Nickelman
12.01.2004, 09:07 |
Grünen Sympathie für Goldreservenverkauf -Zinsen für Forschungsprojekte Thread gesperrt |
-->12/01/2004 (08:48)
Auch bei Grünen Sympathie für Goldreservenverkauf für Forschung
Berlin, 12. Jan (Reuters) - Bei den Grünen finden Forderungen aus der SPD Anklang, Goldreserven der Bundesbank zur Finanzierung neuer Forschungsprojekte aufzulösen.
"Ich finde das eine überlegenswerte Sache", sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Thea Dückert der"Berliner Zeitung" vom Montag. Allerdings dürfe das Geld nicht im Haushalt versickern, sondern müsse in der Substanz erhalten bleiben. Deshalb unterstütze sie die Idee eines Fonds, der aus Erlösen des Verkaufs gespeist wird und dessen Zinsen dann in bestimmte Forschungsprojekte investiert würden."Wenn man zeigt, dass die Mittel nicht verschwendet werden, kann man dafür durchaus Verständnis in der Bevölkerung finden." Die Grünen hätten sich allerdings noch nicht ausführlich mit diesem Thema beschäftigt.
Das Bundesfinanzministerium hatte am Wochenende einen Bericht zurückgewiesen, wonach Bundesregierung und Bundesbank einig sind, die Goldreserven der Bundesbank zur Finanzierung neuer Forschungsprojekte einzusetzen. Wie mit dem Gold der Bundesbank umgegangen werde, entscheide die Bundesbank in eigener Regie, sagte ein Ministeriumssprecher. Dies sei im Bundesbank-Gesetz so festgelegt. Die"Bild am Sonntag" hatte unter Berufung auf Regierungs- und SPD-Kreise berichtet, Regierung und Bundesbankpräsident Ernst Welteke seien sich einig, von diesem Jahr an 400 bis 600 Tonnen Gold zu verkaufen.
Der Erlös von vier bis sieben Milliarden Euro solle in einen Fonds fließen, dessen Zinsen für Forschungsprojekte verwendet würden. Dadurch würden pro Jahr rund 250 bis 300 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
SPD und Grüne wollen die Politikfelder Innovation, Bildung und Forschung zum Schwerpunkt dieses Jahres machen.
Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hat zur Finanzierung des Vorhabens eine Forderung der SPD-Bildungspolitiker nach Goldverkäufen der Bundesbank abgelehnt und stattdessen Strukturreformen und die Einführung von Studiengebühren für Langzeitstudenten gefordert.
kad/chg
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fridolin
12.01.2004, 09:20
@ Nickelman
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Zinsen - na toll |
-->Allerdings dürfe das Geld nicht im Haushalt versickern, sondern müsse in der Substanz erhalten bleiben.
<font color=#0000FF>Völlig richtig,"in der Substanz erhalten bleiben". Bloß bleibt es denn erhalten?</font>
Deshalb unterstütze sie die Idee eines Fonds, der aus Erlösen des Verkaufs gespeist wird und dessen Zinsen dann in bestimmte Forschungsprojekte investiert würden.
<font color=#0000FF>A ja, interessant, man kann Zinsen erwirtschaften. Und wo sollen die besagten Zinsen denn herkommen? Vielleicht aus neu gekauften Staatsanleihen, ergo Staatsschulden? Na ja.</font>
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MI
12.01.2004, 09:47
@ fridolin
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Elite-Unis als Reserve |
-->Das verquere an der Angelegenheit ist, daß da suggeriert wird, man könne anstatt die Reserven in Gold anzulegen, ebenso Reserven in Form von Schuldversprechen haben, und der einzige Unterschied sei der, daß die Schuldversprechungen Zinsen abwerfen, während die Goldreserven das nicht tun.
Dabei wird geflissentlich verschwiegen - bzw. mittlerweile gehe ich sogar davon aus, daß die Leute sich überhaupt nicht mit den Hintergründen von Goldstandard und Währungen beschäftigt haben -, daß <ul> ~ erstens eine Währung systematisch an Wert verliert, wenn ihr die Golddeckung entzogen wird (nachzulesen unter den Goldseiten), ~ zweitens es daher zu einer Reserve in Form von Gold keine Alternative geben kann ~ drittens die Schuldversprechen ebenso systematisch an Wert verlieren, da sie in der Form irgend einer Währung notieren, die beliebig reproduziert werden kann, was ihren Wert verwässert</ul>
Am Ende des Szenarios sind (auch) die Goldreserven verbraten, und dann gibt es überhaupt keine Reserven mehr.
Das ganze ist eine Milchmädchenrechnung. Die Bildung wird von den Reserven bezahlt.
Sind dann die Elite-Unis unsere"Reserve", damit das Vertrauen in Land und Währung erhalten bleibt? frag ich mal ironisch.
Beste Morgengrüße,
Michael
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sensortimecom
12.01.2004, 09:47
@ fridolin
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Ja wirklich toll |
-->>Allerdings dürfe das Geld nicht im Haushalt versickern, sondern müsse in der Substanz erhalten bleiben.
><font color=#0000FF>Völlig richtig,"in der Substanz erhalten bleiben". Bloß bleibt es denn erhalten?</font>
>Deshalb unterstütze sie die Idee eines Fonds, der aus Erlösen des Verkaufs gespeist wird und dessen Zinsen dann in bestimmte Forschungsprojekte investiert würden.
Hallo.
Zwar bereits gepostet, trotzdem nochmal:
EINE VÃ-LLIG VERRÜCKTE IDEE.
Mit den erbrachten Zinsen kannst du nicht mal die PATENTANMELDEGEBÜHREN für die Forschungsprojekte finanzieren; geschweige denn die aufwendigen Forschungsarbeiten selbst. Außerdem besteht das Problem der mangelnden Diversität. Es gibt heutzutage einfach nicht mehr genug Nischen, und es besteht bei JEDER Art von Forschung die Gefahr der Zwei- und Mehrgleisigkeit. Die Zeit der großen Innovationen ist vorbei; wir bewegen uns auf die Anwender- und Nutzer-Gesellschaft zu. Solange kein VÃ-LLIG NEUES globales (auch in Billiglohnländern wie China und Indien gültiges) IPR-Regime (intellectual property rights) geschaffen ist, dass dieses Paradigma einbezieht, ist das alles rausgeworfenes Geld. Mit den Forschungsmillionen werden nur Patent- und Rechtanwälte finanziert, die sich gegenseitig bis zum St.-Nimmerleins-Tag Klagen liefern und ins Fäustchen lachen.
mfg Erich B.
<ul> ~ http://www.sensortime.com</ul>
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MI
12.01.2004, 09:49
@ sensortimecom
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Das kannst Du ruhig mehrmals posten. Gerät so schnell in Vergessenheit ;-) (owT) |
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Euklid
12.01.2004, 09:56
@ MI
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Re: Elite-Unis als Reserve |
-->Gold sehe ich nur als Notausgang das man haben muß wenn eine Hyperinflation den Run auf Waren schürt und plötzlich jeder in Sachwerte einsteigen will oder muß um seine bedruckten Zettelwerte zu retten.
Eine Schnellherstellung von hochpreisigen Waren ist ja auch nicht möglich.
Man kann keine 20 geschossige Immobilie als Sachwert innerhalb eines Monats bauen.
Die Baufirma ist dann ja auch sicher nicht mehr an einer Vorauszahlung interessiert da in diesem Falle nur indexierte Verträge überhaupt einen Sinn ergeben.
Der Bauherr ist natürlich an einer maximalen Geschwindigkeit zur Realisierung des Projektes interessiert.
Eine Hyperinfla verursacht auch sehr hohen Bürokratieanteil denn dann müssen Rechnungen laufend gestellt werden.
Heute sieht die Situation ja so aus daß Baufirmen mit Millionenbeträgen je Monat in Vorleistung sind.
Die ganzen Wirtschaftsabläufe ändern sich dadurch.
Gold dient nur als ganz <font color=#FF0000>kurzfristiger Aufbewahrungsspeicher des Geldwertes.</font>
Gruß EUKLID
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MI
12.01.2004, 10:14
@ Euklid
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"kurzfristiger Aufbewahrungsspeicher": hab ich nicht verstanden |
-->Hi Euklid,
also, dann machst Du aus Gold doch ein Spekulationsobjekt, wenn Du es nur in einer Krise haben willst. Gold ist doch eine Frage des entweder-oder: entweder Du hast es, dann mußt Du es auch halten, oder Du hast es nicht. Aber es nur"rechtzeitig" haben zu wollen, ich glaube, diese Rechung geht nicht auf. Jedenfalls nicht für den Staat. Für den Bürger vielleicht.
Im Prinzip könnten wir auch auf einen Goldstandard verzichten, also wenn, dann das Gold nur kurzfristig, wie Du sagst. Dann aber müßte es einen anderen Mechanismus geben, der den Staat vom willenlosen Schuldenmachen und die ZB's vom willenlosen"Liquiditäts-Erzeugen" abhält.
Freundlichen Gruß,
Michael
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Euklid
12.01.2004, 10:19
@ MI
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Re: |
-->Man sammelt ja eigentlich nur weil man nie ausschließen kann daß man nicht mehr drankommt.
In der Zwischenzeit läßt sich mit Gold aber auch Zins einsparen.
Gehst du z.B zum Banker und zeigst ihm dein Schließfach wird er dir doch die Hypothek viel billiger geben oder?
Der Privatmann kann ja sein Gold virtuell verleihen,nicht nur die Bank;-))
Das Verleihen von Gold nur in sicheren Zeiten.
Das Einsammeln vor und in Krisenzeiten.
Das Verkaufen sofort nach der Krise und in frisches Money.
Gruß EUKLID
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