-->...natürlich nur, wenn man es auf Juden bezieht, für uns Deutsche war die Bezeichnung ja immer in Ordnung, zumindest hörte ich keinen Aufschrei, wenn es gewisse Leute für Deutsche formulierten.
Weitere Kommentare erspar ich mir lieber,
man könnte echt nur [img][/img]
"Tätervolk" ist"Unwort des Jahres 2003"
Martin Hohmann hatte in seiner Rede zum 3. Oktober die Juden als"Tätervolk" bezeichnet.
Überblick: Die"Unworte" der letzten Jahre
Frankfurt/Main - Der umstrittene hessische CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann hat es mit seiner Wortwahl vom"Tätervolk" noch einmal zu trauriger Bekanntheit gebracht. Der Begriff, den Hohmann in einer Rede zum 3. Oktober in Verbindung mit den Juden genannt hatte, ist"Unwort des Jahres" 2003.
"Beleg für Antisemitismus"
Der Kollektivschuldvorwurf, den der Begriff erhebe, sei"schon grundsätzlich verwerflich", begründete Jury-Sprecher Horst Dieter Schlosser die Entscheidung. Auf Juden angewandt sei der Ausdruck zusätzlich ein aktueller Beleg für einen immer noch wirksamen Antisemitismus und ein"Stück Chuzpe". Die Jury ließ sich nach Schlossers Worten auch durch die Tatsache, dass Hohmann vermutlich nicht der Erfinder des Begriffs ist, von ihrer Wahl nicht abbringen.
"Toll Collect" und"Maut" abgelehnt
Mit dem"Unwort des Jahres" werden sprachliche Missgriffe in der öffentlichen Kommunikation bezeichnet, die"sachlich grob unangemessen sind und möglicherweise sogar die Menschenwürde verletzen". Schlosser brachte das auf den Nenner, das"Verhältnis Wort zu Sache" sei entscheidend. So gingen regelmäßig Vorschläge ein, die in die Kategorie"Unding, aber nicht Unwort" fielen. Als aktuelle Beispiele dafür nannte er"Toll Collect" und"Maut". Insgesamt hatten die Juroren nach Schlossers Angaben aus 2.270 Zuschriften mit 1.160 verschiedenen Vorschlägen auszuwählen - so viel wie nur selten zuvor. Die jährliche Kür eines"Unwortes" fand bereits zum 13. Mal statt.
Am häufigsten genannt:"Reform"
Am häufigsten genannt wurde dieses Mal nach Angaben von Jury-Sprecher Schlosser das Wort"Reform", zum Teil in Verbindung mit"Gesundheits-","Hartz-" oder"Steuer-". Ohne es ausdrücklich in die aktuelle"Unwort"-Liste aufzunehmen, kritisierte die Jury die immer stärkere Entwertung des an sich positiv besetzten Wortes"Reform". Traditionell haben aber auch seltener genannte Ausdrücke gute Chancen,"Unwort des Jahres" zu werden. Das traf auch bei der aktuellen Entscheidung zu."Tätervolk" war nach Jury-Angaben 65 Mal und damit am vierthäufigsten vorgeschlagen worden.
Platz zwei für"Angebotsoptimierung"
Auch auf den Plätzen zwei und drei landeten seltener vorgeschlagene Ausdrücke. Auf Platz zwei setzte die Jury den Begriff"Angebotsoptimierung" als Beschönigung für die Verringerung von Dienstleistungen. Konkret verwies Schlosser auf das Verwenden dieses Terminus' in Verbindung mit Streckenstilllegungen bei der Bahn.
Dritter Rang für"Abweichler"
Zum Drittplatzierten kürte die sechsköpfige Jury das Wort"Abweichler" aus der Reformdebatte im vergangenen Sommer und Herbst. Sie kritisierte damit die Diskriminierung von Bundestagsabgeordneten, die ihre grundgesetzlich verankerte Pflicht zur Gewissensentscheidung über den Fraktions- und Koalitionszwang gestellt hatten. (fw/ddp)
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