--><fontsize="5">Zertifikate für die Zinswende</font>
Neue Produkte sollen Anleger vor Risiken wieder anziehender Zinsen schützen
Berlin - Das lange Warten auf eine konjunkturelle Belebung scheint endlich ein Ende zu haben. Die Wirtschaftsindikatoren deuten wieder nordwärts, die Aktienmärkte verspüren frischen Wind. Die Kehrseite der Medaille ist die damit verbundene Wende am Zinsmarkt. Nach mehreren Niedrigzins-Jahren haben zuerst die Briten im Herbst das Rad wieder in die Gegenrichtung gedreht. Und auch im Euro-Raum und in den USA bereiten sich die Märkte langsam aber sicher auf eine Umkehr vor. Aktuelle Einschätzungen sehen spätestens im zweiten Halbjahr den Zeitpunkt für Zinsanhebungen durch die Europäische Zentralbank gekommen.
In Großbritannien wird der nächste Zinsschritt noch deutlich früher erwartet. Was aus Anlegersicht zunächst verheißungsvoll klingt, hat einen entscheidenden Haken. Denn der Zins- und damit auch der Renditeanstieg geht am Anleihemarkt in der Regel mit entsprechenden Kursverlusten einher.
Für das Gros der Anleger besteht dringender Handlungsbedarf, da sie sonst nach Aktien- und Immobiliendebakel gleich in die nächste Falle tappen, meint Werner Humpert von der UBS Investment Bank."Die meisten Investoren haben ihre Aktienquote in den vergangenen Jahren massiv zu Gunsten von Geldmarkt- und Anleiheprodukten heruntergefahren. Das droht jetzt bestraft zu werden."
Das Ausmaß des drohenden Dilemmas ist nach Einschätzung verschiedener Marktteilnehmer beträchtlich, da bei vielen Anlegern der in Festgeld oder Rentenpapieren investierte Depotanteil - trotz des niedrigen Zinsniveaus - auf weit über zwei Drittel angeschwollen ist."Problematisch ist das vor allem, weil für viele der Aktienmarkt nach den bösen Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit keine wirkliche Alternative mehr ist", sagt Humpert.
Und so steigt die Nachfrage nach Investmentalternativen, deren Risikoprofil dem von Anleiheprodukten ähnelt, die aber andererseits einen Schutz gegen die Zinswendeproblematik bieten. Das Bankhaus Delbrück und die Private-Banking-Abteilung von UBS haben jetzt neue Investmentprodukte zur Lösung dieser Problematik initiiert. Beide wählen den Weg über Zertifikate, die unter dem Dach der UBS Investment Bank neu aufgelegt wurden.
Seit wenigen Tagen im Handel ist das"Europa Rolling Deep XL"-Zertifikat von Delbrück. Das ohne Management-Gebühr angebotene Papier orientiert sich am Euro-Stoxx-50, der über extrem defensive Discount-Zertifikate abgebildet wird. Diese werden dem"Rolling"-Prinzip folgend monatlich durch neue aktuelle Papiere ersetzt, um dauerhaft das niedrige Risikoprofil aufrecht zu erhalten. Dies führt dazu, dass der Anleger beim Einsatz der XL-Roller nur dann mit Wertverlusten rechnen muss, wenn der Europa-Index binnen vier Wochen um mehr als 7,5 Prozent nachgibt. Entscheidend ist dabei allerdings nur der vierwöchige Anpassungstag. Sackt der Index zwischen den Rollterminen unter diese Verlustmarke, bliebe dies ohne Folgen, falls er sich in den kommenden Tagen wieder erholt.
Das gilt auch für das nach gleichem Strickmuster konzipierte UBS Vario Rendite-Zertifikat, bei dem die Schwelle für mögliche Werteinbußen noch niedriger angesetzt wird. Bei dem Papier würden selbst Verluste von bis zu zehn Prozent (im Monat!) ohne negative Folgen bleiben. Kurzfristige Einbrüche dieses Ausmaßes sind nach historischen Berechnungen der Emittentin allerdings extrem selten. Demgegenüber hätten bei Einsatz der von den Zertifikaten abgebildeten Strategie Erträge von mehr als sieben Prozent pro Jahr gestanden. Einen ähnlichen Ansatz, wenn auch mit anderer Zielvorgabe, verfolgt die UBS mit dem ebenfalls in der neuen Vario-Reihe aufgelegten"Ausschüttungs-Zertifikat", das vom Prinzip her einer rollierenden Aktienanleihe entspricht. Damit wird eine garantierte Ausschüttung von rund fünf Prozent pro Jahr erreicht, zu der sich mögliche Extra-Erträgen in Form von Kurszuwächsen gesellen können. Auch hier gilt, dass Werteinbußen nur bei einem Monatsverlust des Euro-Stoxx-50 von mehr als zehn Prozent zu befürchten sind
Und wer auch dieses Risiko scheut, dem steht die defensivste Vario-Variante"Protekt" offen. Hierbei wird ebenfalls rollierend jeweils in eine Nullkupon-Anleihe und in dreimonatige Call-Optionen auf den Euro-Stoxx investiert. Die Anleihe sorgt dafür, dass der Ursprungsbetrag mindestens erhalten bleibt, während die Optionen eine Partizipation an Kursanstiegen der Aktien ermöglichen. Durch die regelmäßige Anpassung entsteht so ein dynamisches Garantie-Zertifikat bei dem jederzeit der Kapitalerhalt gesichert ist.
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