RK
31.01.2004, 12:52 |
Hatten wir das schon? P I S A - S C H O C K: Die ahnungslose Wirtschaftselite Thread gesperrt |
-->manager-magazin.de, 29.01.2004, 17:51 Uhr
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,284006,00.html
P I S A - S C H O C K
Die ahnungslose Wirtschaftselite
Wer bisher glaubte, dass angehende Diplomkaufleute Ahnung von Finanzen und Management haben, muss sich eines Besseren belehren lassen. Eine aktuelle Studie beweist: Studenten der Wirtschaftswissenschaften haben gravierende Wissenslücken.
Frankfurt - In welcher Stadt hat die Europäische Zentralbank ihren Sitz? Fast jeder dritte Student der Wirtschaftswissenschaften weiß nicht, dass die EZB die Geschicke des Euro von Frankfurt am Main aus steuert.
Jeder zweite weiß nicht, dass ein Bausparvertrag nicht unbedingt an eine Immobilie geknüpft sein muss. Und zwei Drittel können die Beitragsbemessungsgrenze zur Sozialversicherung nicht erklären.
Dies sind nur einige der Lücken im Finanzwissen der angehenden Akademiker, die eine Untersuchung im Auftrag des Commerzbank Ideenlabors jetzt offen gelegt hat. Dabei testete die studentische Marketingvereinigung MTP die finanzielle Allgemeinbildung von 200 Kommilitoninnen und Kommilitonen an den Universitäten Mannheim, Köln, Münster und Duisburg-Essen.
Keine Ahnung von Krediten
Trotz der gravierenden Wissensdefizite besitzen die Studenten der Wirtschaftswissenschaften eine bessere finanzielle Allgemeinbildung als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Immerhin 73 Prozent der Studenten gelang es, mindestens die Hälfte der Testfragen richtig zu beantworten. Der Durchschnitt der Bevölkerung liegt hingegen nur bei 58 Prozent, wie die NFO Infratest/Commerzbank-Studie"Finanzielle Allgemeinbildung in Deutschland" im Sommer 2003 ermittelt hat.
Besonders in den Bereichen"Orientierungswissen" und"Geldanlage" erzielen die Studenten bessere Ergebnisse, während sie bei"Private Vorsorge","Einkommen und Zahlungsverkehr" und vor allem beim Thema"Kredite" unter dem Bevölkerungsdurchschnitt liegen.
Insgesamt ist das Ergebnis des Finanztests bei den Studenten der Wirtschaftswissenschaften unbefriedigend. Mehr als 80 Prozent richtige Antworten und damit ein sehr gutes Finanzwissen wiesen nur 14 Prozent der Studenten auf.
"Die Untersuchung zeigt sehr deutlich, wie schlecht es um die finanzielle Allgemeinbildung in Deutschland bestellt ist. Wer, wenn nicht die künftige Wirtschaftselite, muss grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen, um finanziell eigenverantwortlich handeln zu können", bewertet Thomas Henrich, Direktor bei der Commerzbank, die Ergebnisse.
"Diese Bildungsdefizite wettzumachen, ist aber nicht Aufgabe eines wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulstudiums. Die Studenten müssen finanzielle Allgemeinbildung bereits aus der Schule mitbringen", fordert Professor Hariolf Grupp, Leiter des Instituts für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung der Universität Karlsruhe.
Fragen über Fragen
Über den Test zur finanziellen Allgemeinbildung hinaus wurden den Studenten zehn Fachfragen gestellt, die nach Einschätzung von Professor Grupp jeder angehende Wirtschaftswissenschaftler problemlos beantworten können muss. Doch gerade diese Fragen bereiteten den Hochschulstudenten die größten Schwierigkeiten.
So kann nicht einmal die Hälfte der Studenten die Begriffe"Deflation" oder"Basel II" richtig erklären."Studenten im Hauptstudium sollten eigentlich wissen, was sich hinter diesen viel diskutierten Begriffen verbirgt", äußert sich Grupp enttäuscht.
|
vasile
31.01.2004, 14:27
@ RK
|
Re: Ja wirklich? |
-->"Frankfurt - In welcher Stadt hat die Europäische Zentralbank ihren Sitz? Fast jeder dritte Student der Wirtschaftswissenschaften weiß nicht, dass die EZB die Geschicke des Euro von Frankfurt am Main aus steuert.
Jeder zweite weiß nicht, dass ein Bausparvertrag nicht unbedingt an eine Immobilie geknüpft sein muss. Und zwei Drittel können die Beitragsbemessungsgrenze zur Sozialversicherung nicht erklären."
Was hat dieser Schwachsinn eigentlich mit dem Beruf des Kaufmanns zu tun? Diplom-Kaufleute studieren grundsätzlich Betriebswirtschaftslehre. Erkenntnisobjekt ist der abstrakte Betrieb. Ziel ist die Interessenmaximierung der Eigentümer.
Wer außer dem Schalterfuzzi bei der Bank muß über Bausparverträge bescheid wissen? Schließen Betriebe, mal abgesehen von Banken, jetzt schon Bausparverträge ab? Oder leihen sie Geld, wieder abgesehen von Banken, bei der EZB? Was nützt es einem Verkäufer, Marketer oder Controller wenn er die Beitragsbemessungsgrenze zur Sozialversicherung erklären kann?
Wirklich schlimm ist die Verdummung an den Unis bezüglich Geldtheorie und VWL. Ich meine den dummem Mainstream über den Dottore und andere hier schon öfters diskutiert haben.
Viel interessanter hingegen wäre mal eine Prüfung unserer Politkaste auf deren wirtschaftliche Kenntnisse. Schließlich haben deren Entscheidungen konkreten Einfluß auf ganz Deutschland!
Wenn ein Kaufmann seinen Job nicht gut macht, weil er sich nicht mit Bausparverträgen oder Beitragsbemessungsgrenzen auskennt, regelt das der Markt.
Wer aber regelt's bei Ali-Schröder und den 40 Räubern?
|
RK
31.01.2004, 20:26
@ vasile
|
Zählt VWL nicht zu den Wirtschaftswissenschaften, von denen die Rede ist? |
-->>"Frankfurt - In welcher Stadt hat die Europäische Zentralbank ihren Sitz? Fast jeder dritte Student der Wirtschaftswissenschaften weiß nicht, dass die EZB die Geschicke des Euro von Frankfurt am Main aus steuert.
>Jeder zweite weiß nicht, dass ein Bausparvertrag nicht unbedingt an eine Immobilie geknüpft sein muss. Und zwei Drittel können die Beitragsbemessungsgrenze zur Sozialversicherung nicht erklären."
|
vasile
01.02.2004, 05:15
@ RK
|
Re: Es ist doch wohl eher von denen die Rede: |
-->>>"Wer bisher glaubte, dass angehende Diplomkaufleute Ahnung von Finanzen und Management haben, muss sich eines Besseren belehren lassen."
Anschließend wird der Begriff des"Wirtschaftswisenschaftlers" synonym gebraucht.
Deine Haarspaltgerei täuscht leider dennoch nicht über den hohen Grad an Schwachsinn hinweg, welchen der Artikel seinem Autor attestiert. Diplom-Kaufleute mit Pisa-Hauptschülern auch nur ansatzweise vergleichen zu wollen, ist sowas von idiotisch...
Ich geb Dir mal 'nen Tip bezüglich Manager-Magazin: Am besten neben dem Klo stapeln und ausgiebig gebrauch davon machen. Spart Klopapier und schont somit die Umwelt!
|