Taktiker
15.01.2004, 10:38 |
Bedrohen RFID-Tags tatsächlich das Monopolgeld? Thread gesperrt |
-->Bislang sind Güter ja namenlose Teile, idR nicht identifizierbar. Deswegen mußte man sie bei einem Tauschhandel immer zu Markte schleppen.
Mit RFID aber kann ich doch meine ganze Habe quasi beleihen! Dinge, die vorher nicht liquide waren bzw zu sperrig, kann ich nun verkaufen und zurückleihen, ohne sie von ihrem Platz in meiner Wohnung zu nehmen.
RFID machts möglich!
Mit RFID hat jeder Gegenstand einen Namen und man kann zurückverfolgen, von wem wann und wo erworben. Somit kann ich nur Dinge beleihen, die nachweisbar in meinem Eigentum sind. Über zentrale Datenbanken lassen sich die Daten abgleichen.
Damit aber wird RFID zur Währung! Ich kann mich mir RFIDs bezahlen lassen - die entsprechenden Güter gehören dann mir und der Besitzer steht in einer Lieferpflicht. Genau wie Geldscheine nur Wechsel auf Leistungsversprechen sind, sind RFIDs einfach zu tauschende Wechsel auf Lieferversprechen. Im Kern besteht da kein Unterschied.
Mit einer Ausnahme: RFIDs auf unterschiedliche Warenkategorien sind im Prinzip verschiedene Währungen, da die Bewertungszyklen der Warenkategorien unterschiedlich gephast sind. So entsteht schlagartig eine Myriadenzahl von RFID-Privatwährungen, die im übrigen aufgrund des mehr oder minder starken Verfallscharakters der Waren zum Teil"Freigeld-Charakter" besitzen!
Da sich dieses Heer an Währungen in starkem Konkurrenzkampf befindet, ist eine gewünschte künstliche Verknappung (Monopolisierung) erstmal auf lange Zeit unmöglich. Erst später werden sich wieder Monopole herausbilden, wohl unvermeidlich.
Zumindest in der Entfaltungsphase würde es eine Art Freiwirtschaft hervorbringen: RFIDs lassen sich zwar physisch leicht akkumulieren, haben aber einen eingebauten Wertverfall und dürften im längeren Zeitrahmen zu stark schwanken, was die Risikoprämie hochtreibt.
Für bestehendes Inventar sollte eine nachträgliche RFIDizierung möglich sein, so dass das gesamte Monopolgeld virtuell schon mal in RFID-Währungen konvertierbar wird.
Das ganze ist erstmal eher theoretisch angedacht - Praxis stellt sich später ein. Oder wo liegt mein Denkfehler? Vielleicht entpuppt sich so manche vermeintliche technologische Bedrohung als Befreiungsschlag - wieder ein Eintrag ins dicke Buch"Ironien der Geschichte"?!
Die Natur bzw die Gier der Mächtigen ist der beste Revolutionär.
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Masteraffe-sein-Bruder
15.01.2004, 14:04
@ Taktiker
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RFID nicht nötig für Kreditsicherheiten |
-->>Bislang sind Güter ja namenlose Teile, idR nicht identifizierbar. Deswegen mußte man sie bei einem Tauschhandel immer zu Markte schleppen.
>Mit RFID aber kann ich doch meine ganze Habe quasi beleihen! Dinge, die vorher nicht liquide waren bzw zu sperrig, kann ich nun verkaufen und zurückleihen, ohne sie von ihrem Platz in meiner Wohnung zu nehmen.
>RFID machts möglich!
>Mit RFID hat jeder Gegenstand einen Namen und man kann zurückverfolgen, von wem wann und wo erworben. Somit kann ich nur Dinge beleihen, die nachweisbar in meinem Eigentum sind. Über zentrale Datenbanken lassen sich die Daten abgleichen.
<font color=#0000FF>Das ist ja bisher auch schon möglich, z.B. bei der Finanzierung eines Autos oder eine Maschine mittels Sicherungsübereignung. Beim Auto übergibst du der Bank den KFZ-Brief, der den heimlichen Verkauf erschwert, aber nicht unmöglich macht (zwar kein gutgläubiger Erwerb, aber z.B. in den Ostblock nicht so wichtig...).Eigentlich solltst du als Kreditnehmer nur glauben, dass der KFZ-Brief das Eigentum am KFZ verbrieft, um auf keine dummen Gedanken zu kommen. Bei Maschinen oä. ist das schon schwieriger, weil es keine vergleichbaren Papiere gibt, so dass der Kreditgeber dir vertrauen muss.
Ich glaube nicht, dass RFID eine neue Geldform ist, du gehst ja auch nicht auf den Markt und zahlst mit Bundesanleihen oder diversen Industrieanleihen,oder anderen allgemeinen Wertpapieren.
Grüsse</font>
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rocca
15.01.2004, 18:00
@ Masteraffe-sein-Bruder
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Re: RFID nicht nötig für Kreditsicherheiten |
-->"Das Organisationskomitee der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 will den Zugang zu den Veranstaltungen in den zwölf deutschen WM-Stadien durch Smart Labels mit Radio Frequency Identification (RFID) sichern. [.....] Der Fussballfreund bezahlt per Kreditkarte und erhält im Gegenzug zunächst nur ein Zertifikat zugesandt, das den Anspruch auf das Ticket bescheinigt. Die Eintrittskarten selbst sollen erst vier bis sechs Wochen vor der WM personalisiert und per Post ausgeliefert werden; zugleich werden die Daten ins elektronische Einlasssystem überspielt. Auch an den offiziellen Verkaufsstellen soll man die Karten nicht anonym mit Bargeld, sondern nur per Kreditkarte erwerben können."
aus heise
und wenn ich keine Kreditkarte habe? Wäre schon interessant das juristisch abzuklären!
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Digedag
15.01.2004, 19:24
@ rocca
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Re: Toll Collect fürchtet Kündigung, und sucht eine neue Beschäftigung ;-)))) |
-->nach dem Motto"Den Flop kriegen wir auch noch hin..."
Und damit sich keine Hooligans mit fremden RFID-Tickets ins Stadion schleichen, bekommt jeder Käufer nur ein Zertifikat für den Anspruch auf einen RFID-Chip.
Dieses Zertifikat berechtigt dann zum Einpflanzen-lassen des RFID in das Ohrläppchen. Damit ist die"Personalisierung" gewährleistet.
Und da das Ganze natürlich unter Aufsicht eines Arztes stattfinden muss, kann von jedem Interessenten eine extra-Praxisgebühr erhoben werden. Die muss natürlich bekanntermaßen in Bar bezahlt werden, womit sich die Kreditkarten-Diskussion erledigt.
Digedag
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Euklid
15.01.2004, 19:26
@ Digedag
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Wo muß bezahlt werden? |
-->Ich denke in der Bar bei Trulla Ulla.
Bis 2006 ist sie wohl wieder soweit;-))
Gruß EUKLID
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Tempranillo
15.01.2004, 20:48
@ Euklid
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Re: Wo muß bezahlt werden? |
-->>Wo muß bezahlt werden?
>Ich denke in der Bar bei Trulla Ulla...
... mit Doktorspielen im Hinterzimmer.
Tempranillo
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