit ein, die am Ende der Future-Laufzeit jedoch verschwinden.
Für den T-Bond gilt eine ähnliche Formel. Hoffentlich hat's ein wenig zur Klärung begetragen.
Gruß
Uwe
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few
12.11.2000, 13:51
@ Uwe
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vielenDANK UWE für die mühe!-doch mein gedankengang ist einfacher strukturiert.. |
(danke uwe.... für deine spitzenmässige ausführung)
aber ich finde meinen denkfehler immernoch nicht...!!!
ich gehe davon aus, daß steigende Zinsen den
Dollarkurs im"normalfall"(?) stärkt! Punkt!
Ein stärkerer Dollarkurs müsste doch auch eine
Dollaranleihe auf die sprünge helfen...???????
Aber vieleicht liegt es an meinem mangelden
anleihe wissen/bzw. ich gar nicht im bilde bin
wie sich der t-bond...
(was sinds gerade?... 99,nochwas
nehme an das dies 99,.. prozent sind?)
überhaupt zusammensetzt?
nochmal mit der bitte um nachsicht...!!!
wie es aussieht habe ich eine große
bildungslücke! welche ich schnell schließen
sollte...
im vorraus besten dank...
und big sorry für diese anfängerfragen...
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buckfish
12.11.2000, 16:25
@ few
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einfacher strukturierte Erläuterung... |
Hier eine Erläuterung von einem Einäugigen (ich versuche eben, meinen Beitrag zu diesem exquisiten Forum zu leisten...)
>ich gehe davon aus, daß steigende Zinsen den
>Dollarkurs im"normalfall"(?) stärkt! Punkt!
sehe ich auch so. Das heißt, es wirkt als ein
wertsteigerndes Moment (unter vielen anderen)
für alle in Dollar notierten Anlagen -
egal ob Immobilien, Aktien oder eben T-Bonds.
>Ein stärkerer Dollarkurs müsste doch auch eine
>Dollaranleihe auf die sprünge helfen...???????
Hier musst du unterscheiden zwischen Währungsgewinn und Zinsertrag.
Der Währungsgewinn trägt bei steigendem Dollar natürlich zur Attraktivität und damit zur Nachfrage bei.
Aber da der Zinssatz der T-Bonds ist auf die gesamte Laufzeit festgelegt ist und damit ist der Zinsertrag fix. Daher sinkt der Wert der jeweils bereits ausgegebenen T-Bonds, wenn die Folge-Auflage mit höheren Zinsen zu erwarten ist, weil dann natürlich jeder in die neuen, höherverzinsten tauschen will oder sein Geld lieber gleich in kurzfristige Anlagen steckt, wenn sie besser verzinst werden.
Beispiel mit grober Vereinfachung: ein Schein X mit 50 Dollar Zins pro Jahr entspricht bei einem Zinssatz von 5 % etwa 1000 Dollar Nominalwert. Steigt der langfristige Zins auf 6%, kann ich 50 Dollar pro Jahr bereits mit einem Einsatz von 833 Dollar erreichen. Wie weit der Wert von Schein X tatsächlich in Richtung 833 fällt, hängt von Laufzeit, zukünftigen Zinserwartungen, Bonität etc. ab.
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few
12.11.2000, 18:46
@ buckfish
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ahaaa......)))).... jetzt ging die glühbirne an........thx. |
>Hier eine Erläuterung von einem Einäugigen (ich versuche eben, meinen Beitrag zu diesem exquisiten Forum zu leisten...)
>>ich gehe davon aus, daß steigende Zinsen den
>>Dollarkurs im"normalfall"(?) stärkt! Punkt!
>sehe ich auch so. Das heißt, es wirkt als ein
>wertsteigerndes Moment (unter vielen anderen)
>für alle in Dollar notierten Anlagen -
>egal ob Immobilien, Aktien oder eben T-Bonds.
>>Ein stärkerer Dollarkurs müsste doch auch eine
>>Dollaranleihe auf die sprünge helfen...???????
>Hier musst du unterscheiden zwischen Währungsgewinn und Zinsertrag.
>Der Währungsgewinn trägt bei steigendem Dollar natürlich zur Attraktivität und damit zur Nachfrage bei.
>Aber da der Zinssatz der T-Bonds ist auf die gesamte Laufzeit festgelegt ist und damit ist der Zinsertrag fix. Daher sinkt der Wert der jeweils bereits ausgegebenen T-Bonds, wenn die Folge-Auflage mit höheren Zinsen zu erwarten ist, weil dann natürlich jeder in die neuen, höherverzinsten tauschen will oder sein Geld lieber gleich in kurzfristige Anlagen steckt, wenn sie besser verzinst werden.
>Beispiel mit grober Vereinfachung: ein Schein X mit 50 Dollar Zins pro Jahr entspricht bei einem Zinssatz von 5 % etwa 1000 Dollar Nominalwert. Steigt der langfristige Zins auf 6%, kann ich 50 Dollar pro Jahr bereits mit einem Einsatz von 833 Dollar erreichen. Wie weit der Wert von Schein X tatsächlich in Richtung 833 fällt, hängt von Laufzeit, zukünftigen Zinserwartungen, Bonität etc. ab.
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