-->Von herzlosen Hedonisten zum sozialen Kollaps
Wachsendes Unvermögen, gemeinschaftliche Bande zu entwickeln, ein Verlust an Tradition und Identität, wachsende Distanz zwischen den Individuen: Der Ethnologe und Kulturhistoriker Hans Peter Duerr prophezeit neben dem ökologischen auch einen sozialen Kollaps.
SPIEGEL: Herr Professor Duerr, unter Fachkollegen gelten Sie als eingefleischter Fortschritts‑Pessimist. Trifft das zu?
Duerr: So ziemlich. Optimisten müssen ein sonniges Gemüt haben. Das leiste ich mir nur privat.
SPIEGEL: Was stimmt den Ethnologen so skeptisch?
Duerr: Ich sehe drei ernste Bedrohungen für die Zivilisation: den sozialen und den ökologischen Kollaps und das Ende der Energiereserven.
SPIEGEL: Apokalypse total. Womit fangen wir an?
Duerr: Mit dem, wie ich glaube, unaufhaltsamen Zerfall unserer Gesellschaft, die nicht völlig auf das Prinzip der Gemeinschaft verzichten darf. Jede Gesellschaft braucht ein Mindestmaß an Solidarität und Zusammengehörigkeit. Gemeinschaft aber setzt voraus, dass die Menschen miteinander verbunden sind und sich füreinander verantwortlich fühlen. Diese Daseinsform verschwindet zunehmend.
SPIEGEL: Wer ist schuld daran?
Duerr: Es sind viele Faktoren der Moderne, vor allem der Kapitalismus, der immer mehr Mobilität und Flexibilität von den Menschen verlangt. Gemeinschaftsbande sind nur ein Klotz am Bein des kapitalistischen Individuums, das unbeschwert konsumieren und flexibel in seinem Arbeitsleben sein soll. Die idealen Gesellschaftswesen der Zukunft werden die freiwilligen Singles und die so genannten"Dinks" sein ‑ double income, no kids. Margaret Thatcher hat mal gesagt, es gebe keine Gesellschaft, sondern lediglich einzelne Individuen. Das beleuchtet sehr gut die Erosion von Gemeinschaft in der Moderne.
SPIEGEL: Aber wächst nicht gerade die Sehnsucht nach Solidarität und Gemeinschaft?
Duerr: Die Sehnsucht gewiss, aber ebenso das Unvermögen, Gemeinschaft zu verwirklichen.
SPIEGEL: Das kann nur bedeuten, dass die Menschen immer mehr vereinsamen.
Duerr: Ja, zwangsläufig."Vom Nomaden zur Monade", so hat man die letzten 10.000 Jahre gesellschaftlicher Entwicklung genannt. Der politische Schriftsteller Toqueville, ein hellsichtiger Kopf, hat schon vor langer Zeit eine Gesellschaft aus lauter"Vereinzelten" prophezeit, die nur für sich selbst vorhanden seien. Und tatsächlich bewegen wir uns auf eine Gesellschaft zu, die eher eine Ansammlung von innerlich und äußerlich voneinander isolierten Individuen ist, deren Kontakte von kurzfristigen Kosten‑Nutzen‑Rechnungen bestimmt sind. Immer stellt sich diesen Leuten die Frage: Was bringt mir das?
SPIEGEL: Nach dieser Logik sind alle individualistischen Bewegungen modernistische Erzübel. Ist das nicht arg übertrieben?
Duerr: Leider überhaupt nicht. Der Feminismus zum Beispiel stößt deshalb allenthalben auf so viel Zustimmung, weil der Markt die unabhängige, selbständige Konsumentin braucht und eben nicht die sich aufopfernde Frau als Geliebte und Mutter. Es ist kein Zufall, dass es gerade feministische Autorinnen sind, die das Märchen kolportieren, die Liebe zwischen Ehepartnern oder Mutterliebe seien nur Erfindungen der bürgerlichen Gesellschaft des 18. und 19. Jahrhunderts. Es gab Liebesheiraten jedoch schon im Mittelalter und zwar in allen Schichten. Man hat diese emotionale Verbundenheit bloß nicht so plakativ gezeigt wie in der literarisierten Gefühlskultur des Sturm und Drang.
SPIEGEL: Sie behaupten, der Feminismus sei eine reaktionäre Ideologie?
Duerr: Es liegt eine gewisse Tragik darin, dass Emanzipations-Freunde immer wieder erkennen müssen, dass sie im Grunde Erfüllungsgehilfen der modernen Marktgesellschaft gewesen sind. Denken Sie an die 68er mit ihren Forderungen nach hemmungsloser Bedürfnisbefriedigung. Ohne es zu wissen, waren sie damit die Avantgarde des Kapitalismus.
SPIEGEL: Der Kapitalismus versteht es, sogar seine ärgsten Feinde zu benutzen. Ist er unüberwindlich?
Duerr: Die moderne Kapitalgesellschaft ist in gewisser Hinsicht die erfolgreichste und überlegenste Gesellschaft. Langfristig jedoch wird sie sich selber zerstören, und dann werden Gesellschaftsformen eine Renaissance erleben, die viele schon als tote Hunde sehen.
SPIEGEL: Was sind denn die Folgen der galoppierenden Isolation?
Duerr: Ein Verlust an Tradition und Identität. Es ist einerseits natürlich befriedigend, wenn man lästige Bindungen und Verpflichtungen abstreifen kann und mehr Freiheit gewinnt. Nur: Nun schwebt ein Gespenst der Vorläufigkeit, der Unsicherheit, der schnellen Trennung über den Individuen. Es gibt keine Konstanz, und auch die Vergangenheit, mit der wir uns identifizieren können, verliert ihre Bedeutung. Der Soziologe Daniel Bell hat einmal geschrieben:"Der Mensch von früher antwortete auf die Frage: 'Wer bist du?' mit: 'Ich bin der Sohn meines Vaters.' Der Mensch von heute antwortet wie der Schauspieler André Eisermann einmal in einem Interview:"Ich bin ich, und ich mache einfach alles."
SPIEGEL: Das klingt, als seien Sie gegen jede Form der Selbstbestimmung und ‑verwirklichung.
Duerr: Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, sehe aber die zwei Seiten der Medaille. Viele Soziologen lehren, der Zerfall der Werte und Maßstäbe werde wettgemacht durch die Selbstbestimmung. Aber das ist nur ein Spiel mit Worten. Als Alice im Wunderland gefragt wird, wie groß sie sei, legt sie die Hand auf ihren Scheitel und sagt:"So groß bin ich." Natürlich ist das keine Größenangabe, denn dazu muss man einen unabhängigen Maßstab heranziehen. Die persönliche Identität eines Menschen ist an Werte und Normen gebunden, die eine lange Geschichte haben. Je mehr man sich von der Tradition abkoppelt, desto mehr löst sich die eigene Identität auf. Einen solchen progressiven Identitätsverlust können wir im Prozess der Moderne beobachten.
SPIEGEL: Alles wird beliebig, austauschbar?
Duerr: Wenn es keine objektiven Maßstäbe gibt, gilt die Devise"anything goes"."Nichts ist wahr, alles ist erlaubt", sagt Nietzsche."Nichts ist unmöglich", wirbt Toyota. Alles tendiert zur Gleich‑Gültigkeit, jedes Urteil ist lediglich Geschmacksurteil, man wählt zwischen Weltanschauungen wie zwischen Kalbshaxe und Chop Suey. Multikulti ist die Gesellschaft, in der keine Tradition die andere mehr ausschließt: morgens Zen-Meditation, nachmittags Schamanen‑Kurs, anschließend Bibelkreis und abends italienisch essen.
SPIEGEL: Na gut, aber auch aus diesen Patchwork‑Existenzen entsteht neues Leben, entstehen neue Formen von Gemeinschaft. Warum sehen Sie so standhaft schwarz?
Duerr: Weil das meist Happy‑go‑lucky-ÂGemeinschaften sind. Man hat zum Beispiel gesagt, Raver hätten so eine neue Sozialform entwickelt. Auf den Raves tanzen jedoch Monaden, die sich zur Schau stellen und dabei scharf beobachten, wie sie auf andere wirken. Auf die Frage, was denn die Leute miteinander verbinde, sagte eine Raverin:"die Unverbindlichkeit". Besonders anziehend ist für viele deshalb auch das Internet mit seiner garantierten Anonymität.
SPIEGEL: Trotzdem suchen die Menschen hartnäckig Spielfreude und Geselligkeit, zum Beispiel in Sportvereinen.
Duerr: Auch da gibt es den Trend zur Vereinzelung. Alle Individualsportarten haben enormen Zulauf ‑ Jogging, Surfing, Drachenfliegen, Bungeespringen. Der Mannschaftssport klagt über Mitgliederschwund. Auch der isolierte Sex ist im Kommen, als eigenständige Form, nicht als Notnagel. Onanie, Cybersex. Von einem jungen Mann las ich neulich, er finde Telefon‑Sex wesentlich besser als den One‑NightÂ-Stand, denn den Hörer könne er wortlos auflegen, während er bei der Frau schlecht mittendrin auf hören und ihr sagen könne"Hey, dein Gestöhne nervt."
SPIEGEL: Die Spaßgesellschaft hat doch allen größtmöglichen LustÂgewinn versprochen. Alles umÂsonst?
Duerr: In den sechziger Jahren verkündeten die Hippies, die Vorläufer unserer Erlebnisgesellschaft:"If it feels good, do it." Der gestrenge ImpeÂrativ von heute lautet: Have Fun! Erlebe! Sei glücklich und zwar subito. Aber in Wahrheit kann man manche Dinge nur finÂden, wenn man nicht nach ihnen sucht. Glück zum Beispiel kann man nicht wollen. Es stellt sich ein, wenn einem etwas gelingt, in einem Werk oder in der Beziehung zu einem Menschen. In gewisser Weise gilt das auch für die Lust ‑ der Hedonist ist wie eine Frau, die auf Teufel komm raus einen Orgasmus haben will. Psychologen haben festgestellt, dass diejenigen das zufriedenstellendste Sexualleben haben, die sich am wenigsten darum kümmern. Und noch eines vergessen die Leute: Glück, Sinn und Erkenntnis kosten etwas ‑ Demut, Opfer, Verzicht und Arbeit. Die Spaßkultur ist die Kultur des Infantilismus ‑ das Kind, das an die Mutter-ÂBrust will, die immer und überall bereitsteht.
SPIEGEL: Warum hat sich diese infantile Gier gerade in der Moderne entwickelt?
Duerr: Sie musste sich geradezu zwangsläufig entwickeln. Sehen Sie, in traditionellen Gesellschaften erhielt man Hilfe von Verwandten, Nachbarn, Dorfbewohnern, von leibhaftigen Menschen. Dieser Beistand verpflichtete zu Gegenleistungen. Stehen wir aber nicht mehr in persönlichen Gegenseitigkeitsverhältnissen, entsteht mit der Zeit eine große menschliche Distanz zwischen den Individuen. Das unmittelbare Mitgefühl verflüchtigt sich. Heute ist der Staat an die Stelle der Nachbarn getreten. Und wer will schon dem Sozialamt eine Gegenleistung erbringen? Die Abkoppelung des Individuums von der Gemeinschaft und die Entstehung des Sozialstaates sind eben wiederum zwei Seiten der Medaille.
SPIEGEL: Sie zweifeln an den Segnungen des Sozialstaats?
Duerr: Keineswegs. Man muss nur sehen, dass das systematische Delegieren der Menschlichkeit an die Polizei, an das Sozialamt, an Professionelle zu einer Gesellschaft kalter Autisten führt. So empfinden das bei uns auch viele Menschen aus traditionellen Kulturen. An der Uni Bremen bat mich mal ein afrikanischer Student um einen Rat: Er und sein Freund seien sich uneins, ob die Bremer eine Seele hätten. Der Freund meinte, sie hätten vermutlich keine, während er den Eindruck habe, sie hätten wohl eine, aber die müsse vor langer Zeit tiefgefroren sein.
SPIEGEL: Hedonismus führt also nach Ihrer Einschätzung stracks zum Untergang des Abendlandes? Ist das nicht ein wenig zu larmoyant?
Duerr: Er führt zu ständiger Unzufriedenheit, denn jede Bedürfnisbefriedigung führt nur zu neuen Wünschen. Am Ende dieses Steigerungswahns stehen Erlebnisunfähigkeit, Langeweile und die Blasiertheit, von der der Soziologe Georg Simmel schon vor hundert Jahren sprach. Der"Genussmensch ohne Herz", den Max Weber voraussah, hat das Dauergefühl, etwas zu verpassen. Und das führt zu ständiger innerer Unruhe, man zappt sich durchs Leben, geht auf Disco-ÂTouren, betreibt Kino‑ und Partyhopping, immer auf der Jagd nach neuen Fast‑Food-ÂErlebnissen, nach der schnellen Nummer.
SPIEGEL: Irgendwann muss diese Lebenslust an ihre Grenzen stoßen. Wann ist Schluss mit lustig?
Duerr: Die Grenzen sind die natürlichen Ressourcen dieses Planeten, und sie sind erkennbar, weil der Kapitalismus ihre hemmungslose Ausbeutung betreibt. Und offensichtlich gibt es keine Möglichkeit, die Gewinn‑Gier zu durchkreuzen. Mich überzeugen die Prognosen, nach denen die in absehbarer Zeit versiegenden fossilen Energieträger nur in sehr geringem Maße durch alternative ersetzt werden können. Vom Ã-ko‑Crash, der Erderwärmung, Unwettern und Ozon will ich gar nicht reden. Ich glaube, all das wird zu unlösbaren Problemen führen.
SPIEGEL: Ein Teil der MenschÂheit hat den Ernst der Lage erÂkannt.
Duerr: Aber sie tut letztlich so gut wie nichts. Viele Leute haÂben massive Zukunftsängste. In deutschsprachigen Großstädten halten 80 Prozent eine baldige Umweltkatastrophe für möglich. Fast alle wollen sich für Umwelt engagieren, Flug‑ und AutoverÂkehr jedoch nehmen zu. Die Haushalte verbrauchen immer mehr Energie. Viele halten ehrenamtliche Tätigkeiten für äußerst wichtig und unÂentbehrlich, aber die wenigsten kommen auf die Idee, selbst etwas zu tun. AllgeÂmein gilt: Man predigt Wasser und trinkt Wein.
SPIEGEL: Und was blüht den Erdlingen?
Duerr: Ich halte für realistisch, was viele Experten glauben: Schon Mitte dieses Jahrhunderts wird es ‑ unter den dann mögliÂcherweise zwölf Milliarden Menschen ‑ zu erbitterten Kämpfen um Ressourcen, um Land, Süßwasser, Nahrung und fossile Energieträger kommen. Die staatlichen Infrastrukturen werden sich auflösen, Städte veröden, die Überlebenden müssen aufs Land ziehen, wo sie auf dem wirtschaftlichen und sozialen Niveau des Mittelalters in Dorfgemeinschaften zusammenleben werden.
SPIEGEL: Eine schwer nachvollziehbare, gespenstische Vision.
Duerr: Wieso? Ich sehe das gar nicht nur negativ. Es bietet einer hypertrophen und exzessiven Zivilisation ja auch die Chance zu einem Neubeginn unter veränÂderten Bedingungen. Schon einÂmal hat uns eine Klimakatastrophe zu neuen Lebensformen gezwungen, ein Ereignis, ohne das wir heute noch auf den Bäumen hocken würden ‑"behaart und mit bösen Visagen". Ob das nun letzten Endes gut oder schlecht für uns war ‑ wer möchte das entscheiden?
SPIEGEL: Vielleicht entwickelt der Homo sapiens doch noch revoÂlutionäre Überlebensstrategien, die alle finsteren Prognosen Lügen strafen.
Duerr: Wie spricht der Futurologe? ProÂgnosen sind unsicher, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Natürlich kann und will ich nichts ausschließen. So ist es durchaus möglich, dass der liebe Gott in seiner Güte in die Geschichte eingreift und das Steuer herumwirft. Ich halte es allerÂdings für unvernünftig, allzu sehr damit zu rechnen.
SPIEGEL: Herr Professor Duerr, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
Quelle: DER SPIEGEL 49 / 2000 / 188 ff
Anmerkung: Professor Duerr ist ein hervorragender Mann und hätte er im vorchristlichen Palästina gelebt, wäre ihm ein Platz als Prophet im Alten Testament sicher gewesen. Auch als erfolgreicher Archäologe ist er bereits in Erscheinung getreten. Mit seinen Studenten von der Uni Bremen fand er den wahren Ort und die Überbleibsel des 1362 versunkenen Rungholt auf dem alten Nordstrand, was ihm die Einleitung eines Bußgeldverfahrens durch einen der typischen Beamten im schleswig-holsteinischen"großen Schweinestall" (O-Ton Björn Engholm) einbrachte.
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-->Ein sehr kluger Mann, der Professor Duerr.
Ich teile seine Diagnose schon sehr, doch bei weitem nicht die dunkle Zukunftsprognose. Allein der Fakt, dass der Mann wohl sehr viel Zustimmung in der Bevölkerung bekommen würde, halte ich für bemerkenswert positiv. Auch, wie einfach die Mißstände diagnostiziert werden können.
Ich wundere mich immer, wie weit verbreitet die These vom schnellen Zusammenbruch/Crash ist. Als gäbe es keine Möglichkeiten, dass sich ein System langsam transformiert. Zum Beispiel wissen wir alle, dass es sehr ernsthafte Bewegungen der Konsumverweigerung gibt und dass reißerische Medienevents auf sehr negatives Echo treffen, wenn sie gewisse Grenzen überschreiten. Man hört heute schon sehr oft die Einstellung, dass ein Sich-Beschränken langfristig ergiebiger ist als das ewige Suchen nach dem neuen besseren Kick. Wenn ich"ergiebiger" schreibe, schwingt da schon wieder die kritisierte Ã-konomisierung aller Lebensbereiche mit. Aber genau das ist der Schlüssel: Die überhand nehmende Kosten-Nutzen-Rechnung in allen Lebenssituationen kann auch ein Katalysator der neuen anti-hedonistischen Bewegung sein: Wird der Bilanzierungszeitraum und Bilanzierungsradius privat vergrößert, kehrt etwas zurück, was wir als so etwas ähnliches wie"Vernunft" ansehen würden.
Ich würde sagen, um Höheres, auch gesellschaftliches Höheres zu erreichen, muß man erst mal durch die gequirlte Scheiße waten. Im Prinzip würde ich mir mehr Sorgen machen, wenn wir heute und jetzt eine perfekte, glückliche und vollkommene Welt diagnostieren könnten. Bei mir dominiert die Auffassung:"Schön, dass wir diese Scheiße erleben dürfen!" Dies sind wirklich spannende Zeiten. Auf den großen Bumms-Peng-und-dann-ist-die-Luft-rein warten ja fast alle.
Entsteht da eine neue Industrie? Statt Spaßkultur die neue Untergangskultur? VORSICHT, TREND! Genügend Bücher werden ja schon verkauft- so einmal rund um den Weltuntergang. In Phase 2 darf man sich dann einfrieren lassen bis zur Zeit nach dem Kräsch. Und bis dahin kann man viele Hollywood-Filme über das Jüngste Gericht, viele Romane über Vereinzelung und viele andere Untergangs-Memorabilia erwerben. Survival-Packs, Gasmasken, Sicherheitsdienste und Bodyguards, Gated Communities, Alarmanlagen, Heizungskeller-Privatkraftwerke, autarke Einfamilienhäuser, Solardächer, Wasseraufbereitsungsanlage für den eigenen Garten, und nicht zu vergessen: Viel PRIVATE Vorsorge und Versicherungen, Versicherungen und nochmal Versicherungen! Mittlerweile dürfte sich damit schon ähnlich viel verdienen lassen wie Walt Disney mit seinem ersten Vergnügungspark.
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