JoBar
13.01.2004, 20:55 |
Krankenkassen: Chipkarten-Betrug kostet Milliarden Thread gesperrt |
-->Die Schlafmützen geruhen endlich aufzuwachen!
13.01.2004, 16:20
<h2>Krankenkassen: Chipkarten-Betrug kostet Milliarden </h2>
Der Missbrauch von Krankenkassen-Karten verursacht jährlich Milliarden-Schäden. Weit über 100.000 ungültige, illegal genutzte oder gefälschte Karten werden in Ärzte-Vorzimmern durch das Lesegerät gezogen, hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayern ausgerechnet.
"Der angenommene Schaden dürfte allein im Bereich der Arzneimittel-Verordnungen jährlich bei rund einer Milliarde Euro liegen", sagte Christian Thieme von der Ärztevereinigung. Rechne man die Zahl der legalen, aber überflüssigen Behandlungen hinzu, ergebe sich ein Schaden von drei Milliarden Euro.
Chipkarten von mehreren Patienten genutzt
Thieme und seine Kollegen haben die anonymisierten Kartendaten in Bayern unter die Lupe genommen:"Es gibt zwei größere Bereiche mutmaßlichen Missbrauchs." So seien in einem Quartal für etwa 26.000 Karten jeweils mehr als 20 Arzneimittel-Verordnungen aus über zehn unterschiedlichen Behandlungs-Bereichen registriert worden.
"Mit einer Karte lässt ein Patienten seine Magen-Darm-Beschwerden kurieren, der andere seinen Hautpilz und ein Dritter seine Zahnschmerzen", sagt Thieme. Die jährlichen Kosten durch diese Abzocke beziffert er für Bayern auf rund 100 Millionen Euro, bundesweit seien das hochgerechnet etwa 800 Millionen Euro.
Chipkarten für illegalen Handel missbraucht
Die zweite Gruppe mutmaßlicher Betrügereien seien in Bayern jene 7.000 Karten, bei denen in einem Quartal über 25 Verordnungen für die gleichen Arzneimittel-Gruppen gefunden wurden."Die Personen reisen offenbar von Praxis zu Praxis, weil sie süchtig sind oder einen Kleinhandel betreiben." Kosten in Bayern: jährlich rund 25 Millionen Euro, bundesweit 180 Millionen Euro.
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) forderte die Ärzte im September"zum Handeln gegen Chipkarten-Betrug" auf. Doch geschehen ist bislang fast nichts."Ab 2006" soll die fälschungssichere Patienten-Karte eingeführt sein, ist die Position im Ministerium.
Software gleicht Karten und Inhaber ab
Manche Kassen wollen solange nicht warten. Die Betriebskrankenkasse Verkehrsbau hat als erste Kasse ein Projekt gestartet, das mit neuer Software den Betrug erschweren soll. Quartalsweise bekommen Praxen in Berlin und Brandenburg aktuelle Daten über die Versicherten. So können die Arzthelferinnen prüfen, ob noch ein Versicherungsverhältnis besteht. (ddp)
Quelle http://www.chip.de/news/c_news_11362628.html?tid1=9226&tid2=0
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alberich
13.01.2004, 21:40
@ JoBar
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Rechne man die Zahl der legalen, aber überflüssigen Behandlungen hinzu |
-->ergebe sich ein Schaden von drei Milliarden Euro, sagte Christian Thieme von der Ärztevereinigung.
Was soll das denn heißen? Will der Herr von der Ärztevereinigung sagen, daß seine Mitglieder überflüssige Behandlungen durchführen???
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chiquito
13.01.2004, 22:41
@ alberich
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Re: Fünfzig (!) Milliarden € jährlich für überflüssige Behandlungen! LOL |
-->Hallo,
ich hatte mal hier eine Dokumentation eines langjährigen Medizinjournalisten verlinkt, nach dessen Untersuchungen jährlich ca. 50 Mrd. € durch überflüssige Behandlungen verpulvert (und natürlich von den Krankenkassenmitgliedern bezahlt) werden.
Meinen Beitrag findest mit dem Link, dort gibt es einen weiteren Link zum Originalbeitrag, der in der Frankfurter Rundschau im Sommer 2003 veröffentlicht wurde. Leider bleiben die Dokumentationen der FR nur wenige Wochen im Internet. Der Beitrag des Medizinjounalisten ist also nicht mehr einfach abzurufen, sondern im Archiv der FR.
Grüße
ch.
<ul> ~ http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/212815.htm</ul>
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JoBar
14.01.2004, 08:56
@ chiquito
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Re: Was erwartest Du bei einem Geschäfts-Modell:"Freibier für Alle"?? |
-->Éin Gedankenspielchen zum Verdeutlichen:
Mal angnommen die monatlichen Krankenkassen- und Sozial-Beitrage aller Beschäftigten in Deiner Stadt würden zum 1. jedes Monats auf dem Marktplatz abgeladen. Und jedes Mitglied des"Sozialen Clubs" ( identfiziert sich durch Vorzeigen der Club-Card) und behauptet an der Behebung einer soziale Notlage beteiligt zu sein, darf da hingehen und sich nach Gutdünken bedienen. Was die Beteiligten da wohl so motiviert?
- Sollte man nicht"vorsichtshalber" gleich einen Sicherheits-Aufschlag mitnehmen? ( Man weis ja nicht was noch kommen könnte?)
- Wer hätte denn einen Vorteil davon wenn er da irgend etwas überprüfen würde?
- Wenn des denn keiner kontrolliert, schneiden sich dann die Sparsamen nicht ins eigene Fleisch?
- Wo könnte denn ein Mißbrauch/Betrug beginnen?
...
Und wie sieht das in der Praxis aus:
- fehlende Sozialkontakte durch unnötige Arztbesuche ausgleichen
- schöpferische Pause / Urlaub per gelben Schein
- total überdimensionierte, teuere Medikmenten-Packungen anbieten
- Ungeöffnete Medikamente/Heilmittel altern im Schränkchen vor sich hin
- Spezialpreise für Hilfsmittel kalkulieren: Z.B. ein Rollator (= dies kleinen Schiebewägelchen für ältere Leute mit Gehproblemen ) besteht auch nicht aus mehr Teilen als ein Fahrrad. So ein Fahrrad gibt es ab 100 €, Rollator-Preise beginnen ab 500 €. Ähnlich ists bei orthop. Schuhen, den Luxus-Herbergen AKA Krankenhaus, usw. usw.
-... ( lange Liste )
Wer ist denn hier DER böse Abzocker?
Sorry, das ganze System ist fehlerhaft! Und jeder nimmt was er kriegen kann, weil - diejenigen die es schluß endlich Zahlen müssen sind außen vor.
BTW Zur Zeit werden zur Gesundheitsreform Gespräche mit den Beteiligten geführt: Krankenkassen, Ärzte-Vertreter,...
Sogar Vertreter von Patienten, Behinderten,... dürfen dabei sein!
Einzig die Beitragszahler sind nicht vertreten:(
Aber zurück zum Thema, denn hier wird doch gerade eine Totsünde begangen: Wir rütteln wir am Sozialstaat ( uiuiui streng verboten! )
Ich fürchte nur in Rahmen eines Deutschland-Crashs werden dieses ( und die vielen anderen"unlösbaren" ) Probleme in Deutschland/Europa ziemlich brutal gelöst werden.
> Der Beitrag des Medizinjounalisten ist also nicht mehr einfach abzurufen, sondern im Archiv der FR.
Archivsuche geab keinen Treffer:(
Grüße
J
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mangan
14.01.2004, 09:31
@ JoBar
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Re: Was erwartest Du bei einem Geschäfts-Modell:"Freibier für Alle"?? |
-->[i]Sogar Vertreter von Patienten, Behinderten,... dürfen dabei sein!
Einzig die Beitragszahler sind nicht vertreten:( </i)
ist doch bei allen"sogenannten" versicherungen (einschl. Steuer) so
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kizkalesi
14.01.2004, 09:34
@ JoBar
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Re: KrankenkassenChipkarten-Betrug kostet Milliarden- billigst zu unterbinden |
-->hallo
ich verstehe bei dieser Diskussion (um die tatsächlich einhergehenden Betrügereien durch weitergegebene und oder verkaufte Karten)nicht, warum es einfach nicht möglich ist, bei der Vorlage der Karte den Pass/Personalausweis des Patienten zu überprüfen? Warum nicht?
Wer kann da ausser den Betrügern was gegen haben?
Die MTA's oder die Arzthelferinnen etwa?
Kennt da jemand einen Grund, der natürlich, ja reflexartig in Deutschland von irgendeiner Datenschützer-Vereinigung oder sonstigen Lobby-Gruppen bestimmt ins Feld geführt wird?
Warum nicht sekunderschneller Abgleich, der ja bei vielen, der meisten seriösen und bekannten Patienten wegfallen kann?
Warum nicht?
aws.
kiz
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JoBar
14.01.2004, 09:41
@ mangan
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Re: Was erwartest Du bei einem Geschäfts-Modell:"Freibier für Alle"?? |
-->>[i]Sogar Vertreter von Patienten, Behinderten,... dürfen dabei sein!
>Einzig die Beitragszahler sind nicht vertreten:( </i)
>ist doch bei allen"sogenannten" versicherungen (einschl. Steuer) so
[b]Nöö, in der Schweiz dürfen die Betroffenen(= Wähler) mit einem"Nein" irgend welchen Unsinn der gewählten Vertreter stoppen; sogar bei Versicherungen wie der AHV
Gruß
J.
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