kizkalesi
31.01.2004, 09:45 |
Sachsen-Anhalt will strenggläubige Moslems als Anleiher gewinnen Thread gesperrt |
--><font size="5">Sachsen-Anhalt lockt moslemische Investoren mit Islam-Anleihe
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Koran verbietet Zinsen -
Zeichner bekommen Anteile an einer Leasinggesellschaft -
Jährliche Raten werden an die Investoren weitergereicht
Mögliche Folge-Emissionen angedeutet
Magdeburg - -Sachsen-Anhalt will strenggläubige Moslems als Anleiher gewinnen. Das erste Projekt dieser Art in Europa hat ein Volumen von zunächst 100 Mio. Euro. Es soll die klammen Kassen des Landes auffüllen und zugleich das Bundesland zwischen Elbe und Saale als Standort für arabische Investoren bekannt machen.
"Es gibt 1,2 Milliarden Moslems weltweit. Das Geschäftsvolumen im zinslosen Bankgeschäft ist laut Experten über 250 Mrd. Euro schwer und hat Zuwachsraten von mehr als 20 Prozent", begründet Axel Gühl, Abteilungsleiter im Magdeburger Finanzministerium und Vater des Projekts, die islamische Anleihe. Er verweist in diesem Zusammenhang auf den Koran, in dem es in Sure 2, Vers 275 heißt:"Die, welche Zins verzehren, sollen nicht anders dastehen, als einer, den Satan erfasst und niedergeschlagen hat (...) Allah hat den Kauf erlaubt, aber Zinsen verboten."
Dieser Sicht der gläubigen Moslems will sich Sachsen-Anhalt anpassen: Einer noch zu gründenden Stiftung sollen dafür in einer Art Leasing-Geschäft für fünf Jahre das Nutzungsrecht an Liegenschaften, etwa Immobilien des Finanzministeriums und der Finanzämter, übertragen werden.
Die Stiftung, quasi eine Zweckgesellschaft, zahlt dafür 100 Mio. Euro an das Land. Zeitgleich gibt sie Anteilscheine an arabische Investoren aus, die dafür das entsprechende Geld zahlen. Für die Nutzung der Gebäude zahlt Sachsen-Anhalt eine jährliche Leasing-Rate, die von der Stiftung an die Investoren weitergereicht wird.
Rein banktechnisch verlaufe bei der Anleihe nach islamischem Recht aus unserer Sicht alles wie bei einer Kreditaufnahme, räumt Axel Gühl ein. Vorteil sei der Kapitalmarkt der Araber, der sich mit geringeren Renditen begnüge, was unter dem Strich geringere Zinsen bedeute.
Für die Zweckgesellschaft wurde mit Bedacht eine Stiftung ausgewählt. Die soll in den Niederlanden gegründet werden, weil nach niederländischem Recht die Körperschaftssteuer entfällt. Zudem kann in dem EU-Nachbarland alles binnen Wochen abgewickelt werden, was in Deutschland Jahre dauern würde. Die Stiftung werde aber nach deutschem Recht arbeiten, versichert Gühl.
Das haushaltstechnische Verfahren ist mit dem Landesrechnungshof bereits abgestimmt, die Zustimmung im Finanzausschuss des Landtags steht aus. Die Transaktion könnte noch im ersten Halbjahr 2004 über die Bühne gehen. Die Verhandlungen laufen auf Hochtouren, ernst zu nehmende Partner stehen bereit.
Für die islamischen Geschäftsleute ist Sachsen-Anhalt ein seriöser Partner, auch wegen des geltenden Solidarprinzips zwischen den Ländern in der Bundesrepublik. Das gelte auch in der arabischen Welt, wo es zu den Glaubensprinzipien gehöre, dass die Reichen den Armen helfen, sagt Gühl. Er räumt ein, dass im schlimmsten Fall Sachsen-Anhalt einen kleinen Mehrpreis zahlen müsse, der bei maximal bei 20.000 Euro liegen könnte, beispielsweise aus Anwaltskosten.
"Aber aus möglichen Folgeemissionen schlagen wir auf jeden Fall Nutzen", meint Finanzminister Karl Heinz Paqué. Er verweist zudem auf das Marketing. Arabische Investoren seien in Europa auf der Suche nach Standorten. Da sei es von Vorteil, wenn sich Sachsen-Anhalt einen Namen mache, mit guten Konditionen am Kapitalmarkt und als Investitionsstandort."Wir erhoffen uns Signalwirkungen in den arabischen Raum hinein", ist der FDP-Politiker Paqué optimistisch."Wir wollen als weltoffenes und tolerantes Bundesland wahrgenommen werden." Ein weiteres Argument sei der Schuldenberg des Landes, der 16 Mrd. Euro schwer ist. Da müssten alle Möglichkeiten genutzt werden. [b]AP
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monopoly
31.01.2004, 10:12
@ kizkalesi
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Re: Sachsen-Anhalt will strenggläubige Moslems als Anleiher gewinnen |
-->Gehören sie damit für immer zum Islam?"Ein Land was einmal zu Islam gehört, gehört für immer dazu" glaube ich mal gehört zu haben....
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monopoly
31.01.2004, 10:15
@ kizkalesi
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Re: Initiator Axel Gühl Ex Schuldenmanager des Bundes kommt wohl ins Grübeln? |
-->><font size="5">Sachsen-Anhalt lockt moslemische Investoren mit Islam-Anleihe
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>Koran verbietet Zinsen -
>Zeichner bekommen Anteile an einer Leasinggesellschaft -
>Jährliche Raten werden an die Investoren weitergereicht
>Mögliche Folge-Emissionen angedeutet
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>Magdeburg - -Sachsen-Anhalt will strenggläubige Moslems als Anleiher gewinnen. Das erste Projekt dieser Art in Europa hat ein Volumen von zunächst 100 Mio. Euro. Es soll die klammen Kassen des Landes auffüllen und zugleich das Bundesland zwischen Elbe und Saale als Standort für arabische Investoren bekannt machen.
>"Es gibt 1,2 Milliarden Moslems weltweit. Das Geschäftsvolumen im zinslosen Bankgeschäft ist laut Experten über 250 Mrd. Euro schwer und hat Zuwachsraten von mehr als 20 Prozent", begründet Axel Gühl, Abteilungsleiter im Magdeburger Finanzministerium und Vater des Projekts, die islamische Anleihe. Er verweist in diesem Zusammenhang auf den Koran, in dem es in Sure 2, Vers 275 heißt:"Die, welche Zins verzehren, sollen nicht anders dastehen, als einer, den Satan erfasst und niedergeschlagen hat (...) Allah hat den Kauf erlaubt, aber Zinsen verboten."
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Axel Guehl
Treasurer
Ministerium für Finanzen
Bundesland Sachsen-Anhalt
Geburtsdatum: 19 Dezember 1947
Geburtsort: Tambach-Dietharz, Thüringen / Deutschland
Ausbildung:
Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Frankfurt am Main durch ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes, Bad Godesberg
Examen: Staatsexamen I und II im Jahr 1973 bzw. 1975
1975 - 1986:
Sektionschef, Bundesschuldenverwaltung der Republik Deutschland, Bad Homburg
1987 - 1990: Sektionschef, Schuldenmanagement, Bundesministerium für Finanzen, Bonn
1990 - Leiter des Treasury, Ministerium für Finanzen des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, Magdeburg
So langsam scheint einigen (unteren)Staatsbediensteten ein Licht aufzugehen...
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eesti
01.02.2004, 15:39
@ monopoly
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Re: Sachsen-Anhalt will strenggläubige Moslems als Anleiher gewinnen |
-->Der Zins ist den Christen ebenso verboten, wie den Juden und Moslems.
Allerdings gibt es da einige"Durchführungsbestimmungen", die ein Zinsnahme und ein Zinsgeben auf der anderen Seite erlauben, weswegen es in jedem mittelalterlichen Staat eine gewisse Anzahl an Juden in Mitteleuropa bedurfte, um, oft allerdings nur de jure, ein Zinsgeschäft unter Christen zu umgehen.
Oft handelten die Juden aber auch auf eigene Rechnung und erwirtschafteten dadurch erhebliches Kapital, das ihnen über Progrome u.ä. wieder entzogen wurde. Dieses"Spiel" wiederholte sich laufend und fand im 20.Jh. in Deutschland ein jähes Ende, wobei dieses Zinsgebot bereits einige Jahrhunderte zuvor an Bedeutung (mangels Befolgung) verlor.
Quellen:
5.Buch Mose 23,20:
"Du sollst von Deinem Bruder (gemeint ist aber"Gleichgläubige"?) nicht Zinsen nehmen, weder für Geld noch für Speise noch für alles, wofür man Zinsen nehmen kann."
ebenda 23,21:
"Von einem Ausländer (andere Schriften schreiben"Fremdgläubigen", was die Sache eher trifft) darfst Du Zinsen nehmen, aber nicht von Deinem Bruder,..."
Zum Vergleich spricht man im babylonischen Talmud der Juden:
in Bawa Mezia (Mischna) V,6:
"Man nimmt kein"eisernes Vieh" (gemeint sind Reparationszahlungen) von einem aus Israel, weil das Profit ist; aber man nimmt"eisernes Vieh" von den Sternendienern (Nichtjuden). Und man leiht von ihnen und verleiht an sie um Profit; das gilt auch für einen Beisassen. Einer aus Israel kann Geld von Sternendienern verleihen mit Wissen der Sternendiener, aber nicht mit Wissen eines aus Israel."
Ich glaube, das ist eindeutig. Ähnliches wird im Koran stehen. Den habe ich aber jetzt nicht zur Hand.
in Sprüche 28,8 wird geschrieben:
"Wer sein Gut mehrt mit Zinsen und Aufschlag, der sammelt es für den, der sich der Armen erbarmt."
Die Zinsnahme soll also nicht der persönlichen Bereicherung dienen, sondern nur zum Zweck einer Umverteilung an weniger erfolgreiche Mitglieder der Gesellschaft dienen. Die oft zu beobachtende Arbeit in"mildtätigen Gesellschaften" prominenter Personen oder zumindest ihrer Ehepartner findet seine Berufung hier.
Sie diente der Formung einer gewissen Gesellschaftsbindung, die ihren Höhepunkt in den Sozialsystemen unserer Zeit gefunden haben dürfte.
Leider löst sich ja derzeit alles auf, schon weil die Basis dafür, die billigen Roh- (Energie-!) stoffe sich dem Ende nähert.
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