Euklid
17.01.2004, 15:28 |
Warum die Guten geschasst werden Thread gesperrt |
-->Von Ulrich Schumann Headhunter,ist Partner bei Boyden Global Exekutive Search
Wie kommt es, daß oft gerade die tüchtigen Leute gekündigt werden?
Ich sehe immer wieder daß ausgerechnet die seltenen Exemplare,die sich vorbehaltlos mit Herzblut dem Unternehmenswohl verschrieben haben,anecken.
Mehr noch:Obwohl sie es sind,die Dinge bewegen und die Firma voranzubringen versuchen,setzt man sie vor die Tür.
Warum?
Es sind zum Beispiel diejenigen Menschen,die Wahrheiten in Situationen aussprechen,in denen diese Wahrheiten nicht gerne gehört werden.
In Vorstands - und Geschäftsführungssitzungen etwa,oder bei Abteilungs und Bereichsmeetings,wo regelmäßig die Businesszahlen besprochen werden,wo über neue Marktherausforderungen oder Geschäftsprozesse entschieden wird.
In aller Regel herrscht großer Konsens,alle nicken ab-auch wenn man nicht die beste Lösung gefunden hat.
Wenn hier nun jemand sitzt der den liebevoll vorbereiteten Vorschlag eines Kollegen nicht goutiert,der die Schwachstellen erkennt und - konfliktstark genug - anspricht,kann dies für ihn zum echten Problem werden.
Das macht er einmal,das macht er zweimal,irgendwann fühlen sich die Kritisierten verletzt und nicht wertgeschätzt.
Die Typologie ist immer ähnlich:wer so lautstark etwas angreift,denkt auch sonst nicht in Kategorien wie Seilschaften oder innerbetrieblichen Netzwerken.
So etwas hiellt er nie für nötig,war seine Leistung doch immer sehr gut,waren seine Erfolge vorweisbar.
Natürlich gibt es diese Leute nicht reihenweise.Die normale Sitzung läuft kuschelig,friedlich,harmonisch ab.
Um den Preis von Qualitätsabstrichen.
Was dann passiert:Egal wie gut der Kritiker ist,irgendwann ist er dem,der über seine Karriere entscheidet,so sehr auf die Füße getreten,daß dieser nicht mehr mit ihm arbeiten will.Egal wie gut er dem Unternehmen tut.
Das halt ich für verkehrt:Wo das Unternehmen die Meßlatte sein sollte,entscheidet plötzlich das Ego eines Einzelnen.
Zugegeben wird das nie,Ausreden finden sich immer.Wer Fehler sucht,findet sie auch.Vielleicht macht der Unbequeme auch Fehler beim Führen seiner Mitarbeiter,vielleicht tritt er manchmal auch zu kanllhart auf - anderen würde man das verzeihen,ihm - plötzlich nicht mehr.
Was heißt das für Unternehmen?
Am Ende haben sie die Opportunisten an Bord;die Unternehmen verharren,bleiben im Mainstream stecken,weil sie die Kreativen und Unbequemen nicht wirklich wollen.Nun sitzen dort nur noch diejenigen,die nicht unbedingt genau soviel Herzblut ins Unternehmen investiert haben,die taktieren und insbesondere durch stabilere Netzwerke nach oben gelangen.
das sind genau die Menschen,die in Wahrheit ihr kleines persönliches Wohl über das Wohl des Unternehmens im Ganzen - und damit aller Mitarbeiter stellen.
Mit welchem Recht?
Warum diese Typen nicht auffliegen?Ganz einfach,sie sehen immer zu,daß sie ein gewisses Maß an Erfolgen vorweisen können.
Auch wenn es immer nur das Maß der Unangreifbarkeit ist.
Den letzten Einsatz,den nur die leidenschaftlichen Überzeugungstäter an den Tag legen,bringen sie nicht mit.
Sie wollen es auch gar nicht.
Das alles konnte man sich noch leisten,als die Krise fern war und alles bergauf ging.Heute nicht mehr.
Nötig ist mehr Toleranz:Die Einsicht daß auch diese Leute dringend gebraucht werden,um Unternehmen voran zu bringen.
Gruß EUKLID
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Todd
17.01.2004, 16:18
@ Euklid
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Re: Warum die Guten geschasst werden |
-->Hallo,
das liegt am Peter Prinzip, was besagt: Jeder klettert so lange in einem Unternehmen nach oben, bis er die Stufe seiner Inkopetenz erreicht hat. Dann stellt er nur noch Leute ein, die ihm so schnell nicht gefährlich werden können. Alle anderen werden entmachtet oder, wenn das nicht reicht abserviert. Warum sonst haben wir so eine Ansammlung von Nieten in unseren Witrschaftsunternehmen, Natürlich auch in der Politik sehr schön zu verfolgen.
Gruß Todd
>Von Ulrich Schumann Headhunter,ist Partner bei Boyden Global Exekutive Search
>Wie kommt es, daß oft gerade die tüchtigen Leute gekündigt werden?
>Ich sehe immer wieder daß ausgerechnet die seltenen Exemplare,die sich vorbehaltlos mit Herzblut dem Unternehmenswohl verschrieben haben,anecken.
>Mehr noch:Obwohl sie es sind,die Dinge bewegen und die Firma voranzubringen versuchen,setzt man sie vor die Tür.
>Warum?
>Es sind zum Beispiel diejenigen Menschen,die Wahrheiten in Situationen aussprechen,in denen diese Wahrheiten nicht gerne gehört werden.
>In Vorstands - und Geschäftsführungssitzungen etwa,oder bei Abteilungs und Bereichsmeetings,wo regelmäßig die Businesszahlen besprochen werden,wo über neue Marktherausforderungen oder Geschäftsprozesse entschieden wird.
>In aller Regel herrscht großer Konsens,alle nicken ab-auch wenn man nicht die beste Lösung gefunden hat.
>Wenn hier nun jemand sitzt der den liebevoll vorbereiteten Vorschlag eines Kollegen nicht goutiert,der die Schwachstellen erkennt und - konfliktstark genug - anspricht,kann dies für ihn zum echten Problem werden.
>Das macht er einmal,das macht er zweimal,irgendwann fühlen sich die Kritisierten verletzt und nicht wertgeschätzt.
>Die Typologie ist immer ähnlich:wer so lautstark etwas angreift,denkt auch sonst nicht in Kategorien wie Seilschaften oder innerbetrieblichen Netzwerken.
>So etwas hiellt er nie für nötig,war seine Leistung doch immer sehr gut,waren seine Erfolge vorweisbar.
>Natürlich gibt es diese Leute nicht reihenweise.Die normale Sitzung läuft kuschelig,friedlich,harmonisch ab.
>Um den Preis von Qualitätsabstrichen.
>Was dann passiert:Egal wie gut der Kritiker ist,irgendwann ist er dem,der über seine Karriere entscheidet,so sehr auf die Füße getreten,daß dieser nicht mehr mit ihm arbeiten will.Egal wie gut er dem Unternehmen tut.
>Das halt ich für verkehrt:Wo das Unternehmen die Meßlatte sein sollte,entscheidet plötzlich das Ego eines Einzelnen.
>Zugegeben wird das nie,Ausreden finden sich immer.Wer Fehler sucht,findet sie auch.Vielleicht macht der Unbequeme auch Fehler beim Führen seiner Mitarbeiter,vielleicht tritt er manchmal auch zu kanllhart auf - anderen würde man das verzeihen,ihm - plötzlich nicht mehr.
>Was heißt das für Unternehmen?
>Am Ende haben sie die Opportunisten an Bord;die Unternehmen verharren,bleiben im Mainstream stecken,weil sie die Kreativen und Unbequemen nicht wirklich wollen.Nun sitzen dort nur noch diejenigen,die nicht unbedingt genau soviel Herzblut ins Unternehmen investiert haben,die taktieren und insbesondere durch stabilere Netzwerke nach oben gelangen.
>das sind genau die Menschen,die in Wahrheit ihr kleines persönliches Wohl über das Wohl des Unternehmens im Ganzen - und damit aller Mitarbeiter stellen.
>Mit welchem Recht?
>Warum diese Typen nicht auffliegen?Ganz einfach,sie sehen immer zu,daß sie ein gewisses Maß an Erfolgen vorweisen können.
>Auch wenn es immer nur das Maß der Unangreifbarkeit ist.
>Den letzten Einsatz,den nur die leidenschaftlichen Überzeugungstäter an den Tag legen,bringen sie nicht mit.
>Sie wollen es auch gar nicht.
>Das alles konnte man sich noch leisten,als die Krise fern war und alles bergauf ging.Heute nicht mehr.
>Nötig ist mehr Toleranz:Die Einsicht daß auch diese Leute dringend gebraucht werden,um Unternehmen voran zu bringen.
>
>Gruß EUKLID
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Euklid
17.01.2004, 21:16
@ Todd
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Re: Warum die Guten geschasst werden |
-->Buch geht am Montag raus
Schönes Wochenende
Gruß EUKLID
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politico
17.01.2004, 21:37
@ Euklid
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Angst macht uniform |
-->Ja, die Manager klammern sich heutzutage an ihre Sessel. Da muss man sich den Rücken freihalten. Kritiker könnten schlechtes Licht auf einen werfen.
Man braucht sich nur umzusehen. Je weiter oben, umso grösser ist die Angst dass:
a) das versprochene EBIT nicht erreicht wird
b) etwas unangenehmes an die Konzerspitze dringen könnte
Die Rechnung wird in einigen Jahren präsentiert, dann wenn der Karren total verfahren ist. Dann werden diese"Verbesserer und Kritiker" wieder gebraucht. In der Zwischenzeit muss man sich Kritik im wahrsten Sinne des Wortes leisten können.
Übrigens, Investitions-Entscheidungen werden in diesem Umfeld nicht nach Investor-Richtlinien getroffen, wie es sein sollte, sondern danach, was die Harmonie bewahrt und denen da oben gefällt. Wenn man sagt, da würde ich keinen Cent hineinstecken, erntet man totales Unverständnis, denn es sind alles nur Angestellte, keine Geschäftsleute. Daher ist es kein Wunder, das so viele weisse Elefanten entstehen.
Politico.
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Euklid
17.01.2004, 21:54
@ politico
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Re: Angst macht uniform |
-->Ja wer nicht das uneingeschränkte Vertrauen besitzt kann sich nicht leisten die Wahrheit auszusprechen und aktuelle tatsächlich existierende Probleme schnellstens auszuräumen bevor sie anfangen zu wuchern.
Angst erzeugt ein Klima des Schweigens und Vertuschens und eine gebückte Grundhaltung.
Schade daß noch nicht mal Top-Leistung mehr etwas zählt.
Es ist so herrlich zu sehen daß genau das was propagiert ist und angeblich verlangt wird in Wirklichkeit gar nicht erwünscht ist.
<font color=#FF0000>Verkehrte Welt in allen Bereichen.</font>
<font color=#008000>Wenn die Kompaßnadel um 180 Grad dreht wirds wieder stimmen;-))</font>
Die Gesundheitsministerin hat sich auch an dieses Prinzip gehalten.
Inzwischen haben 127 Kassen die Preise erhöht
Dann hätten wir eine reale Chance daß sie sinken;-))
Schröckliches Land
Gruß EUKLID
Gruß EUKLID
|
biker
17.01.2004, 23:35
@ Euklid
|
Re: Angst macht uniform |
-->>Ja wer nicht das uneingeschränkte Vertrauen besitzt kann sich nicht leisten die Wahrheit auszusprechen und aktuelle tatsächlich existierende Probleme schnellstens auszuräumen bevor sie anfangen zu wuchern.
<<<<<Hallo EUKLID, ist eine Sache des Abwaegens>>>>>>>
>Angst erzeugt ein Klima des Schweigens und Vertuschens und eine gebückte Grundhaltung.
<<<<<<<sehr schoen gesagt >>>>>>
>Schade daß noch nicht mal Top-Leistung mehr etwas zählt.
>Es ist so herrlich zu sehen daß genau das was propagiert ist und angeblich verlangt wird in Wirklichkeit gar nicht erwünscht ist.
<<<<<<<<<auch schon erkant - good morning >>>>>>
><font color=#FF0000>Verkehrte Welt in allen Bereichen.</font>
><font color=#008000>Wenn die Kompaßnadel um 180 Grad dreht wirds wieder stimmen;-))</font>
>Die Gesundheitsministerin hat sich auch an dieses Prinzip gehalten.
>Inzwischen haben 127 Kassen die Preise erhöht
>Dann hätten wir eine reale Chance daß sie sinken;-))
>Schröckliches Land
<<<<<<<SCHOENES LAND DEUTSCHLAND, nur die Menschen die mitunter in diesem Lande wohnen.......
>Gruß EUKLID
>Gruß EUKLID
Gruß biker
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biker
17.01.2004, 23:37
@ biker
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Re: Angst macht uniform |
-->>>Ja wer nicht das uneingeschränkte Vertrauen besitzt kann sich nicht leisten die Wahrheit auszusprechen und aktuelle tatsächlich existierende Probleme schnellstens auszuräumen bevor sie anfangen zu wuchern.
><<<<<Hallo EUKLID, ist eine Sache des Abwaegens>>>>>>>
>>Angst erzeugt ein Klima des Schweigens und Vertuschens und eine gebückte Grundhaltung.
><<<<<<<sehr schoen gesagt >>>>>>
>>Schade daß noch nicht mal Top-Leistung mehr etwas zählt.
>>Es ist so herrlich zu sehen daß genau das was propagiert ist und angeblich verlangt wird in Wirklichkeit gar nicht erwünscht ist.
><<<<<<<<<auch schon erkant - good morning >>>>>>
>><font color=#FF0000>Verkehrte Welt in allen Bereichen.</font>
>><font color=#008000>Wenn die Kompaßnadel um 180 Grad dreht wirds wieder stimmen;-))</font>
>>Die Gesundheitsministerin hat sich auch an dieses Prinzip gehalten.
>>Inzwischen haben 127 Kassen die Preise erhöht
>>Dann hätten wir eine reale Chance daß sie sinken;-))
>>Schröckliches Land
><<<<<<<SCHOENES LAND DEUTSCHLAND, nur die Menschen die mitunter in diesem Lande wohnen.......
>>Gruß EUKLID
>>Gruß EUKLID
>Gruß biker
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LenzHannover
19.01.2004, 01:34
@ Euklid
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Quelle? (owT) |
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Euklid
19.01.2004, 07:17
@ LenzHannover
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Handelsblatt vom Freitag (owT) |
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