rocca
04.02.2004, 23:32 |
Theo, Karl und die arme Susanne Thread gesperrt |
-->.
<ul> ~ Der Theodor, der Theodor</ul>
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nasowas
05.02.2004, 00:17
@ rocca
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Meiner Meinung nach: Falscher Vergleich |
-->Eigentlich liegt es mir fern Partei für jene Superreichen zu ergreifen. Die Fragestellung finde ich aber nicht so gelungen:
"Welchen Stundenlohn müsste jemand haben, um nach 40 Arbeitsjahren folgende Vermögen verdient zu haben?"
Dabei wird folgendes in die Rechnung einbezogen:"8 Stunden Arbeit pro Tag" und
"230 Tagen im Jahr"
Die Herrschaften werden, wenn sie ihre Vermögen selbst aufgebaut haben, wohl einiges mehr gearbeitet haben. Dass einige so reich wurden, haben sie meiner Meinung entweder ihrem können (bzw. können ihrer Vorfahren) oder der Politik zu verdanken.
Bsp. Der Siegeszug von Aldi begann doch erst nach dem man die Preisbindung (in den 70ern) freigegeben hatte (diesen Punkt möchte ich mal wertneutral da stehen lassen).
Aber selbst heute scheinen unsere Berufspolitiker weiterhin den Reichen in die Hände zu spielen. Um bei dem Beispiel Aldi zu bleiben. Nach den Bestimmungen zum"Dosenpfand" müssen die Supermärkte untereinander die Dosen und PET-Flaschen der Konkurrenz annehmen. Nur für Läden wie Aldi und Lidl hat man eine Ausnahme gemacht. Die brauchen nur ihre eigenen Verpackungen zurück nehmen und können ihre Filialen weiterhin mit möglichst wenig Personal ausstatten.
Ein weiterer Punkt den ich hier in der Nähe auf lokaler Ebene Beobachtet habe. Auf Grundstücken der Stadt Mainz wurden z.B. neue Supermärkte gebaut, die von der städtischen Immogesellschaft bewirtschaftet bzw. vermietet werden. Statt dass man Supermärkte bevorzugt, die mehr Personal einstellen scheint man Aldi bei der Vergabe zu bevorzugen. Von 4 Supermärkten die hier im Zeitraum von ca. 1 Jahr eröffnet wurden waren 2! Aldi-Supermärkte.
Ein weiteres kommt hinzu. Wenn ich z.B. Oskar Lafontaine reden höre:"unsere Wähler ist die Aldikundschaft" (hat er in etwa sinngemäß vor ein paar Jahren von sich gegeben), so hätte er auch gleich sagen können:"Leute bei Aldi ist es am billigsten". Was natürlich quatsch ist, da man z.B. Noname-Produkte in anderen Supermärkten zu ähnlichen Preisen bekommt.
Ein Vergleich, was unsere tausenden* von Berufspolitiker erhalten bzw. an die Seite gerafft haben, hätte mich mal interessiert.
*(in BTag, den Landtagen, im EU-Parlament, die vielen OB´s und Landräte sowie die vielen, vielen bereits Pensionierten. Dazu noch die vielen Berufspolitiker, die sich in Pöstchen wie Verfassungsgericht, Bundesbank, Kfw, zig Bundesstiftungen etc. breit gemacht haben.)
Diese Summen müssen wir als Steuerzahler berappen (bzw. werden durch ständig neue Kredite bezahlt) und diese Wesen schädigen uns noch durch ihre Unfähigkeit.
Während die Superreichen sehr oft ihre Gewinne ständig wieder in das Land investieren und auch einen guten Beitrag für alle leisten. (so sehe ich dies)
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Taktiker
05.02.2004, 00:42
@ nasowas
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Re: Meiner Meinung nach: Falscher Vergleich |
-->>Dabei wird folgendes in die Rechnung einbezogen:"8 Stunden Arbeit pro Tag" und 230 Tagen im Jahr"
>Die Herrschaften werden, wenn sie ihre Vermögen selbst aufgebaut haben, wohl einiges mehr gearbeitet haben.
Wahrscheinlich haben sie 300 Tage im Jahr gearbeitet, und das dann 12h pro Tag. So lassen sich diese Summen viel besser erklären, hast Recht!
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nasowas
05.02.2004, 02:46
@ Taktiker
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Re: Meiner Meinung nach: Falscher Vergleich |
-->>Wahrscheinlich haben sie 300 Tage im Jahr gearbeitet, und das dann 12h pro Tag. So lassen sich diese Summen viel besser erklären, hast Recht!
Hallo Taktiker,
vermutlich ist es die spähte Stunde, die mich in meiner Ausdrucksweise geschädigt hat und so nicht alles so rüber kam, wie ich es gedacht hatte.
Natürlich kommen bei diesen Arbeitszeiten auch noch Unsummen heraus. Was ich aber sagen wollte, ist, dass hier zu vereinfacht wurde. Auch sind diese"Superreichen" für mich nicht das Übel der Gesellschaft (andere mögen dies anders sehen).
Würden wir anders handeln, wenn wir eine Geschäftsidee hätten, die uns diesen Reichtum ermöglichen würde? Oder sei es nur die Terminbörse, die uns zu so einem Ziel führen würde? Ich für meinen Teil würde es versuchen. Schande über mein Haupt.
Anders würde es sich bei mir verhalten, wenn ich in einem politischen Amt wäre. Hier würde ich nicht handeln, wie es unter Berufspolitikern in unserer Zeit üblich ist. Dies behaupte ich nun einfach mal. Beweisen kann ich es nicht.
Gruß und gute Nacht
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silvereagle
05.02.2004, 09:28
@ Taktiker
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hach, dieser ewige Neid |
-->Hallo Taktiker,
> Wahrscheinlich haben sie 300 Tage im Jahr gearbeitet, und das dann 12h pro Tag. So lassen sich diese Summen viel besser erklären, hast Recht!
Als ob"Arbeit" gleich"Arbeit" wäre... Vor allem wird sie auf Märkten von handelnden Individuen nun mal völlig unterschiedlich bewertet. Dazu kommen noch Dinge wie Verantwortung, persönliche Haftung, Unternehmerrisiko, usw.
Du hast ja mal geschrieben, Du seist kein Marxist, und das glaube ich Dir ja auch schon längst. Aber habe bitte Verständnis dafür, wenn vielleicht so mancher daran Zweifel hegt, wenn Du als wesentlichstes Kriterium für"politisch korrekten Profit" die Dauer des Arbeitseinsatzes (ohne weitere Differenzierung), und sei es nur subtil, heranziehst. Soweit ich weiss, hat das Charly M auch so gesehen, da nach seiner Auffassung (die er uns als einzig gültige Wahrheit verkauft hat) der Wert einer Arbeit ausschliesslich nach der aufgewendeten Zeit zu berechnen sei.
Demnach würde ein Zweischichtbetrieb von Automobilerzeugern die gleiche Wertschöpfung betreiben, wie eine Zweischicht-Buddel-Partie: Die eine hebt zwölf Stunden lang eine Grube aus, die andere schüttet sie wieder zu. [img][/img]
Deine Argumente sind ja oft recht gut, aber leider nicht immer. ;-) Und man muss davon ausgehen, dass der Erfolg von Charly M weniger das Ergebnis seiner brillianten Theorien, sondern vielmehr sein subtiler Aufruf an den menschlichen Neid gewesen ist. Er hat ihm sozusagen den roten Teppich ausgerollt.
Gruß, silvereagle
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