Nachfrager
23.01.2004, 10:43 |
Deflation aktuell: Bahn erhöht die Preise im Fernverkehr um 3,4 % Thread gesperrt |
-->Schön, wenn man ein Monopolunternehmen ist. Noch schöner, wenn man miesen Service mit hohen Preisen verbinden kann. Am schönsten, wenn Steuerzahler auch noch dafür aufkommen.
Gruß
der langjährige ehemalige Bahnfahrer
Nachfrager
<ul> ~ http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,283011,00.html</ul>
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Euklid
23.01.2004, 11:33
@ Nachfrager
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Re: Deflation aktuell: Bahn erhöht die Preise im Fernverkehr um 3,4 % |
-->Überall wütende Deflation [img][/img]
Die Kaffeepreise bei Tschibo sind der Deflationshammer per excellence.
Da gibt es jetzt auch Gutscheine für einen Freikaffee.
Nur ist der inzwischen so irre teuer daß man gar nicht dazu kommt die sieben Kaffees zu trinken und außerdem ist der Gutschein auch noch terminiert.
Entweder ganz schnell trinken zu diesen horrenden Preisen oder den 7. nicht umsonst.
Das ist ein Inflationsaufpreis und kein Schnäppchen mehr.
Die Preise steigen wie wahnsinnig momentan.
Gruß EUKLID
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Taktiker
23.01.2004, 12:28
@ Nachfrager
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Das ist in der Tat deflationär. Hier steht, warum: |
-->A) Nur wer unbedingt Bahn fahren muß, zahlt die höheren Preise. Der hat aber weniger zum Ausgeben für andere Posten der Lebensführung. Somit sinkt die Kaufkraft, was weiteren Preisdruck für die alltäglichen Produkte bedeutet. Und das ist Defl...
B) Wer nicht unbedingt Bahn fahren muß, steigt auf alternative Verkehrsmittel um (viele Möglichkeiten: NoFrills-Airline, Mietauto, Privater Carpool, etc.) oder sucht sich (langfristig) andere, nähere Ziele. Damit fallen die realisierten Preise der Bahn mittelfristig sogar. Dies übt weiteren Spardruck auf die Bahn aus, und das ist defl...
C) Die Erhöhung irgendwelcher Rack Rates macht -wie oben beschrieben- keine Aussage über durchschn. realisierte Preise. Sie macht noch nicht mal eine Aussage über die durchschnittlichen Angebotspreise, denn Sonderaktionen bzw. Vorzugspreise für bestimmte Segmente (mannigfaltige Kundenbindungsaktionen) werden hier nicht berührt. Da die Preisdifferenzierung bekanntlich voranschreitet, sinken die Preise für die stärksten Diskontangebote sogar weiter. Und das ist Defl...
D) Ebenfalls bekanntlich werden seit einiger Zeit alle verkehrsrelevanten Kosten erhöht. Steuern, Maut, Kraftstoffsteuern, Bußgelder etc. Dies führt mittelfristig zu stark steigenden Transaktionskosten für überregionalen bzw. internationalen Handel. In der Folge tritt eine Renationalisierung bzw. Reregionalisierung des Handels ein, welche einen Gegenprozess zur bisherigen Globalisierung darstellt. Dies ist nichts anderes als eine Entmonopolisierung, während Globalisierung bekanntlich gleich Monopolisierung ist. Mit fallender Monopolisierung fällt auch das Preisdiktat, und das ist Defl...
Zusammenfassend: Wenn nationale und weltweite Monopole zu höchster Reife aufgestiegen sind, und davon kann man in heutiger Zeit getrost reden, herrscht auch ein Maximum an Preisdiktat. Natürlich ist eine noch höhere Monopolisierung denkbar -z.B. ein Weltkonzern, der ALLES besitzt- aber dem sind wir im Prinzip schon sehr nahe.
Eine simple Meldung über steigende Rack Rates bei Fernverkehrsbahnverbindungen als inflationär zu bezeichnen, ist zu einfach. Im übrigen spricht die breit stattfindene"Teuro"-Diskussion dafür, dass das"dumb" - Sentiment die verstaubten Geldentwertungsszenarien der letzten 100 Jahre blind in die Zukunft projiziert:"Neues Geld kommt = Altes Geld wird entwertet" oder"Alles wird immer teurer!" oder"Die wollen immer mehr haben!" Man kann beinahe von pawlowschen Reflexen reden, mit der die große Masse der Bevölkerung den Austausch von"harter DM" in den"laschen Euro" kommentierte. Dies alles spricht schon aus eingefleischter Contrarian-Sicht gegen eine Entwertung. Es mag eine Entwertung von Bargeld geben (aus anderen Gründen - Achtung!), aber die Preise für Alltägliches fallen bereits heftig.
Es wird zwar hie und da von"Deflation" geredet, aber was das bedeutet, weiß so richtig keiner. Es kann sich beinahe niemand vorstellen, dass ein Brot in 2006 nur noch 10 Cents kosten könnte. Unreflektiert wird so über Hunger-Renten von 500€ geredet, die aber in 20 Jahren von der Masse der Bevölkerung bezogen werden. Mit ein wenig Phantasie kann man sich Wirkungen auf die Preise ausmalen. Einfach nur 40 Millionen BRD-Rentner in 2024 unter Brücken schlafend an die Wand zu malen, ist etwas zu trivial.
Im übrigen machen sich wenige Leute kreative Gedanken über Deflation und Inflation. So kann neben einem 10-Cent-Brot durchaus ein 40.000€-Golf-Neuwagen-Preis stehen. Die Produzenten reduzieren ihre Produktion ganz easy und dann werden (etwas untertrieben) eben nur noch 35 Golfs pro Jahr verkauft. Auch ein kleines Reihenhaus kann dann 3Mio€ kosten, aber dieser"Wert" ist eben nur ein ASK. Bei irrational steigenden Spreads für das, was man heute unter"Wertanlagen" versteht (seit langem meine Prognose), findet kaum noch Handel in diesen Gütern statt, ohne dass ihr Wert fallen muß. Sieht man im kleinen schon im DAX: Handel wird seit dem Frühlingserwachen 2003 immer dünner. DAX auf 30.000 Punkte? Kein Problem! Es kauft nur niemand mehr und die Holder können große"Werte" bilanzieren, die nie realsierbar sind.
Gruß vom Taktiker
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Euklid
23.01.2004, 12:39
@ Taktiker
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Re: Das ist in der Tat deflationär. Hier steht, warum: |
-->Die Preise für alltägliches fallen.
Ich wills nicht bestreiten weil ichs nicht widerlegen kann was in Berlin passiert.
Aber hier bei uns passiert genau das Gegenteil von dem was du hier schreibst.
Sollte es aber so sein wird sich eine Lohnabkopplung in Deutschland nicht mehr vermeiden lassen.
Das ist dann die Deflation der Mikroökonomie.
Demnächst gibts dann wohl einen Big-Mac-Mieten-Index-tarifvertrag
Eine Tarifverhandlung für alle mit Zu und Abschlägen für die lokalen Big_Mac-Indexe.
Gruß EUKLID
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Nachfrager
23.01.2004, 13:31
@ Taktiker
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Argumentate praktika? |
-->"A) Nur wer unbedingt Bahn fahren muß, zahlt die höheren Preise. Der hat aber weniger zum Ausgeben für andere Posten der Lebensführung. Somit sinkt die Kaufkraft, was weiteren Preisdruck für die alltäglichen Produkte bedeutet. Und das ist Defla"
Dieses Argument kenne ich mittlerweile auswendig ;-). Nur: die Bahnpreise steigen. Und darum geht's. Und das ist mitnichten deflationär. Vielleicht in seinen späteren Auswirkungen, warum nicht. Aber nicht aktuell.
"B) Wer nicht unbedingt Bahn fahren muß, steigt auf alternative Verkehrsmittel um (viele Möglichkeiten: NoFrills-Airline, Mietauto, Privater Carpool, etc.) oder sucht sich (langfristig) andere, nähere Ziele. Damit fallen die realisierten Preise der Bahn mittelfristig sogar."
Ich fürchte, da kennst Du die Bahn schlecht. Im übrigen muss ich diese Möglichkeiten erst einmal zur Verfügung haben.
"D)...dies ist nichts anderes als eine Entmonopolisierung, während Globalisierung bekanntlich gleich Monopolisierung ist. Mit fallender Monopolisierung fällt auch das Preisdiktat, und das ist Defl..."
Soso, Entmonopolisierung. Deshalb kann ich mir auch aussuchen, ob ich von Köln nach Berlin mit einem ICE oder TGV fahren kann. Es gibt keinen Wettbewerb auf Deutschlands Schienen. Und das wird auch noch lange so bleiben.
"Zusammenfassend: Wenn nationale und weltweite Monopole zu höchster Reife aufgestiegen sind, und davon kann man in heutiger Zeit getrost reden, herrscht auch ein Maximum an Preisdiktat."
Stimmt. Und das macht sich als Inflation im Portemonnaie bemerkbar. Bahnpreise, Postpakete etc. pp.
"Eine simple Meldung über steigende Rack Rates bei Fernverkehrsbahnverbindungen als inflationär zu bezeichnen, ist zu einfach."
Als deflationär aber erst recht.
"Es mag eine Entwertung von Bargeld geben (aus anderen Gründen - Achtung!), aber die Preise für Alltägliches fallen bereits heftig."
Ich bitte einmal mehr um konkrete Beispiele im Grundbedarf: Nahrung, Kleidung, Energie, Verkehr, Gesundheit.
Gruß
Nachfrager
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Euklid
23.01.2004, 13:54
@ Nachfrager
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Re: Argumentate praktika? |
-->Hallo Nachfrager
ich lese die Postings von Taktiker gerne und analysiere.
Entweder er lebt in einer völlig anderen Welt (kann ich leider nicht beurteilen)
wobei jedoch seine eigenen Schlußfolgerungen immer Zirkelschlüsse darstellen wie sie der alte EUKLID nicht besser hätte machen können.
Beispiel gefällig:Bahnpreise steigen ist Deflation
Begründung:Die Kaufkraft fällt
Nach Taktikers Konzept klappt das auch bei der Inflation:
Bahnpreise steigen hyperinflationär
Begründung:Die Kaufkraft fällt also ist es Deflation.
Diese zauberhaften Zirkelschlüsse sind die eingebaute Chaostheorie von Taktiker
Unlogischer gehts nimmer und deshalb braucht man Taktiker nur als besten Kontraindikator verwenden.Die Ergebnisse sind blendend
Rückblick:Als die Aktien sich nach dem ersten Stoß wieder über 4000 hochrappelten jubilierte er und sie fielen auf 2200.
Ist mir noch ohne nachzuschauen in allerbester Erinnerung.
Multipliziere ihn mit dem Faktor [-1) und du liegst immer richtig.
Gruß EUKLID
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Taktiker
23.01.2004, 14:02
@ Nachfrager
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Aber so richtig praktisch |
-->>Dieses Argument kenne ich mittlerweile auswendig ;-).
Das macht es nicht schlechter. Siehe den McSex-Wortlaut."Leute haben weniger Kohle -> kommen weniger ins Bordell -> wir machen billiger". Bei McSex mag die Marge immer noch stimmen, andere sind verdammt, die Preise zu senken, sonst ist Schicht.
z.B. Bars und Restaurants: Wenn ich irgendwo reinlaufe, zahle ich in Unwissenheit der versteckten Discounts den verteuerten Preis. Achte ich gezielt auf Promotionen, esse ich heute für die Hälfte von dem, was ich vor 3 Jahren zahlte.
> Nur: die Bahnpreise steigen. Und darum geht's.
Hast Du nicht verstanden? Es gibt nicht"DIE" Bahnpreise! Wenn ich preissensitiv bin, finde ich massig Verbilligungsmöglichkeiten, Aktionen, Rabatte.
> Vielleicht in seinen späteren Auswirkungen, warum nicht. Aber nicht aktuell.
Sehr aktuell! Das Geld fehlt den Leuten heute, also geben sie auch heute woanders weniger aus. WARUM wird denn von Kosumstreik geredet? Für einige Anbieter sind bereits 5% weniger Umsatz tödlich. Die müssen Kosten senken und dies zur Nachfragemobilisierung weitergeben. WARUM wird entlassen, Kosten gespart?
>Ich fürchte, da kennst Du die Bahn schlecht. Im übrigen muss ich diese Möglichkeiten erst einmal zur Verfügung haben.
Gerade bei der Bahn gibt es massiv Sondertarife. Wer bzgl. Termin-, Buchungs- und Reisekomfort flexibel ist, kann diese nutzen. Die anderen Möglichkeiten hat jeder: Fahrgemeinschaften etc.
>Soso, Entmonopolisierung. Deshalb kann ich mir auch aussuchen, ob ich von Köln nach Berlin mit einem ICE oder TGV fahren kann.
Mann Mann Mann! Na klar startet eine Entmonopolisierung von einem Punkt starker Anbieterkonzentration, von wo denn sonst? Wenn ich von kommender bzw. anlaufender Entmonopolisierung spreche, heißt das doch nicht, dass Du heute keine Monopole mehr findest. Ich rede von einem Prozess. Außerdem gibt es dutzende Wege, um von Köln nach Berlin zu kommen, ohne die Bahn zu benutzen, bzw. rechtzeitig Billigtickets zu kaufen. Nochmal für die lange Leitung: Ich rede nicht vom Geschäftsmann, der 1 Tag vor Reiseantritt buchen will. Der wird einfach weniger fahren bzw. andere Transportwege nutzen.
> Es gibt keinen Wettbewerb auf Deutschlands Schienen. Und das wird auch noch lange so bleiben.
Dies ist eine Istzustandsbeschreibung mit einer Prognose verknüpft. Man kann auch anders als auf Schienen reisen. Und woher weißt Du so sicher, wohin der Schienenverkehr steuert?"Bahn hatte 100 Jahre Monopol -> Bahn hat nochmal 100 Jahre Monopol"?
>(Preisdiktat)Stimmt. Und das macht sich als Inflation im Portemonnaie bemerkbar. Bahnpreise, Postpakete etc. pp.
Nochmal zum 100.mal: Die durchschn. realis. Preise steigen nicht, sondern fallen. Wenn Autolistenpreise steigen, steigen auch nicht autom. die bezahlten Durchschnittspreise für Autos. Klaro? Im Airline-Bereich läuft diese Preisdiversifikation seit den 70ern. Seitdem sind die FULL RATES exorbitant gestiegen, aber die Durchschnittspreise pro angebotenem Sitz sind in den Keller gerast. Glaube mir! Das ist tagtäglich mein Geschäft.
>>"Eine simple Meldung über steigende Rack Rates bei Fernverkehrsbahnverbindungen als inflationär zu bezeichnen, ist zu einfach."
>Als deflationär aber erst recht.
Wenn man meine Argumente versteht, dann nicht.
>Ich bitte einmal mehr um konkrete Beispiele im Grundbedarf: Nahrung, Kleidung, Energie, Verkehr, Gesundheit.
Also ich nehme mir schon massig Zeit, um das hier zu verklickern. Sorry, aber ich werde jetzt keinen Einkaufsführer schreiben. Geh' doch einfach durchs Internet und suche nach alltäglichen Waren: Drogerien, Lebensmittel, Restaurants&Bars, Freizeitangebote, etc. Und achte bitte mal auf Aktionen und Rabatte. Es gibt in jedem Bereich heute gigantische Kundenbindungssysteme, welche grandiose Preisnachlässe bieten. Die einfach als singulär beiseite zu schieben, ist nicht korrekt. Es gibt nicht mehr"DEN" Warenkorb, nicht bei so stark auseinanderstrebenden Preisen für einunddieselben Produkte und Leistungen.
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Taktiker
23.01.2004, 14:17
@ Euklid
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Wie siehts denn mit Gegenargumenten aus? |
-->Ich habe praktischerweise von A bis D benamt. Du kannst also loslegen. Und schön beim Thema bleiben.
Wenn ich etwas Zeit finde, multipliziere ich die 4 Punkte mal mit -1 und schreibe das so nieder. Das müßte folgerichtig Deine Chaostheorie ergeben.
Der Unterschied zwischen uns beiden ist freilich, dass sich seit Jahren in einer Industrie (Airline Yield Management) arbeite, welche die aktuell in großer Breite stattfindenden Prozesse seit Ende der 70er bewältigt. Seitdem dort in den USA, wenig später in Europa der Sektor fortschreitend liberalisiert wurde, ist genau dieses Phänomen zu beobachten: Immer stärker divergierende Angebotspreise bei immer weiter fallendem Yield. Der Yield ist der Avg.Revenue pro angebotener Produktionseinheit (=Sitz).
Mittlerweile müssen die Airlines in immer komplexeren Verfahren die Nachfrage für verschiedene Preisklassen laufend neuprognostizieren, um im Buchungsprozess die Verfügbarkeiten der Preisklassen der Nachfrage anzupassen: Wird zu früh zu billig vollgebucht, fehlt Kap für kurzfristige Premium-Nachfrage. Das ganze spielt sich bei LH auf 20 Preisklassen ab. Die Full-Rates (genannt"Standardpreis") stiegen immer an, und trotzdem fiel der Yield gigantisch. Nach Deiner Lehre wohl Inflation... *LOL*
btw DAX: Soweit ich mich erinnere, ist EUKLID derjenige, der bis vor kurzem immer den DAX auf 10 Punkte fallen sah. Ich kenne Deine Put-Auschweifungen noch bis Herbst letzten Jahres. Ich habe den DAX seit Monaten nicht mehr geshortet. Merkwürdige Erinnerung. Soviel dazu. Antworte aber bitte lieber auf ganz obenstehendes!
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Euklid
23.01.2004, 14:18
@ Taktiker
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Re: Aber so richtig praktisch |
-->Hallo Taktiker
wenn ich die Wahl habe zwischen deinen deflationären Erkenntnissen und dem bestens geführten Haushaltsbuch einer 80 jährigen Frau.?
Auf welche Erkenntnisse werde ich mich wohl verlassen?
Du behauptest inzwischen sogar daß Lebensmittel billiger wurden,wobei die ganze Welt weiß daß dies nicht stimmt.
Noch nicht mal die Trickser vom Statistischen Bundesamt kriegen das hin was du uns hier weißmachen willst.
Das einzige was richtig ist daß Kaviar billiger als echter Kaviar ist.
Darüber solltest du mal nachdenken.
Ja und was die Flugpreise betrifft:Die sind in der Tat viel billiger geworden.
Und warum?
Hat man nicht etwa den Service ausgedünnt?
Hat das was man früher auf den Teller bekam noch irgendetwas mit dem zu tun was früher Standard war?
Und bald gingen sie dahin.Du kannst ruhig gleich mal die Kerosinsteuer in dein Programm einbauen.
Und noch was Taktiker:Dein Argument der Kaufkraft sticht nicht,denn die Leute die unter der Brücke schlafen fliegen höchstens in ihren süßen Träumen wenn es ganz kalt ist.
Und die anderen gehen in den Hartzer Wald,wobei die Flugpreise dann trotzdem steigen weils halt immer Leute gibt die fliegen werden und müssen.
Das sind halt dann die Überflieger.
Gruß EUKLID
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Taktiker
23.01.2004, 14:44
@ Euklid
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Euklid, hier liegt Dein Problem: |
-->>wenn ich die Wahl habe zwischen deinen deflationären Erkenntnissen und dem bestens geführten Haushaltsbuch einer 80 jährigen Frau.?
Tja, was weiß ich, wo Deine Mutter wann einkauft, essen geht, verreist oder welche Versicherungen sie abschließt?!
Ich sehe nur immer weiter divergierende Preise. Der höchst zentrale Fehler, den Du machst und weshalb Du es nicht kapierst, ist: Es gibt nicht mehr DIE Preise mit +/-10..20%. Die Nachfrage wird heute stärker segmentiert und enstprechend Service- oder Preissensitivität verkauft. Ich finde einunddasselbe Produkt bzw. Dienstleistung heute zu gigantisch verschiedenen Preisen. Das der Service hiervon betroffen ist, ist klar. Du kannst diesen Faktor hedonisch in Deine Kalkulation einmischen, aber helfen wird dir dies wenig. Ein fettes richtig leckeres frisches Brot für 90 Cents kaufe ich Berlin heute ohne große Kopfstände. Und wenn ich Lebensmittel günstig kaufen will, renne ich nicht ziellos irgendwo rein, sondern achte auf Aktionen, die zu scannen heute durch Computer und Internet erleichtert wird.
Eine 80jährige ist freilich nicht so flexibel und kennt auch nicht die 300 Plastikarten, mit denen man sich heute locker bestücken kann, um praktisch jede alltäglich geläufige Dienstleistung mindestens 30% billiger zu bekommen. Von Frisör über Reinigung, Kino, Clubs, Konzerte/Theater/Opern, Sportveranstalt, Reisen, Automieten etc etc etc.
Genau dieser Umstand, die auseinanderlaufenden Preise zu ignorieren, macht die Schwierigkeit vieler hier aus, über Defl bzw Infl zu reden. Was ich sage: Ja, wir können massiv höhere Preise (alles, was heute als"Wertcontainer" gilt) und massiv fallende Preise woanders zugleich sehen. Nur sind die ASKs bei den Wertanlagen dann weit von den realen Preisen entfernt, weil kein Handel mehr stattfindet.
Dies ist der Königsweg der Enteignung, besser als Konfiszieren, Bodenreformen oder Enteignen: Die Akkumulationswerkstoffe selbst werden ihres"Werts" beraubt, nicht per Dekret, sondern durch das langsame Auflösen des Wertbegriffs. Vergesse alles, was sich um irgendwelche"Wertanalysen" dreht: Über- oder unterbewertet, das gibt es nicht. Wenn die"Bewertungen" nur stark genug divergieren, gibt es faktisch keinen Wert mehr, da kein Autausch mehr. Ist doch die genialste Revolution überhaupt!
Nun multipliziere das mit -1 und werde damit glücklich.
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Euklid
23.01.2004, 14:57
@ Taktiker
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Re: Ob das nicht Berlins Problem wird? |
-->Vor allem wohnen heute nicht alle 80 jährigen in Berlin.
Aber wenn das alles dort so billig ist wird ihr Eintreffen dort nicht mehr zu vermeiden sein;-))
Es gibt ja auch noch anderes als Berlin.
Ihr scheint da eher ein lokales Problem zu haben.
Ich weiß Provinz.
Aber die Provinz kann sich nicht leisten Brot für 80 Cents zu verkaufen.
Dann gäbe es keins mehr in der Provinz.
Und wenns erstmal in der Provinz keins mehr gibt kostet es in Berlin 0 Cents ganz einfach weils keins mehr gibt.
Und die Berliner entdecken wieder die schöne Provinz;-))
Gruß EUKLID
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Taktiker
23.01.2004, 15:17
@ Euklid
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Berlins Probleme sind Deutschlands Zukunft |
-->Kein Wunder, dass uns"draußen" niemand leiden kann, bei dem, was uns immer unterstellt wird. ich habe doch gar nichts böses über die"Provinz" gesagt...
Berlin ist kein Sonderfall, sondern ein Brennglas der Entwicklung, eigentlich nur der Vorläufer. So wie der Kultur-Mainstream in den großen Städten entwickelt wird und dann erst flächendeckend wird, so laufen hier Entwicklungen voraus, die früher oder später globaler stattfinden werden. Natürlich ist hier eine viel größere Anbieterdichte, aber es ist ja auch entsprechend massiv potenzielle Nachfrage da! In diesem Mikrokosmos wird vorexerziert, was später auch zu Dir kommen wird.
Ist quasi ein PentiumIV, hoch verdichtet, kleine Strukturbreiten verglichen mit einem trägen 8086er. Wenn es ein grundsätzliches"Designproblem" gibt, knallt es im Boliden eher als im alten Rechenwerk.
Volkswirtschaftliche Grundsätze sind hier nicht außer Betrieb, sondern gelten genauso. Die von mir beschriebenen Effekte lassen sich hier plastischer und früher beobachten als derzeit auf nationaler oder gar auf globaler Ebene. ist keine Abwertung der"Provinz", denn die besuche ich recht gerne.
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Euklid
23.01.2004, 16:42
@ Taktiker
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Re: Berlins Probleme sind Deutschlands Zukunft |
-->Soll ich das Posting von Taktiker suchen mit dem Beschrieb der Provinz??;-))
Aber Spaß beiseite.
Berlin ist wirtschaftlich gesehen eine große Einheit geworden bei der direkt das Spannungsgefälle des Wasserdruckes zwischen Ost und West tobt.
Vergrößert wurde das ganze noch kurzfristig durch den Boom der Bauwirtschaft bei der Fertigstellung der Regierungsbauten.
Damit wurde die Fallhöhe auf ein Maximum getrieben.
Ich schreib jetzt weiter in Rot um dir zu helfen damit du weißt wie es in Berlin weiter geht:(soll nur als Fingerzeig dienen)
<font color=#FF0000>Berlin: Etliche Fonds,an denen der US-Milliardär Soros beteiligt ist,kauften in Berlin-Kreuzberg in jüngster Zeit rund 1000 Wohnungen-quasi als Schnupperobjekte.Der Lone Star Fund übernahm im Berliner Bezirk Hellersdorf einige Tausend Plattenwohnungen.Soros-Funds sind zudem an den Übernahmen der landeseigenen Berliner Wohnungsbaugesellschaft GSW mit ihren ca 70 000 Wohnungen interessiert.
Der Berliner Thilo Sarrazin hat denn auch schon rund 250 Mio Euro in den haushalt 2004 eingestellt.Die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte will sich endgültig von rund 80 000 Wohnungen aus einem gagfah-Engagement trennen.Voraussichtlicher Erlös:Deutlich über 1,6 Mrd Euro.</font>
Bremen:Die US-Investmentgesellschaft Cerberus kaufte 3500 Wohnungen von der Wohnungsbaugesellschaft Bavaria,die über mehrere Ecken zur hoch verschuldeten Berliner Bankgesellschaft gehört.
Diese Beispiele sind nur die Spitze des Eisbergs.
Das Interesse ausländischer Fonds ist warum derart groß?
Du könntest mal unseren Außenminister Fischer fragen wenn er in Berlin wieder mal weilt wie das war in den 70ern als er die Hausbesetzungen anführte.
Oder bist du der Meinung daß diese Fonds nicht entmieten wollen für Personal daß die dicken schweren Armbanduhren in Berlins Innenstädten kaufen soll?
Wäre ich Soros würde ich Deutschland derart mies machen daß man mir die Wohnungen schenken würde;-))
Das mit dem Entmieten läuft so:Ausbau auf ENEV,anschließend Mierhöhung daß die Heide wackelt,denn für die schönen Wohnungen wirds dann Käufer geben selbst wenn sie nur mal am Wochenende in Berlin flanieren wollen.
So wars auch in Frankfurt.
Gruß EUKLID
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Euklid
23.01.2004, 16:50
@ Taktiker
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Re: Berlins Probleme sind Deutschlands Zukunft |
-->Berlin ist ein Z80 mit riesigem Plattenspeichervolumen.
Bei Austausch des Prozessors ist mit Quantensprüngen zu rechnen.
Der Z80 kommt daher daß Berlin nach wie vor an der Nahtstelle zwischen Pau,Sarah Wagenknecht,Soros und dem das ist schon gut so liegt.
Nehme das nicht als Abwertung von Berlin den Z80.
Beachte das große Plattenspeichervolumen (reservoir).
A la long wird Berlin wohl blühen.Nur fürchte ich daß sich da eine andere Gruppe bewegt.
Nimm dir die Bundesligastadien als Beispiel:Nur noch Sitzplätze vom Feinsten.(und Teuersten)
Der Big-Mac-Preis in Berlin wird dir dann wohl die Tränen in die Augen treiben.
Gruß EUKLID
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Taktiker
23.01.2004, 16:58
@ Euklid
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Soros und seine Plattenbauten |
-->>Oder bist du der Meinung daß diese Fonds nicht entmieten wollen für Personal daß die dicken schweren Armbanduhren in Berlins Innenstädten kaufen soll?
Warum kauft er für Rolexträger Plattenwohnungen in Hellersdorf? Klingt nicht plausibel. Die Wohnungen ausbauen darf er natürlich gern. Wieso sollten die Wohnungen billiger werden, wenn Soros Deutschland mies macht? und wo macht Soros Deutschland mies?
Leider hast Du über Deinen Wohnungen ganz vergessen, meine Bemerkungen zu den"Preissteigerungen" zu kontern. Kommt da noch was Substanzielles?
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Euklid
23.01.2004, 17:16
@ Taktiker
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Re: Soros und seine Plattenbauten |
-->>>Oder bist du der Meinung daß diese Fonds nicht entmieten wollen für Personal daß die dicken schweren Armbanduhren in Berlins Innenstädten kaufen soll?
>Warum kauft er für Rolexträger Plattenwohnungen in Hellersdorf? Klingt nicht plausibel. Die Wohnungen ausbauen darf er natürlich gern. Wieso sollten die Wohnungen billiger werden, wenn Soros Deutschland mies macht? und wo macht Soros Deutschland mies?
Ja natürlich kriegt man Wohnungen (zum Einkaufen natürlich)billiger wenn man über seine Posaunen alles in Dreck zieht.Das hält doch die Konkurrenz fern.
Die Plattenwohnungen werden entweder aufgepeppt oder abgerissen.
Hast du nicht den Artikel in der Welt gelesen daß die Aasgeier über Deutschlands Immobilien herfallen.?
Die Welt sprach von Aasgeier,nicht ich hier.
Und wie verhalten sich Aasgeier später?
Später drehen dann die Posaunen wohl um.
Dann wirds heißen man muß in Berlin einen Anlaufpunkt haben.
Schau dir einfach mal die Soziostruktur von Frankfurt an wie sich das seit den 70ern geändert hat.
Es gibt noch sehr viele alte Filme von Hamburg und Frankfurt / Main.
Dieses Szenario erwarte ich in Berlin.
Und da setzt Berlin jetzt an.
Das fing alles ganz langsam an.
Und da man im Rathaus (auch wenn es rot ist) wegen der Einnahmen zahlungskräftige Klientel wünscht wird es wohl keine Einwendungen geben.
Niemand wird da gefragt werden,weder Taktiker noch Euklid.
Gruß EUKLID
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LenzHannover
23.01.2004, 19:31
@ Nachfrager
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Bahn: Wenn man arbeitsbedingt müde wird, hat man auch keine alternative. |
-->Wenn ich zu einem Kunden mit 4-5 h Fahrzeit muß, fahre ich entweder übermüdet zurück, nehme dort ein Hotel oder fahre mit der Bahn. Auch wenn die Bahn teurer als das Auto ist, ist die Bahn dann doch preiswerter als ein Hotel.[img][/img]
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