Emerald
27.12.2003, 21:33 |
Fonds-Sparen? Thread gesperrt |
-->in einer hiesigen Tages-Zeitung vom 23.12.2003 (Tagesanzeiger, Zürich) stand zu lesen, dass die Anzahl Fonds im Jahre 2003 in der Schweiz, trotz 300 geschlossenen, (bankrotten) Fondsgesellschaften, erneut auf über 3760 CH-Fonds, oder auf plus 500 zugenommen hat.
Die Eidgenössische Banken-Kommission, welche die Fonds kontrollieren muss, spricht von einer Unübersichtlichkeit sondergleichen, und insgesamt von
Produkten welche jegliche Transparenz vermissen liessen.
Nur der jährlich bei den Banken und Fondsverwalter anfallende Gewinn würde sich alleine im Jahre 2003 auf -7- (sieben) Milliarden Schweizer-Franken belaufen.
Emerald.
PS: Wer will noch Fonds?
Schon ziehn sie wieder an den Haaren;
bei dem doch so schönen Fonds-Sparen!
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EM-financial
27.12.2003, 22:03
@ Emerald
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ETF's sind wohl die beste Alternative |
-->überschaubare Gebühren und ein liquider Handel zeichnet ETF's aus, die es ja heute in allen erdenklichen Variationen gibt. Wer da noch einen Fonds braucht, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Sinnvoll scheint mir für vermögende Anleger höchstens eine Verwaltung, die über verschiedene Assetklassen übergreifend tätig sein kann und auch ab und zu antizyklisch agiert.
Die Zahl der Fonds wird in Europa und den USA innerhalb der nächsten 20 Jahre, um 80-90 % einbrechen. Vielleicht wird es ein paar Zuwächse in Japan oder in den Emerging Markets geben, aber so wie jetzt kann es nicht weiter gehen.
Die Ungleichgewichte werden früher oder später beseitigt werden. In diesem Jahr sind wir mit der Abwertung des Dollars ja ein gutes Stück voran gekommen. Wie lange US-Unternehmen noch die Kosten runter und den Konsum hochschrauben können vermag ich nicht beurteilen, aber es wird zu einer Anpassung kommen, die das relative Marktgewicht der Wallstreet auf 20-25 % von derzeit 54 % drückt.
Was mit dem Franken passiert wenn er die 1,60 gegen Euro erreicht hat vermag ich nicht einzuschätzten. In Europa beginnt man ja die Weichen auf Abwertung zu stellen und dann sind neben dem Australien-Dollar vielleicht doch wieder die Schweizer interessant. Im Moment verspricht die schweizer Geldpolitik aber auch nicht gerade den großen Erfolg und ich glaube der Franken wird zurzeit durch Portfolioflows aus den USA ziemlich weit oben gehalten...
Also vielleicht noch eine letzte Aufwertungswelle des Euro bis spätestens 2005 und dann nichts wie weg mit dem Cash und nur noch Sachwerte halten.
Zur Zeit fahre ich etwa 70 % Cash und 30 % Sachwerte. Das wird sich bald ändern.
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Toby0909
28.12.2003, 07:48
@ Emerald
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da stecken wieder viele Fehler drin... |
-->Morgen Emmi,
weiß nicht, wie das in der Schweiz ist, aber hierzulande kann man die Fonds-Anzahl-Veröffentlichungen komplett vergessen.
Angeblich sind wir irgendwo bei 7 - 8 Tausend.
Das ist natürlich totaler Unsinn.
Es sind zwar sehr viele (immerhin so um die 3000), aber die veröffentlichten Zahlen sind einfach nur Schwachsinn.
Der Grund ist ganz einfach. Heute gibt es nicht mehr einfach nur eine Fonds
"Superinvest Riesengewinn". Nein. Heute ist das viel"komplizierter".
Heute gibt es einen:
"Superinvest Riesengewinn A"
"Superinvest Riesengewinn B"
"Superinvest Riesengewinn acc."
"Superinvest Riesengewinn dis."
"Superinvest Riesengewinn Eur"
"Superinvest Riesengewinn USD"
"Superinvest Riesengewinn I"
und alle möglichen weiteren Variationen davon.
Im Endeffekt handelt es sich aber doch nur um ein und das selbe Portfolio.
Wer ist Schuld daran? Auch ganz einfach: Die Nachfrageseite.
Jeder schreit nach irgendwas:
Ohne / mit Ausgabeaufschlag
Ohne / mit Managementfee
Ohne / mit Performancefee
Währungsgesichert
Währungsgehandelt
Ohne / mit Ausschüttungen
Exklusivanteile (für eine Versicherung, einen Großvertrieb usw.)
Da es sich beim Fondspreis ja nur um eine ganz einfach Rechnung handelt, ist es für eine Fondsgesellschaft kein Problem, alle Wünsche zu erfüllen, man spaltet einfach ein paar Euronen ab, ändert die Berechnungen im Computer, druckt den Verkaufsprospekt einmal neu und schon ist alles feritg.
Inzwischen geht das sogar soweit, daß einige Investmentgesellschaften (aus LUX) zu einem Fonds (und einem ISIN) MEHRERE Preise veröffentlichen (in Eur, Dollar, Pfund, was auch immer). Damit ist die Verwirrung komplett. Der kunde sieht auf seiner Abrechnung Eur, in den Veröffentlichungen gibt es aber nur Dollarpreise?! Gut, würden die nun auch noch einzelne Fonds ausgeben, dann hätten wir innerhalb von 6 Wochen wahrscheinlich 10000 Fonds.....und die Presse würde aufschreien.
Aber da ist nichts so heiß, wie es gekocht wird.....
Toby
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