Dieter
28.12.2003, 11:29 |
offtopic - Schmerzen überfallen mich Thread gesperrt |
-->wenn ich die letzte Zeit in den 3. Programmen öfters gezeigten Filme über die Herzens-Heimat Ostpreußen sehe, vor allem der russische Teil, dem Land meiner Väter.
Wer nicht flüchtete wurde nach Sibirien deportiert oder an die Scheunentore genagelt oder erschossen usw.
Und jetzt: Das Land ist verwaist, die Häuser abgetragen, Gutshöfe verfallen, der Ackerboden unfruchtbar gemacht durch viel zu schwere russische Agrar-Maschinen.
Russen, die nach Ostpreußen umgesiedelt wurden, ebenfalls ihrer Heimat entwurzelt - welches Elend und Unrecht liegt über diesem Land und seiner Bevölkerung.
Gruß Dieter
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Ecki1
28.12.2003, 12:19
@ Dieter
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Re: wär mir zu kalt dort |
-->In Brasilien ist Land ebenfalls billig und das Klima angenehmer,
findet Ecki1
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Dieter
28.12.2003, 13:29
@ Ecki1
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Re: wär mir zu kalt dort |
-->Ostpreußen auf"billiges, kaltes Land" zu reduzieren, ist etwas wenig wenn ich bedenke, daß dort ca. 13 Mill. Menschen Ihrer Heimat durch Vertreibung beraubt wurden.
Gruß Dieter
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Ecki1
28.12.2003, 13:32
@ Dieter
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Ja, jedem das Seine. (owT) |
-->
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Gewinnmitnehmer
28.12.2003, 14:22
@ Dieter
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ein Thema bei dem ich nur halbherzig hinhöre |
-->Immer wenn ich irgendwie was von Ostpreußen und Vertreibung höre, dann verstehe ich das nie so richtig. Da sind also Menschen vertrieben worden. Nach Deutschland scheinbar, da ich immer mal was höre von"Bund der Vertriebenen" und Sudetendeutschen. So, was wollen die denn jetzt? Wollen die da wieder zurück hin? Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine größere Anzahl an Rentnern von Deutschland nach Polen übersiedeln will.
Sicherlich gibt es 1000 versch. links im Netz wo ich ausführlich eine antwort erhalten könnte, aber kan einer kurz und knapp erklären worum es da geht?
Thomas
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Mat72
28.12.2003, 14:34
@ Gewinnmitnehmer
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stell Dir vor, Deine Heimatstadt wird Russisch und Du mußt innerhalb von 2h weg. |
-->ohne Möglichkeit der Rückkehr.
Fremde Menschen wohnen in Deinem Geburtshaus. Deine Schwester, mehrfach vergewaltigt, erfriert/verhungert auf der Flucht.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
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Helmut
28.12.2003, 14:35
@ Gewinnmitnehmer
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Guck mal jetzt bei PHOENIX |
-->Winterreise durch Ostpreußen
Mo, 22.12.03, 12.45 Uhr
Di, 23.12.03, 12.45 Uhr
So, 28.12.03, 14.15 Uhr
Do, 08.01.04, 04.00 Uhr
Ostpreußen - das Land der dunklen Wälder und einsamen Seen. Im Winter, der früh kommt und lange dauert, wird das Leben hier noch stiller. Wolfgang Wegener besucht Menschen im heute polnischen Teil Ermlands und Masurens, die dem harten Winter die Stirn bieten.
Der Winter verzaubert die Landschaft, macht aber das Leben der Menschen auf dem Land auch härter. Wir haben die Menschen im heute polnischen Teil Ermlands und Masurens besucht, zugesehen, wie sie im Winter fischen und Eis schneiden für die Kühlkammern, den Bauern mit seinem Rückepferd in den Wald begleitet und einen Förster auf der Suche nach Wölfen in seinem Revier.
Und weil Ostpreußen immer schon Pferdeland war, steht auch ein Besuch in Liski auf dem Programm, wo heute wieder die berühmten Trakehner gezüchtet werden. In Elk, dem früheren Lyck, begegnen wir Vertretern der deutschen Minderheit, die mit einem kleinen Museum die Erinnerung an eine Zeit wach halten, in der Ostpreußen eine deutsche Provinz war.
Dokumentation von Wolfgang Wegener (2002)
<ul> ~ Winterreise durch Ostpreußen</ul>
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Baldur der Ketzer
28.12.2003, 14:37
@ Gewinnmitnehmer
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Re: Vertreibung, ist doch pipifax |
-->> Da sind also Menschen vertrieben worden..... worum es da geht?
Hallo, Thomas,
es gibt Millionen Leute, die Dich für diese Frage ein ganz dummes Arschloch nennen würden, so sie von Deiner rhetorischen Frage erfahren würden.
Dunkelgelbe Karte an mich.
Mit fassungslosem Gruß.
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Tierfreund
28.12.2003, 14:38
@ Gewinnmitnehmer
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Re: Ohne Kommentar - nur lesen |
-->Ausweisungsbefehl des Militärortskommandanten
von Böhmisch-Leipa vom 14. Juni 1945
Die Einwohner deutscher Volkszugehörigkeit der Stadtgemeinden Böhmisch-Leipa, Alt-Leipa und Niemes, ohne Unterschied des Alters und des Geschlechtes, verlassen am 15. Juni 1945 um 5 Uhr früh ihre Wohnungen und marschieren durch die Kreuz- und Bräuhausgasse auf den Sammelplatz beim Bräuhaus in Ceske Lipe. In Niemes versammeln sie sich im Raum Kreuzung 200 Meter westlich der Eisenbahnbrücke (Straße in der Richtung Reichstadt).
Diese Anordnung betrifft nicht die nachstehend angeführten Personen und die Familien derselben:
I.
Ärzte, Tierärzte, Apotheker, Pflegepersonal und Feuerwehr.
Gewerbetreibende und Angestellte der im Gange befindlichen Versorgungsunternehmungen.
Schmiede, Schlosser-Kraftfahrzeug-Reparaturwerkstätten, Schneider und Schuhmacher, die ihr Gewerbe betreiben.
Angestellte der im Gange befindlichen Fabriken und Unternehmungen.
Angestellte der Eisenbahn, der Post sowie der Verkehrsunternehmungen.
Die unter Nr. 1-5 angeführten Personen haben sich mit einer Bestätigung über die Beschäftigung auszuweisen. Falls sie sich entfernen, werden sie zurückgeführt und entsprechend bestraft.
II. Die Ausweisung findet keine Anwendung auf Angehörige der kommunistischen und der sozialdemokratischen Partei, die sich mit einer Legitimation der Partei legitimieren und nachweisen können, daß sie wegen ihrer Gesinnung und der bejahenden Einstellung zur CSR verfolgt d.h. inhaftiert oder ihres Postens enthoben wurden. Jeder Einzelperson, auf die sich die Ausweisung bezieht, ist es gestattet, mitzunehmen:
a) Lebensmittel auf 7 Tage und
b) die allernotwendigsten Sachen für ihren persönlichen Bedarf in einer Menge, die sie selbst tragen kann;
c) Personalbelege und alle Lebensmittelkarten samt der Haushalts-Stammkarte.
Wertsachen: Gold, Silber und alle aus diesen Metallen hergestellten Gegenstände (Ringe, Broschen usw.), Gold- und Silbermünzen, Einlagebücher, Versicherungen, Bargeld, mit Ausnahme von 100 RM pro Kopf sowie Photoapparate sind in ein Säckchen einzulegen oder in verschnürte Papierpäckchen einzupacken, unter Beischließung eines genauen schriftlichen Verzeichnisses dieser Wertsachen und unter Anführung der genauen Anschrift des bisherigen Wohnortes, der Wohnung und der Hausnummer. Diese Wertsachen in Säckchen werden an der Versammlungsstelle abgegeben. Ich mache aufmerksam, daß jede Einzelperson einer strengen Leibvisite unterzogen wird. Auch der Inhalt der Gepäckstücke wird genau überprüft werden. Es ist daher jede Verheimlichung der angeführten Gegenstände bei sich, sowohl in der Kleidung, als auch in den Schuhen und anderen Stellen, so z.B. im Handgepäck, zwecklos und wird bestraft werden. Haustiere bleiben an Ort und Stelle, das Verzeichnis der Tiere ist unter Angabe der Hausnummer und der Straße gleichzeitig mit den Schlüsseln an der Versammlungsstelle abzugeben. Unbewegliches Eigentum und Einrichtung, wie verschiedene Maschinen, landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, ist an Ort und Stelle zu belassen. Jede absichtliche Beschädigung dieses Eigentums oder Einrichtung wird streng bestraft werden. Desgleichen wird die Übergabe der angeführten Gegenstände und Einrichtungen an andere Personen zwecks Aufbewahrung bestraft werden. Schlüssel: Beim Abgang sind alle Haus- und Wohnzimmereingänge sowie die Eingänge der Hofgebäude bzw. der Werks- und Betriebsstätten zu verschließen, die Schlüssel von diesen Gebäuden von allen einzelnen Räumen sind mit Schnur zusammenzubinden und mit der genauen Anschrift der bisherigen Wohnstelle oder der Wohnung auf starkem Papier zu versehen, die an den Schlüsseln mittels Schnur zu befestigen ist. Vor dem Verlassen der Wohnzimmer und der Gebäude muß jede Eingangstür verschlossen und mit einem Streifen Papier so verklebt werden, daß dieser beide Türflügel verbindet und das Schlüsselloch überdeckt. In Häusern, in denen einige Mieter weiter verbleiben, werden bloß alle Eingänge der verlassenen Wohnräume abgesperrt und die Türen mit Papierstreifen überklebt. Nach Übernahme der Schlüssel werden alle Gebäude sofort von Militär- und Gendarmerieorganen durchsucht werden. Personen welche unberechtigt und absichtlich die Gebäude nicht verlassen haben, haben eine strenge Bestrafung zu erwarten. Kranke, jedoch des Transports in einem Beförderungsmittel fähige Personen, werden von den Angehörigen ihres Haushalts zur Versammlungsstelle gebracht, von wo sie gemeinsam mit Transport durch das Rote Kreuz weiter befördert werden.
Böhmisch-Leipa, den 14. Juni 1945.
Der Militärkommandant: pplk. Voves e. h.
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Mat72
28.12.2003, 14:49
@ Tierfreund
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auch ohne Kommentar, nur mit einer geballten Faust in der Tasche (Link) (owT) |
-->
<ul> ~ Weissbuch</ul>
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Dieter
28.12.2003, 15:06
@ Gewinnmitnehmer
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ohne Kommentar |
-->„Schule des Hasses“
Heinz Nawratil über die neue ZDF-Serie zur Vertreibung der Deutschen und die wahren Hintergründe für den Völkermord
Moritz Schwarz
Herr Dr. Nawratil, unter dem Titel „Die große Flucht“ läuft im ZDF eine fünfteilige Dokumentation über die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten. Doch hinter Worten wie „Flucht“ und „Vertreibung“ verschwindet, daß es sich auch um einen Völkermord handelt.
Nawratil: Das ist leider richtig. Vertreibung bedeutet nicht nur Aussiedlung, sondern auch Mord, Terror, Vergewaltigung und Folter, Deportation und Internierung. Insgesamt kamen bei der Vertreibung fast drei Millionen Deutsche um. Eine Zahl, die alleine das Wort Völkermord schon rechtfertigt. Im Reich war in Ostpreußen der Terror der Roten Armee wohl am schlimmsten. Wer nicht flüchtete, wurde mit einer Wahrscheinlichkeit von gut fünfzig Prozent ermordet. In Königsberg war es besonders schlimm, dort fand die Rote Armee bei der Eroberung der Stadt noch etwa 110.000 Deutsche vor, ein Jahr später lebten davon noch ungefähr 10.000. In Ostbrandenburg, heute Polen, betrug die Sterberate immerhin noch 35 Prozent. Flucht war also dringend geboten. Aber selbst dabei kamen Hunderttausende um. Bombardiert, torpediert, zusammengeschossen, von Panzern überrollt und zerquetscht - allein 50.000 Menschen brachen bei der Flucht über die Kurische Nehrung durch das Eis des Frischen Haffs und ertranken im Eiswasser. Wer blieb und überlebte, wurde anschließend vertrieben, wenn er nicht das Pech hatte, interniert oder deportiert zu werden. Auch dabei kamen zigtausende um. Die Vertreibung war schon völkerrechtswidrig und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, aber den damit verbundenen Völkermord vergessen wir nur allzu leicht, wenn wir von ihr prechen.
Sie sind Autor des „Schwarzbuch der Vertreibung“. Wie bewerten Sie „Die große Flucht“?
Nawratil: Es ist schon lobenswert, daß das ZDF ein so bedeutendes, aber leider verdrängtes Kapitel der Geschichte aufgreift. Bedenklich ist dagegen die meist verharmlosende Kommentierung, die sich letztlich auf das vereinfachende Erklärungsprinzip „Aktion und Reaktion“ reduziert und damit wohl eher der heutigen politischen Moral genüge tun will als der objektiven Darstellung historischer Hintergründe und Zusammenhänge.
Was meinen Sie mit „Aktion und Reaktion“?
Nawratil: Daß die Untaten der NS-Besatzungsherrschaft natürlich auch Rachegefühle weckten, ist selbstverständlich. Aber hier wird der historisch falsche Eindruck erweckt, der Völkermord und die Vertreibung der Deutschen sei eine quasi naturgesetzliche Folge vorausgehender Ereignisse gewesen. Auch Hitler hat seine Verbrechen in Rußland so begründet.
Bereits im März dieses Jahres lief im ARD die dreiteilige Dokumentation „Die Vertriebenen - Hitlers letzte Opfer“. Warum findet das Thema plötzlich solche Aufmerksamkeit?
Nawratil: Bislang hatte man immer die Angst, würde dieser Völkermord einmal wirklich ins Bewußtsein der Deutschen zurückkehren und aufgearbeitet werden, würden sich die Fragen nach Bestrafung der Täter, Rückgabe des Diebesguts und vor allem nach der historischen Rolle, die man den Deutschen im derzeit favorisierten Geschichtsbild zuschreibt - nämlich nicht auch Opfer, sondern nur Täter zu sein - stellen. Inzwischen aber scheint das einschlägige Geschichtsbild und die politische Konstellation so verfestigt, daß man all diese Dinge thematisieren kann, ohne mit dem Ruf nach Gerechtigkeit behelligt zu werden. Die betroffenen Deutschen sind inzwischen meist froh, daß das Thema überhaupt noch erwähnt wird.
Also ein Handel: Verzichtet ihr auf euer Recht und akzeptiert unsere moralische Bewertung der Dinge, dann erlauben wir euch wenigstens einmal über das Trauma zu sprechen.
Nawratil: Genau, ein sublimer Betrug, bei dem man die emotionale Notlage der Vertreibungsopfer, die ja längst ins gesellschaftliche und politische Aus manövriert worden sind, ausnützt. Und die Betroffenen durchschauen das meist nicht, sondern empfinden Dankbarkeit gegenüber denen, die sie endlich einmal zu Wort kommen lassen, ohne deren Geschäftsbedingungen zu durchschauen.
Die Vertreibung ist weitgehend vergessen, die letzten Zeitzeugen sterben. Warum sollten es etablierte Medien wagen, das unliebsame Thema überhaupt noch einmal anzusprechen?
Nawratil: Die Vertriebenen und ihre Kinder machen immerhin noch etwa zwanzig Prozent unseres Volkes aus. Das ist eine große Zielgruppe, und da wird natürlich gut verdient. Immerhin gibt es auch ein Begleitbuch zur Serie, herausgegeben von Guido Knopp in sehr hoher Auflage.
Das ist ein schwerer Vorwurf.
Nawratil: Deshalb habe ich diesen Sachverhalt auch einfach nur als Tatsache in den Raum gestellt. Er legt eine gewisse Vermutung nahe, beweisen kann man das allerdings nicht. Aber Herr Knopp muß sich natürlich die Frage gefallen lassen, warum er dieses bedeutende Thema nicht schon viel früher angepackt hat.
Die Zuschauerquoten der Knoppschen Hitler-Dokumentationen sind zuletzt immer weiter gefallen. Suchte man schlicht nach einem neuen Ansatz, um Zuschauer zu gewinnen?
Nawratil: Auf jeden Fall. Nach „Hitlers Helfer“, „Hitlers Krieger“, „Hitlers Frauen“, „Hitlers Kinder“, etc. traten beim Publikum natürlich Ermüdungserscheinungen ein. Dabei ist es eigentlich nichts Schlimmes, auch an Quoten und Verkaufszahlen zu denken, nur darf das nicht damit einhergehen, die Historie als Steinbruch für Ideologen zu verwenden.
Kann man die beiden Serien des ARD und des ZDF vergleichen?
Nawratil: Bis jetzt scheint die ZDF-Serie wenigstens nicht mit so groben historischen Mängeln verunstaltet zu sein wie die der ARD.
Welche Mängel waren das?
Nawratil: Es wurden sogar Goebbels und Goering verwechselt, nachzulesen im Begleitbuch zur Serie. Das gleiche gilt für die sowjetischen Minister Litwinow und Molotow: handwerklich völlig unzureichend.
Auch in der ZDF-Geschichtsredaktion kann man sich nicht entscheiden, wie hoch man die Zahl der Vertriebenen taxieren will. Da ist mal von 12, mal von 14 Millionen die Rede, mal von einer, dann von zwei Millionen Toten.
Nawratil: Leider halten die meisten deutschen Produktionen einem Vergleich, etwa mit BBC-Produktionen nicht stand. Denken Sie nur an „The war of the century“ („Hitlers Krieg im Osten“), die unlängst auch im ARD lief: Solide Handwerksarbeit und Bemühen um Objektivität.
Kann man nicht dennoch annehmen, daß den Machern das Schicksal der Vertriebenen am Herzen liegt? Immerhin stammt die Hälfte der Knopp-Redaktion, inklusive Guido Knopp selbst, aus Vertriebenenfamilien.
Nawratil: Um nicht mißverstanden zu werden, ich glaube nicht an ein einheitliches Motiv. Da kommt eins zum anderen. Und ich billige den Machern auch subjektiv gute Absichten zu. Durch die Hintertür lanciert die Sendung, mehr oder weniger subtil, eine Form der Kollektivschuldthese, zu der man sich expressis verbis niemals bekennen würde.
Die NS-Besatzungsherrschaft in Rußland war tatsächlich gnadenlos. Da erscheint die actio-reactio-These doch durchaus plausibel?
Nawratil: Auch die Nationalsozialisten hatten beim Angriff auf die Sowjetunion die Parole ausgegeben, man müsse „Rächer sein, für alle Bestalitäten des jüdisch-bolschewistischen Systems“. Das hat wahrscheinlich auch vielen deutschen Soldaten und NS-Funktionären eingeleuchtet, und so mancher mag sich dann als Rächer gefühlt haben, wo er in Wirklichkeit nur grausam war. Damit sind
die Greuel der Nazis also keineswegs geleugnet, nur der zwingende Zusammenhang zwischen ihnen und denen der Sowjetrussen.
Können Sie Beispiele dafür geben?
Nawratil: Die Macher der britischen Serie „The war of the century“ präsentierten zum Beispiel einen sowjetischen Soldaten, der Kriegsverbrechen begangen hat, und auf die Frage, ob er sich der Untaten nicht geschämt habe, antwortet er: „Nein“. „Warum nicht?“ Die Deutschen hätten das gleiche getan. Woher er das wisse? Das habe er in der Zeitung gelesen. Also Propaganda statt eigener Erfahrung. - Die Massenvergewaltigungen deutscher Frauen durch russische Soldaten haben, bei allen NS-Grausamkeiten, einfach kein entsprechendes Gegenstück auf deutscher Seite. Untersuchungen unter russischen displaced persons haben ergeben, daß diese sehr wohl zu unterscheiden wußten zwischen Wehrmacht, SS und Einsatzgruppen. Also kann das erst recht auch für eine Unterscheidung von deutschen Streitkräften und Zivilisten gelten. Weiterhin wurde festgestellt, daß es sowjetische Fronttruppen gab, die sich korrekter verhielten als die nachfolgenden Ettappe-Einheiten. Obwohl doch gerade die Fronttruppen die Hauptlast der Kämpfe zu tragen hatten. Russische Truppen in kaum umkämpften Gebieten wüteten wie wild, während manche Truppen, die harte Gefechte durchstehen mußten, relativ anständig geblieben sind. Genauso wissen wir heute, daß viele der marodierenden Einheiten aus Gebieten östlich des Urals kamen, also außerhalb des von der Wehrmacht besetzten Gebietes. Diese Soldaten können sich also wohl kaum auf die Zerstörung ihrer Heime und die Tötung ihrer Angehörigen durch die Deutschen berufen. Es gibt also eine ganze Reihe historischer Fakten, die die Pendelschlag-Theorie widerlegen.
Wenn die Erklärungsmuster, die heute in deutschen Medien dargeboten werden, also eher volkspädagogischen als historischen Charakter haben, was ist dann die wirkliche Erklärung für die Massenverbrechen der Roten Armee?
Nawratil: Da ist zunächst die menschenverachtende Grundhaltung des Sowjetsystems, die sich auch in anderen Ländern gezeigt hat. Was in Deutschland dazukommt, ist vor allem die Propaganda. Es ist bekannt, daß die Sowjetsoldaten mit Haß- und Mordpropaganda geradezu überschüttet wurden: „Brenne verfluchtes Deutschland“ heißt es da, oder „Das Land der Faschisten muß zur Wüste werden“. Flugblätter forderten: „Töte den Deutschen wo Du ihn antriffst, erschlage ihn auf der Straße, im Hause sprenge ihn mit einer Granate, stich das Bajonett in ihn, spalte ihn mit dem Beil, setze ihn auf den Pfahl, zerschneide ihn mit dem Messer!... Zerdrücke, zerspalte, zersteche ihn!“ Der Völkermord in Ostpreußen war also weder zwangsläufiges Ergebnis eines Pendelschlags der NS-Besatzungspolitik, sondern Produkt einer jahrelangen, gezielten Haßkampagne.
Sie sprechen im „Schwarzbuch der Vertreibung“ von einer „Schule des Hasses“?
Nawratil: „Die Schule des Hasses“, so hieß das richtungsweisende Werk von Michail Scholochow. Tatsächlich bildete sich unter Literaten und Journalisten so etwas wie eine „Schule des Hasses“ gegen die Deutschen. Der bekannteste unter ihnen ist natürlich Ilja Ehrenburg: „Für uns gibt es nichts Lustigeres als deutsche Leichen“. Einmal schlägt er vor, die Deutschen als Untermenschen zu behandeln, ein anderes Mal die Deutschen als Rasse zu vernichten und den letzten „Fritz“ im Zoo auszustellen. Dann vergleicht er sie mit dem Pestbazillus, die Rote Armee habe dagegen die Rolle des Louis Pasteur. „Töte den Deutschen“ - in dieser Forderung schienen sich, so berichteten ausländische Beobachter, für die Sowjetmenschen alle zehn Gebote zu vereinigen. Alexander Solschinizyn berichtet im „Archipel Gulag“, nach drei Wochen Krieg in Deutschland habe jeder Bescheid gewußt: Deutsche Mädchen dürfe man vergewaltigen und danach erschießen, und das gelte fast noch als kriegerische Tat.
Es haben nicht alle Sowjetsoldaten so gehaust.
Nawratil: Nein, das hing meist vom Kommandeur ab. Es gab sogar einzelne, die sich aufgelehnt haben, so stützt sich die Anklage eines sowjetischen Militärgerichtes gegen Lew Kopelew im April 1945 unter anderem auf „Verteidigung der Deutschen und Hetze gegen den Schriftsteller Ehrenburg“. Es ist auch überliefert, daß durchziehende sowjetische Einheiten die deutsche Bevölkerung warnten: „Die nach uns kommen, sind schlecht“ oder „Nach uns kommen Stalinschüler“. Gemeint waren politisch besonders indoktrinierte Einheiten. Die furchtbare Sowjet-Propaganda wird zwar auch in den Geschichtsdarstellungen der bundesdeutschen Medien nicht immer verschwiegen, kommt aber mehr oder weniger nur als Beiwerk vor.
Wieso will die populärwissenschaftliche Geschichtsschreibung in der Bundesrepublik die Bedeutung der sowjetschen Propaganda nicht einräumen?
Nawratil: Erstens weil damit die Schuld für diese Greuel bei den Sowjets und der Roten Armee läge und die Deutschen nicht mehr die einzigen Übeltäter des Zweiten Weltkrieges wären. Zweitens würde das überhaupt nicht zu der inzwischen beinahe allgemein durchgesetzten These von der „Befreiung“ passen. Vor allem aber wäre damit der Völkermord an und die Vertreibung der Deutschen nicht mehr eine Kriegsfolge, sondern ein moralisch isoliert zu beurteilendes Verbrechen, was wiederum vielleicht sogar die moralische Legitimation der europäischen Nachkriegsordnung in Frage stellen würde.
Eine nebensächliche Rolle spielt erstaunlicherweise auch der Hauptgrund für die Vertreibung: der machtpolitsche Wille der Alliierten.
Nawratil: Das ist richtig, spätestens hier wird das Pendelschlag-Muster vollends absurd, denn die Vertreibung war ein kühl kalkulierter politischer Plan, ein Instrument des Siegers gegen den Besiegten. Mit der Qualität der Besatzungsherrschaft oder der Kriegsschuldfrage hatte das nichts zu tun.
Verantwortlich ist nicht nur Stalin, sondern auch der Nationalismus unserer Nachbarn.
Nawratil: Womit wir beim Thema des aggresiven Panslawismus wären. Der Terror wurde gezielt eingesetzt. So äußerte der polnische Exildiplomat, Jan Karski, Anfang 1943 gegenüber Präsident Roosevelt: „Wir haben vor, im Augenblick des deutschen Zusammenbruchs einen kurzen, sehr schrecklichen Terror gegen die Deutschen zu organisieren, so daß sie freiwillig ihr Land verlassen.“ Es lagen entsprechende Annektionspläne schon lange vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in den Schubladen. Kein seriöser Historiker bezweifelt heute noch, daß die polnische Regierung schon vor dem 1. September 1939 von der Oder/ Neiße-Grenze träumte. Die Sowjetunion verhandelte mit Frankreich bereits vor Ausbruch des Krieges über eine Westausbreitung der UdSSR. Frankreich war einverstanden, wenn Polen entschädigt würde. Daraufhin boten die Sowjets den deutschen Osten bis zur Oder/ Neiße an. Oder nehmen Sie den schechoslowakischen Präsidenten Edward Benesch. Er erklärte im Juni 1945 in einer Rede: „Was wir im Jahr 1919 schon durchführen wollten, das erledigen wir jetzt. Damals schon wollten wir alle Deutschen abschieben. Deutschland aber war nicht vernichtet, und England hielt uns die Hände.“ Der Krieg war also nicht Ursache, sondern nur günstige Gelgenheit für die Verwirklichung lang gehegter Pläne.
Dr. Heinz Nawratil geboren 1937 in Zauchtel / Mähren, wurde die Familie 1945 vertrieben. So wuchs Nawratil im bayerischen Miesbach auf und studierte Jura. Heute ist er selbständiger Notar. Durch seine Mitarbeit bei der „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte“ und der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ widmete er sich immer wieder dem Thema ethnischer Aggression und der Unterdrückung und Vertreibung kleiner Völker. In seinem „Schwarzbuch der Vertreibung“ (Universitas, 2001) erhellt er das verdrängte Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das die Vertreibung und der Völkermord an den Deutschen von 1945 bis 1948 darstellen.
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Ecki1
28.12.2003, 15:18
@ Dieter
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Re: Weihnachtsprogramm im Fernsehen: ein kurzer Vergleich |
-->Deutschland: Vertreibung, Kriegs- und Horrorfilme, viel Nachdenk- und Besinnlichkeit
Cuba: viel Musik neben ein wenig (harmloser) Regierungspropaganda und ein paar (harmlosen) Hollywood-Schinken
Ecki bevorzugt Salsa
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Ecki1
28.12.2003, 15:27
@ Mat72
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Re: Doch, statt Faust (nutzlos) immer Plan B in der Tasche (owT) |
-->
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Dieter
28.12.2003, 15:33
@ Ecki1
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beides ist wichtig (owT) |
-->
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bonjour
28.12.2003, 15:44
@ Mat72
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Re: Gorbatschow Zitat |
-->Aus dem Nachlaß des bekannten Fremdsprachen-Übersetzers für Russisch Ernst Albrecht Nagorny geht hervor, daß der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl und sein Außenminister Genscher eine Wiedervereinigung Deutschlands mit seinen besetzten Ostgebieten gar nicht wollten. Nagorny hatte 1990 in Dresden ein Gespräch mit dem damaligen russischen Präsidenten Gorbatschow. Dieser habe ihm auf die Frage, ob im Zusammenhang mit der Vereinigung Mitteldeutschlands mit der BRD auch eine Angliederung der fremdverwalteten deutschen Ostgebiete in Aussicht genommen war, geantwortet:
"Ja, das wollte ich. Wir hatten die Universität in Moskau beauftragt, Pläne für die Wiedervereinigung von Deutschland mit seinen polnisch besetzten Teilen auszuarbeiten. Aber bei den 2 + 4 - Verhandlungen mußte ich zu meinem Erstaunen feststellen, daß Bundeskanzler Kohl und sein Außenminister Genscher die deutschen Ostgebiete - Ostpreußen, Pommern und Schlesien - gar nicht wollten. Die Polen wären bereit gewesen, die deutschen Provinzen Deutschland zurückzugeben. Aber der deutsche Außenminister Genscher hat die polnische Regierung in Warschau bekniet, an der Oder-Neiße-Grenze festzuhalten. Die Deutschen würden die Grenze akzeptieren, waren seine Worte. Nur die DDR sollte angegliedert werden.""
Quelle weiß ich leider nicht mehr.
gruß bonjour
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Christian
28.12.2003, 16:34
@ Ecki1
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Re: Jedem das Seine |
-->Dieser Spruch empfang die Inhaftierten des KZ Buchenwald - er war in das Eisentor integriert. Nur zur Info, Christian
|
Gewinnmitnehmer
28.12.2003, 16:45
@ Baldur der Ketzer
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Re: Vertreibung, ist doch pipifax |
-->>> Da sind also Menschen vertrieben worden..... worum es da geht?
>
>Hallo, Thomas,
>es gibt Millionen Leute, die Dich für diese Frage ein ganz dummes Arschloch nennen würden, so sie von Deiner rhetorischen Frage erfahren würden.
>Dunkelgelbe Karte an mich.
>Mit fassungslosem Gruß.
Hm, mal sehen ob ich das verstanden habe. Es ist also nicht gut eine solche Frage zu stellen, die man weder bösartig noch rhetorisch, sondern völlig ernst meint, weil man es besser nicht weiss. Im Gegenzug ist es aber in Ordnung wenn man sagen würde, dass das mit den Juden im dritten Reich zwar schlimm war, aber wir jetzt einige Generationen weiter sind und es mal so langsam gut sein muss mit unserer Schuld?
Thomas
der immer noch nicht provozieren möchte......
|
Gewinnmitnehmer
28.12.2003, 16:51
@ Christian
|
Re: Jedem das Seine |
-->>Dieser Spruch empfang die Inhaftierten des KZ Buchenwald - er war in das Eisentor integriert. Nur zur Info, Christian
Jedem das Seine
Text: Eduard Mörike (1804-1875)
Aninka tanzte
Vor uns im Grase
Die raschen Weisen,
Wie schön war sie!
Mit den gesenkten
Bescheidenen Augen,
Das stille Mädchen,
-Mich macht es toll!
Da sprang ein Knöpfchen
Von ihrer Jacke,
Ein goldnes Knöpfchen,
Ich fing es auf-
Und dachte wunder,
Was mir's bedeute,
Doch hämisch lächelt,
Jegór dazu,
Als woll't er sagen:
Mein ist das Jäckchen
Und was es decket,
Mein ist das Mädchen,
Und dein-der Knopf!
|
Christian
28.12.2003, 17:10
@ Gewinnmitnehmer
|
Re: Was will uns Gewinnmitnehmer damit sagen? (owT) |
-->
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Baldur der Ketzer
28.12.2003, 17:19
@ Gewinnmitnehmer
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Re: Vertreibung, ist doch pipifax - also gut, dann mal von Anfang an.... |
--> > Es ist also nicht gut eine solche Frage zu stellen, die man weder bösartig noch rhetorisch, sondern völlig ernst meint, weil man es besser nicht weiss. Im Gegenzug ist es aber in Ordnung wenn man sagen würde, dass das mit den Juden im dritten Reich zwar schlimm war, aber wir jetzt einige Generationen weiter sind und es mal so langsam gut sein muss mit unserer Schuld?
>Thomas
>der immer noch nicht provozieren möchte......
Hallo, Thomas,
ich lasse diesen Beginn ausdrücklich stehen, und nehme hiermit vollumfänglich meine unten stehende Einlassung zurück.
Dann wolln mer mal:
Das eine ist etwas, das jeden Tag gut ein dutzend mal ins Rampenlicht gezerrt wird, und man großzügigerweise auch davon absieht, ob es im Einzelfall grobe Widersprüche gibt. Es ist pauschal als offenkundig dogmatisiert, und basta.
Wieviel Sühneleistung bezahlt wurde, kann niemand beziffern, als monetäre Summe ohne Kaufkraftbereinigung werden mehr als einhundert Milliarden Mark kaum zu niedrig liegen.
Ja, man hat Familien auseinandergerissen, Staatsbürger entrechtet, geknechtet, gequält, geschunden, zu Tode gemartert auf die gemeinsten Arten, die man sich nur denken kann. Und man hat das auch mit Leuten aus den vorübergehend eroberten Gebieten angestellt.
Das ist vor aller Weltöffentlichkeit als besonderes Verbrechen aktenkundig, es ist mißbilligt, es wurde und wird Wiedergutmachung geleisetet, so weit dies überhaupt geht, aber immerhin, es wird.
Die deutschen Nachfolger winden sich wie Eingeweidewürmer, die in den Wind gekotet wurden, in der Weltpresse, für Dinge, die sie nicht verschuldet haben, und für die sie nichts können. Sie verkriechen sich bei jeder Gelegenheit in virtuelle Löcher im Boden, die sich auftun mögen, sie zu verschlucken.
So, nun zu zweitens: da wurden Millionen ebenso unschuldiger Zivilisten, insebesondere Frauen und Kinder, auf eine nicht minder grausame Art gequält, geschunden, ermordet, und die Überlebenden wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Man hat mieseste, niederträchtigste Phantasien unmneschlicher Ausgeburten für rechtens und straflos erklärt (Benez-Dekrete und Co.).
Aber, und nun, werter Thomas, merke auf: diese Rechtfertigungen sind noch heute unwidersprochen in Kraft - niemand windet sich, niemand schämt sich, im Gegenteil.
Obwohl es dem fundamentalen EUmelgeist ins Gesicht schlägt, wird ein Land mit solchen gültigen Gesetzen in die EUmelgemeinschaft aufgenommen!
Das stört keine Sau.
Im Vergleich zu den noch viel unsäglicheren Geschehnissen in Ostpreussen kann man die Vertreibung der Sudetendeutschen als geradezu Sonntagsspaziergang ansehen, aber beides wird dadurch gekennzeichnet, daß niemand dieses Unrecht offiziell als solches anerkennt, sich gar entschulden würde, oder auch nur den Hauch eines Gedankens an eine Wiedergutmachungsgeste verschwenden würde.
Es IST zweierlei Maß, und zwar auf eine besonders niederträchtige, miese Tour. Meine ich.
Wenn Du Dich für diese Vorkommnisse 1945 interessierst, bringe ich gerne ein paar Buchempfehlungen, über das, was damals mit Wohlwollen der allierten Gutmenschen passierte.
Aus juristisch offenkundigen Gründen eines Schandparagraphen müssen diese Verbrechen auf ewig immer harmloser sein als diejenigen, die Du auch angesprochen hast.
Für die Opfer spielte es keine Rolle, die litten ohne Ansehen von Paß und Person immer das gleiche Martyrium.
Aber diesen einen Opfern heute goldene Kälber zu errichten und diesen anderen Opfern quasi ins Gesicht zu schlagen, das hat etwas irrsinniges und besonderes, was es nur in einem Land wie der BRDDR auf diesem Globus geben kann.
Beste Grüße vom Baldur
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EM-financial
28.12.2003, 18:53
@ Gewinnmitnehmer
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einfach mal bei älteren Menschen nachfragen |
-->Nur mal so als eines von vielen Beispielen:
Die Mutter eines guten Freundes musste mit ansehen, wie ihre Mutter von russischen Rotarmisten vergewaltigt wurde, weil diese den Aufenthaltsort ihrer 14 und 15 jährigen Töchter nicht nennen wollte. Sie selbst hat heute einen Buckel, weil ein netter russischer Soldat ihr als"Befreier" einen Gewehrkolben in den Rücken rammte.
Für viele ging die Unterdrückung in der DDR dann nahtlos weiter.
Das mindeste was ich mir wünschen würde wäre es dieses Verbrechen in den heutigen Schulen anzusprechen, was leider kaum gemacht wird, weil man ja für andere Leute mehr Platz einräumen muss...
So ist der heutigen Jugend kaum bewusst, dass es einmal vertriebene Deutsche gab.
Ein guter Bekannter und ehemaliger Lehrer hält zurzeit Vorträge über dieses Thema und versucht etwas Basisarbeit zu leisten, da er selbst einmal vertrieben wurde. Erstaunlicherweise ist er sogar Mitglied der SPD. Es ist also doch noch nicht alles verloren.
Das die Wehrmacht niemals Verbrechen in diesem Ausmaß praktizierte und die russische Bevölkerung vor den eigenen Leuten mehr Angst hatte, als vor den deutschen Soldaten will ich gar nicht bewerten.
Wie Russland heute mit deisen Sünden umgeht wissen wir. Nein noch schlimmer, Russland praktiziert weiter einen sinnlosen Krieg gegen aufständische Rebellen, mit mäßigem Erfolg.
Wo sind die Völkerrechtsverletzungen der Deutschen nach 1945? Gottseidank gibt es davon keine mehr, aber warum sollen wir uns immer wieder als Sündenbock hinstellen lassen und auch noch akzeptieren was irgendwelche Idioten nach 1945 aus der Welt gemacht haben? Israel/Palästina, Afghanistan, Indien/Pakistan, Irak/Iran, Afrika, um nur einige Sünden nicht genannter"Gutmenschen" zu nennen.
Im Gegensatz zu den fehlenden Aufbauhilfen anderer Länder zahlt Deutschland aus gutem Willen seit Jahren für die Sünden anderer Staaten. Zusätzlich zu den doppelt und dreifachen Zahlungen für eigene Sünden.
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PATMAN1
28.12.2003, 18:57
@ EM-financial
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Geschichtsunterricht... |
-->... in unseren Schulen ist doch eine Lachnummer. Schwerpunkt Drittes Reich, ein paar andere Themen mal so am Rand.
Das ist doch zum [img][/img].
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Vlad Tepes
28.12.2003, 19:06
@ PATMAN1
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Re: Geschichtsunterricht... |
-->>... in unseren Schulen ist doch eine Lachnummer. Schwerpunkt Drittes Reich, ein paar andere Themen mal so am Rand.
>Das ist doch zum [img][/img].
Welche sind denn die anderen Themen????
Mir ist aufgefallen, dass du den Kotz-Smilie überstrapazierst! ;-))))
Gruß Vlad
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Baldur der Ketzer
28.12.2003, 19:24
@ PATMAN1
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Re: Geschichtsunterricht... |
-->>... in unseren Schulen ist doch eine Lachnummer. Schwerpunkt Drittes Reich, ein paar andere Themen mal so am Rand.
>Das ist doch zum [img][/img].
Hallo, Patman1,
Mann, isse cool, Alder, ey, voll korrekt unnso, weissu
Willkürlich ein paar Bücher aus dem Schrank:
Fritz Becker, Stalins Blutspur, Arndt-Verlag Kiel, 1996, 3-88741-162-5
Paul Brägelmann, Auf den Rheinwiesen 1945, 101 Tage Kriegsgefangenschaft, Runge, 1992, 3-926720-10-7
Klaus Franke, Hölle Breslau 1945, Druffel, 1998, 3-8061-1125-1
David Irving, Der Untergang Dresdens, Ullstein 1994, 3-550-07659-2
Gert Sattler, Leidensweg deutscher Frauen 1944-1949, Arndt, 1996, 3-88741-180-3
Horst Waldenburg, In der Hölle der Sieger, Tagebuch der *Befreiung*, FZ-Verlag, 1995, 3-924309-27-2
Joachim Hoffmann, Stalins Vernichtsunkrieg 1941-1945, verlag für Wehrwissenschaften, 1996, 3-8219-0031-8
Franz Kurowski, Das Massaker von Dresden, und der angloamerikanische Bombenterror 1944/1945, Druffel 1995, 3-8061-1103-0
Franz Resch-Rotheburg, Tage des Grauens, Die Tragödie der Vertreibung, VGB Berg, 1995, 3-86118-045-6
Demgegenüber habe ich schwarz auf weiß (in Kopieform), daß von den Kultusministerien bereits politisch unliebsame Tatsachen offen geleugnet werden (weil man hofft, daß kaum mehr Augenzeugen leben und ihr Wort erheben), die seinerzeit von Soldaten so erlebt wurde. Diese Frechheit erinnert an Stasigeist und feudale Überheblichkeit.
Man denke ich sich einen vor Anwiderung ausspotzenden Smiley.
Beste Grüße vom Ketzer
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Bob
28.12.2003, 20:56
@ Dieter
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Re: Deutschland könnte jene Gebiete auf 100 Jahre von den Russen mieten (owT) |
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Ecki1
28.12.2003, 22:41
@ Christian
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Re: Was will uns diese Info sagen? |
-->"Jedem das Seine" ist die deutsche Übersetzung des lateinischen Rechtsgrundsatzes "Suum cuique", auf deutsch eben"Jedem das Seine". Wo das sonst noch so steht und stand, tut dabei nichts zur Sache.
Schönen Tag noch
Ecki
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Christian
28.12.2003, 23:23
@ Ecki1
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Re: Was will uns diese Info sagen? |
-->"Jedem das Seine" ist die deutsche Übersetzung des lateinischen Rechtsgrundsatzes"Suum cuique", auf deutsch eben"Jedem das Seine". Wo das sonst noch so steht und stand, tut dabei nichts zur Sache.
Ecki, es ist schon in Ordnung, dass du hier ein bisschen vor dich hin provozieren darfst. Glücklicherweise dürften die meisten der Leser in diesem Forum das durchschauen - wenngleich es sogar einige geben mag, die dir für deine mutigen Worte anerkennend auf die Schulter klopfen möchten.
Ich hingegen denke schon, dass es etwas zur Sache tut, wenn Begriffe oder Redewendungen durch ein bestimmtes Ereignis eine neue Bewertung, einen neuen Dreh bekommen. Wenn du der Meinung bist, dass es nichts zur Sache tut, wenn"Jedem das Seine" oder"Arbeit macht frei" an KZ-Toren prangte, dann spricht das nicht nur für eine zynische Grundhaltung, sondern für die Auslöschung jeglicher Erinnerung an staatlich verordneten Massenmord. (Ich bin sicher, du findest auf der Lateinseite auch etwas zum Begriff"Genozid".)
Ich werte das jetzt mal einfach nicht als Dummheit deinerseits, sondern als Geisteshaltung. Geh doch einfach in die Politik, mit deiner Einstellung kann man bald wieder sehr erfolgreich sein in Deutschland.
Christian
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Gewinnmitnehmer
29.12.2003, 00:31
@ Christian
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Unabhängig von Eckis Gesinnung |
-->die ich nicht kenne, gab es die Wortreihung"Jedem das seine" schon vor den Nazis. Es gibt bei Google 1,2 Mio. Treffer damit und wenige haben mit den Nazis zu tun. Warum muss alles was irgendwann mal von den Nazis verwandt wurde, in dieser Ecke stehen bleiben?
Ich habe eben ein Gedicht von Möricke zitiert, der weit vor den Nazis gelebt hat. Darf man ihn jetzt auch nicht mehr zitieren?
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FlyingCondor
29.12.2003, 00:57
@ Mat72
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Re: Gegen wen denn? |
-->Gegen wen hast du die geballte Faust denn in der Tasche?
Genau das ist meiner Meinung nach der Grund der Verheimlichung bzw. Vertuschung: die Aggression die geweckt werden könnte.
Ist das also die Perspektive die geschaffen werden soll durch die öffentliche Zurschaustellung, dass Deutschland den Krieg verloren hat?
Cya
Condor
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Tassie Devil
29.12.2003, 08:33
@ Baldur der Ketzer
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Re: Gehirnwaesche |
-->Hi Baldur,
ich weiss echt nicht mehr, was ich zu solchen Faellen wie Thomas noch sagen soll, er ist naemlich beileibe keine Ausnahmeerscheinung.
Ich bin mir darueber im Klaren, dass sich nicht erst seit heute die Hauptstrategen der 68-ger etwas mehr oder weniger still in ihre Faeuste lachen, wenn sie ihre linkslastig hochgezogenen Nazikeulenschwingertruppen in Aktion beobachten, was ich jedoch nie begreifen werde ist, wie es moeglich ist, dass diese jungen deutschen Nazikeulenschwinger, leider ist das die weit ueberwiegende Menge wie ich meine, blind ihren Rattenfaengern folgend noch nicht mal auf die Idee kommen, dass die GeCHichte sehr einseitig propagiert werden koennte.
Es wird in der BRDDR moeglicher Weise noch soweit kommen, dass sie, enteignet und entrechtet, in diesem Bewusstsein uebelst und undifferenziert ueber ihre Vorgaengergenerationen schimpfen und diese verunglimpfen werden, ohne jemals die richtigen Erkenntnisse gewinnen zu koennen, welche Rattenfaenger sie da ueber alle Tische hinweg in den Dreck gezogen haben, und dass sie selbst dabei zumindest manchmal kraeftig mitgeholfen haben.
>Beste Grüße vom Baldur
Gruss
TD
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Gewinnmitnehmer
29.12.2003, 09:55
@ Tassie Devil
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Re: Gehirnwaesche |
-->Danke! Ich sehe, Du hast was meine Person angeht den Thread genaustens und lückenlos verfolgt. Respekt!
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Mat72
29.12.2003, 10:00
@ FlyingCondor
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kann ich Dir sagen. |
-->Gegen alle Hitler Stalins und Pol Pots dieser welt... vor allem aber gegen die willigen Vollstrecker (leider durch Knopp diskriminierter Ausdruck)...also die Blockwarte und Beamtenärsche, die es sowohl im NKWD wie auch in der SS gegeben hat.
Vergeben kann ich den armen Schweinen, die nach Königsberg angesiedelt wurden durchaus. Vergeben kann ich aber nicht den Politkommissaren, die von den tausendfachen Vergewaltigungen wußten, ohne etwas zu unternehmen.
Vegeben kann ich den Menschen, nicht den Systemen, die sie zu dem machten, was sie wurden.
Schuldig in diesem Krieg wurden nur die, die vergessen haben, Mensch zu sein.
Und Fakt ist: Bei meinen Reisen durch Serbien und vor allem Russland und die Ukraine habe ich merkwürdigerweise NIE (!) negatives über die Wehrmacht gehört. Eher schon im Gegenteil.
Aber auch bei Gesprächen mit meinen Verwandten habe ich eigentlich immer herausgehört, daß gerade die Russen oft nur geplündert haben, weil sie einfach arme Schweine waren, oder durch eine extreme Propaganda beeinflußt waren.
Insofern frage ich mich mehr und mehr, ob man nicht eher diejenigen als Kriegsverbrecher anprangern sollte, die den einfachen Soldaten hungern ließen und ihm Greulgeschichten erzählten (gilt übrigens auch für die deutsche Seite).
Im Übrigen:
Im Gegensatz zu dem hier in Dummdeutschland vermittelten Weltbild, kann ich als jemand, der eine Russsin geheiratet hat, dennoch ein völkisch geprägtes Weltbild haben.
Und weiterhin bin ich mir sicher, daß wir es in 100 Jahren bemerkenswert viele Deutsche in den Ostgebieten geben wird. Vielleicht gibt es ja sowas wie ein genetisch bedingtes Heimatgefühl.
Also: Haß ja. Nicht aber gegen Menschen, sondern gegen Systeme, die sie zu Unmenschen machten.
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Ecki1
29.12.2003, 11:47
@ Christian
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Re: Deutsch, die Sprache der Nazis? Warum verwendest Du sie denn dann überhaupt? (owT) |
-->
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JLL
29.12.2003, 13:14
@ Gewinnmitnehmer
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Re: Vielleicht wäre mal eine Fundstelle ganz hilfreich, mit Begriffen,... |
-->... die durch Nazi-Verwendung dauerhaft entwertet wurden, damit man nicht aus Versehen...
Oder man integriert neben der Rechtschreibprüfung auch gleich die Nazi-Begriffsprüfung in Word.
Ich meine mich zu erinnern, dass man das Wort"durchführen" als politisch aufgeklärter Mensch nicht mehr verwenden darf. Gibt es nicht immer noch eine Durchführungsverordnung zur Einkommensteuer? Vielleicht sollte man hier mal einen Steuerprotest starten. Auch bei den Hundsviechern wimmelt es geradzu von Nazi-Begriffen. Da wird unverhohlen von"Rasse" und"Rassemerkmalen" gesprochen. Bei Prüfungen wird derjenige, der den Hund führt als"Hundeführer" bezeichnet. Geradezu unterträglich wird es, wenn er dann ausgerechnet auch noch einen"Schäferhund" führt.
Das weite Feld der Nazi-Namen kann ich hier nur am Rande streifen, gell Baldur. Auch heute werden noch Kinder auf den Namen"Eva" getauft, wo doch jeder wissen müsste, das Hitler's Dauergschpusi so hieß. Vielleicht sollte man auch endlich mal die Bibel entnazifizeren: Adam und....
Oder wir machen mal 'ne zünftige CD-Verbrennung mit Wagner-Scheiben?!
Schönen Tag
JLL
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Christian
29.12.2003, 13:19
@ Ecki1
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Re: Ist nicht schlimm, dass du es nicht verstehen willst - oder kannst du nicht? (owT) |
-->
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Ecki1
29.12.2003, 13:37
@ Christian
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Re: Das Missverständnis liegt ja wohl eher auf Deiner Seite. Schönen Tag noch. (owT) |
-->
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RetterderMatrix
29.12.2003, 17:34
@ Baldur der Ketzer
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Re: Geschichtsunterricht... |
-->
>Demgegenüber habe ich schwarz auf weiß (in Kopieform), daß von den Kultusministerien bereits politisch unliebsame Tatsachen offen geleugnet werden (weil man hofft, daß kaum mehr Augenzeugen leben und ihr Wort erheben), die seinerzeit von Soldaten so erlebt wurde. Diese Frechheit erinnert an Stasigeist und feudale Überheblichkeit.
Hallo Baldur, kannst du da bitte konkreter werden? Was sind das für Blätter?
RetterderMatrix, mit drei Jahren Geschichtsuntericht über das dritte Reich und seine Verbrechen in seiner Schulzeit
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Baldur der Ketzer
29.12.2003, 18:49
@ RetterderMatrix
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Re: Geschichtsunterricht... |
-->Hallo, RetterderMatrix,
konkret geht es um die Frage der Existenz der gasigen Räume in Dachau......
Ein Bekannter von mir war als Kriegsgefangener im Lager Dachau inhaftiert und ist zeitgeCHichtlich sehr interessiert, er führte viel Korrespondenz und sammelte seit Jahrzehnten Unterlagen.
Vor etlichen Jahren erschien ein reißerischer Artikel in irgendeiner Tageszeitung, über die glorreiche Bewältigung des 3.Reiches durch irgendeine Schulklasse und ihren Leerer.
Darin wurde - ich zitiere jetzt etwas fahrlässig aus dem Gedächtnis - auch von den bewußten Kammern im Lager Dachau berichtet, dahingehend, daß diese natürlich in Betrieb waren, zwangsweise, was sonst, zumindest wurde der Eindruck völlig selbstverständlich erweckt.
(Dies hat ein ehemaliger Nachbar von mir, eingefleischtes SS-Mitglied, vor langer Zeit einmal auf Nachfrage ausdrücklich in Abrede gestellt, dort und im übrigen alten Reichsgebiet seien keine gewesen.....tja.....was jetzt)
Zurück zum Artikel: nachdem mein Bekannter versuchte, mit dem Leeren Kontakt aufzunehmen, dahingehend, woher er denn seine Erkenntnisse habe, er sei schließlich 1945 selber im Lager gewesen und hätte sicher mehr mitbekommen als 50 Jahre danach ein Pädoluggi mit Jesusschlappen am heimelig-warmen Ofen (ist jetzt von mir so bezeichnet), wurde ihm damals eröffnet, seine Gnaden geruhten nicht über dieses Thema zu disktutieren, der Hörer wurde pädagogisch wertvoll aufgelegt.
Die darauf folgende Nachfrage im zuständigen KuMist war dann in einem Tenor gehalten, tja, wie soll ich Dir den bschreiben.....grübel......er war im Ton sachlich, knappstens, kürzest angebunden, inhaltlich nichtssagend, und per Saldo zurückweisend: sinngemäß, die wissenschaftliche Forschung sei eindeutig, das Gebäude habe es laut Architektenplan gegeben, und was er erlebt habe, und was er gesehen hätte, wir teilen ihre Ansicht nicht, servus.
Der Hammer war, daß mein Bekannter ja einen riesigen Fundus hatte an historischen Aufzeichnungen und auch einen Leserbrief irgendeines hohen Geistlichen (sorry, weiß ich jetzt nicht mehr auswendig, wer), der entweder selber Häftling in Dachau war oder die Häftlinge dort seelsorgerisch betreute, also regelmäßig dort war, vor Kriegsende.
Darin schrieb er in den sechziger Jahren wohl aufgrund einer damaligen Streitfrage über das gleiche Thema, er habe dort nie etwas von diesen Kammern mitbekommen, seiner Kenntnis nach spräche nichts für deren Existenz.
Der Hinweis auf diesen Leserbrief wurde vom KuMist-ler damit vielsagenderweise abgebügelt, so etwas hätte diese Person nie gäußert. Basta.
Kojak würde sagen, entzückend, Baby............
Ich finds nur, äh, bezeichnend.
Irgendwo in meinem riesigen Papierhaufen muß ich noch die genauen Unterlagen haben, wenn ich sie finden sollte, leg ich sie raus und kann dann nochmals genau nachsehen.
Beste Grüße vom Baldur
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JüKü
29.12.2003, 18:58
@ Baldur der Ketzer
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Re: Geschichtsunterricht... / Ku-Mist... der war gut ;-) |
-->>Die darauf folgende Nachfrage im zuständigen KuMist...
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doppelknoten
03.01.2004, 12:30
@ Dieter
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Re: offtopic - Schmerzen überfallen mich |
-->>wenn ich die letzte Zeit in den 3. Programmen öfters gezeigten Filme über die Herzens-Heimat Ostpreußen sehe, vor allem der russische Teil, dem Land meiner Väter.
>Wer nicht flüchtete wurde nach Sibirien deportiert oder an die Scheunentore genagelt oder erschossen usw.
>Und jetzt: Das Land ist verwaist, die Häuser abgetragen, Gutshöfe verfallen, der Ackerboden unfruchtbar gemacht durch viel zu schwere russische Agrar-Maschinen.
>Russen, die nach Ostpreußen umgesiedelt wurden, ebenfalls ihrer Heimat entwurzelt - welches Elend und Unrecht liegt über diesem Land und seiner Bevölkerung.
>Gruß Dieter
hi Dieter,
ich habe ein bemerkenswertes plädoyer für das gedenken an die vertreibung der deutschen nach 1945 aufgespürt. es ist geschrieben von der freien autorin ulrike ackermann und wird von der Die Welt veröffentlicht.
<font size="5">Die Erinnerung tut weh - und das ist gut so </font>
Warum das Gedenken an die Vertreibung der Deutschen nach 1945 nicht in ein europäisches Niemandsland ausgelagert werden darf, sondern nach Berlin gehört.
Ein Plädoyer
von Ulrike Ackermann
Die Nazi-Barbarei hat der Welt unermessliches Leid gebracht, ihre eigene Leidensgeschichte konnten die Deutschen daraufhin - zumindest öffentlich - nicht wirklich behandeln", so der ungarische Schriftsteller Imre Kertész in seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit. Anstoß erregte diese politische Intervention auch, weil Kertész den deutschen Antiamerikanismus während des Irak-Kriegs heftig kritisierte.
Man erinnere sich: Jürgen Habermas, Jacques Derrida und andere feierten anlässlich der antiamerikanischen Friedensdemonstrationen die Geburt einer europäischen Ã-ffentlichkeit und ergingen sich in der Vision eines Kerneuropa ohne Osteuropa - als ob 1989 nicht stattgefunden hätte. Seltsamerweise schweigen sie just in dem Moment, in dem tatsächlich eine leidenschaftliche europäische Debatte über die Erinnerung der Vertreibungen entflammt ist.
Kern des Streits, an dem sich neben Deutschen die polnischen, tschechischen und ungarischen Nachbarn äußerst lebhaft beteiligen, ist das in Berlin geplante Zentrum gegen Vertreibungen.
Die Initiatoren Peter Glotz und Erika Steinbach - die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen - wollen damit alle Vertreibungen des 20. Jahrhunderts in Erinnerung rufen. Historiker, Soziologen, Völkerrechtler, Theologen und Journalisten des Unterstützerkreises kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Ungarn, Polen, der Schweiz und Israel. Gleichwohl geht es in dem Projekt darum, an einem zentralen Ort, eingebettet in die europäische Geschichte, eben auch der Leiden und Opfer der vertriebenen Deutschen zu gedenken.
Die Dissidenten brachen das Tabu.
Von Deutschland weit gehend unbemerkt, brachen bereits in den siebziger und achtziger Jahren einige mutige polnische und tschechische Dissidenten das Redetabu über die Vertreibung......
[b].....der gesamte längere text ist unter dem link -unten- weiter nachzulesen. ich will das board mit dieser an sich traurigen ot-geschichte nicht zu sehr überfrachten.
aber die vertriebenen-problematik gehört bei den endlosen schuld und sühne-diskussionen unbestreitbar immer dazu.
da können sich die nicht wenigen unter-den teppich-kehrer auf den kopf stellen.
bitte unten klicken.
kneric
<ul> ~ hier der gante text: klicken</ul>
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